Sicher ist nur ein eklatantes Gerechtigkeitsgefälle. Als wegen meiner Unfähigkeit mich als Alt68er in aufstrebenden Karrieren meiner Studienkollegen anzupassen, mir 1976 mit 28 Jahren nur die Flucht nach Indien blieb, ging das noch mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Selbst ein VW-Bus, der damals ein gängiges Fahrzeug für den Asientrip war, war außerhalb meiner finanziellen Reichweite.MB 1017 A hat geschrieben:Also ist die al Kaida im Magreb wegen des Klimawandels entstanden ?
Ich kenne mich da leider nicht so aus, aber bist Du sicher ??
Wie unser Benz-Bus dann im kalten Winter durch die Nordtürkei Richtung Iran dieselte, schaffte es die Heizung nicht, die Eisblumen innen von den Fenstern zu tauen. Später stand in der Zeitung, dass in diesen Nächten in der Gegend mehrere Menschen erfroren sind.
Was für Gefühle macht das, durch Gegenden zu fahren, in denen die Menschen verrecken, weil es am Nötigsten mangelt?
Gerechtigkeitsgefälle in globaler Gesellschaft hat seit dieser meiner ersten Indien- und Asienreise den "asymetrischen Krieg" epidemisch weltweit verbreitet. Als 9/11 die WTC-Türme fielen, fragten sich die Betroffenen: "Warum hasst man uns so?"
Fakt ist, dass der Energiehunger unserer "Rohstoffvernichtungsmaschinen" Klerikalfaschistische Sklavenhaltergesellschaften mit Geld geradezu überschwemmt. Von dem Geld lassen sich zwar in der Wüste auch Eishallen zum Skisport bauen, doch das gleiche Geld kann auch Terror finanzieren.
Die saudi-arabischen Ölhändler in Kopenhagen kennen keine "Klimakatastrophe". Wer sein Glaubensbekenntnis wie "Flocken statt Feinstaub" betet, für den ist ein höherer Benzinpreis wie für den Bayern ein höherer Bierpreis Grund zur Revolution!
Obgleich es faszinierend wäre, als Rentner Indien einmal im Rundhaubendaimler wie in einem fahrbaren Palast zu bereisen, bleiben meine Zweifel über die Sinnhaftigkeit dieser Traumreise.
Das mag daran liegen, dass mich das Leben mehr zum Lesen als zum Schrauben veranlagt hat. Was denn da zu lesen wäre, das lässt wohl selbst hartgesottene Schrauber sich am Kopf kratzen:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 32,00.html
Trotzdem, wenn mich mein Freund, der "Rundhaubendaimler", mitnimmt auf "Große Fahrt", wie soll mein in unserer "Gewinn-, Gewalt-, Genuss- und Giergesellschaft" konditionierter Egoismus widerstehen? Zudem kann der Freund noch selbst sein Rad wechseln mit begnadeten Schrauberfingern. Sprit bleibt sensationell billig, solange unsere allierten Soldaten die Taliban-Terroristen vernichten. Also träumt es sich gut im Schreibtischsessel: "Gute Reise!"

Sollte allerdings der Gang der Geschichte die Terroristen von heute als Freiheitskämpfer von morgen adeln, dann heisst es wohl weniger "Gute Reise" sondern sarkastisch "Gute Nacht!"
Erhard, oder auch n0by aus München