Autogen vs. MIG/MAG

alles, was nicht in die übrigen Technik-Kategorien passt

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Dieselsurfer
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Autogen vs. MIG/MAG

#1 Beitrag von Dieselsurfer » 2010-01-14 19:02:30

hi, ich werde dieses Jahr nun hoffentlich endlich mal die Kohle über haben, mir ein eigenes ordentliches Schweissgerät zuzulegen...

Nun die Frage: MIG/MAG oder Autogen?

MIG/MAG hab ich selber schon einiges geschweisst, geht gut, kostet recht wenig, brauch aber halt immer Strom...

Autogen schwärmt ein Freund von mir immer, ist Klempner, aber trotzdem mein Freund :angel: , hab ich selber noch nie gemacht, weil noch nicht ausgeliehen gekriegt, aber kann man ja alles lernen... Vorteil ist, soweit ich das jetzt beurteilen lkann, brauch kein Strom, kann man auch mit Trennen, führt das Material getrennt zu..., is aber wohl hitzemäßig problematischer... Und insgesamt auch teurer, wegen der Gase...

Was meint ihr is besser? (Jaja, ich weiss schon, beides kaufen....)

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pirolgroup
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#2 Beitrag von pirolgroup » 2010-01-14 19:35:13

m.E. ist die autogene schweissmethode im bereich des konstruktionsschweissens , im karosseriebau und im bereich kraftfahrzeuge allgemein unbrauchbar .
ich wüsste keinerlei anwendungen die diese methode dort sinnvoll erscheinen lässt .
ich denke das autogene schweissen ist allein für projekte gedacht , wo es auf dichtheit etc. ankommt . denn das ist grundsätzlich (ausser mal beim WIG) ein problem des mig/mag
ich habe zb. flaschen in meinem servicemobil . habe diese in den letzten jahren nur 1 mal benötigt : zum richten (flammenrichten verzogenerer stahlträger )
alle anderen dinge schweisse ich mit dem dafür vorgesehenen verfahren .
alu mit WIG und ach mal MIG
stahl mit MAG (bleche, karosserie, stahlkonstrukte ), auch elektrode ...bei guss z.b.
edelstahl mit WIG und MIG

dazu habe ich zwei geräte :
eines der fima orlikon , was RICHTIG strom macht . ( trafo mit 380v 4 KW) dort aber nur MAG .... dafür aber die haltbaren sachen , wo es wirklich auf leben und tot ankommt : käfige, karossen , rahmen , achsen , fahrwerke

und ein schweisskraft (neueste generation ca 4500 euro ) was alles kann : wig/mig/mag/elektrode .
das ist für das hobby zu teuer . wenn man es aber sehr oft nutz (wie ich) muss ich sage würde ich es nicht mehr hergeben wollen .
es hat aber den den nachteil das es ein invertergerät ist , und nur 230v hat . es kommt mit meinen generator nicht zu recht . das ist schade .

die flaschen wie gesagt (autogen) nutze ich nur zum löten von messing/ kupfer und co , zum heizungsrohreschweissen , und für arbeiten wo hitze angesagt ist : richten , trennen etc

die frage ist was du machen willst .

bedenke das eine gas und sauerstoffüllung doch teuer ist .(was du ja bei wig/mig in form eines edelgases auch brauchst ---zb argon .) und das diese "anlage" (autogen) etwas grösser und unmobiler ist als die mig/wig/mag fraktion


und da will ich nichtmal von baumarktgeräten abraten ...weil die dinger eigentlich nicht schlecht sind . erst im bereich wo die nähte nicht nur schön sein sollen sondern halten sollte man an ein profigerät denken . im hobbybereich ist natürlich alles erlaubt .

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#3 Beitrag von osterlitz » 2010-01-14 21:37:04

Hi,
wenn ich nur eines kaufen würde, dann auf jeden Fall WIG mit ordentlicher HF-Zündung.

Ich hab hier alles stehen, Autogen, Elektrode, MIG/MAG.. ausser WIG.
Und was fehlt mir immer? ...

