Hallihallo,
sind nun seit zwei Tagen in Bukhara, Usbekistan. Gestern hat es uns das erste mal auf der Reise dahingerafft: Beide Durchfall und Erbrechen. Am Tag davon sind waren wir in der Stadt und schauten uns eine interessante Gebaeude etc. an. Wir hatten eine stadtkundige Begleitung, die uns ein paar Sachen erklaeren konnte. Doch ich vermute die vielen Stunden bei ueber 40 Grad waren einfach zu viel fuer uns - vielleicht war auch was im Essen. Keine Ahnung.
Wir haben uns jetzt erst mal in einem Hotel mit Aircon eingenistet und werden dort mindestens heute und ggf. noch morgen entspannen.
Zum Thema Reisen:
Natuerlich sind die Erlebnisse mit der Befoelkerung das, wass eine Reise ausmacht. Bisher waren alle superfreundlich und hilfsbereit. Allerdings sind wir auch sehr froh mal unsere Ruhe zu haben und das ist nicht ganz so einfach. Fragt man jemand wo man sich hinstellen kann (z.B. auf dem Land), dann wird man zum Essen eingeladen, die Leute wollen sich mit einem unterhalten etc. Super, aber wenn man mit der Kraft am Ende ist, ist dies ein zweischneidiges Schwert, denn eigentlich will man einfach auch mal seine Ruhe.
Das mit der Hilfsbereitschaft geht leider auch so weit, dass immer geholfen wird - auch wenn sie gar nicht in der Lage sind zu helfen: Beispiel: Oel in der Bremse. Wir haben im vorraus schon Leute kennengelernt. Die Frage nach einer Servicewerkstatt wurde bejat. Los gehts. Doch dann stellt sich heraus, dass wir auf der Strasse auf einen Servicemann warten sollen. Also packe ich schon mal mein eigenes Werkzeug aus und mach eigentlich alles selbst - zumindest versuche ich es, denn ich habe alle Haende voll zu tun, keine weiteren Schaeden zu bekommen, da die mitterlweile dutzend "Helfer" rapiat zur Sache gehen; z.b. so wild das Rad von der Felge ziehen wollen, dass der Planetengetriebedecken auch fast mit runterrutscht. Als wir die Bremse dann offen haben, passe ich einen Moment nicht auf, waehrend jemand vorne ins Fahrerhaus steigt und mal ordentlich auf die Bremse latscht...(!) Das Ergebnis koennt Ihr Euch denken - Bremse haengt sich aus, Kolben so weit rausgedrueckt, dass Bremsfluessigkeit rausquatscht. Ich war nur froh, dass scheinbar kein bleibenden Schaeden entstanden sind. Dennoch wurde ich in dem Moment etwas laut, was im Iran keine gute Sitte ist. "Wir waeren zu sentimental", wird uns dann gesagt. Was glaubt Ihr, was solche Aktionen an Energie und Nerven kosten. Und wenn man dann in der folgenden Nacht von der lokalen Polizei insg. 5x aus dem Wagen geklopft wird, kann sich keine Erholung einstellen...
Kulturell sind wir auch nicht sonderlich interessiert unterwegs und wenn dann die Batterien wirklich am unteren Level sind und sich kein ruhiges Plaetzen zum Schalfen findet, fragen wir uns schon mal, was wir hier eigentlich tun.
Hier in Usbekistan findet man auch keinen unbewohnten Fleck - zumindest nicht, wenn man sich nicht 100km von der Hauptroute entfernt...
Und heiss ist es hier - unglaublich. Morgens ist es noch angenehm - wobei des eigentlich kein Morgens gibt: 5 Uhr noch 20Grad, 7 Uhr 25 Grad, 9:30Uhr bereits ueber 30 Grad und um 12:00 dann 40 Grad ... um 24 Uhr hat es wieder auf 30 Grad abgekuehlt.
Vielleicht bin ja nur zu alt fuer diesen Scheiss
