Neulich bei der Dekra um die Ecke - Tuning der ESP

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Krücke
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Neulich bei der Dekra um die Ecke - Tuning der ESP

#1 Beitrag von Krücke » 2008-06-30 21:15:21

hallo zusammen,

ich war heute mit meiner Feuerwehr (Magirus 100 D 7 - Motor 812 D (Direkteinspritzer), BJ 1967) bei der Dekra zur HU. Nach dem üblichen " hohoho was ist das denn - Heinz komm mal rüber - watt will dä" - entpuppte sich der Prüf-ing. als sehr nett und kompetent. Ein neuer Aufkleber aufm Schild war dann auch kein Problem.

Lustig und interessant zugleich wurde es aber, als bei der Besichtigung des Triebwerks der Prüfer anmerkte, dass er auf einem Bauerhof aufgewachsen sei und er aus Erfahrung wüsste, wie man die in der tat vorhandene Untermotorisierung meines Deutzmotors über eine Schraube in der ESP zumindest etwas abändern könnte?! :eek: Ah ha - dachte ich mir. Sie hätten damals auch Deutz-Traktoren gehabt, die dann für die wachsenden Ansprüche der Dorfjugend - äh ich meine natürlich für die harte Arbeit auf dem Acker - optimiert werden mussten. :huh:

Butter bei die Fische: Er sprach davon, dass man auf der Heckseite der ESP eine Platte lösen könnte (die mit vier Schrauben befestigt ist) und somit an eine Schraube gelänge (M10), mithilfe derer man durch Drehen (in welche Richtung hat er nicht gesagt) dem Triebwerk etwas mehr Durchzugskraft verleihen könnte?! der Deutz würde dann vielleicht etwas mehr rußen aber man würde es von der Leistung her schon merken.

Jetzt meine Frage(n):

Weiß jemand davon, hat jemand schon Erfahrung damit gemacht und warum sollte ich das nicht ausprobieren?

Tausend Dank schon mal

Grüße
Christoph

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Kami
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#2 Beitrag von Kami » 2008-06-30 21:35:15

damit wird einfach die fördermenge angehoben - also kein abgestimmtes tuning...

Gruss

Kami
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Krücke
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#3 Beitrag von Krücke » 2008-06-30 21:47:12

Hallo Kami,

ok - das hab ich mir jetzt auch schon gedacht. Das Wort "Tuning" war jetzt hier auch eher etwas zum Schmunzeln gemeint. hat denn jemand schon Erfahrung damit gemacht?

Grüße und Danke für die Antwort!

Christoph

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MartinK
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#4 Beitrag von MartinK » 2008-06-30 22:01:40

Hei!

Ich stehe auf dem Standpunkt dass ein vages Herumdrehen an nennenswert wichtigen Schrauben (zu denen ich die Fördermengenbegrenzung mal zähle) zu keinem Erfolg führen kann.

Der Treibstoffverbrauch steigt, die Brennräume verrußen, die Ventile bekommen einen Belag und der Auspuff bläst schwarz. Wenn die Ingenieure von Magirus, Deutz, MAN, Mercedes und wie sie alle heissen mehr Leistung aus den Motoren mit dieser Maßnahme hätten gewinnen wollen so hätten sie es getan. Ich würde mir nicht zutrauen einen Motor in der angesprochenen Weise zu "optimieren" - es kann nur schlechter werden.

Und die Angaben verschiedener Leute die "etwas hier und etwas da" gedreht haben und nun angeblich 30% mehr "gefühlte" Leistung haben kann ich zu ihrem Seelenheil beglückwünschen, ich begnüge mich mit einer auf dem Prüfstand neu justierten ESP, die weitaus geringere Toleranzen aufweist als die Werksvorgabe und habe ohne irgendeine "Leistungsoptimierung" etwa 10% gemessene Kraftstoffersparnis (25 statt 28 Liter ), weniger Qualm und einen leiseren Motorlauf - nebenbei ein "gefühlt" besseres Hochbeschleunigen aus dem Drehzahlkeller heraus und ein "gefühlt" willigeres Hochdrehen ohne das mit Zahlen belegen zu können.

Gruss

MartinK
Zuletzt geändert von MartinK am 2008-06-30 22:02:49, insgesamt 1-mal geändert.
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kochy25
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#5 Beitrag von kochy25 » 2008-06-30 23:25:16

er Treibstoffverbrauch steigt, die Brennräume verrußen, die Ventile bekommen einen Belag und der Auspuff bläst schwarz.
Armdicker Abgasstrahl muß es sein - das kommt gut :wack: :wack: :wack:

Quatsch mit sose - never change a running system - and try in the middle of nowhere.

