Wie dick muß Isolierung sein?

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Udo
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Wie dick muß Isolierung sein?

#1 Beitrag von Udo » 2008-08-19 13:54:27

Ich bin in der glücklichen Situation die Wandstärke für die Isolierung absolut frei wählen zu können. Gedämmt werden soll ein LAK mit Styrodur, der für gelegentlichen Urlaub bewohnt werden wird. Das Dach wird von außen gedämmt, die Seitenwände von innen.

Nun habe ich mich durch Unmengen von Archivbeiträgen gewühlt und die gängigen Anhaltspunkte, aber keine definitiven Aussagen gefunden. Zum Beispiel schrieb Felix aus Erfahrung, das Dach kann so dick wie möglich gedämmt werden. Aber wieviel ist das? Merkt man einen Unterschied zwischen 6cm, 12cm und 24cm zum Beispiel? Gibt es ein Optimum? Also wenn es "was bringt", mache ich auf mein Dach auch 12cm drauf oder sogar mehr, aber wo fängt Verschwendung an?


Selbst ist der Physiker. Eine kleine Rechnung hierzu:
Bild

Nun weiß ich, daß in einer Stunde nur durch die kleine waagrechte Dachfläche des LAK bei einem angenommenen Temperaturunterschied von 50 Grad außen/innen der Innenraum um 15 Grad aufgeheizt wird, wenn ich 12 cm Isolation auftrage. Mit 6cm Isolation sind es bereits 31 Grad. Das Ganze ist natürlich nur eine grobe Rechnung, denn direkt unter dem Dach ist es ja recht schnell warm, so daß hier der Temperaturunterschied nicht mehr 50 Grad beträgt. Dennoch eine gute Abschätzung.

Zähle ich noch die Dachschrägen hinzu (angenommene Verdopplung der Fläche), fällt auf, daß es für Afrikafahrten in den Mittagsstunden absolut egal ist, welche Stärke die Isolation hat. Nach zwei Stunden ist es selbst mit 12cm Isolation nicht mehr auszuhalten. Interessanter ist wohl daher die Frage, wie es in den Tagesrandbereichen aussieht. Angenommen man startet morgens mit sehr angenehmer Temperatur, steht nicht völlig in der Sonne und will nicht gleich losfahren. Temperaturunterschied null ist ja sowieso egal, aber was zum Beispiel ist bei 5 Grad Temperaturunterschied(Tendenz steigend). Das geht linear mit Temperatur und Wandstärke, somit heizt das ganze Dach nach 2 Stunden den Innenraum um 3 Grad mit angenommenen 12cm Isolierung, 6 Grad mit 6cm und 12 Grad mit 3cm Isolierung (Kälte/Wärmebrücken außer Betracht).

In die andere Richtung gilt natürlich das Gleiche. Ohne Heizung verliert der Koffer über das Dach die Wärme in die entgegengesetzte Richtung, natürlich muß da noch die gesamte Restfläche des Koffers mit berücksichtigt werden. Darum geht es mir aber gerade nicht, weil ich nur eine Übersicht haben will, welche Dämmstärke auf's Dach muß.


Die ganze Berechnung ist natürlich übertreibend, die resultierenden Temperaturänderungen im Koffer sollten tatsächlich kleiner sein, da ich eine ganze Menge Parameter wie die Wärmeleitung im Koffer selbst außer acht gelassen habe.

Was kommt dabei raus.....3cm ist zu wenig, 12cm zu üppig.

Jemand anderer Meinung?



Grüße, Udo
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Udo
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wasserhasser
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#2 Beitrag von wasserhasser » 2008-08-19 14:30:34

Ja - ich.
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Udo
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#3 Beitrag von Udo » 2008-08-19 14:39:19

Dann laß mich nicht dumm sterben!

bittee :cold:


Udo :cool:

edit: was ich vergaß zu erwähnen, ist, daß ich mir um die negative Seite von "zu viel" Dämmung wenig Sorgen mache. Mein Koffer ist an allen Seiten mit ausreichend Klappen versehen, so daß hier eine gute Durchlüftung möglich ist. Einen Wärmestau unter der Dämmung erwarte ich daher nicht. Ich tendiere zu 6cm Stärke für's Dach und zu 3 bis 4cm für die Seitenwände. Den Boden will ich nicht mit Styrodur dämmen, evtl. aber mit so einer Trittschallmatte o.Ä.
Zuletzt geändert von Udo am 2008-08-19 14:43:13, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße,
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x.l.
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#4 Beitrag von x.l. » 2008-08-19 15:18:44

Moin,

mein Wissen stammt zwar aus der Gebäudetechnik und ist etwas eingestaubt, aber ich schreib mal ein paar grundsätzliche Gedanken.

