#149
Beitrag
von Jan Schwarzkopf » 2021-10-28 22:17:51
Der nächste Teil:
Ursprünglich war gedacht meinen Urlaub für den Kofferumbau zu benutzen. Nachdem dieser aber eingekürzt wurde und ich die vermutlich letzten warmen Tage des Jahres noch zum lackieren des Fahrerhauses genutzt hatte gabs eine kleine Planänderung: Erst einmal das Fahrerhaus (fast) fertig bauen, sonst gibts zu viele offene Baustellen.
Nachdem das Fahrerhaus wieder zusammengesetzt wurde (Anbauteile, Stoßstange, Lichter, Zirleisten, Scheiben wieder rein, nur die Windschutzscheibe durfte während des Lackierens eingebaut bleiben, das Risiko diese unbeschädigt aus und auch wieder einzubauen war mir doch etwas zu viel) ging es an den Innenraum.
Der Innenraum (oder besser gesagt der komplette Bereich der Türeinstiege und des Innenraums) waren von Metz mit einem Hammerschlaglack lackiert. Da meine Motivation diesen Lack komplett zu entfernen sich doch eher stark in Grenzen hielt wurde nur die Außenhülle in Steingrau lackiert. Der alte, graue Hammerschlaglack wurde mit neuem, schwarzen Hammerschlaglack übermalert. Mit dem Pinzel Stundenlang tupfen erzeugt übrigens eine schöne Oberfläche mit dem Hammerschlagefekt, ist aber auch relativ Zeitintensiv.
Im Anschluss wurde das Fahrerhaus neu gedämmt. Als Schallschutz wurde auf allen Blechteile Alubutyl geklebt. Ich wage mich zu Erinnern dass 40% der Fläche beklebt werden sollen, ich war etwas großzügiger. Ob das ganze funktioniert weis ich nicht, mein Wissen von Schallschutz hält sich doch eher in Grenzen, lassen wir uns mal überraschen.
Als Wärmedämmung wurden die Zwischenräume der Stahlkonstruktion mit Armaflex (orginal Armaflex und Schaumstoff von Mitarbeitern in selbstklebender und normaler Ausführung, im Prinzip ein buntes wirwar aus allen möglichen Resten. Die Erfahrung: Der Sprühkleber klebt das Armaflex überall fest, auch da wo es gar nicht hinsoll, das selbstklebende Armaflex funktioniert hierbei deutlich besser). Über die Stahlholme wurde noch eine dünne Schicht Isoluerung aufgetragen um mögliche Schwitzwasserbildung wenigstens etwas eindämmen zu können. Da es aber eh nicht möglich ist mein Fahrerhaus richtig zu dämmen wurden die Wand- und Deckenverkleidungsplatten mit etwas Abstand angebracht, sodass eine Hinterlüftung noch möglich ist.
Die Wand- und Deckenverkleidung wurde aus Pappelsperholz gefertigt, die alten MDF-Platten der vorherigen Verkleidung dienten als Schablone. Die Sperrholzplatten wurden mit Kunstleder überzogen. Die kleinen Platten, welche unter dem Fenster zwischen den zwei Türen sitzt mit glattem Kunstleder (wie die Türen auch), die Rückwand und Decke mit gestepptem Leder. Ursprünglich wollte ich diese Teile Filzen, da Filz aber etwas Schmutzempfindlich ist und das Kunstleder sogar günstiger war fiel die Entscheidung auf letzteres. Die Optik, über Geschmack lässt sich bekanntlich Streiten, dass es aber Aussieht wie in einem billigen P___ (oder wie man es sich vorstellt dass es da so aussehen könnte) kann man leider nicht abstreiten.
Die Verarbeitung war ziemlich simpel, an den zwei Deckenplatten hat es ohne Probleme super funktioniert. An der Rückwand hab ich einen Fehler gemacht: Ich habe beim Zuschnitt gleich daen Bereich des Zugangs herausgeschnitten, danach hat sich das Leder verzogen. Jetzt ist die Rückwand an drei Stellen ziemlich Verkrumpelt und har Falten. Mal schauen was die Rückbank verdecken kann, wenn nicht muss die Rückwand noch mal Raus.
Die Türen waren innen ebenfalls mit grauen Hammerschlaglack gestrichen, jetzt sind sie entrostet und schwarz. Befor die orginal Verkleidung wieder eingesetzt werden konnte wurden alle Löcher und Bohrungen abgeklebt.
Der Mitteltunnel, sprich der Bereich zwischen den Türen wird auch noch mit gestepptem Kunstleder überzogen, leider ist mir zwischendurch das Leder ausgegangen. Dan Fehlen im Innenraum nur noch die Rücksitzbank, "neue" Sitze und Gurte, dan ist das Fahrerhaus soweit. Das Bett in der Kabine kommt erst zusammen mit dem Innenausbau der Wohnkabine, dann muss ich mir den Holz-Horror nur einmal antuen.
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Dateianhänge
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- In den Türen wurden die Ausschnitte und die Löcher verklebt. Zuvor wurde der Innenraum der Türe noch an einigen Stellen mit Ovatrol behandelt und etwas eingefettet.
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- Die orginal Verkleidung der hinteren Türen wurde wieder angebracht, der Türgriff fehlt noch. Sobald ich die Abdeckung der Fensterkurbel wieder gefunden habe wird auch diese montiert.
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- Auch an der Vorderen Türen ist die Verkleidung wieder angebracht.
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- Die Türausschnitte wurden ebenso mit schwarzen Hammerschlaglack bearbeitet. Zuvor wurden noch letzte kleinere Roststellen entfernt.
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- Das Dach wurde mit Alubutyl beklebt, später kam noch Armaflex drüber.
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- Schallschutz auf der Rückwand, ob das funktioniert werden wir noch sehen.
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- Die Dämmung zwischen den Stahlholmen. Die Stahlholme wurden auch noch mit Dämmung überzogen
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- Deckenplatte: Pappelsperholz mit Kunstleder überzogen. Verklebt wurde es einfach mit Sprühkleber. Auf der Rückseite des Kunstleders ist eine Filzschicht angebracht, dadurch ist das ganze auch etwas "gefedert"
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- Der Ausschnitt für die Rückwand war das große Problem, ich hatte diesen Bereich vor dem Verkleben herausgeschnitten. Ein Fehler, dass Kunstleder hatte sich daraufhin verzogen. Man hätte das Leder erst später im Bereich des Durchstiegs ausschneiden sollen, dann währe das alles nicht passiert
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- In der Rückwand sind leider einige Falten. Mal schauen wie die Rückbank diese verdeckt oder ob man die Rückwand noch einmal neu beziehen muss. Die Platten wurden einfach mit Linsenkopfschrauben angeschraubt.
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- Der Dachhimmel besteht aus zwei Platten, welche mit dem gesteppten Leder überzogen sind. Zwei Platten aus einem einfachen Grund: eine einzellne Platte hätte nicht durch die Türe gepasst
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- So sieht die Kabine jetzt von Außen aus, inklusive der Anbauteile