Marco
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Veit M
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#6 Beitrag von Veit M » 2008-07-01 10:41:53

Pumpe aufdrehen war früher sehr beliebt, das gab dann fette Rußwolken. Die Folgen für den Motor und den Verbrauch wurden ja schon beschrieben.

Ich für meinen Teil würde da auch nicht drehen, am Ende rußt das Auto dann noch wie die neumodischen TDI und wie sie alle heißen beim beschleunigen. Was da so bei manchen PKW trotz Umweltplakette rauskommt wundert mich schon, da müßten viele LKW auch eine bekommen.

Ciao

Veit

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wrd
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#7 Beitrag von wrd » 2008-07-01 18:16:05

Philipp a.d.H. hat das damals bei meinem 125er Mercur auch gemacht. Das Resultat war prima. Und keine Rede von Rußentwicklung.
Ich hab's aber bei meinem 150er selbst noch nicht versucht, da ich verschiedentlich empfohlen bekam, das nicht 'einfach so' zu versuchen.
Man muß wohl schon wissen, wieviel man dran dreht...

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#8 Beitrag von Kami » 2008-07-01 18:33:59

der ein oder andere wird da schon dran rumgedreht haben - es wird sich nur nicht jeder dazu äussern, da die Leistung nun mal nicht abgenommen ist... :angel:

bei nem 125er Mercur merkt man im Sand den Unterschied deutlich...

Gruss

Kami
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#9 Beitrag von Krücke » 2008-07-01 19:29:07

Tausend Dank mal in die Rund! Ich glaub ich lass es bei den 100 Pferden. Die machen in der Tat auch nicht so viel Dreck. Aber nicht, dass wenn Ihr mal hinter mir fahrt, Ihr dann einfach hupt!!!!? :D

Ihr habt das so gewollt! :blush:

Grüße

Christoph

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#10 Beitrag von Lennat1113 » 2008-07-01 20:16:37

Meine alte Feuerehr überzeugte mich bei 150 Turbo PS durch wunderbaren Durchzug auch am Berg z.B. A9 Frankenwald, ohne zu rußen. Nun dürfte der Motor ca. 19 - max. 21 Liter verbrauchen, säuft aber 28 Liter auf 100km. Recherchen ergaben, daß die Feuerwehr seinerzeit die Fördermenge hochgeschraubt hatten. Nun, ich werde die Pumpe ausbauen und auf die orginalen Werte einstellen lassen.
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#11 Beitrag von felix » 2008-07-02 13:08:48

Hallo,

der schlaue Bastler merkt sich einfach, wie viele Umdrehungen er an der Schraube gedreht hat (Obacht bei dem Moment, wenn man die Kontermutter löst!) Dann ist das zu 100% reversibel und damit sehr unkritisch.

Die Dosis macht das Gift!

@Lennat: Auf keine Fall die Pumpe ausbauen!!! Was auch immer an der Pumpe gemacht wurde, 99% lassen sich bei eingebauter Pumpe prüfen und z.T. in 10min Arbeit zurrückdrehen. Wenn du die Pumpe ausbaust, kann das danach notwendige Eintüfteln einen Schaden im Bereich von 500-1000EUR bedeuten! Pumpen nie vom Motor trennen, wenn man nicht wirklich ganz genau weiß, was man da tut!

MlG,
Felix
Zuletzt geändert von felix am 2008-07-02 13:09:16, insgesamt 1-mal geändert.

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Bustreter
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#12 Beitrag von Bustreter » 2008-07-06 9:35:19

richtig gemacht kostet es sprit und !! zeit und arbeit...
denn
deckel ab und die m10 lösen sowie die darin befindliche schlitzschraube in 8 tel oder 4 tel schritten zu drehen....( rein mehr-raus weniger)
ist noch wenig zu tun...
aber den einspritzzeitpunktdannsinniger weise nach vorne um ein halbes bis ganzes grad zu verlegen ist dann schon etwas aufwändiger ( bingt einiges an ps und rust nicht mehr)

jedes mal testen ( gleicher Berg und gleiche strecke...)
langstrecke -verbrauch)

rechne mal mit nem ganzen wochenende

alles gut erklärt:Hier

und

Dort

:D
Genug gejammert - einfach machen.

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