Also:
- bei Dämmung gilt: viel hilft viel! Allerdings musst du beachten dass der Temperaturunterschied von der thermisch nach außen hin abnimmt. D.h. die ersten 3cm bringen dir mehr als die letzten 3. Du hast also ganz richtig erkannt: Irgendwo liegt das Optimum.

- Man kann das Ganze recht theoretisch betrachten und viele grundlegende Rechnungen machen, allerdings sind da uch grenzen gesetzt. Denn jede Simulation (auch noch so tolle FEM-geschichten mit bunten Bildern) sind nur so gut wie die annahmen die man trifft. Das weiß ich aus meiner beruflichen Praxis nur zu gut. Bin von beruf Simulant :D . Ein Kollege meinte dazu mal: Garbage In = Garbarge Out :ninja:
Irgendwann holft einem einfacher gesunder Menschenverstand und ne grobe abschätzung einfach weiter.

- Deine Rechnung über die Fläche in allen Ehren, ist auch bestimmt der richtige Ansatz, aber vergiß nicht dass du recht viel Energietransfer von innen nach außen und umgekhrt über Luftwechsel hast. bei so kleinen Räumen hast du schnell mal einmal die ganze Luft in deinem Shelter ausgetauscht. Und erzähle mir keiner dass er seinen Koffer so dicht hat das da nix passiert. und selbst wenn will man ja immernoch rein und rausgehen.

- Wenn du anfängst etwas zu dämmen dann mache es konsequent! den Boden mit 23.75cm genauest berechneter Dämmung zu versehen aber den Boden nicht zu beachten ist nicht konsequent! Je nach sommerlicher oder winterlicher Nutzung wirkt sich das unterschiedlich stark angenehm und unangenehm aus. also entweder richtig oder gar nicht.

- Nimm 6cm für die Decke und 4cm für die Wände und xx für den Boden. Mache eine gute (dichte) Hülle draus. Wenn du in richtig kalte Gegenden willst mach etwas mehr und leg nen 100er mehr für ne solide Standheizung mit Backup (Schiffsofen oder so) drauf.

- Wärmebrücken gehören um jeden Preis vermieden.... und im Sommer ist der Wärmeeintrag über transparente Flächen nicht zu verachten!!!

Gruß
Axel
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#5 Beitrag von osterlitz » 2008-08-19 17:21:29

Mehr als die Dämmung macht im Sommer wie Winter die korrekte Lüftung aus. Man kann seinen Koffer noch so gut dämmen, wenn die Sonne direkt draufknallt, helfen die (für Häuserwände..) berechneten Werte nicht viel weiter - die berücksichtigen eher den Transfer von Aussenluft.

Da ist für den Sommer ein Tropendach (eine drübergespannte Stoffbahn bringt schon enorm viel) wesentlich sinnvoller.

Dann sollte die erhitzte Luft direkt unter dem Dach per Kamineffekt nach oben entweichen können, von unten wird so kühle Schattenluft nachgeführt. So kommt halbwegs ein Wohnklima raus.

Im Winter gilt andererseits: Du hast immer recht viel Feuchtigkeit im Koffer, vom Gasherd, Atmung, Schweiß und das Zeug muss raus. Die Lüftung nimmt dir wesentlich mehr Wärme weg, als du durch gute Dämmung sinnvoll einsparen kannst.

Nächste Überlegung: Welche Heizung? Wie klein soll denn deine Heizung werden? Wenn du ne Wasserheizung planst, willst du genug Bumms, um nicht 3 Stunden für ne Dusche heizen zu müssen. Willst du nur ein Gerät verbauen, hast du eh genug Wärmeleistung über.. Eine Heizung, die dauernd auf kleiner Stufe läuft ist ideal, geht sie dauernd aus und an, hast du immer wieder das meist lautere Startgeräusch, ausserdem verrußt die Heizung dann schneller.

