Mercur: Servolenkung nachrüsten

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Olli Carstens
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Re: Mercur: Servolenkung nachrüsten

#61 Beitrag von Olli Carstens » 2015-11-03 14:42:20

Hallo Sico und Oliver,

...vielen Dank für diese konträren Ansichten. Bitte laßt mich mehr über die Calzoni wissen!

- Wie war Deine Calzoni im 170er eingestellt?
- Was und wie müßte man sie für einen 10t LKW einstellen?
- Ist die Einstellung aufwendig? Ist das zuverlässig?
- Wie verträgt sich das alles mit der schwachen Feuerwehr-Mercur-Vorderachse?
Fragen, ...Fragen, ...Fragen!

Und, lieber Oliver, ja, ich hätte Deine Lenkung damals sehr gerne mitgekauft, ...wenn nur der Preis gestimmt hätte! :(

Sonnige Grüße,

Olli
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Re: Mercur: Servolenkung nachrüsten

#62 Beitrag von sico » 2015-11-03 15:38:23

hallo Olli,
zur Druckeinstellung der Calzoni an meinem 170er-Magirus kann ich nichts sagen. Ich haben den Wagen so gekauft und nach 10 Jahren wieder verkauft.
Die Lenkung wurde vom Vorbesitzer (freiwillige Feuerwehr) nachgerüstet und war in den Kfz-Papieren eingetragen.
Die Hydraulikpumpe war an einem rückwärtigen Flansch am Motorblock montiert, genau wie eine serienmäßige Pumpe einer Servolenkung montiert ist.
Die Unterstützung war nicht übermäßig hoch, zum Fahren und Rangieren jedoch eine gute Verbesserung.
Du hattest ja schon mal Kontakt zum Calzoni-Händler in Deutschland. Der kann zur Einstellung Pumpendruckes sicher was sagen.

Wenn du beim Druckniveau eher sparsam umgehst, dann ist auch die Bruchgefährdung am Hebel der vorderen linken Radaufhängung minimal.
Auch das Drehen am Lenkrad sollte nur bei rollendem Fahrzeug geschehen. Im Stillstand die Räder einschlagen, das geht gewaltig aufs (alte) Material.
mfg
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Olli Carstens
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Re: Mercur: Servolenkung nachrüsten

#63 Beitrag von Olli Carstens » 2015-11-03 18:30:56

Liebe „Kraftfahrer“-Gemeinde,

ich komme soeben vom örtlichen LKW-Schrotthändler hier in Windhuk zurück. Es gibt nur diesen einen hier in der Hauptstadt! Nach kurzer Suche wurde ich vom „Verwalter“ zu einem hydraulischen Lenkgetriebe mit Pumpe aus einem alten Mercedes Benz 2624 geführt. Das Getriebegehäuse baut mit 560mm etwas lang für den Einbau in den Mercur. Die Drehrichtung der Lenksäulenachse ist aber mit der Hebelzugrichtung meines alten mechanischen Getriebes übereinstimmend, wenn ich das Mercedesgetriebe um 180° gedreht in der linken Seite des Mercur montiere. Ich müßte die Lenksäule meines Mercur etwas kürzen, damit das hydraulische Lenkgetriebe auf einer neu anzufertigenden und gekippten Lagerplatte montiert werden kann. Lenkhebel und Steuerstange müßten neu angefertigt bzw. angepaßt werden.
hydr. Lenkgetriebe MB 2624.jpg
Lenkgetriebe Pumpe und Typschilder.jpg
Die beiden Bilder zeigen das hydraulische Lenkgetriebe aus dem Mercedes 2624 von beiden Seiten. Auf dem zweiten Bild sind auch Hydraulikpumpe und die Typschilder beider Bauteile zu sehen. Für das ganze „Sortiment“ soll ich umgerechnet 250,- € an den „Verwalter“ spenden. Ach ja, unter der Pumpe erkennt Ihr ein Doppelfiltersystem, so wie es in meinem MAGS verbaut ist. Das gibt er mir umsonst mit. Somit kann ich nun auch die Dieselzufuhr meines zweiten Mercur mit demselben Doppelfiltersystem ausrüsten. Das war eine freundliche Zugabe des „Verwalters“.

Nun aber wieder zwei Fragen an Euch:
- Hättet Ihr Einwände / Bedenken gegen die Verwendung dieses Bauteils als Lenkhilfe im Mercur?
- Welche speziellen Tipps gäbe es zum Einbau?

