Hinterachse beim LAK710 durch Diff-Sperre beschädigt?

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Jonas
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Hinterachse beim LAK710 durch Diff-Sperre beschädigt?

#1 Beitrag von Jonas » 2012-06-14 10:47:47

Moin,

der Saurer hat vor einiger Zeit Gesellschaft bekommen in Form eines Mercedes LAK 710, Baujahr 1965. Ist allerdings nicht meiner, sondern gehört dem Vermieter der Abstellflächen. Nun ist festzustellen, daß die Hinterachse extrem undicht und einseitig völlig "nass" ist. Wo der Wagen auch steht, bildet sich in kurzer Zeit ein großer Ölfleck.
Überführt wurde das Auto zuletzt von einem Mitarbeiter des Vermieters, der mir nun erzählte, daß sich die Diff-Sperre angeblich nicht herausnehmen ließ und er den Wagen dann mit Untersetzung und Sperre fast 80km überführt habe. :wack:
Dabei sei die Achse dann eben undicht geworden...

Mal abgesehen von der "Gedankenlosigkeit" (um es mal vorsichtig auszudrücken) so einer Aktion, würde mich jetzt interessieren inwieweit mit ernsthaften Schäden zu rechnen ist.
Oder kann man sagen, wenn die Achse noch einwandfrei und ohne Geräusche funktioniert (scheint so), könnte es ausreichen diese neu abzudichten und die Ursache für die klemmende Sperre zu beheben?
Der Wagen steht seither etwas verwaist in der Ecke, staubt schon ziemlich ein und daher überlege ich, ob man sich der Sache mal annehmen sollte. (Wenn ich den Kipper dafür dann auch benutzen darf... :angel:)

Gruß
Jonas

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lunschi
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Re: Hinterachse beim LAK710 durch Diff-Sperre beschädigt?

#2 Beitrag von lunschi » 2012-06-14 18:05:27

...was ich beim 710er schon mal gesehen habe war eine abgedrehte Steckachse. Das kann natürlich auch bei gesperrter Hinterachse passieren - ich würde aber denken, das man dazu auch noch richtig Last auf der Hinterachse braucht.

Gruss
Kai
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Re: Hinterachse beim LAK710 durch Diff-Sperre beschädigt?

#3 Beitrag von unihell » 2012-06-15 10:53:43

Hallo

die Sperre verbindet nur den Korb mit dem Achswellerad im Ausgelichsgetriebe. Dadurch wirken keine Axialkräfte auf die Achse ein. Es wird nur der Ausgleichsrädersatz der gegenüberliegenden Seite belastet, allerdings auch nicht mehr als bei Last im Gelände und einseitigem Gripp.
Beim leeren Fahrzeug gibt es wenig Verpsannung in der Achse, da die Räder auf der straße radieren.
Könnte es vlt eher umgekehrt sein, dass die Diff-Lager hinüber sind und die Schaltgabel die Schaltmuffe infolge des Fluchtfehlers nicht mehr rausziehen kann.
Zum Test der Sperre bzw Ausschalten einfach mal Luft mittels Kompressor auf den Zylinder geben.
Interessant wäre, wo sifft die Achse, am Halslager, an den Trommeln, am Deckel, vlt hat ja jemand erfolglosschon mal drann rumm gewerkelt und den Deckel einfach nur wieder draufgeknallt.
Gruß Helmut

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Re: Hinterachse beim LAK710 durch Diff-Sperre beschädigt?

#4 Beitrag von Buclarisa » 2012-06-15 11:20:26

Hallo

[quote="unihell"
Es wird nur der Ausgleichsrädersatz der gegenüberliegenden Seite belastet, allerdings auch nicht mehr als bei Last im Gelände und einseitigem Gripp.
[/quote]

Bei Geländefahrten mit Schlupf hast Du nur das Drehmoment was an der Kardanwellen anliegt zur Verfügung.

Auf trockenne Strasse ist es schlecht mit den Schlupf, da kommen die Hebelkräfte die die Vorderachse als Querkraft erzeugt noch mit ins Spiel. Wann dann eine Steckachse sich verabschiedet ist eine Frage der Zeit. Auch die Beslastungen auf den Differentialkorb sind in dem Fall enorm.
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Re: Hinterachse beim LAK710 durch Diff-Sperre beschädigt?

#5 Beitrag von Dieselsurfer » 2012-06-17 10:03:53

hi, es gibt 710er mit Diff-Sperre hinten? Soweit ich weiss, gibts die kleine Achse nicht sperrbar... Aber die Steckachsen kann man sich trotzdem abdrehen :angel:

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Re: Hinterachse beim LAK710 durch Diff-Sperre beschädigt?

