wie bereits angekündigt hier die Bilder zu der feldmässigen Instandsetzung gebrochener Hinterachsfedern!!!
Ort des Geschehens: südöstliches Marokko Sahara Piste zwischen M'Hamid und Foum Zguid am 26.03.2010
Zeugen des Geschehens:
Eva & Adrian, Anja & Chris, Oliver und ein marokkanischer Guide sowie Lucy & Gina
Fahrzeug: Mercedes Benz SK 1735 4X4
Wir waren gemeinsam mit Eva & Adrian (Landrover Defender), Oliver (MB SK 1735) unterwegs auf der Piste.

Beim Erreichen unseres Nachtlagerplatzes ca. 90 Km südlich von Foum Zguid stellte Oliver fest, dass sein Mercedes hinten ziemlich tief hängt!

Bei der Suche nach der Ursache wurden wir schnell fündig!

Die Federlagen der Hinterachse links sind bis auf die Hauptlage gebrochen.
Oliver hat eine umfangreiche Reparaturausstattung bei sich unteranderem ein Schweißinverter und ein 3 kV Aggi. Nach Begutachtung und kurzer Diskussion bei einem kalten Bier haben wir beschlossen den Versuch zu wagen die Federlagen bei entlasteter Hinterachse zu verschweißen um so die Fahrtüchtigkeit wenigstens halbwegs her zustellen.



Diese Arbeit zog sich bis in die späten Abendstunden hin.
Als wir die Hinterachse nach dem Verschweißen aller Federlagen wieder belasteten hielten die Schweißnähte ca. 10 Sekunden bis sie mit einigem Knistern und Krachen zerrissen!

Ich bin jetzt nicht der Profi-Schweisser und habe auch wenig Erfahrung mit Elektroden-Schweissen ich bin jedoch der Meinung, dass es nicht an der Schweißnaht selber gelegen hat! Es war vielmehr der Umstand, dass ich "nur" mit 3 mm Elektroden Schweißen konnte. Das Aggi konnte den Anlaufstrom mit 5 mm Elektroden nicht leisten. Somit waren die Schweißnähte zu wenig tief ins Material eingedrungen!

Einige Nähte hielten gut!
Etwas konsterniert gingen wir dann zu Bett. Mir gingen die ganze Nacht alle möglichen und unmöglichen Gedanken durch den Kopf. Standen wir doch ein paar Monate in Kirgistan mit dem selben Problem! Nach der morgendlichen Lagebesprechung schlug ich vor eine Überbrückung der Feder zum Fahrzeugrahmen zu instellieren. Nur welches Material kann man dazu verwenden??? Holz in der Wüste ist selten, Kantholz erst recht. Metallrohre!?!? Woher nehmen???


Da ist doch ein Unterfahrschutz???

4-Kantrohr 80 x 120 x 3 mm



Wir haben dann im ein paar Blechstücken und einem Flachstahl Deckel und Bänder auf die Rohre geschweißt. Mit 2 Spanngurte haben wir die Achsen und den Rahmen mit einander verzurrt.

Mittlerweile hat Oli über 1.000 Km in Marokko mit dieser Konstruktion zurück gelegt!!!
Nachzulesen ist das auch unter:
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und
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Grüße Chris