Wenn alles klar wäre, dann würde ich den „Verwalter“ dieses Hauptstadtschrottplatzes morgen zum glücklichen Mann machen! :)

Die „Calzoni-Frage“ wäre dann wieder hinten an! Trotzdem, Sico, vielen Dank zunächst für Deinen Beitrag über Deine Calzoni-Erfahrung. Noch ist meine endgültige Entscheidung nicht „in trockenen Tüchern“!

Verschwitzte Grüße aus Windhuk,

Euer Olli
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Re: Mercur: Servolenkung nachrüsten

#64 Beitrag von sico » 2015-11-04 9:26:23

hallo Olli,
die Lenkung stammt aus einem 2624er Mercedes. Ist wahrscheinlich für eine Achslast von 10 to ausgelegt. Der Mercur hat vorne eine Achslast von ca 5 to.
Das bedeutet, dass der Druck auf etwa den halben Wert gesenkt werden muß, damit in der Lenkkinematik nichts verbiegt oder gar abbricht.
Die Lenkung ist ein Riesenteil. Beim Merkur geht die dünne Lenksäule relativ knapp am Motor vorbei durch die Spritzwant ins Fahrerhaus.
Der Rahmen des Mercur ist dort, wo Lenkkonsole angeschraubt ist, relativ filigran und und paßt von den Proportionen/Dimensionen eigentlich nicht zu der Lenkung.
Du mußt also prüfen, ob dieses Lenkgehäuse im Mercur zum Einbau überhaupt genügend Platz hat.

Die Links-/Rechts-Problematik erscheint durch den Baukasten soweit umbaubar.
Ich denke, dass lediglich die Konsole als Links-/Rechtsteil konzipiert ist und wahrscheinlich ausgetauscht bzw entsprechend den Anbauverhältnissen neu gefertigt werden muß.

Um hier weiter zu kommen, mußt du entweder beim Händler vor Ort diese Punkte im Detail prüfen oder die Teile mal kaufen (der Betrag hält sich ja in Grenzen) und dann zu Hause weiter schauen, ob das alles irgendwie passend gemacht werden kann.
mfg
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Re: Mercur: Servolenkung nachrüsten

#65 Beitrag von sico » 2015-11-04 14:37:40

http://truckpartshamburg.de/Magirus-Deu ... ::619.html


Hallo Olli,
habe da folgende Lenkung gefunden.
Scheint für einen Mercur besser geeignet.
mfg
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Re: Mercur: Servolenkung nachrüsten

#66 Beitrag von Olli Carstens » 2015-11-04 17:16:36

Hallo Sico, liebe "Gemeinde",

ich habe heute nachmittag die Pumpe und das hydraulische Lenkgetriebe gekauft! Bestärkt in meinem Kaufwillen wurde ich durch Andy, der mir per privater E-Mail das Handbuch dieser Pumpe von ZF zugeschickt hat. Diese "Hydrospindellenkung" ist demnach das Originalteil, das seinerzeit von ZF zum Bau der Mercurserie verwendet wurde!

Sico, sage mir kurz, warum favorisierst Du das von Dir gezeigte Model einer Servolenkung, es handelt sich schon um eine moderne Variante von Magirus - Iveco!

Verschwitzte Grüße,

Olli
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Re: Mercur: Servolenkung nachrüsten

#67 Beitrag von sico » 2015-11-04 17:27:42

hallo Olli,
zunächst sollte die Hydrolenkung aus einem Mercedes 2624 stammen. Jetzt stammt sie aus einer Baureihe, die auch im Mercur verbaut wurde.
Diese Fahrzeuge sind im Alter, Leistung, Größe, Hauber-/Frontlenker-Kabine um Welten auseinander.
Da ist natürlich für uns Leser die Verwirrung komplett.

Ich favorisiere die von mir verlinkte Lenkung nicht. Ich dachte nur, dass diese bzgl des Einbaues weniger Platz braucht und damit weniger Einbauaufwand verursacht.
Und sie ist neu. Bei dem alten verrotteten Ding mußt du erst sehen, ob und wie gut das Teil funktioniert.

mfg
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Re: Mercur: Servolenkung nachrüsten

#68 Beitrag von Pirx » 2015-11-04 18:31:00

sico hat geschrieben:hallo Olli,
zunächst sollte die Hydrolenkung aus einem Mercedes 2624 stammen. Jetzt stammt sie aus einer Baureihe, die auch im Mercur verbaut wurde.
Diese Fahrzeuge sind im Alter, Leistung, Größe, Hauber-/Frontlenker-Kabine um Welten auseinander.
Da ist natürlich für uns Leser die Verwirrung komplett.
Hallo sico!