12 cm sind für mich auch ne lustige Vorstellung, wenn du die aussen draufmachst, dürfte der LAK echt drollig aussehen.. Plüschbomber..
Drinnen 12cm machen den LAK dann zum Schlafsack..

4-6cm sind schon ne gute Lösung, denke ich..

Grüße,
Stefan
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Vario Hans
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#6 Beitrag von Vario Hans » 2008-08-19 19:50:31

Hi,

habe oben 6cm, Seitenwände 5cm und Boden 8cm X-treme. Boden ist OK, ansonsten könnten es bei mir 2 - 3cm mehr sein (besonders Seite).

Grüße

Hans

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#7 Beitrag von wasserhasser » 2008-08-19 21:58:46

Hab leider noch nicht die Zeit, schließe mich aber "Vario Hans an".
Meine 6cm sind wenig - 8cm wären Besser.
Wenn du auf 10 kommst, kannst du im Hochsommer morgens zwei Stunden länger schlafen!
Bei 15 Grad Außentemperatur reichen 60mm Extremisolator (40 im Stahlkoffer, 20mm inne Kältebrückenfrei) um die Innentemperatur mit zwei Personen, ohne Heizung, auf fast 20 Grad anzuheben... nach rund drei Stunden.

Stellt sich die Frage, wann du wo hin willst!

Hochsommer => Tropendach und Isolierung.
Winter => Isolierung - so dick wie möglich.

Muß jetzt weiterlernen....
Das Leben ist hart an der Küste.

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Thomasito
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#8 Beitrag von Thomasito » 2008-08-20 11:12:52

Hallo Udo

Also ich würde das mit der Isolierung nicht übertreiben. Natürlich gilt immer, je dicker, desto besser. Aber, wie schon gesagt, der erste Zentimeter bringt mehr
als der letzte. Je dicker die Isolierung, desto weniger nützen die zusätzlichen Wandstärken. Nimm mal die Fester, die Luken und die Tür mit in die Rechnung und irgendwann
sind große Wandstärken zwar immer besser, aber nicht mehr sinnvoll.
Meine Kiste besteht aus Aluminium, daß auf einen Stahlrahmen geklebt und genietet wurde. Die Isolierung besteht aus 50mm Styrodur, welches mit 3mm Pappelsperrholz und der Aluaußenhaut flächig verklebt ist.
In Island hatten wir letztes Jahr teilweise 30 Grad und Sonnenschein, aber auch Frost und Schnee. Meiner Meinung nach reicht die Isolierung locker aus und nachts lief nie die Heizung, obwohl es immer zwischen 4 und 10 Grad kühl war.
Es dauerte bei Sonnenschein bis nach Mittag um eine unangenehme Temperatur in der Kiste zu erzeugen, wobei Island natürlich nicht Sahara ist.
Und mach dir nicht so viele Sorgen wegen der Kälte- oder Wärmebrücken (wer sie auch wie nennen mag). Die machen nicht wirklich die Gesamtisolierung schlechter, sondern können im Extremfall lokal zu Kondenswasser führen.
Für wärmere Regionen würde ich auch lieber ein Tropendach nehmen, anstatt die Isolierung zu verstärken.

Ich gehöre auch in die 4-6cm Sektion. Bei 10cm verschenkst Du nebenbei schon eine Menge Grundfläche und Aufbauhöhe.

Thomas aus Darmstadt

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roman-911
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#9 Beitrag von roman-911 » 2008-08-20 12:32:41

hi Udo,

lüftung ist besser als jede isolierung... ;)
wirds heiss > durchzug

sommers wie winters hast du in wenigen minuten die luft im koffer ausgetauscht.

ich habe mit 50 mm extrem isoliert und bin hochzufrieden. war aber noch nicht im winter unterwegs.

grüsse roman
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#10 Beitrag von Udo » 2008-08-20 12:55:24

Für den Zweifelsfall kommt eh noch ein Holzofen rein :angel:

Mir ging es eher um die Frage, die Hitze draußen zu halten, als Wärme hineinzubekommen. Da nehm ich auch lieber die Heizung. So ohne Isolierung ist es im Koffer nämlich schon bei 20 Grad Außentemperatur unerträglich heiß drinnen, daher mein Rechenspiel. Also bleibt's bei 6cm, das ist auch für die geplante Dachterrasse eine sinnvolle Dicke :angel:

Grüße, Udo
Viele Grüße,
Udo
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#11 Beitrag von x.l. » 2008-08-20 14:04:55

Moin

Hitze draußen lassen?

