Heizung (Holz) und Abgaskaminführung

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wasserhasser
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Heizung (Holz) und Abgaskaminführung

#1 Beitrag von wasserhasser » 2008-11-30 22:38:44

Moin zusammen,

ich nutze die "angenehmen" Temperaturen gerade zum experimentieren mit meinem kleinen alten Holzofen.
Die Strahlungswärme, die dieser Winzling von sich gibt ist ja schon die Wucht, allerdings ist die Abgastemperatur von rund 400 Grad (Tabellenwert) die reine Energieverschwendung.

Man spricht ja immer von mindestens 3 Metern Kaminhöhe, über die Länge des Abgasrohres spricht aber eigerntlich niemand.
Mir geht also der Gedanke durch den Kopf, das Abgasrohr in Schleifen, an der Wand entlang, zu verlegen.

Der Schornsteinfeger war der Ansicht, daß man die Rohrlänge durchaus durch 45 Grad Stücke im Wohnbereich verlängern kann, um die Heizleistung zu vergrößern und den Ofen an die gewünschte Stelle im Raum zu bekommen (ich hatte nach dem Schwedenofen im Flur gefragt :cool: )

Zurück zu meinem Experiment:
Ich habe also eben alle alten Metallrohrreste zusammengesammelt und im Brennholzlager... ähhh... in der leeren Garage :ninja:
eine Schleife aus 4 übereinanderliegenden 4 Meterstücken zusammengefummelt.
Die Heizleistung war enorm!
Das anbrennen war etwas schwierig, da kein Zug im Ofen war(austretender Qualm (läßt sich wohl durch langsameres Anfeuern verhindern))
Der Betrieb war dann aber (gefühlt) wirklich der Brüller!

Ich suche also nach den minimalsten, zugelassenen Verlegewinkeln für Abgasrohre und den entsprechenden Nebenwirkungen.
Der Schornsteinfeger sprach z.B. von Staubexposionen, wenn die Abgrasrohre zugestaubt sind und dann ordentlich betrieben werden.

Hat da von euch vielleicht jemand Erfahrungen?
Oder scheucht ihr alle 400 Grad durch den Kamin, um den Winter zu vertreiben?

Gruß
Christopher

P.S. ich rede nicht über Wohn/Schlafräume - ich spreche von Arbeits/Lagerräumen.
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Joseph64
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#2 Beitrag von Joseph64 » 2008-11-30 22:46:55

Grüß Dich!
Ich habe eine Klappe im Ofenrohr mit der ich den Abgaszug, oder wie auch immer das heißen mag, regulieren kann!
Nicht mehr soviel zug auf dem Ofen. Abgasrohr bis zur Klappe heiß danach wirds kühler.
Und das Holz brennt ruhig weg! Ruhige Flamme nicht wie in der Schmiedeesse!

Gruß Joseph

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micha der kontrabass
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#3 Beitrag von micha der kontrabass » 2008-11-30 23:25:00

Genau, mach ne Klappe,
zum Anfeuern offen, ist der Ofen warm, das Holz brennt ordentlich --> Klappe zu, Rauch geht durch die Windungen, im Prinzip so funktioniert unsere Holzheizung, nur das die zusätzlich noch eine Gebläseregelung hat.

Viele Grüsse
aus der Kälte
Micha d.k.
mit dem am nördlichsten stationierten Magirus Mercur!

Es ist nie zu spät um aufzugeben!
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Filly

#4 Beitrag von Filly » 2008-11-30 23:28:07

Ich nehme an, daß du die 400°C nicht gemessen hast?
Du solltest auf jeden Fall eine Taupunktunterschreitung im Kamin vermeiden. Für einen gemauerten Kamin wäre das der Anfang vom Ende. Eine Gasflamme hat einen Taupunkt von ca. 70°C. Ein Holzfeuer dürfte wegen des Wassergehalts vom Holz ein Stück darüber liegen. Bedenke auch, daß der Kamin nicht isoliert ist und im Winter wird der Teil außerhalb des Hauses erheblich auskühlen.

Zur Länge des Abgasrohrs:
Jeder Bogen bringt einen Druckverlust und irgendwann reicht der Zug nicht mehr. Da keiner genau sagen kann, welche Luftmenge du im Kamin fährst wird auch keiner sagen können, wann der Druckverlust zu groß ist. Da müsstest du evtl. Versuche machen und testen wann der Rauch nicht mehr durch den Kamin sondern direkt aus dem Ofen kommt. Da es ja eh in einem nicht bewohnten Raum ist, wäre das evtl. möglich.