Mercedes-Benz 2624

Also das Alter von Magirus Mercur und Mercedes-Benz L2624 dürfte ähnlich sein, und Hauber sind auch beide. Ansonsten gebe ich Dir völlig recht.

Pirx
Der mit der Zweigangachse: 15 Vorwärtsgänge, 3 Rückwärtsgänge, Split, Schnellgang, Differentialsperre
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"Immer bedenken: Hilfe ist keine Einbahnstrasse, Geholfen-Werden ist kein Recht und es liegt an jedem selbst, inwieweit er sich hier in der Gemeinschaft (die im Extremfall so einiges gemeinsam schafft) involviert und einbringt."
Ein Unimog-Fahrer.

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Re: Mercur: Servolenkung nachrüsten

#69 Beitrag von Olli Carstens » 2015-11-04 18:36:57

Ja, Sico, hast Recht! Meine Infos zu DIESER Lenkung waren nicht eindeutig. Ich wurde aber auch erst durch das Manual von Andy darauf gebracht, daß dieses Lenkgetriebe DAS Lenkgetriebe für den Mercur ist!

Das Schlimme daran ist, daß "mein Verwalter" auf dem Schrottplatz vor 3 (in Worten: D R E I!) Wochen eine ganze Kiste mit alten Spindellenkungen der Verwertung geschenkt hat! Darunter sollen allein mindestens sechs dieser für den Mercur geeigneten Spindelhydrolenkungen gewesen sein. Der Eigentümer hatte angeordnet, daß alle Teile, die über zehn Jahr nicht gefragt wurden, ...nach China zur Einschmelze gehen sollten!!! "Mein Verwalter" hatte nur aus seinem Gefühl heraus von jedem Typ ein Exemplar an die Seite zum weiteren Verbleib gelegt! Guter Mann, ...Ovambo, ...spricht aber deutsch ...und denkt wahrscheinlich auch deutsch! Habe ihm heute nachmittag ein fürstliches Trinkgeld zukommen lassen!

Glückliche Grüße aus Windhuk,

Olli
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Re: Mercur: Servolenkung nachrüsten

#70 Beitrag von sico » 2015-11-05 9:41:03

Pirx hat geschrieben:
sico hat geschrieben:hallo Olli,
zunächst sollte die Hydrolenkung aus einem Mercedes 2624 stammen. Jetzt stammt sie aus einer Baureihe, die auch im Mercur verbaut wurde.
Diese Fahrzeuge sind im Alter, Leistung, Größe, Hauber-/Frontlenker-Kabine um Welten auseinander.
Da ist natürlich für uns Leser die Verwirrung komplett.
Hallo sico!

Mercedes-Benz 2624

Also das Alter von Magirus Mercur und Mercedes-Benz L2624 dürfte ähnlich sein, und Hauber sind auch beide. Ansonsten gebe ich Dir völlig recht.

Pirx

hallo Pirx,
danke für den Hinweis. Ich war gedanklich bei einem frühen Frontlenker-Fahrzeug. Aber es geht natürlich um einen Kurzhauber aus der schweren Reihe.

@Olli
Ich habe als junger Mann so einen 3-Achser 2624 öfter gefahren. Mit Lehm oder Kies beladen (überladen) war das Fahrzeug sackschwer und wog ca 30 to.
Aber die Lenkung war trotz des hohen Fahrzeuggewichtes relativ leichtgängig.
Was ich damit sagen (wiederholen)will:
Die Lenkung hat richtig Kraft und könnte am Mercur einige Teile verbiegen oder gar brechen lassen.
Also den Druck moderat einstellen auf ca 50% des eingestellten Wertes.
Auch die Anlenkung des Lenkgetriebes an den Fahrzeugrahmen muß sorgfältig überlegt und gut dimensioniert werden.

Ich denke, jetzt hast du alle Informationen und kannst nun versuchen, das Teil im Mercur zu verbauen.
mfg
Sico

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Re: Mercur: Servolenkung nachrüsten

#71 Beitrag von Olli Carstens » 2015-11-05 11:20:27

Hallo Sico,

vielen Dank für Deine Einschätzung! Ich stimme Dir natürlich zu! An den tatsächlichen Einbau werde ich mich erst zu Ostern 2016 machen. Davor werde ich mich noch weiter über dieses explizite Bauteil informieren. Falls nötig werde ich natürlich Lenkhebel und andere „sensible“ Bauteile entsprechend dimensioniert modifizieren oder gar neu erwerben.