Ganz einfach, Tropendach drauf, oder nur Scahtten parken, Alle Fenster zu, Türen zu und vor allem zu lassen. Bisscehn Dämmung und schon bleibts kühl.

Ist aber etwa Praxisfern. also Tropendach basteln und druaf achten dass man nicht zuviel warme Luft reinlässt. Wenn die Hütte mal warm ist dann auf ordentlich Durchzug setzen damit die Lufttemp innen = Lufttemp außen ist.

Da brauchts keine meterdicke isolierung mehr.

Gruß
axel
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#12 Beitrag von cookie » 2008-08-20 14:36:36

Also in einem 4x2m großen Koffer mit "alles zu", wirst Du auch wenn Du im Schatten parkst, im Sommer sicherlich keine niedrigeren Temperaturen im Koffer haben als draußen. Wieso sollte es im Koffer kühler bleiben als draußen? Der Koffer ist ja kein Altbau-Steinkeller.
Wenn ich es schaffe auch nur die gleiche Temperatur im Koffer zu haben wie draußen, bin ich schon hoch zufrieden! (Sommer)

Übrigens glaube ich auch, dass man die Lackierung mit in die Rechnung einbeziehen sollte.
Bei ~20° und Sonnenschein ist unser Dach an den weißen Stellen (ist noch nicht fertig lackiert) richtig kühl. An den dunklen Stellen so heiß, dass man nicht ohne Schuhe drauf laufen kann.
Das überträgt sich auch ins Innere. Bei uns allerdings nicht mehr mit der Hand am Innendach spürbar: Durch die 80mm Isolation spürt man mit den flachen Hand keinen Unterschied mehr zwischen den heißen Dachteilen und den weißen, kühlen Stellen. Sicherlich wird es aber auf Dauer auch noch einen großen Unterschied bei der Innentemperatur machen.

Grüße!
Jan
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#13 Beitrag von x.l. » 2008-08-20 14:50:03

Moin,

Richtig cookie...

Mit alles zu meine ich: keine transparenten Flächen mit denne man unnötig Strahlung ins innere holt... und vor allem auch kein Luftaustausch stattfindet solange die Luft IM Shelter noch kühler ist als die außenluft. man sollte darauf achten nachts das ding so weit runterzukühlen wie es geht.

Da so ein Shelter praktisch keine thermische Masse hat (im Gegensatz zu einem massiven Steinbau) kann man nur dafür sorgen dass die kalte Luft die man drinnen vielleicht noch hat auch da lässt. Und das geht nur mit "alles zu"

Gruß
axel
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Ulf H
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#14 Beitrag von Ulf H » 2008-08-20 15:54:10

Ich werde mir demnächst einen kleinen Computerlüfter installieren um die eh vorhandene Entlüftung an der höchsten Stelle noch etwas zu beschleunigen.

Gruß Ulf
Ein Problem, welches mit Bordmitteln zu beheben ist, ist keines !!!

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#15 Beitrag von mbmike » 2008-08-20 16:09:13

haha, sowas hab ich gestern noch gesehen. Völlig Banane, Selbstbau - aber technisch perfekt gemacht; in die Dachhaube eingebaut, zwei große Pabstlüfter, die mittels Dimmer (oder sowas) geschwindigkeitsgeregelt sind und in zwei Richtungen laufen können (Luft rein, Luft raus). Wirkungsgrad ist nicht wirklich spürbar gewesen.... :lol:
Gruß aus dem Maasland

Mike

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#16 Beitrag von Maggi-Fan » 2008-08-20 18:26:59

Hallo Udo,

ich habe meinen Koffer selbst gebaut, aus : Außen 1mm Aluminium,
zur Isolierung 40mm PU-Schaumplatten, Innen 6,5mm Multiplex,verklebt mit 2-Komponentenkleber.