Anderer Vorschlag:
Wie wärs, das Rohr nur ein bißchen zu verlängern, so wie schon passiert, und noch zusätzlich die Oberfläche zu vergrößern. Ich glaub das war sogar mal hier im Forum, wo verschiedene Möglichkeiten gezeigt wurde, wie man einem Abasgrohr ne möglichst große Oberfläche verpasst um die Wärme besser abzugreifen. z.B. außen aufgesetzte Blechlamellen oder so

Christoph

Joseph64
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#5 Beitrag von Joseph64 » 2008-12-01 0:39:02

Grüß euch!
Das mit den knapp 400Grad kommt schon hin, Denke Ich. Ich habe mal bei meinem Ofen gemessen da waren es etwas über 370 Grad bei klappe auf Durchzug nach ungefähr 1Std. Bei meinem Ofen hat das Rauchrohr wenn es in den gemauerten kamin geht noch über 150 Grad. Mein Kamin ist laut meinem Kaminkehrer in Ordnung. Wenn die Abgaswärme nicht hoch genug ist wird dir der Kamin schnell versotten.Sprich Teer und andere lustige Dinge bilden die nicht dahin gehören. Was dann wiederrum einem größeren Aufwand mit sich bringt beim in ordnung bringen.
Grüß
Joseph

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Transporter
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#6 Beitrag von Transporter » 2008-12-01 0:40:28

Hallo.

Nur kurz:

Es gibt unmenegen von Wärmetauschern die man zur nutzung der Abgaswärme nuitzen kann. Gib mal Wärmetauscher auf ebay ein. Da wird dann einfach in die Oberfläche vergrössert anstatt den Abgasweg zu verlängern was IMHO auch die bessere Lösung ist.

Dazu wird z.B. das 150mm Rohr auf einem 50cm Stück in 4 kleiner Röhren aufgeteilt und oben wieder zusammen geführt. Sowas kriegt man fertig zu kaufen... oder anscchauen und selbst nachbauen.

Grüße,

Trasnporter

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#7 Beitrag von Krusty » 2008-12-01 0:47:04

Joseph64 hat geschrieben:dir der Kamin schnell versotten.Sprich Teer und andere lustige Dinge bilden die nicht dahin gehören.
Merkt man schnell wenn es aus dem Ofen komisch rauscht und die Flammen oben ausm Kamin kommen :ohmy: Hatte ich schon 2 x :wack: , einmal war der Kamin oberhalb der letzten Rev-Klappe total zu, äusserte sich durch Rauch in der Bude :wack: weil der Kaminkehrer nicht nach oben gefegt hat :mad: mit einem Meterstab ließ es sich aber recht schnell "öffnen".
es ruhet hier in diesem Grab, ein ganz erbärmlich feiger Staat

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#8 Beitrag von wasserhasser » 2008-12-01 10:03:35

Nun, eine Abgasklappe habe ich schon, wobei ich die zum Betrieb mit meinem "16-Meter-Schornstein" nicht brauche.
Der Widerstand reicht völlig aus :cold: .

Versottung... entsteht die auch im reinen Blechrohr?
Ich dachte, die würde nur in gemauerten Schornsteinen auftauchen?

Gedanke des recht flachen Rohres ist, mit dem Ofen in der "Bastelgarage" die "Fahrzeuggarage" mitzuheizen, bzw. ein wenig zu trocknen.
Ein reiner Wärmetauscher würde mir also nicht viel bringen.

Ich nehme heute abend mal ein Segment raus und probiere es dann mal mit einer größeren Steigung.
Mal schauen.
Das Leben ist hart an der Küste.

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#9 Beitrag von Calvin » 2008-12-01 11:00:59

wasserhasser hat geschrieben: Versottung... entsteht die auch im reinen Blechrohr?
Ich dachte, die würde nur in gemauerten Schornsteinen auftauchen?
Moin moin,
2 x im Jahr werden die Rohre bei ganzjährig genutzten Öfen gereinigt,
da sonst der Zug nicht mehr anständig ist.
Elbgrüße
Rainer
Zuletzt geändert von Calvin am 2008-12-01 11:01:34, insgesamt 1-mal geändert.