In den nächsten Tagen werde ich alle Bauteile gründlich reinigen und auf Funktionalität überprüfen. Ich werde Euch alle hier im Forum auf dem Laufenden halten!

Sonnige Grüße,

Olli
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Re: Mercur: Servolenkung nachrüsten

#72 Beitrag von Andy » 2015-11-05 16:24:10

Moins zusammen,

kann das sein, das diese arten von hydrospindellenkungen in vielen fahrzeugen verbaut wurden und somit fast universell einsetzbar sind.? Konsolen müssen naturlich angepasst werden.

nach meinen unterlagen ist sie identisch der typ 19 lenkung, diese für achslasten von 4 tonnen geeignet ist.
typ 19 ist die kleinste in dieser Baureihe.
auf dem bild oben kann man nicht so recht sehen, ob da typ 17 oder 19 steht.
identifizieren kann man diese auch noch über maße und gewicht.

das nächste ist, dass die typ 19 lenkung mit 70 bar betrieben wird. Die ölpumpe oben hat aber 100bar, und gehört nicht zur lenkung.

sodele 250 tacken ist jetzt aber auch nicht so viel. Erst mal prüfen ob die funktioniert und saubermachen vorher.
ne pumpe mit max. 70 bar organisieren und testen.

bin gespannt ob die passt und funktioniert.

mfg
Andy

edit: tonnen zahl korrigiert, nicht 5 tonnen sondern fur 4 tonnen achslast ist die typ 19 lenkung.
Zuletzt geändert von Andy am 2015-11-06 7:59:39, insgesamt 1-mal geändert.
Kein Zaster aber zwei .. äh nee jetzt drei .........ups jetzt vier Laster - bald wieder nur drei-- jetzt sind nur noch zwei -- nu doch wieder drei :) .... und auf einmal sind es zwei;)--arrgh jetzt wieder drei--und es sind jetzt nur noch zwei---

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Re: Mercur: Servolenkung nachrüsten

#73 Beitrag von akkuflex » 2015-11-05 16:31:48

Wenns hier um ZF Pumpen geht kann man die mit unterschiedlichen Federn auf den Max. Druck einstellen.

Servopumpe Unimog 406 und MAn630 waren bis auf den druckunterschied 100 zu130bar identisch...

Gruß

Martin

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Re: Mercur: Servolenkung nachrüsten

#74 Beitrag von OliverM » 2015-11-05 23:58:54

akkuflex hat geschrieben:Wenns hier um ZF Pumpen geht kann man die mit unterschiedlichen Federn auf den Max. Druck einstellen.

Servopumpe Unimog 406 und MAn630 waren bis auf den druckunterschied 100 zu130bar identisch...

Gruß

Martin

Nicht nur bei ZF-Pumpen ist das so. Es gibt welche mit von aussen einstellbarem DBV und welche , wo man mittels Beilagscheiben oder durch wechseln der Feder den max. Lenkungsdruck anpassen kann .

Wichtig im Zusammenhang mit dem Umbau der Lenkung wäre noch , daß die hydraulische Lenkbegrenzung sauber eingestellt wird.

Grüße

Oliver
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Re: Mercur: Servolenkung nachrüsten

#75 Beitrag von Olli Carstens » 2015-11-07 15:19:53

Verehrte „Gemeinde“!

Vielen Dank für die Antworten und auch die vielen PNs, teilweise mit wertvollen Unterlagen zum Thema!

Ich habe nun meine Teile vom Wüstensand und dem Einsatzstaub der letzten Jahrzehnte im Mercedes abgestrahlt. Den Träger aus dem Mercedes kann ich erst am Montag abmontieren, …benötige hierzu einen Abzieher. Bis dahin wirkt auf die Welle Rostlöser ein.

Nachfolgend jedoch noch ein Foto einer Hydraulikpumpe vom ehemaligen Hersteller Vickers in Bad Homburg. Kennt jemand die Leistungsdaten dieser Pumpe?
Vickers Hydraulikpumpe.jpg
Sonnige Grüße,

Olli
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Re: Mercur: Servolenkung nachrüsten

#76 Beitrag von Olli Carstens » 2015-11-09 15:09:56

Liebe Gemeinde,

heute habe ich die Mercedes-Halterung und den Lenkhebel demontiert sowie die Lenkhydraulik gewogen. Ohne Anbauteile und ohne Öl wiegt das Bauteil 23 kg. Welchem Typ entspräche denn diese Gewichtsangabe? In den Unterlagen die mir Andy hat zukommen lassen, zählt die Liste der verschiedenen ZF-Hydrospindellenkungen folgende Ausführungen auf:
• Typ 19 (32kg)
• Typ 25 (38kg)
• Typ 28 (48kg)
• Typ 38 (68 kg)
• Typ 68 (150kg)
ZF Spindelhydrolenkung -demontiert-.jpg
In Punkto Hydraulikpumpe kennt offensichtlich niemand unter Euch die von mir im letzten Beitrag gezeigte Pumpe von Vickers. Gibt es die Möglichkeit mit dem Einbau eines „Druckbegrenzungsventils“ auf 70 bar die von mir zuerst vorgestellte ZF-Pumpe mit 100 bar zu verwenden?