PU-Schaum deshalb, weil der wesentlich besser isoliert als Styropor oder Styrodur.

Decke, Boden und Wände alles gleich starke Isolierung.

Wir haben schon Wintercamping gemacht, bei knackigen -Temperaturen,
wir waren dieses Frühjahr in Spanien, bei erheblichen +Temperaturen, und ich muß sagen
es war Drinnen immer angenehm.

Im Winter hingen Draußen Eiszapfen dran, und im Sommer konnte man die Wände von Außen
manchmal nicht anfassen. (wenn die Sonne draufschien)

Also meine Meinung: 40 mm PU reichen aus.

Rolf

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tauchteddy
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#17 Beitrag von tauchteddy » 2008-08-20 22:37:16

@x.l.
Ich habe ein weißes Dach, stehe leider nicht im Schatten und habe es auch erst mit "alles zu" versucht. Es wird ziemlich schnell ziemlich warm im Bus. Jetzt stelle ich die Dachluke schräg auf, so, dass die Sonne nicht direkt hinein scheint. Und es wird deutlich weniger warm.
Zuckerbrot ist aus.

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#18 Beitrag von felix » 2008-08-20 23:00:10

Hallo,

nun mal aus der mathematischen Sicht:

deine erste Formel ist linear. Zu deutsch: Doppelt hilft doppelt...

Aber: Wir wollen wissen, wie lange es dauert, bis dass sich der Raum aufgeheitzt hat. Das ist ein Integral und als solches auch linear. Also in erster Näherung: doppelt so dick = doppelt so langsam kalt...

Das ohne die Zeit ist eh eine Rechnung, wieviel KW Standheizung notwendig sind, um die Bude auch noch bei -25°C bewohnbar zu halten. Und an der Front gewinnt sehr schnell die Standheizung an allen Aufwandsfronten gegen die Dämmung. Daher auch immer nur schön die Decke dämmen...


Nun fahren die meißten mit 4cm Dämmung glücklich durch die Gegend. Ergo wirst du mit 8cm doppelt Glücklich fahren. Mehr hat ein -18°C Tiefkühlzug auch nicht. Dickere Dämmung ist Unfug, das wird von Zöllnern eh nur als Schmuggelraum verdächtigt... :)

MlG,
Felix

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#19 Beitrag von Maggi-Fan » 2008-08-21 8:33:46

Hallo Leute,

die Einen wollen keine warme Luft reinlassen, die Anderen keine kalte raus.

Ich denke über solche Selbstverständlichkeiten wie einen vernünftigen Luftaustausch
braucht hier doch nicht diskutiert zu werden.

Es sei denn, jemand will eine Pilzzucht anfangen.

Es ist nun mal ein Physikalisches Gesetz, daß frische Luft, erstens sich schneller erwärmt als verbrauchte,
und zweitens, viel mehr Feuchtigkeit aufnimmt.

Das läßt sich auch nicht ändern, weder durch dickeres Isoliermaterial, noch durch große Heizungen.

Zugegeben, jeder hat ein anderes Wärmeempfinden, aber wir haben unseren Koffer,
auch im Winter, immer schnuckelig warm, und das mit einer Umluftheizung mit nur 1,5 Kw Leistung.

Die Betonung liegt hier auf Umluft, das ist meines Erachtens sehr wichtig, damir auch überall ein luftaustausch stattfindet.


Rolf

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#20 Beitrag von Ulf H » 2008-08-21 8:54:13

@udo

bei dem eh vorhandenen dicken Isoliermmaterial würde ich die Dämmung so dick machen, dass das Dach des Aufbaues genau mit dem des Fahrerhauses abschliesst.

Gruß Ulf
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#21 Beitrag von x.l. » 2008-08-21 9:50:50

Moin,

ich versuchs nochmal....

