Zurück aus Albanien

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kochi
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Zurück aus Albanien

#1 Beitrag von kochi » 2010-08-03 13:02:56

Hallo zusammen
Melde mich aus Albanien zurück.4800km in 3 Wochen.
Leider nicht Pannenfrei.Aber das muß wohl auch mal irgendwann sein.
Nachdem wir kurzfristig wegen der aktuellen Wetterlage in Rumänien von der eigentlichen Reiseroute abgegangen sind,fing alles super an.2 Tage Balaton,dann weiter nach Bosnien.Immer am Fluss lang.Fantastische Landschaften ab Banja Luka,Richtung Sarajevo.Immer weiter Richtung Montenegro.Auch dort super Nationalparks.Man hatte garnich genug Zeit.Bilder folgen,wenn alles gesichtet und entwickelt ist.
Dann nach Albanien.Kamaunsee und Richtung Kosovo.Kurz vor der Grenze drehten wir auf Grund extremer Hitze ab und wollten Richtung Meer.Auch da wir mittlerweile von Stiften mit Steinen beworfen wurden und uns Halbstarke in den Spitzkehren versuchten zu stoppen und auf's Fahrzeug aufzuspringen.Die wollten Kippen.
Gut,es gab auch überwiegend nette,winkende Menschen.
Auf der neuen Autobahn Richtung Tirana,dann Elbasan und Richtung Gyrokaster.
Ab Tenelope über die Berge Richtung Küste.Das war Marter.Als würde man streckenweise durch trockene Flussbetten fahren. Nur Felsen.Nach ca.4Stunden waren wir durch und wieder auf Asphalt.
Dann ging alles schnell.Ein Jaulen und Krachen,nix ging mehr.Ein Lager vom VTG komplett zerstört und der Gußdeckel in Bruchstücke zerlegt.
Trotz liebenswürdiger Hilfsversuche,war da nix zu machen.Nu ein Lob an den ADAC.
Schlepper in die Pampa gelotst,Werkstatt hat 2 Lager getauscht.Deckel konnte nur notdürftig geklebt werden.
Aber wir konnten ans Meer.Und mittels ADAC wurde ein VTG aus meiner Garage eingeflogen.Schleppkosten,Transport,Mietwagen,alles ADAC.
Das Theater mit dem Zoll und den Papieren in Tirana is was anderes.
So hatten wir endlich noch 3Tage am Llogara Beach,bevor wir zur Fähre nach Igoumenitsa mußten.
Über die Zeit schreib ich noch was.Muß erstmal arbeiten.


Gruß SvenBild
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kochi
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#2 Beitrag von kochi » 2010-08-04 12:29:02

Noch rasch ein paar Bilder,damit nicht der Eindruck entsteht alles war Mist.Keinesfalls.
Noch immer ein wunderschöner Trip.
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Morgennebel über der Vrbas(Bosnien)

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Grenzbrücke Montenegro

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Zuletzt geändert von kochi am 2010-08-04 12:32:20, insgesamt 1-mal geändert.
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kochi
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#3 Beitrag von kochi » 2010-08-04 12:49:03

Weiter mit dem Kamaunsee
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In den Bergen Albaniens.Er hat sich gefreut. :D
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Sie auch-am Llogara Beach
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Zum Schluß 7 Polen Jeeps.Ihr Camp war die reinste Freude.
Hör auch gern Hardrock,aber nicht da.
Davon abgesehen hingen einige der Damen trotz der neben uns campierenden Einheimischen (gläubige Moslems),ihre nackten Brüste in die Sonne.
Für mich voll daneben.
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Nette und sehr hilfsbereite Ösis am Strand.Die hatten vom Druckluftschrauber bis zum Schweißgerät alles dabei. :huh:
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Übernachtungsplatz auf Hochplateau
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Vlore
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Bei Tirana.Das Modell ist mir unbekannt.

Gruß kochi
Zuletzt geändert von kochi am 2010-08-05 10:29:44, insgesamt 1-mal geändert.
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max-world
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#4 Beitrag von max-world » 2010-08-04 16:02:18

Hallo Kochi

das haste ja ein wenig Pech gehabt aber die Bilder sprechen für sich :D . Ist ja noch mal alles gut gegangen.



cu

max

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Schnafdolin
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#5 Beitrag von Schnafdolin » 2010-08-04 19:59:17

Die Polen haben wir auf der Fähre bei Kotor getroffen und dann noch mal am Prespasee. Waren aber eher abweisend die Jungs und sehr von sich und ihren fetten Monstern überzeugt.
Der LKW ist chinesische Produktion und steinalt, davon gibts mehrere im Land, meist mit irgendwelchen Aufbauten, z.B. Brunnenbohrer.
Wir hatten keine Pannen und es war einfach nur geil. So einen schönen Urlaub hatten wir, glaub ich, noch nie. Das sagt meine Gutste und der Junior auch. Wir sollten mal gemeinsam dort nachsehen :D
Der Verkehr auf dem Komansee hat spürbar nachgelassen, wir standen paar Nächte paar Km weiter unterhalb am Vau i Dejes und sahen alle Fahrzeuge, die dahin fuhren und von dort kamen. Wenn das so weitergeht, stellen die gar noch den Verkehr mit der tollen Fähre ein. Die Straße ins Kosovo ist ja niegelnagelneu. Freut mich, dass der ADAC euch so kompromisslos geholfen hat. Ich hab da immer ein flaues Gefühl, was AL angeht, weil die netten Damen und Herren beim ADAC in D noch nicht mal wußten, dass es dieses Land überhaupt gibt :-))) Die dachten, ich will nach Bali :wack:

Grüße aus dem Elbtal!

