Joerg404114 hat geschrieben:Liebe Mercur Servolenkungsnachrüster,
habe ein paar Fragen zur Servolenkung. Backround: bin gerade dabei die Lenkung aus einem 150D14AK in meinen 150d10a einzubauen.
Jetzt sind ein paar technische Punkt zu meistern.
Der Einbau des Lenkgetriebes mit Anfertigung eine passenden Konsole ist kein Problem. Habe alle Anbauteile aus dem 150d14AK dazu.
Das Problem ist der Lenkstockhebel.
Der Hebel auf der Hydrolenkung ist kürzer und stärker dimensioniert als der Hebel der mechanischen Lenkung des 150d10a.
Der Lenkstockhebel der mechanischen Lenkung hat 38mm Sitzverzahnung der auf der Hydrolenkung 40mm Spitzverzahnung. Also nicht austauschbar.
Jetzt habe ich zwei Ideen dazu. Bitte um Kommentare dazu.
A:
Den Lenkstockhebel der Hydrolenkung verwenden. Eine Schubstange anfertigen die 2 unterschiedliche große Kugelköpfe hat. (Ist schon mal gemacht worden, habe ich in der Suchfunktion gefunden). Problem ist hier, das der Lenkeinschlag, Lenkweg geringer ist, da der original Lenkstockhebel der Hydrolenkung 25mm kürzer ist als der der mechanischen Lenkung des 150d10a. Lenkung macht 90°.
B:
Anfertigen eines neuen Lenkstockhebels. Original sind diese Bauteile gesenkgeschmiedet. Ein einzelnes Schmiedeteil anfertigen ist nicht machbar. Also einen hochfesten Werkzeugstahl suchen, der noch genügend Elastizität hat. Gibt es im Forum einen Stahlspezialisten der mir hier einen Tipp geben kann welcher Stahl geeignet ist (Werkstoffnummer)?
Zweitens ist die Kegelige Spitzverzahnung wohl eine genormte Verzahnung. Kann mir bitte jemand die DIN, EN, bzw. Normbezeichnung geben. Habe sie bis jetzt nicht finden können.
Habe ein paar Bilder von dem Problem angehängt.
Gruß
Jörg
hallo Jörg,
du solltest den Original-Hebel der Hydrolenkung verwenden.
Das Lenkgehäuse braucht den so gekröpften Hebel.
Mit dem alten Hebel kann man die Lenkung wahrscheinlich nicht komplett hin- und herdrehen, weil der Hebel am Gehäuse ansteht.
Zum Nachfertigen eines solchen Hebels:
Roloff-Matek nennt auf Seite 385 unter Kapitel 12.2.2 eine Kerbflankenverbindung nach DIN 5481. Leider keine Angaben zu Maßen und Konuswinkel.
Als Werkstoff würde ich einen 42CrMo4 verwenden, vergütet auf ca 400 N/mm².
Aber:
Du mußt erst mal einen Fertigungsbetrieb finden, der so eine Verzahnung mittels Räumen herstellen kann. Dazu ist dann eine entsprechende Räumnadel nötig, die sehr teuer ist.
Ich habe in meinem Berufsleben schon mal solche zylindrischen Verzahnungen fertigen lassen. Wir fanden damals nur einen Betrieb in Deutschland, der dies konnte (den Namen weiß ich nicht mehr).
Eine Nachfertigung eines Einzelteiles (Prototyp) halte ich deshalb fast für unmöglich bzw unbezahlbar.
Dazu kommt noch, dass solche Lenkungsteile als Sicherheits-relevante Teile im Sinne der StVZO gelten und der Endverbraucher das Erlöschen der Betriebserlaubnis riskiert.
Die bessere Option ist die Fertigung einer Lenkstange mit passenden Gelenkköpfen. Dies ist weit einfacher herzustellen und damit auch günstiger.
mfg
Sico