So ein Wohnkoffer hat sehr wenig thermische Masse, d.h. man so gut wie keine Puffermöglichkeiten wo ich Kälte- oder Wärmeverlust abfedern kann.
Das bedeutet: ich habe nur meine Luft innen drin die ich warm oder kalt zu kriegen habe. Natürlich geht das verdammt schnell.
Man kann versuchen den Inneraum kühl zu halten so lange wie möglich durch "alles zu" aber man das dauert dann ne halbe stunde, eine Stunde max. und es ist warm da drin. Also Fenster auf und Durchzug!! Damit man auf Außentemp kommt. Wer es dann och schafft das Fahrzeug nicht direkter Sonne auszusetzen der hält auch die Außentemperatur.

ich halte das auch mit dem alles zu für wenig praktisch, denn was nutzt es mir wenn ich es etwas kühl drinne habe aber mir nicht mehr leisten kann rein und raus zu gehen, weill dann gleich erstmal 1/4 der Luft ausgetauscht ist. ich dachte das wäre zwischen den zeilen deutlich geworden...

Nun ja, im Winter... wenns kalt ist, muss geheizt werden. Da geht ja wohl kein Weg dran vorbei.

Wenn ich vorhabe irgendwo hinzufahren wo es richtig kalt ist, dann sorge ich dafür dass ich ne heizung habe die auch ordentlich warm macht, und das kann auch gern ordentlich überdimensioniert sein. (kostet ja im Verhältnis nicht viel mehr).
Und ich würde mir auch auf jeden Fall eine Backup-Lösung überlegen.

Warum? - Nichts ist schlimmer als freien bei -18° weil die heizung ausgefallen ist. Einen Urlaub habe ich gemacht mit kaputter heizung - 4 Wochen in Kanada ohhe Warmwasser und Heizung. Es war Übergangszeit, nachts gelegentlich unter Null... es ging, aber das muss ich nicht nochmal haben. Ich hasse frieren. Und dagegen hilft nur ordentlich heizleistung.!

Sorry falls ich etwas emotional wurde... ich hol mir erstmal nen heißen Tee.... :D

Gruß
axel
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#22 Beitrag von osterlitz » 2008-08-21 10:53:38

Die Idee mit der Umluftheizung ist so ne Sache, dabei bleibt halt die ganze feuchte Luft drin. Einen schön trockenen Innenraum kriege ich am schnellsten hin, wenn ich kalte und damit trockene Luft aufheize und in den Raum blase. Dadurch geht die relative Luftfeuchte stark runter, mit ein bisschen Pech so weit, daß man davon Kopfschmerzen kriegt.. aber die feuchten Ecken sind dann weg. Wenn ich dann den Zuluft / Umluft- Anteil regeln kann, habe ich ideales Wohnklima.

Das ganze hat mit der Dicke der Dämmung wenig zu tun.. und im Sommer setzt sich die Sonneneninstrahlung immer gegen die Isolierung durch. Die kalte Luft einzusperren ist irgendwie illusorisch, wenn man die Tür mal aufmacht..

Grüße,
Stefan
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#23 Beitrag von Udo » 2008-08-21 11:19:38

Hallo,

@Felix daß meine Formel hinkt, weiß ich. Genaugenommen müßte man den Temperaturverlauf über die Isolierung berücksichtigen sowie den sich ständig ändernden Temperaturunterschied innen/außen. Weiters den Luftaustausch. Im Gegenzug bringt eine Durchlüftung ja nicht "nur" die Außentemperatur hinein, sondern sie sorgt durch Windgeschwindigkeit und "Frischegehalt" für eine als angenehmer empfundene Temperatur. Somit geht "alles zu" sowieso nicht.

Was ich lediglich aus einem mathematischen Ansatz herausziehen wollte hast du auch schon klargestellt. Ich wollte halt mal Größenordnungen begreifen können. Umgekehrt lässt sich aber aus dem Ansatz sofort die für den Koffer nötige Heizung dimensionieren...wenn man die Restfläche des Koffers noch dazuzieht.
Soweit so gut, aber was ich nicht verstehe, ist warum du gegen die Dämmung der Seitenwand bist? Bitte Felix, ich geb echt viel auf deine Tips und dieser hier unterscheidet sich ja doch deutlich von der gängigen Methode. Du schriebst irgendwo im Archiv, daß du für Seitenwände was bis 2cm empfehlen würdest. War der Grund die Kondensation in der Seitenwand?

@Ulf ja schon, wie man auf dem Bild im anderen thread sieht, würden da ja sogar die 12cm fast draufgehen. Allerdings nur in der Mitte. Um an den Rändern auf die gleiche Höhe zu kommen wie zum Fahrerhaus bin ich mit den 6cm ganz gut bedient.

