Laienfrage: Ventildeckeldichtungen tauschen Steyr 680

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moetheone
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Laienfrage: Ventildeckeldichtungen tauschen Steyr 680

#1 Beitrag von moetheone » 2010-11-04 1:11:42

Hi,
ich möchte bei meinem Steyr 680 (ÖBH, 610er Motor, Bj. 1976) demnächst die Ventildeckeldichtungen austauschen (vorsorglich).

Ich bin mir jedoch unsicher, ob das wirklich so einfach ist, wie ich es mir vorstelle :-)

Einfach die Ventildeckel abschrauben, Dichtungen wechseln, festschrauben, fertig? Ich denke, ich muss die Anzugsmomente und Anzugsreihenfolge des Ventildeckels beachten, oder ist das nur beim Zylinderkopf relevant? Das Ventilspiel bzw. Einstellungen der Ventile werden ja von solch einer Aktion nicht beinflusst, oder?

Hab ich noch etwas vergessen, hat einer noch Tips für mich?

Danke für Eure Hilfe & Geduld :angel:

moe
Zuletzt geändert von moetheone am 2010-11-04 1:12:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Kai der Flexer
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#2 Beitrag von Kai der Flexer » 2010-11-04 2:05:22

Hallo Moe,

Du hast die Vorgehensweise richtig beschrieben.


Dazu verwende Kuril K2, nur zylinderkopfseitig:

Kuril K2

Die Pampe dichtet das letzte Löchlein und härtet nicht aus. Das heißt, nach einer Demontage das Zeugs wegwischen und die Dichtung klebt nicht fest. Die Dichtung muss beim wiederholtem Einsatz nicht ausgetauscht werden. Am Deckel klebt die Dichtung, dank ohne Kuril, vereinfacht die Wiedermontage.

Es kann der eine oder andere Schrauber aufheulen, aber die Dichtung kann definitiv mehrmals verwendet werden :D


Aber Achtung: Es muss sauber gearbeitet werden: Die Ansaugluft geht durch den Deckel zum Kopf. Ist der nicht dicht, dann saugt der Motor Öl aus dem Kopfbereich :wack:
Gruß Kai

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#3 Beitrag von moetheone » 2010-11-04 2:10:54

Danke, Kai!
Kai der Flexer hat geschrieben:Dazu verwende Kuril K2, nur zylinderkopfseitig
Meinst Du damit also "nicht an der Unterseite des Ventildeckels, sondern Motorblockseitig" auftragen?
Kai der Flexer hat geschrieben:Am Deckel klebt die Dichtung, dank ohne Kuril
Was meinst Du damit genau?

Danke für die Hilfe!
Moe
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#4 Beitrag von Steyr-Hinnerk » 2010-11-04 12:13:40

Moin,

ich habe die Aktion ebenfalls hinter mir, im Rahmen einer allgemeinen Kontrolle des Ventilspiels.

Das Abnehmen der Ventildeckel ist nun doch nicht ganz so einfach, wie hier dargestellt. Es scheint schier unmöglich, die Ventildeckel vom Ansaugkrümmer zu trennen, da hier die untenliegenden Schrauben schlichtweg unerreichbar sind. Zudem stören (glaube ich) diverse Einspritz- und Leckölleitungen.
Folglich sah ich nur eine Möglickeit: Demontage des Ansaugkrümmers mitsamt aller drei Ventildeckel. Das ist die wohl "einfachste" Möglichkeit. Bei mir sind alle Dichtungen heil geblieben. Es empfiehlt sich hierbei, eine zweite Person in petto zu haben, die draußen steht und das "Geweih" in Empfang nimmt. Es ist schwer und sperrig!

Bei der Montage habe ich alle Dichtflächen und Dichtungen mit Bremsenreiniger gereinigt und dünn mit einer recht dünnflüssigen, nicht aushärtenden Dichtmasse bestrichen (die hat keinen speziellen Namen...sie ist von VW und grün).

Moe, hier nochmal ein gut gemeinter Tip:
Wenn du schon aus "Langeweile" :happy: die Ventildeckel abnimmst, verbinde es doch gleich mit der Kontrolle des Ventilspiels. Du wirst sehen, das macht Sinn (bei mir hatten drei Ventile zu wenig Spiel!!!)

Gruß, Hendrik
Zuletzt geändert von Steyr-Hinnerk am 2010-11-04 12:14:23, insgesamt 1-mal geändert.

