KatSchutz-Kupplung abschrauben

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Bernhard G.
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KatSchutz-Kupplung abschrauben

#1 Beitrag von Bernhard G. » 2010-09-10 8:37:42

Hallo,

ich will bei meinem Mercur die hintere Stoßstange/Querträger neu lackieren und innen entrosten und dazu alles störende Zeug abschrauben.

Jetzt frage ich mich, die die KatSchutz-Kupplung abgeht. Die vier versplinteten Schrauben, die die Kuppliung mit dem Querträger verbinden, sind nur die halbe Wahrheit. Da gibt auf dem dem Zugmaul gegeüberliegenden Ende es eine Gummikappe, unter der eine große Mutter mit Splint sitzt. Muß man die noch abschrauben? Gibt es da irgend was zu beachten, außer daß man sich die Kupplung besser nicht auf den Fuß fallen läßt?

Zu der Mutter gibt es noch folgendes Kuriosum zu berichten: in der Gummikappe habe ich einen vergilbten, kaum mehr lesbaren Zettel gefunden, mit Schmierhinweisen und einer genauen Vorschrift, wie die Mutter zu versplinten ist. Bei mir war aber der Splint nur gesteckt und nur die Gummikappe hat ein herausfallen des Splints verhindert :wack: - ich glaube, so war das vom Konstrukteur nicht gedacht?!

Herzliche Grüße,
Bernhard
Zuletzt geändert von Bernhard G. am 2010-09-10 8:39:38, insgesamt 2-mal geändert.

mabdt

#2 Beitrag von mabdt » 2010-09-10 12:22:00

Hallo Bernhard,
Grosse Mutter abschrauben,Kupplung rausziehen,wenn nicht festgerostet im Lager,und dann die 4 kleinen M10 oder M12er Schrauben abschrauben und das Lager aus der Traverse nehmen.
Das Rausziehen der Kupplung kann manchmal sehr schwer sein,wenn festgerostet,kann man aber vorher feststellen,ob man die Kupplung von Hand nach rechts und links drehen kann.
Wenn das nicht mehr moeglich ist hilft nur "Gewalt".Ich musste sogar schon mal Kupplungen mit dem Schneidbrenner abbrennen,weil die sich nicht mehr rausziehen liess.Ging auch nicht mit Abschleppstange die ich an einem anderen LKW befestigt hatte und gezogen hatte....
Gruss Manfred

Bernhard G.
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#3 Beitrag von Bernhard G. » 2010-09-10 13:41:07

Hallo Manfred,

danke für die Erklärung. Ich bin guter Dinge. Sie sieht innen wie neu aus und läßt sich leicht von Hand drehen.

Herzliche Grüße,
Bernhard

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osterlitz
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#4 Beitrag von osterlitz » 2010-09-10 14:00:44

Wenn du mit Hammerschlägen innen nachhelfen musst, lass die Mutter drauf (losdrehen bis Ende Gewinde natürlich schon)!!!!!

Grüße,
Stefan
Zuletzt geändert von osterlitz am 2010-09-10 14:01:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Bernhard G.
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#5 Beitrag von Bernhard G. » 2010-09-10 17:47:31

So, Kupplung ist ab. Die Mutter konnte ich praktisch mit der blosen Hand abdrehen und die Kupplung ließ sich problemlos abnehmen. Die sieht innen aus, wie frisch aus der Fabrik.

Für den Wiedereinbau: wie fest muß die Mutter angezogen werden? Sie war nur ganz leicht angezogen. Ich habe aber den Verdacht, daß die Kupplung nicht richtig eingebaut wurde (s.o. wegen der Sache mit dem Splint).

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osterlitz
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#6 Beitrag von osterlitz » 2010-09-10 18:39:59

Hi,
die Mutter muss nur satt anliegen, eine Vorspannung ist nicht gewollt. Die Sicherung übernimmt der Splint - der muss aber halten.

Grüße,
Stefan
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mabdt

#7 Beitrag von mabdt » 2010-09-10 19:32:49

Hallo,
die Mutter wird mit einem vorgegebenen Drehmoment angezogen,der ist beim Hersteller(Rockinge oder Ringfeder gibts auch online bei den Herstellern)zu erfragen,bzw.beim Magirus in der Werkstattdokumentation nachzulesen(z.B.Rockinger mit Mutter SW55 wird mit 350NM angezogen).Sollte das mit dem Splintloch nicht uebereinstimmen,was ja meist der Fall ist,wird die Mutter keinesfalls geloest,sondern eben etwas mehr angezogen,so das der Splint passt.
Die 4 Schrauben die die Fuehrung in der Traverse halten,sollten von mind.8.8 Guete sein.Die jetzt benutzten Kronenmuttern kann man problemlos durch selbstsichernde Muttern ersetzen,(gabs damals wohl noch nicht)das spart das nervige versplinten.Auch die Schrauben werden mit einem Drehmoment angezogen(siehe Durchmesser und Guete der Schrauben M10 ooder M12,8.8,10.9,usw)ist genormter Wert.
Wenn man alles fest hat,kann man auch in der Gummikappe etwas Fett fuellen,das verhindert das "Verrosten".Kann man ,muss man aber nicht.Kannst Du aber auch alles bei Rockinger oder Ringfeder nachselsen,unter Beachtung Deiner Verbauten AHK(Typ).
Gruss
Manfred

Bernhard G.
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#8 Beitrag von Bernhard G. » 2010-09-10 23:27:58

Hmm, wenn die Mutter so fest angezogen werden muß, hab ich ein Problem. Die hat nämlich keinen Sechskant, sondern nur einen Zweikant zum Ansetzen eines Gabelschlüssels.