Momentan bin ich noch völlig frei in der Planung.

Verschwitzte Grüße aus Windhuk,

Olli
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Re: Mercur: Servolenkung nachrüsten

#77 Beitrag von ud68 » 2015-11-09 18:50:26

Druckbegrenzung macht man durch ein Überdruckventil, welche die Druckseite zum Tank "kurzschließt", also alles durchlässt, was über 70 bar hat.
also
Pumpe -------- Lenkung-----Tank
\___ Überdruckventil ____/

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Re: Mercur: Servolenkung nachrüsten

#78 Beitrag von Pirx » 2015-11-09 18:56:27

Ein solches Druckbegrenzungsventil ist in der Regel in der Servopumpe integriert. Man braucht also kein separates Druckbegrenzungsventil.

Pirx

P.S.: Evtl. mal Kai/Lunschi nett fragen, der könnte was über die Vickers-Pumpe wissen. Die Angaben auf dem Typschild sind allerdings wirklich seeeehr dürftig ...

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Re: Mercur: Servolenkung nachrüsten

#79 Beitrag von Joerg404114 » 2016-01-07 22:55:08

Liebe Mercur Servolenkungsnachrüster,
habe ein paar Fragen zur Servolenkung. Backround: bin gerade dabei die Lenkung aus einem 150D14AK in meinen 150d10a einzubauen.
Jetzt sind ein paar technische Punkt zu meistern.
Der Einbau des Lenkgetriebes mit Anfertigung eine passenden Konsole ist kein Problem. Habe alle Anbauteile aus dem 150d14AK dazu.
Das Problem ist der Lenkstockhebel.
Der Hebel auf der Hydrolenkung ist kürzer und stärker dimensioniert als der Hebel der mechanischen Lenkung des 150d10a.
Der Lenkstockhebel der mechanischen Lenkung hat 38mm Sitzverzahnung der auf der Hydrolenkung 40mm Spitzverzahnung. Also nicht austauschbar.
Jetzt habe ich zwei Ideen dazu. Bitte um Kommentare dazu.
A:
Den Lenkstockhebel der Hydrolenkung verwenden. Eine Schubstange anfertigen die 2 unterschiedliche große Kugelköpfe hat. (Ist schon mal gemacht worden, habe ich in der Suchfunktion gefunden). Problem ist hier, das der Lenkeinschlag, Lenkweg geringer ist, da der original Lenkstockhebel der Hydrolenkung 25mm kürzer ist als der der mechanischen Lenkung des 150d10a. Lenkung macht 90°.
B:
Anfertigen eines neuen Lenkstockhebels. Original sind diese Bauteile gesenkgeschmiedet. Ein einzelnes Schmiedeteil anfertigen ist nicht machbar. Also einen hochfesten Werkzeugstahl suchen, der noch genügend Elastizität hat. Gibt es im Forum einen Stahlspezialisten der mir hier einen Tipp geben kann welcher Stahl geeignet ist (Werkstoffnummer)?
Zweitens ist die Kegelige Spitzverzahnung wohl eine genormte Verzahnung. Kann mir bitte jemand die DIN, EN, bzw. Normbezeichnung geben. Habe sie bis jetzt nicht finden können.

Habe ein paar Bilder von dem Problem angehängt.

Gruß

Jörg
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Re: Mercur: Servolenkung nachrüsten

#80 Beitrag von möp » 2016-01-07 23:36:41

Joerg404114 hat geschrieben: A:
Den Lenkstockhebel der Hydrolenkung verwenden. Eine Schubstange anfertigen die 2 unterschiedliche große Kugelköpfe hat. (Ist schon mal gemacht worden, habe ich in der Suchfunktion gefunden). Problem ist hier, das der Lenkeinschlag, Lenkweg geringer ist, da der original Lenkstockhebel der Hydrolenkung 25mm kürzer ist als der der mechanischen Lenkung des 150d10a. Lenkung macht 90°.
hast du schonmal überprüft ob dir der weg nicht vieleicht doch reicht? Kann ja sein, dass beim alten Lenkgetriebe der lenkanschlag schon weit vor 90° kam