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#5 Beitrag von moetheone » 2010-11-04 12:17:51

Hey Hendrik,

Danke für die Tips.
noch ne ddofe Frage, wie oft macht es Sinn die Einstellunge der Ventile zu überprüfen? Was sind da so die "üblichen" Wartungsintervalle? Die Ventile wurden im April 2008 von Gerhard - dem Vorbesitzer - in einer Fachwerkstatt eingestellt.

Nicht, dass ich mir wirklich völlig unnötig die Langeweile vertreibe :angel:
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biglärry

#6 Beitrag von biglärry » 2010-11-04 12:47:42

Wenn die Ventile in 2008 eingestellt wurden und demnach die Deckel geöffnet waren würde ich mir keinen Kopf machen und ruhig schlafen. Wenn der Motor nicht beängstigend blaudampft lass die Finger davon und schon kannst Du um die 150 Euro in den paar Stunden auf den Kopf haun die du für den Dichtungswechsel brauchst. Die Ventildeckeldichtungen sind ein kleiner Schwachpunkt am Motor und die Werkstatt die an Gerhards Steyr geschraubt hat wird sie mit Sicherheit gewechselt haben. Schau sie Dir genau an, es müssste erkennbar sein ob da 30 Jahre alte Dichtung ist oder ein wenig neuerer Dichtungskit hervorgequollen ist.

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#7 Beitrag von moetheone » 2010-11-04 12:53:52

So wirds gemacht!!!
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#8 Beitrag von Steyr-Hinnerk » 2010-11-04 12:56:29

Hm, ich hab's jetzt gerade nicht griffbereit, was in der (schweizer) Betriebsanleitung steht. Ich meine etwas von alle 10.000 km gelesen zu haben... wie gesagt, ich müsste genauer nachschauen.
Ich habe meine ventile aus zwei Gründen eingestellt:
1. Ich hatte keinerlei Anhaltspunkt, wann es das letze mal zuvor gemacht wurde
2. Ich habe einfach verdammt viel Spaß an solchen Pflege- und Wartungsarbeiten. Dabei kann ich wunderar entspannen und alles um mich rum vergessen. :positiv:

Ach ja: Auch zum Ventile einstellen ist es sehr ratsam, eine zweite Person dabei zu haben: Einer (du!) hockt oben über den Ventilen, und einer (bei mir war's eine) hockt unter dem Motor und dreht die Kurbelwelle...

Gruß, Hendrik

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#9 Beitrag von Kai der Flexer » 2010-11-05 10:33:32

Hallo miteinander,

war ein paar Tage offline....


Steyr-Hinnerk hat geschrieben:

Demontage des Ansaugkrümmers mitsamt aller drei Ventildeckel.

Genau so, anders gehts es nicht.


@Moe

Das positionieren einer neuen Dichtung ist fummelig und die Position muss stimmen. Dank der Flüssigdichtung klebt die Dichtung nicht am Kopf und dank fehlernder Flüssigdichtung am Deckel klebt dort die Dichtung.


Ventilspiel:

Zu geringes V.-Spiel ist schädlich, deswegen kontrolliere ich das zu kleine Spiel regelmäßig.

Ich habe da eine rustikale Methode, mit einfachen Mitteln zu kleines Ventispiel zu erkennen.

Ventildeckel runter, ESP auf Nullförderung, mit dem Starter den Motor durchdrehen, jetzt muss die entsprechende Fühlerlehre zwischen Kipphebel und Ventil durchgehen. Wenn nicht, dann ist das Spiel zu klein.

Dabei kann ich alle Ventile per "Knopfdruck" auf zu kleines Spiel überprüfen.

Das Verfahren geht natürlich auch um zu großes Spiel zu erkennen, dabei nimmt man die nächst dickere Fühlerlehre, die dann nicht "durchgezogen werden kann.

Vorteil:

Ein Mann/Frau kann das alleine machen, ohne den Motor mühsam von Hand weiterzudrehen.

Nachteil:

Die Fühlerlehre wird mälträtiert und Starter und Batterie haben viel Arbeit.

Übrigens: Das Verfahren war früher Standard, bei laufendem Motor das Spiel einzustellen, wenn der Kipphebel zur Einstellung in der Höhe verstellt wird, da die Einstellmutter sich nicht bewegte. Ging nicht, wen eine Einstellschraube am Ventil vorhanden war.
Gruß Kai

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