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pete
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#9 Beitrag von pete » 2010-09-11 10:40:20

Andere Mutter besorgen?

Peter

mabdt

#10 Beitrag von mabdt » 2010-09-11 11:04:47

Hallo Bernhard,
frag mit der Typenbezeichnung der AHK beim Hersteller nach,der sagt es Dir genau welches Drehmoment Du verwenden musst.
Dann gibt es auch keine Spekulationen.Aus eigener Erfahrung,aber fachlich nicht richtig,wuerde ich die Mutter anziehen,bis feste,dann passend aufs Splintloch drehen,und alles ist gut.
Gruss Manfred

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#11 Beitrag von osterlitz » 2010-09-11 12:22:52

Ich hätte auch beim Bund nie jemanden gesehen, der jemals einen Drehmomentschlüssel zum Anziehen genommen hätte.
Die jetzt benutzten Kronenmuttern kann man problemlos durch selbstsichernde Muttern ersetzen,(gabs damals wohl noch nicht)das spart das nervige versplinten.
Steht das bei Rockinger drin oder sagst du das selbst?

Grüße,
Stefan
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Kami
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#12 Beitrag von Kami » 2010-09-11 13:32:28

Das ist ok - heute wird nimmer versplintet - ich bin FAN von Quetschmuttern.

Gruss

Kami
Wer in keinster weise etwas verrückt ist und deshalb denkt er wäre normal, der irrt.

mabdt

#13 Beitrag von mabdt » 2010-09-11 14:15:53

Hallo Stefan,
ich gebe Dir Recht,zieht kaum einer mit einem Drehmoent an,
aber da ich beruflich mit so etwas arbeite,werde ich hier im Forum immer nur "fachlich richtige"Auskuenfte geben.Dann gibts keine Missverstaendnisse,von wegen,man koennte,mach ich schon immer so,usw.Denn was spricht dagegen einfach nach Herstellerangaben zu arbeiten,denn es macht die Sache viel einfacher,und vor allem ist man auf der sicheren Seite.

Zu Deiner Frage mit den kleinen Kronenmuttern(4Stueck):
So etwas gibt es heute fast nicht mehr,und wird in selbstsichernden Muttern ersetzt.Wennn Du eine AHK neu verbaust,gibt es nur selbstsichernde Muttern,kannst Du aber auch aus den Anbauanleitungen von den Herstellern genau erlesen was da verlangt wird.
Frueher wurden auch Spurstangenkoepfe mit Kronenmuttern versplintet,wenn man einen neue Kronenmutter haben moechte,kommt automatisch eine selbstsichernde Mutter.(so ist es zumindest bei Mercedes und MAN.
Spricht technisch ja auch nichts dagegen,soll ja nur verhindern das sich die Schraube loest...

Gruss Manfred

Bernhard G.
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#14 Beitrag von Bernhard G. » 2010-09-11 16:34:56

So, ich habe das Typenschild freigelegt (ich dachte immer, die Kupplung ist schwarz lackiert, aber nein, sie ist rot) und es ist eine Rockinger TK226J. Gefunden habe ich auf der Webseite eine Anleitung für die Montage der TK226A - die sieht genauso aus und hat die selben Kennwerte wie meine laut Typenschild. Und da steht, man muß die Mutter mit mindestens 250 Nm anziehen. Also war die Kupplung vorher total falsch montiert (Splint nur gesteckt und Mutter nur handfest angezogen).

Mal sehen, wie ich das mit dem Anzugsmoment hinbekomme. Ich habe einen schweren Franzosen, auf den kann ich ein Rohr aufstecken und dann wird das schon fest genug - es steht ja mindestens 250 Nm - etwas fester schadet sicher nicht bei dem massiven Teil.

Die Schrauben und Kronenmuttern für die Befestigung an der Hecktraverse nehme ich wieder her - warum sollte ich da neue nehmen, sind nicht vergammelt, die Dinger.
mabdt hat geschrieben:ich gebe Dir Recht,zieht kaum einer mit einem Drehmoent an,
aber da ich beruflich mit so etwas arbeite,werde ich hier im Forum immer nur "fachlich richtige"Auskuenfte geben.
Finde ich gut so.
Zuletzt geändert von Bernhard G. am 2010-09-11 16:39:10, insgesamt 2-mal geändert.

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