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Re: Mercur: Servolenkung nachrüsten

#81 Beitrag von sico » 2016-01-08 11:00:30

Joerg404114 hat geschrieben:Liebe Mercur Servolenkungsnachrüster,
habe ein paar Fragen zur Servolenkung. Backround: bin gerade dabei die Lenkung aus einem 150D14AK in meinen 150d10a einzubauen.
Jetzt sind ein paar technische Punkt zu meistern.
Der Einbau des Lenkgetriebes mit Anfertigung eine passenden Konsole ist kein Problem. Habe alle Anbauteile aus dem 150d14AK dazu.
Das Problem ist der Lenkstockhebel.
Der Hebel auf der Hydrolenkung ist kürzer und stärker dimensioniert als der Hebel der mechanischen Lenkung des 150d10a.
Der Lenkstockhebel der mechanischen Lenkung hat 38mm Sitzverzahnung der auf der Hydrolenkung 40mm Spitzverzahnung. Also nicht austauschbar.
Jetzt habe ich zwei Ideen dazu. Bitte um Kommentare dazu.
A:
Den Lenkstockhebel der Hydrolenkung verwenden. Eine Schubstange anfertigen die 2 unterschiedliche große Kugelköpfe hat. (Ist schon mal gemacht worden, habe ich in der Suchfunktion gefunden). Problem ist hier, das der Lenkeinschlag, Lenkweg geringer ist, da der original Lenkstockhebel der Hydrolenkung 25mm kürzer ist als der der mechanischen Lenkung des 150d10a. Lenkung macht 90°.
B:
Anfertigen eines neuen Lenkstockhebels. Original sind diese Bauteile gesenkgeschmiedet. Ein einzelnes Schmiedeteil anfertigen ist nicht machbar. Also einen hochfesten Werkzeugstahl suchen, der noch genügend Elastizität hat. Gibt es im Forum einen Stahlspezialisten der mir hier einen Tipp geben kann welcher Stahl geeignet ist (Werkstoffnummer)?
Zweitens ist die Kegelige Spitzverzahnung wohl eine genormte Verzahnung. Kann mir bitte jemand die DIN, EN, bzw. Normbezeichnung geben. Habe sie bis jetzt nicht finden können.

Habe ein paar Bilder von dem Problem angehängt.

Gruß

Jörg

hallo Jörg,
du solltest den Original-Hebel der Hydrolenkung verwenden.
Das Lenkgehäuse braucht den so gekröpften Hebel.
Mit dem alten Hebel kann man die Lenkung wahrscheinlich nicht komplett hin- und herdrehen, weil der Hebel am Gehäuse ansteht.

Zum Nachfertigen eines solchen Hebels:
Roloff-Matek nennt auf Seite 385 unter Kapitel 12.2.2 eine Kerbflankenverbindung nach DIN 5481. Leider keine Angaben zu Maßen und Konuswinkel.
Als Werkstoff würde ich einen 42CrMo4 verwenden, vergütet auf ca 400 N/mm².
Aber:
Du mußt erst mal einen Fertigungsbetrieb finden, der so eine Verzahnung mittels Räumen herstellen kann. Dazu ist dann eine entsprechende Räumnadel nötig, die sehr teuer ist.
Ich habe in meinem Berufsleben schon mal solche zylindrischen Verzahnungen fertigen lassen. Wir fanden damals nur einen Betrieb in Deutschland, der dies konnte (den Namen weiß ich nicht mehr).
Eine Nachfertigung eines Einzelteiles (Prototyp) halte ich deshalb fast für unmöglich bzw unbezahlbar.
Dazu kommt noch, dass solche Lenkungsteile als Sicherheits-relevante Teile im Sinne der StVZO gelten und der Endverbraucher das Erlöschen der Betriebserlaubnis riskiert.

Die bessere Option ist die Fertigung einer Lenkstange mit passenden Gelenkköpfen. Dies ist weit einfacher herzustellen und damit auch günstiger.
mfg
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Re: Mercur: Servolenkung nachrüsten

#82 Beitrag von Joerg404114 » 2016-01-08 11:32:04

Hallo Möp,
danke für den Tip, das habe ich noch nicht nachgemessen.

Hallo Sico,
danke für die Tip. Habe auf dem Dachboden noch eine Roloff Matek. Werde den jetzt mal raussuchen und nachschauen. Wenn es so schwierig ist die Spitzverzahnung hergestellt zu bekommen wird der Lösungsweg klar. Schubstange.