#6 Beitrag von Jonas » 2012-06-19 10:02:20

Moin,

erstmal Danke für Eure Antworten!

Ich hoffe dann einfach mal, daß die Steckachsen die Sache unbeschadet überlebt haben. Mit gelöster (oder nicht vorhandener) Sperre dürfte sich der Wagen ansonsten doch eigentlich nicht mehr viel bewegen... (?)
hi, es gibt 710er mit Diff-Sperre hinten? Soweit ich weiss, gibts die kleine Achse nicht sperrbar...
Hmmm... habe jetzt einfach mal die Aussage des Fahrers hingenommen, ohne jetzt das Auto genau zu kennen. Bei nächster Gelegenheit werde ich mal mit dem Eigentümer sprechen und den Wagen dann wahrscheinlich mal auf die Grube nehmen.
Sollte das Ding tatsächlich gar keine Sperre besitzen, könnte diese natürlich auch nichts kaputtmachen ;-)

Werde der Sache mal weiter nachgehen... :)

Gruß
Jonas

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Re: Hinterachse beim LAK710 durch Diff-Sperre beschädigt?

#7 Beitrag von lunschi » 2012-06-19 19:26:55

@Jonas:

...vielleicht meinte er nicht die Diff-Sperre, sondern den Gelände-Gang mit Zuschaltung der Vorderachse?

Gruss
Kai
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Re: Hinterachse beim LAK710 durch Diff-Sperre beschädigt?

#8 Beitrag von Dieselsurfer » 2012-07-10 20:49:54

ja wahrscheinlich.da sind 80km aber auch nich sooo witzig, sollten aber ja noch nix kaputtgemacht haben.

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Re: Hinterachse beim LAK710 durch Diff-Sperre beschädigt?

#9 Beitrag von Jonas » 2012-07-12 12:43:51

Moin,

die genaue Begutachtung steht immer noch aus, aber eine Diff-Sperre hat der Wagen nicht. Das war soweit schonmal leicht zu erkennen, da keinerlei Betätigungen/Zylinder an der Hinterachse zu erkennen sind. Der Straßengang schien mir auch eingelegt, die Umschaltung funktioniert übrigens.

Also vermutlich falscher Alarm und eine einfach undicht gewordene Achse. Wegen Bauarbeiten habe ich den Wagen umgeparkt und konnte bei einer "Mini-Probefahrt" auf dem Hof nichts feststellen, außer dem besagten Ölverlust (zieht eine richtige Spur aus Öltropfen). Steht jetzt sowieso auf der Grube abgestellt, wo ich mal alles reinigen und nach der Ursache sehen werde.

Was der Fahrer mit Sperre und maximal 45km/h auf der Überführung hatte, scheint mir momentan nicht nachvollziehbar. Tippe daher auch mal auf Unkenntnis und möglicherweise eingelegtem Allrad mit Untersetzung.

Gruß

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Re: Hinterachse beim LAK710 durch Diff-Sperre beschädigt?

#10 Beitrag von Jonas » 2012-08-08 19:58:14

Soo... am Wochenende habe ich mich mal etwas dem 710er gewidmet, nachdem er unsere Schrauberhalle mittlerweile ordentlich mit dicken Ölflecken konserviert hat. Bestimmt nett gemeint, aber bei Betonboden eigentlich nicht nötig.
Man konnte schnell erkennen, daß die Ölquelle "eine Etage höher" lag und es lediglich auf die Hinterachse herunterlief. Sprich es handelte sich um Hydrauliköl aus Richtung des Kipperstempels. :idee:
Also Motor angeschmissen, Verteilergetriebe in neutral, Nebenantrieb eingeschaltet, Gang rein und Kipperventil aufgedreht, um bei gehobener Ladefläche an die Stelle heranzukommen. Es tat sich genau gar nichts.
Kipperbrücke seitlich arretiert, Gabelstapler geholt, Pritsche "manuell" hochgeklappt und Kärcher reingehalten. Ölpest erstmal beseitigt, so daß man auch was erkennen kann.
Am Hydraulikstempel war einer der Anschlüsse undicht und sabberte munter daneben.
Nach Behebung der Ursache noch schnell 7 Liter Hydrauliköl in den Vorratstank eingefüllt. Dann Probelauf. Und siehe da, der "Allradwagen" verliert keinen einzigen Tropfen Öl mehr, die Achse ist völlig in Ordnung. Und der Kipper funktioniert auch wieder tadellos. :)
Also ab zur Baustelle... :spiel:

Gruß
Jonas

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