Ulf Helle hat geschrieben:Polystyrol, also auch Styropor schmilzt so ab 90°C, da war´s also gut warm im Koffer, damit sich die Isolierung so zurückzieht.
Hallo,
wichtig ist hier die Wärmestandfestigkeit. Die wird mit der sog. Martenstemperatur ausgedrückt und ist bei PS so etwa 60°C, kann aber bis ca. 90° modifiziert werden. Das bedeutet, daß ab dieser Tewmperatur fast keine Steiffigkeit mehr da ist. Wüsten- und Tropenfahrern kann der Planet leicht so heiß draufbrennen.
Richtig zu schmelzen fängt PS so bei 140° an, spritzgegossen wird es bei etwa 180°.
Die Bilder mit dem Styropor im Koffer zeigen recht eindrucksvoll, wie sich das Zeug im Lauf der Zeit , wahrscheinlich im Ausseneinsatz wohl weniger unter brüllender Sonne als mehr abgewechselt mit übergemütlicher Standheizung , entschäumt hat. Es ist nicht richtig geschmolzen, es hat vielmehr einen Platten. Nur , wieder aufpumpen ist nicht so einfach!
Mindestens genauso wichtig für mich ist die schlechte Chemikalienbeständigkeit. Einfacher Selbstversuch: Ein paar Tropfen Benzin auf eine Styroporplatte
Beim Verkleben muß natürlich der Sandwichplattenbauer einen Papp nehmen der das Polystyrol nicht anlöst, weil ihm sonst der ganze Schaum zwischen den Fingern zerrinnt.
Deshalb gucke ich auf PU- Schaum im Sandwich. Der Schaum ist ein Duroplast und geht in der Sonne nicht so schnell in die Knie, ist auch wesentlich chemikalienresistenter.
Wichtig: Der Schaum
muß geschlossenzellig sein, sonst holt Euch der Teufel! Offenzelliger Schaum würde sich schon bei einer kleinen Leckage des Aufbaus vollsaugen , wie diese Superschwämme, die so schön verschütteten Rotwein, Kaffee, etc. in sich aufnehmen.

Das wird dann so ein richtiges Feuchtraumbiotop mit allen bekannten Nachteilen ohne einen einzigen Vorteil.
Allerdings verwendet kein seriöser Sandwichplattenbauer offenzellige Schäume.
Gruß
Mak, das optimale Sandwich planend