Gruß

Jörg

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Re: Mercur: Servolenkung nachrüsten

#83 Beitrag von Pirx » 2016-01-08 20:07:56

Hallo Jörg,

lies Dir mal diesen alten Thread durch:
http://www.allrad-lkw-gemeinschaft.de/p ... 9&start=60

Das Ende vom Lied war, daß ZF einen Rohling für den Lenkstockhebel liefern konnte. Dieser hat die passende Kerbverzahnung, muß aber selbst auf die richtige Länge gekürzt und mit der Bohrung für das Gelenk versehen werden:
http://www.allrad-lkw-gemeinschaft.de/p ... 48#p305548

Wenn das in Deinem Fall auch möglich ist, wäre das sicher die beste Lösung!

Pirx
Der mit der Zweigangachse: 15 Vorwärtsgänge, 3 Rückwärtsgänge, Split, Schnellgang, Differentialsperre
---
"Immer bedenken: Hilfe ist keine Einbahnstrasse, Geholfen-Werden ist kein Recht und es liegt an jedem selbst, inwieweit er sich hier in der Gemeinschaft (die im Extremfall so einiges gemeinsam schafft) involviert und einbringt."
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Re: Mercur: Servolenkung nachrüsten

#84 Beitrag von Joerg404114 » 2016-01-09 12:29:43

Hallo Prix,

danke für die Info mit dem Thread.
Ich habe heute noch mal nachgemessen. Das originale mechanische Lenkgetriebe, also der Lenkstockhebel macht von Anschlag rechts zu Anschlag links der Räder gerade mal 65°.
Somit ist der Weg des um 25 mm kürzeren Lenkstockhebels immer noch ausreichend, da das Lenkgetriebe ja 90° von Anschlag rechts zu Anschlag links kann.
Die Kröpfung des Hebels ist auch OK. Uf, Glück gehabt. Der Lenkstockhebel der Hydrolenkung geht also. Am Lenkstockhebel der mechanischen Lenkung sind die kegeligen Bohrungen nicht parallel. Der Hebel ist um ca. 7° tordiert. Der Bohrungen der Hydrolenkung sind parallel. Der Hebel ist nicht tordiert. Das müssen dann die Kugelköpfe der Schubstange ausgleichen. An der Schubstange des 150d14AK ist auf einer Seite der Kugelkopf geschraubt, das heißt in der länge einstellbar. Da muss ich nur einen Kugelkopf suchen mit dem passenden Kegel. Mal schauen ob es so einen gibt. Anbei noch ein Paar Bilder.
Gruß

Jörg
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Re: Mercur: Servolenkung nachrüsten

#85 Beitrag von möp » 2016-01-09 12:34:10

Joerg404114 hat geschrieben:Hallo Prix,

danke für die Info mit dem Thread.
Ich habe heute noch mal nachgemessen. Das originale mechanische Lenkgetriebe, also der Lenkstockhebel macht von Anschlag rechts zu Anschlag links der Räder gerade mal 65°.
Somit ist der Weg des um 25 mm kürzeren Lenkstockhebels immer noch ausreichend, da das Lenkgetriebe ja 90° von Anschlag rechts zu Anschlag links kann.
Die Kröpfung des Hebels ist auch OK. Uf, Glück gehabt. Der Lenkstockhebel der Hydrolenkung geht also. Am Lenkstockhebel der mechanischen Lenkung sind die kegeligen Bohrungen nicht parallel. Der Hebel ist um ca. 7° tordiert.

hallo jörg
schön, dass meine vermutung gestimmt hat

zu dem tordierten lenkhebel, glaubst du das ist original? Ich kennen den genauen aufbau beim Mercur jetzt nicht, aber ich vermute, dass alles rechtwinklich ausgerichtet ist und eine tordierung eigentlich keinen sinn macht...
aber egal, die kugelköpfe sollten das eh ausgleichen können

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Re: Mercur: Servolenkung nachrüsten

#86 Beitrag von Rastlos18280 » 2016-01-09 22:29:14

Ich habe keinen Mercur und auch keine Ahnung wie das was passt oder auch nicht. Allerdings habe ich letzte Nacht ein Programm ueber "extrem" aufgebaute Jeep Wrangler gesehen und da konnte man mit der normalen Lenkung wohl nicht so auf die Findlinge fahren wie man das so macht. Da haben die Jungs eben hydraulische Zylinder nachgerustet die nun die Raeder dahin druecken wo man will, ob Findling oder nur Match. Also hier ist der Link der Firma die, die Zylinder fuer Jeeps anfertigt. Ich weiss dass das nicht das gleiche ist aber vom Prinzip her geht das sehr wohl und man muss da wohl nicht noch die Servopumpe tauschen sondern nur das ganze neue Gerammel anfriemeln.
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Re: Mercur: Servolenkung nachrüsten