Grüße,
Stefan
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Dieselsurfer
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#4 Beitrag von Dieselsurfer » 2010-01-14 21:56:44

hmmm,ok hab schon von professionellen Karosseriebauern und Oldtimer-Restauratoren gehört, die ausschließlich autogen schweissen- ist das nun Geschmackssache (und eine Frage des Könnens) oder objektiv?

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J.L.
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#5 Beitrag von J.L. » 2010-01-14 23:19:39

Mit Autoegen kannst du alles schweißen (wenn du es kannst).
Ist einfach sehr aufwendig und mühsam. Mann braucht auch Übung.
Es ist auch recht teuer und die Flaschen sind sau schwer.

Nimm ein gutes Mig/ Mag Schweissgerät.

Johannes

Holger Guttmann
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#6 Beitrag von Holger Guttmann » 2010-01-15 0:52:12

Moin,moin!
Autogengeräte sind eine prima Ergänzung zum Schutzgasgerät.
Hervorragend zum Abbrennen,gangbar machen,PU-UBS entfernen
und nach viel Übung zum Hartlöten,verzinnen und schweißen.
Ich hab mir meine Garnitur in einer Werkstatt "geschnurrt".("Nimm mit,kann eh keiner richtig mit arbeiten").
Wenn ich es kaufen müßte,würd ich ein gebrauchtes deutschesMIG/MAGgerät kaufen.Werkstattauflösungen wird es ja demnächst genug geben.Ist meistens praktischer.
Wenn einer von etwas schwärmt,lass es Dir zeigen/vorführen.
Ich hab bei DB in einer Niederlassung gelernt.Das 1. halbe Jahr Metall-"Grundausbildung".Einmal die Woche war ich am Schweißplatz
(den ganzen Tag,unter Anleitung vom Ausbildungsmeister),den Rest der 3 Jahre wurde das dann immer wieder tageweise (vor den Prüfungen sogar wochenweise)aufgefrischt.Und auf der LKW-Abteilung haben uns dann die von Hanomag übernommenen Altgesellen in die Geheimnisse des russischen Gedoresatzes eingeführt. :D :D .Aber Karrosserieschweißen mit Autogen?Das mußten unsere "Hanomagier" in der Lehre machen und die Karosseriebauer.Viel zu Aufwendig und gefährlich.
Da war doch neulich mal son Beitrag in der Markt oder Praxis übers
Autogenschweißen.
MfG Holger

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Thomas W.
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#7 Beitrag von Thomas W. » 2010-01-15 11:25:10

Hi,

für Karosseriearbeiten und um hier und da mal was zusammen zu braten
wirst du mit MIG/MAG am besten bedient sein.
Autogen und WIG- Schweißen sind zeitaufwendiger und nicht mal eben aus dem Handgelenk gelernt.
Wenn du willst kannst du das bei mir gerne mal testen, ich würde auf jeden Fall nicht auf die Idee kommen Karosseriebleche WIG oder Autogen zu schweißen obwohl ich mit ersterem recht viel Routine habe. :D

Gruß

Thomas
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#8 Beitrag von osterlitz » 2010-01-15 12:21:41

Hi Thomas,
wenn du aber mal zwei Bleche schön zusammennähen musst, ohne tonnenweise Schweißnaht wegzuschleifen, wirst du mit WIG sicher weiter kommen als mit MIG/MAG.. mein Ding bei MIG ist immer der Materialeintrag, es wird immer Material zugeführt.. bei WIG kannst du halt auch mal ohne Materialzugabe heften.

Mit einem WIG-Gerät kann ich auc immer MIG machen, andersrum geht das eher nicht. Für die tägliche Arbeit würde ich also ne WGI/MIG Kombi nehmen, kann man ja später mit nem Plasmaschneider ergänzen (träum...). Autogen ist gut für Sonderfälle (unterwegs, richten, abbrennen) und fürs Brennschneiden von grobem Stahl.

Ist für mich auch ne Frage der Nutzung, für 10 Meter Schweißnaht im Jahr kann es auch ruhig autogen sein, ist in der Anschaffung günstig und universell. Für häufige allgemeine Arbeiten dann MIG und wenn es auch schön (oder Alu!!) sein soll, WIG.