@axel Jo Frieren ist doof. Vor allem mit Frau und kleinen Kindern :cold:
Vor allem mit Frau. :ninja:
(soll mal mehr essen die Gute, dann friert's net so! :lol: )
Daher stehen in meinem Konzept auch mindestens zwei unabhängige Heizsysteme, Dieselstandheizung und Holzofen stehen schon da.

@Maggi-Fan was ja toll sein soll, ist, wenn man die Heizung in Staukisten und Schränke blasen lässt. Dann wird's von überall her warm aber man hat keinen Luftzug, der einem die Tränen in die Augen schickt. Tendentiell möchte ich meine Heizungen so installieren, daß sie Luft und Abgas mit der Umgebung tauschen, also Frischluftzufuhr von außen, Abgas nach außen.

Grüße, Udo
Zuletzt geändert von Udo am 2008-08-21 11:20:59, insgesamt 1-mal geändert.
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#24 Beitrag von Maggi-Fan » 2008-08-21 12:00:36

Hallo,

ich muß mich korigieren, ich habe Umluftheizung geschrieben, das stimmt so nicht.

Ich sauge natürlich Frischluft an und blase die erwärmt in alle Ecken.
Das ist ja keine Umluftheizung mehr. Sorry.

Rolf

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#25 Beitrag von osterlitz » 2008-08-21 14:02:38

Ich vermute mal, daß Felix übertriebene Seitendämmung einfach für überflüssig hält. Der LAK ist eh schon schmal, da noch 12 cm an jeder Seite wegzunehmen.. :blush: :wack:

Die Wohnwagen wurden (zumindest früher) immer mit 4cm ausgelegt, die schwedischen mit 6cm Isolierung hatten im Wintercamping den besseren Ruf. 24h am Tag Heizen mit Gas geht auf Campingplätzen schnell ins Geld. Der typische Wohnwagen bläst auch mehr durch die Fensterfläche raus als durch die Wand, das sollte man auch nicht unterschätzen - Noch ein Argument gegen zu viel Dämmung.

Alles über 6cm wird stark abnehmenden Nutzen und stark ansteigenden Verlust an Nutzfläche/-höhe mit sich bringen.

Grüße,
Stefan
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#26 Beitrag von cookie » 2008-08-21 16:20:45

Die 80mm (auch an den Wänden) haben wir ja nur deshalb, weil unsere Heizungsrohre darin verlaufen.
Ich bin echt mal gespannt, wie sich das System diesen Winter bewährt. Ich erhoffe mir ja, dass ich super Lüften kann, ohne dass es danach ewig braucht bis es wieder warm ist, weil eben nicht mit Warmluft geheizt wird, sondern durch Wärmestrahlung.
Da wir Kork-Parkett verlegen, vermute ich allerdings, dass der ausgekühlte Koffer recht lange braucht, bis er warm wird - deshalb gibt es noch zwei "Booster" (angeblich je 4kW Leistung), das sind quasi zwei Mini-Kühlergrills mit je zwei Ventilatoren. Damit bekommen wir in der Aufheizphase schnell warme Luft in den Koffer.
... aber eigentlich hat das ja nun nix mit der ursprüngichen Frage zu tun, stell ich gerade fest. :blush:
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#27 Beitrag von Murphy » 2008-08-21 23:12:15

Hallo !
Wir haben den Mog mit Alukabine gekauft, alles Styropor sammt gammeligem Innenausbau herausgerissen, und dann neu mit 40mm ganzflächig verklebtem Styrodur isoliert, das ganze innen mit 6,5mm MPX beschchichtet.
Statt Dachluke, die die mühsam ferngehaltene Wärme wieder ruckzuck hereinholt, haben wir ale Fenster sehr hoch montiert (Warmluft steigt auf und verlässt die Wohnung), Fahrzeug und Kabine sandgelb lackiert. HAt sich im Sommer bestens bewährt, auch bei meist offener Tür. Wie es im Winter funktioniert kann ich nicht sagen, habe immer noch soviel vom Jahr übrig, wenn der Urlaub aufgebraucht ist und das Zeitkonto die Abmahnungsgrenze erreicht hat....
Gruß
Murphy

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