#87 Beitrag von sico » 2016-01-11 9:28:39

hallo Jörg,
der tordierte Hebel ist so nicht original.
Die Achsen der beiden Bohrungen müssen fluchten. Das heißt, der Hebel ist plastisch verformt durch Einwirkung von Gewaltkräften.
Der Hebel hat nach so einer Deformierung eine gute Chance, zu brechen und ist damit ein erhebliches Sicherheitsrisiko und reif für den Schrott.
Versuche nicht, das Teil durch Warmmachen zu richten.

@rastlos,
Lies mal den gesamten Thread.
Deine Tipps sind weiter oben schon durch die Hilfslenkung von Calzoni abgedeckt.
Von Calzoni ist alles TÜV-gerecht, was bei diesen Jeep-Lenkungen nicht unbedingt der Fall sein muß.
mfg
Sico

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Re: Mercur: Servolenkung nachrüsten

#88 Beitrag von Rastlos18280 » 2016-01-11 17:38:34

Hallo Sico,

es ist eben nicht wie eine Calzoni. Bei den Jeeps Sitz der Zylinder wohl auf der Spurstange. Calzonis scheinen direkt auf die Achsschenkel zu druecken bzw. zu ziehen. Von dem her ist der Aufwand ein anderer der aber weniger Platz in den Radkaesten benoetigt und der Kolben ist auch nicht dem Radauswurf ausgeliefert.
Da es ja mehr darum geht das Fahrzeug im Stand oder bei langsamer Fahrt besser zu lenken, recht es dann nicht aus wenn das eben nur bei langsamer Fahrt aktiviert wird oder sich beim schneller fahren deaktiviert? Dann wuerde das mit reltiv einfachen hydraulischem Hilfmittel zu bewerkstelligen sein ohne die ganze Arbeit wie oben beschrieben. Das wuerde das Problem praktisch loesen.

Gruss

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Re: Mercur: Servolenkung nachrüsten

#89 Beitrag von Joerg404114 » 2016-01-12 10:12:43

Hallo Sico,

das mit dem tordierten Lenkhebel habe ich vielleicht nicht richtig beschrieben. Beim Lenkhebel der mechanischen Lenkung sind die beiden Auflageflächen, also die Flächen in die die Schubstange und die Lenkwelle eingeschoben wird um ca. 7° zueinander verdreht. Das ist so serienmäßig bei der mechanischen Lenkung. Beim Lenkhebel der Hydrolenkung ist das nicht so. In der Seitenansicht des Fotos wo beide Lenkhebel auf dem Lenkgetriebe stecken im meinen vorhergehenden Bericht ist das nicht so deutlich sichtbar.

Gruß

Jörg

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Re: Mercur: Servolenkung nachrüsten

#90 Beitrag von sico » 2016-01-12 11:11:26

hallo Jörg,
woher stammt die Information, dass der Hebel serienmäßig tordiert ist? Hast du eine Zeichnung von ZF, aus der das eindeutig hervorgeht?

Ich habe am Wochenende einen Freund getroffen, der 15 Jahre bei ZF in der Fertigung tätig war. Inzwischen ist er seit 10 Jahren selbständig mit einem Fertigungsbetrieb und macht die mechanische Bearbeitung von Teilen für Motoren, Radaufhängung, Getriebe, Achsantriebe etc für alle namhaften "Premiummarken".
Wir haben dabei auch über deine Lenkhebel gesprochen. Er war auch der Ansicht, dass, allein aus fertigungstechnischer Sicht, die Achsen beider Bohrungen fluchten müssen.
Es war ihm kein Bauteil im Gedächtnis, wo das nicht so gewesen wäre.
Ich selbst habe die gesamte Lenkung am meinem Mercur vor Jahren auch mal zerlegt. Aus dem Gedächtnis würde ich heute sagen: Der Hebel war nicht tordiert. Ich habe das damals alle Bauteile auf Beschädigung kontrolliert, nachdem die Lenkwelle um eine halbe Zahnteilung tordiert und auch gebogen war.

Wie dem auch sei.
Ich wollte dich lediglich darauf aufmerksam machen, dass ein plastisch verformtes Bauteil an der Lenkung ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellt und nicht mehr weiterverwendet werden darf.
mfg
Sico

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