Moin!
Der Varioaner hat geschrieben:Hallo
Habe ich eine Change an der Tunesisch / Libyschen Grenze ( Zuara o. Nalut ) ein Visum für ca. 1-3 Wochen für Libyen zu bekommen ?
Ist nicht sehr wahrscheinlich. Formal muss das Visum im Heimatland vorab beantragt werden, im Pass sollte ein Übersetzungsstempel drin sein, der von einem von der lib. Botschaft akzeptierten Übersetzer ausgefüllt wurde. An der Grenze selbst
kann es vorkommen, dass man EUR 1.000 in cash _zeigen_ muss, um einreisen zu dürfen.
Beim Hund kann eher die Wiedereinreise in die EU zum Problem werden (wenn er nicht "gechippt" ist und nicht die richtigen Gesundheits-/Impf-Papiere hat, bleibt er erst mal draussen...)
Die genauen Einreisebestimmungen nach Libyen ändern sich schneller als das Wetter. Ghaddafi ist sehr wählerisch, wer aktuell zu seinen Freunden zählt und wer nicht. Schweizer mag er grad nicht so und Österreicher manchmal auch nicht. Deutschland hat ihn momentan nicht geärgert, das kann aber schnell passieren, wenn einer seiner Schützlinge bei einer Party in Europa über die Stränge schlägt und mit der lokalen Polizei aneckt - zur Strafe wird das betreffende Land dann für ne Weile auf die Ich-schmolle-und-lasse-euch-nicht-einreisen-Liste gesetzt.
Gemischte D-A-CH-Gruppen stehen da manchmal vor einem Problem, weil nicht alle einreisen dürfen.
Ein Visum für ein bischen in Tripolis herumbummeln dürfte es nicht geben. Es gibt ein Transitvisum Tun-Lib-Ägypten und umgekehrt. 5 Tage gültig und man ist von der Führerpflicht befreit, darf aber nur auf der Diretissima das Land queren.
Für indivudelle Reisen gilt nach wie vor Führerpflicht, für Gruppen und bestimmte Gebiete weitere lokale Führer (Akakus) und die Pflicht, einen (bewaffneten) Vertreter der Touristenpolizei mitzunehmen.
Halbwegs aktuelle Infos kannst du im Wüstenschiff-Forum finden, z.B.
HIER und
HIER.
Du kannst auch versuchen,
Karl Heinz "Benemsi" zu kontaktieren - er verbringt die meiste Zeit im Jahr mit seinem Magirus (und Hund!) pendelnd zwischen Tunesien und Libyen.
KH hat übrigens das grosse Los gezogen und einen Touristenpolizist mit Guidelizenz inkl. Akakus gefunden zu haben, sich mit ihm zu verstehen und ihn für seine Touren jedesmal buchen zu können. Der Bursche wandert auch mal 4km zu Fuss querfeldein durch die Pampa, um Hilfe bei nem Agrarprojekt zu holen (gebrochenes Lenkgestänge schweissen...). D.h. er kommt mit einem Pflicht-Begleiter aus, während andere Gruppen mindestens zwei der kostenpflichtigen Begleiter einplanen müssen.
Grüsse
Tom
Nachtrag: man kann auch Glück haben, wie Freunde von uns 2004. Die fuhren einfach mal auf gut Glück an die tun-lib Grenze, reihten sich ein, sammelten diverse Stempelchen in ihren Pässen und wurden irgendwann im Gewimmel durchgewunken. Ein Stück weiter im Landesinneren wurden sie nochmal kontrolliert und -oops- wieder zurückgebracht zur Grenze und standen nachmittags wieder auf tunesischem Boden... aber immerhin. Ist halt Afrika. Man kann auch mit perfekt vorbereiteten Einreisepapieren abgewiesen werden. Gabs alles schon. Die einfachste, wenn auch teure aber halbwegs kalkulierbare Methode ist immer noch, sich einer damit erfahrenen Agentur anzuvertrauen.