Grüße,
Stefan
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#9 Beitrag von Thomas W. » 2010-01-15 12:43:38

Hi Stefan,

WIG-Schweißen ist definitiv mein Lieblingsverfahren, speziell Aluminium schweißen macht mir regelrecht Spaß.

Meine Empfehlung zum MIG/MAG kommt einfach daher das es IMHO das am einfachsten zu erlernende Verfahren ist mit dem man nach einigen Stunden schon brauchbare Ergebnisse erzielen kann.

Der Zeitliche Aufwand beim arbeiten spielt auch eine recht große Rolle.
Wenn du am LKW, wohlmöglich auch noch in Zwangslage, schweißen mußt ist es schon von Vorteil nicht immer 2 Hände zu brauchen ( wenn Material zugegeben werden soll ) und immer vorsichtig zünden, Schmelzbad entstehen lassen, Material zugeben, Gas nachströhmen lassen. Mit dem MIG-Brenner ist das was ich hier gerade aufgelistet habe ein kurzes Brazzz mit einmal vernünftig eingestelltem Gerät.

Ich kenne auch einige Leute die mit der Koordination von Brenner und Zusatzwerkstoff überhaupt nicht klarkommen obwohl sie sonst keine 2 linken Hände und 10 Daumen haben :D

Ich selber schweiße WIG eigentlich immer mit Steuerung der Stromstärke über ein Fußpedal, was dann bedeutet das man schon 3 Tentakel vernünftig koordinieren muß. Das gibt schon mal lustige Verrenkungen wenn man in Zwangslagen arbeitet.

Grundsätzlich ist es wohl am besten die Verfahren die in Frage kommen mal probiert zu haben, dann findet man schnell heraus was einem liegt.

Gruß

Thomas
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#10 Beitrag von Dieselsurfer » 2010-01-16 3:07:14

ok, hast recht, alles andere ist nur rumgeeier... Na, da werd ich mal dein Autogen und Wig Krams ausprobieren, demnäxt irgendwann... :D

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#11 Beitrag von scynet » 2010-01-16 12:08:10

Für Auspuffflicken ist Autogen gut, das brät nicht so leicht durch. Bin aber auch kein guter Schweisser.
Gartentore und Regale mach ich mit Elektrode, Wig hätt ich gern Mig hätt ich gern, Autogen hab ich neu ist soo schwer auch wieder nicht. Wie gesagt für mal was warm zu machen, Schneiden von Stahl um die Flex zu schonen wenn ich regale für die Werkstat mache und der Grill soll wohl auch gut damit angehen.
Wer zwei Röcke hat gebe dem einen,
der einen hat, auf dass der auch zwei
habe.

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#12 Beitrag von Thomas W. » 2010-01-16 14:58:48

Hi Sewan,

Autogen habe ich nicht zur Verfügung, vielleicht aber jemand hier auf dem Platz. WIG, MIG und Elektrode kannst du bei mir probieren.

Bis denn

Thomas
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#13 Beitrag von Christian H » 2010-01-16 18:14:27

Hi

Als Heizer kann ich noch leidlich gut Autogen schweißen und hatte selbst mit Spiegel schon recht passable Ergebnisse.

Im LKW-Bereich kann man es kaum brauchen.

Ich hatte mal einen Kran geschweißt der sich wegen dem verglühten Material und den Rundrohren leider als untauglich weil zu schwach erwies. Und dabei habe ich ewig gebraucht.

Mit Mag wäre das Pillepalle gewesen.

Jetzt habe ich noch ein kleines Inverter für Elektroden und Wig gekauft und hoffe darauf, bald etwas üben zu dürfen.

Für Werkstattbetrieb geht nichts über MAG.
Im Freien stehe ich auf Inverter

Hier allerdings ein Beispiel, wie auch ein Autogenbrenner sinnvoll genutzt werden kann.

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Christian
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Kami
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#14 Beitrag von Kami » 2010-01-16 18:16:09

Bild wird von AVAST geblockt, weils angeblich virenbelastet ist...


Gruss

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Wer in keinster weise etwas verrückt ist und deshalb denkt er wäre normal, der irrt.

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