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#10 Beitrag von osterlitz » 2008-12-02 11:51:31

Hi,
das mit der Rohrverlängerung kann schnell lebensgefährlich enden, bei "drückendem Wetter" muss immer noch ausreichend Zug da sein. Eine Klappe kann das leisten, ein langes Rohr nicht. 16 Meter ist da schon extrem..das geht ja noch, wenn es nach oben geht, aber in Schleifen?? Vergesst auch nicht, daß die hohe Temperatur ja auch mit für den Zug verantwortlich ist, wenn man damit zu weit runtergeht, wird beim Ausbrennen des Feuers das Rohr am Ende schon wieder kalt und blockiert den Abgasweg.

Grüße,
Stefan
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wasserhasser
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#11 Beitrag von wasserhasser » 2008-12-02 15:45:49

Moin zusammen,

die genaue Berechnung von Schornsteinen scheint in der DIN EN 13384 definiert zu sein.
Allerdings bin ich mal wieder zu blöd ein solches Dokument im Internet zu finden :cold:
Kann das jemand besser als ich?

Gruß
Christopher

P.S. bin gestern nicht zum Kaminumbau gekommen...
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#12 Beitrag von Bustreter » 2008-12-02 21:27:50

der eigendliche kamin darf maximal 2 mal im winkel von 35( oder 45 grad...ich glaub der erste wert ist es...) gewinkelt werden.
des kann dir der kaminkehrer bestätigen.....der muß ja mit der bürste auch durchkommen...
die frage der rohrlänge im raum ist so eine grenzbereichsfrage die dir jeder schorni anders beantwortet....ich kenne noch die alten ölofenleitungen.....oder denk mal an alte herrenhäuser...da sind dann früher die kinder mit der bürste durchgeschikt worden.. :eek:

Wie groß sind deine rohre ...und die kinder?hihi...

ernsthaft...das problem der taupunktunterschreitung ist nicht zu vernachlässigen....langes rohr - auskühlung...kalte rauchgase kondensieren im kamin und über kurz ist der kamin hin oder abgefackelt...( schon mal nen schornsteinbrand gesehen?? kanst du wunderbar am lgerfeuer probieren ...einfach mal ne 2 m hohe rolle aus pappe machen und draufstellen :eek: )

als alternative böte sich ein edelstahleinsatz an....aber auch da schlägt sich der teer nieder und kann abbrennen( ausbrandsicherheit bist 1000 grad und korrosionsklasse v3 sind da dann auch keine so große hilfe...
lieber ein paar grad weniger in der halle

anbei zum thema

http://de.youtube.com/watch?v=7xYNMT1vhiM
Genug gejammert - einfach machen.

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jonson
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#13 Beitrag von jonson » 2008-12-03 12:06:39

Bei meinem Ofenrohr ( Länge 1,2m) kommt bei echtem performance Einheizen schon mal die Flamme oben zum Ofenrohr raus.....Ich steh auf global warming :eek:
Dafür hat Ruß im Rohr keine Chance..
Frei im Fahrzeug lebend. Unterwegs seit Oktober 1982 . Jetzt mit Reisefahrzeug Nummer 24
Instagramm ... jonsonglobetrotter

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Woldipolet
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#14 Beitrag von Woldipolet » 2008-12-03 18:40:33

Also ich seh da grundsätzlich kein Problem mit dem Schlangenofenrohr.
Eigentlich ist das ja nix anderes als ein Kachelofen mit gemauertenZügen. Da geht der Rauch auch meterweise durch die Sitzbank und in der Lehne wagerecht zurück,und dann nochmal wagerecht ins nächste Zimmer usw.
Wenn man hinschaut sieht man auf den Eckkacheln alter Öfen runde eingeputzte Deckel. Die kann man rausnehmen und die liegenden Züge fegen.
4 Meter sind da immer drin.
Entscheidend ist der Querschnitt und die Länge des dahinter liegenden Kamins weil der den Zug aufbauen muss, der die Abgase durch die wagrechten Strecken zieht.
Ofensetzer und Kaminfeger können sowas berechnen, da gibt es Formeln für.
Sie haben es nur nicht gerne aus Blechrohr wegen den Ansatzstellen wo es rausraucht wenn der Kamin nicht zieht.
Beim gemauerten Ofen kann sich der Rauch nur über den Feuerraum nach aussen bewegen und dort erstickt er erstmal das Feuer.

Eine Geschweisste Lösung sollte aber akzeptiert werden. Sinnvoll ist immer ein Bypass, damit man den Kamin vorwärmen kann damit er Zug aufbaut.


Woldi,der seit 30 Jahren mit Holz heizt... :D :D :D :D :D weil es so schön ist.
Woldi



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