Hier auch noch mal mein Senf zum Thema.
Beim Ello sind die Wartungsintervalle für viele Dinge bei 6tkm. Bestimmte Dinge muß man regelmäßig prüfen (Radmutern, Befestigung VTG, Kardanwellenschrauben). Hier kann es sen daß ewig nihcts ist und nach höherer Belastung im Gelände oder langer Steigung / Gefälle sich was löst. Ganz beliebt sind hier Radmuttern da sich bei starker Bremsenbelastung zu viel auf die Felgen geschmierte Farbe verändert und nachgibt. Das ist vor allem bei Felgen von ehem. Militär-Ello zu beobachten, vor allem wenn bei den Revisionen immer schön Farbe draufgepinselt wurde.
Mit solchen Sachen mußt Du aber bei jedem gebrauchten Fahrzeug rechnen. Du kennst dessen Vorgeschichte in der Regel nicht.
Die Wartungsintervalle sehe ich unkritisch. Ich habe bei meiner Tour letztes Jahr (5000km) sowie diversen anderen Fahrten (ca. 2500km) keinerlei Probleme gehabt (ausgenommen zwei Reifenpannen). Allerdings habe ich täglich alles nachgesehen und es haben sich einige Schrauben gelöst die vorab über 1000km fest waren. Nachgezogen und fertig. Es waren in der Regel neu angebaute Teile die sich im Laufe der Zeit und unter höherer Belastung (Gelände, Paßfahrt) noch mal gesetzt haben. War ca. 10 min Aufwand die ich gerne in Kauf genommen habe da ich so wußte das alles ok ist unterwegs. Aufwand waren ein paar Schraubenschlüssel und fertig, nichts spezielles.
Zwischendurch mal rundrum abschmieren war auch keine Aktion. Bei einem Oldi ist das nun mal so und bei der Gelegenheit sieht man gleich ob alles in Ordnung ist oder nicht.
Mit einem LT oder Iveco oder was auch immer wird es nicht viel anders sein. Evtl. gibt es weniger Stellen abzuschmieren aber ein paar gibt es immer (z.B. Kardanwellen). Wenn man mit denen im Gelände unterwegs war empfielt es sich auch danach mal einen Blick zu riskieren ob alles ok ist. Schön ist es in jedem Fall wenn man an alle Teile leicht rankommt (auch ohne Grube oder Bühne).
Ach ja, Ersatzteile. Was bei allen alten Kisten irgendwann zu machen ist sind die Bremsen. RBZ beim Ello ca. 55,-. Dazu ein spezieller offener Ringschlüssel für Bremsleitungen. Die sind gerne festgegammelt (typenunabhängig). Ansonsten gibt es gerne mal Probleme mit der hydraulischen Kupplungsbetätigung, das ist auch typenunabhängig. Einmal gemacht hat man aber in beiden Fällen längere Zeit Ruhe.
Zu viel Schrauberknowhow braucht man aber für die meisten Arbeiten nicht. Da wächst man rein und die Technik ist noch verständlich.
Wichtig ist für Dich wohl auch was Du genau mit dem Auto vorhast. Wie viele Personen sollen mitkommen (Sitz-, Schlafplätze), wie viel Reiseequipmnt brauchst Du (Wasser, Verpflegung, ...) und wann bist Du unterwegs (nur warme Jahreszeit oder Wärmedämmung wegen Wintereinsatz nötig).
Ein Kastenwagen hat den Nachteil daß er in der Regel zu schmal ist um quer drin zu schlafen (Platzbedarf) und oft kommt man an bestimmte Ecken schlecht ran. Aus dem Grund auch gerne irgendwo unten Rostlöcher. Bei einem Koffer gehen evtl. nur drei Personen wenn im Koffer keine Sitzplätze sind, dafür ist er evtl. breit genug um Betten quer einzubauen. Außerdem ist der Ausbau bei geraden Wänden etwas einfacher und das Fahrgestell meist besser zugänglich.
Was man am Ende haben möchte ist dann Geschmackssache. Ich möchte z.B. meinen Bus nicht missen, auch wenn da einiges zu schweißen war und ist. Man findet da auch immer mehr je länger man sich damit beschäftigt. Wichtig ist daß man schnell reisefertig ist. Damit hat man dann auch genug Spaß und nicht nur Arbeit.
Also dann gute Entscheidungsfindung.
Ciao
Veit
p.s. wir können uns ja auch mal am Telefon unterhalten, da ist einiges sicher schneller und besser erklärt