Martin

PS: Was ist in den Herbstferien angesagt?
6m² Wohnfläche und einen Kontinent vor der Tür.... was will ich mehr?

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#6 Beitrag von kochi » 2010-08-05 0:39:18

Na bei dem Straßenbautempo nimmt der Tourismus sprunghaft zu.
Immer mehr Hymner,speziell an der Küste.
Die kamen sogar hinterm Llogara bis an den strand.Zum Glück nich bis hinter.Gegenüber letztes Jahr war's der reinste Campingplatz.
Ca.35 Fahrzeuge.
Habt ihr am Komansee die französische Entengang getroffen.3 Jeeps und nen Batzen Enten.
Wir wollten eigentlich auch noch zum Ohridsee.Leider nich mehr geklappt.Schade.

Gruß kochi
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#7 Beitrag von Schnafdolin » 2010-08-05 9:01:15

Leider, leider...
Der Strand am Llogarapaß ist unwiderbringlich futsch. Die Piste meterbreit geschoben, dmait jeder runterfahren kann, ganz unten ragen schon Betonsäulen mit raushängenden Kabeln aus dem Boden- ich schätze, nach dem Winter siehts dort ein für alle mal ganz anders aus. Parkscheinautomat, Hotelanlage, Massentourismus, vollgeschissene Höhlen, plärrende Italiener, Weißware...
Ein Stück weiter Richtung Saranda betriffts die Kakoma-Bucht. Eins wars Militärgebiet, die Albaner hatten dort paar Schiffe statioiniert und in den unterirdischen Gängen und Katakomben tonnenweise Munition gelagert. 2004 hat Albanien das wunderschöne Fleckchen an den Club Med verkauft. Proteste folgten, "Korruption" wurde geschrien und viel Zerrerei um die herrliche kleine Bucht. Letztes Jahr war Baubeginn für eine (zugegeben vor drei Wochen bei der Besichtigung kleine) Hotelanlage, die komplette Bucht ist ringsum verstacheldrahtet, wie einst die innerdeutsche Grenze (!!!) und oben, bevors den Steilhang runtergeht ist ein Blechtor, hinter dem drei "Security" beT-shirtete Männer in Laub- und Blechhütte hausen und aufpassen, dass keiner eindringt. Die Kalaschnikov lehnt am Tor... Das byzantinische Kloster ist noch zugänglich, ich konnte aber nicht sehen, ob der Weg nun übers Gelände des ClubMed geht oder es noch außerhalb liegt. Hinter Saranda, in Richtung Butrint ist halb Ksamil weggeräumt worden, um Hotelanlagen und Eigentumswohnungen (für die reicheren Griechen...) zu bauen. Die riesige Olivenplantage am Orsteingang ist komplett weg. Zum Kap Rodonit wird eifrig an der Straße gebaut. Vor Jahren sind wir "offroad onroad" dahin gefahren und wenn uns nicht ein Einheimischer vorausgefahren wäre, hätten wirs trotz GPS nicht gefunden. An vielen weiteren Stellen wird gebaut und die alten Wege sind gesperrt. Ein paar Stellen gibts noch bei Jale und Himara, die Eine wird eines Tages sicher noch fallen, die andere ist Naturschutzgebiet (aber zu erreichen/zu befahren). Studenten in Tirana haben wochenlang dagegen protestiert, die halbe Küste zu verkaufen. Einerseits bringts Geld ins Land, andererseits ruinierts die Natur. Der völlig neu gebaute Campinplatz in Karpen bei Durres ist wunderschön gelegen und das Haus und das Gelände fügen sich harmonisch ins Gelände ein- aber die Naturlandschaft früher fand ich ebenso nett. Dort hat der Besitzer, Leonard, der 13 Jahre in Italien gelebt hat (und auf einem Campingplatz gearbeitet hat), sich wirklich Mühe gegeben, nicht alles zu zerstören, um schnell zu Geld zu kommen, sondern liebevoll das Gelände gestaltet. Ist zwar noch nicht alles fertig, Wasser gibts aus dem Tank, Strom aus dem Aggregat und nachts kläfft der Köter der Küstenwache, aber ein Anfang für sanften Tourismus haben sie dort gemacht. Ebenso Theth in den albanischen Alpen, wo auf ökologischen Tourismus größter Wert gelegt wird. Kein Hotel, Kein Massentourismus, kein Supermarkt, keine Busverbindung, keine Straße. und es funktioniert und ernährt die Leute. Fahrt dort hin und stellt euch vor, wie es in den Alpen aussah, bevor der Bayer sie besiedelte...
Es gibt auch noch immer ganz viele wunderbare Stellen im ganzen Land und es wird auch nicht alles dem Tourismus überlassen werden, aber vieles ist schon in den letzten Jahren zerstört worden und ich bin wirklich froh, dass wirs noch sehen durften. Der Llogara und die Kakoma gehören dazu.

Grüße aus dem Elbtal

nachdenklich...
Martin
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