Albanien 2021
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Re: Albanien 2021
Hallo Chris
Erstens entspannt sich auch dort unten die Lage allmählich und ich weiß nicht, wann Deine Bekannten die Strafe zahlen mussten. Vielleicht schon eine Weile her.
Und zweitens dürfte derzeit unsere Erfahrung die Regel und ein Paragrafenreiter eher die Ausnahme sein.
Aber Du hast schon Recht: So lauten die derzeitigen Vorschriften und wenn man richtig Pech hat und dem Grenzer womöglich blöd kommt könnte man zahlen müssen.
Sepp
Erstens entspannt sich auch dort unten die Lage allmählich und ich weiß nicht, wann Deine Bekannten die Strafe zahlen mussten. Vielleicht schon eine Weile her.
Und zweitens dürfte derzeit unsere Erfahrung die Regel und ein Paragrafenreiter eher die Ausnahme sein.
Aber Du hast schon Recht: So lauten die derzeitigen Vorschriften und wenn man richtig Pech hat und dem Grenzer womöglich blöd kommt könnte man zahlen müssen.
Sepp
Re: Albanien 2021
Hallo Willi
Schöne Photos
Mich würde mal interessieren: Was meinst Du bis zu welcher Höhe man in Nordalbanien durch kommt? Ist jetzt ein paar Jährchen her, da kahm mir ein ExMo entgegen, das 5km an nem Flüßchen rückwärts fahren mußte, bis Er wenden konnte. Wir sind die gleiche Strecke mit dem Motorrad gefahrene und haben die Überhänge, an denen Er gescheitert ist. Da würde ich mit 3.40 auch nicht durch kommen. Aber inzwischen wurde ja auch in Albanien viel gebaut.
Schöne Photos

Mich würde mal interessieren: Was meinst Du bis zu welcher Höhe man in Nordalbanien durch kommt? Ist jetzt ein paar Jährchen her, da kahm mir ein ExMo entgegen, das 5km an nem Flüßchen rückwärts fahren mußte, bis Er wenden konnte. Wir sind die gleiche Strecke mit dem Motorrad gefahrene und haben die Überhänge, an denen Er gescheitert ist. Da würde ich mit 3.40 auch nicht durch kommen. Aber inzwischen wurde ja auch in Albanien viel gebaut.
Grüße aus der Pfalz
Harald
Harald
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Re: Albanien 2021
Hallo Harald,
das lässt sich so leicht nicht beantworten.
Wir sind jedenfalls 3,20m hoch und es war nirgendwo wirklich knapp. Stressiger waren auf den ganz abgelegenen Strecken die Äste.
Da haben wir viele Kratzer mitgenommen und eine GSM Antenne verloren. Wir haben ja zudem einen abgeschrägten Koffer. Hier wäre ich mit 3,60 Höhe und 2,50 Breite wahnsinnig geworden bzw. ständig am Äste schneiden.
Liebe Grüße
Willi
das lässt sich so leicht nicht beantworten.
Wir sind jedenfalls 3,20m hoch und es war nirgendwo wirklich knapp. Stressiger waren auf den ganz abgelegenen Strecken die Äste.
Da haben wir viele Kratzer mitgenommen und eine GSM Antenne verloren. Wir haben ja zudem einen abgeschrägten Koffer. Hier wäre ich mit 3,60 Höhe und 2,50 Breite wahnsinnig geworden bzw. ständig am Äste schneiden.
Liebe Grüße
Willi
Der wieder nur noch mit dem Steyr tanzt
- Steyr A 680 GL mit Hesskoffer
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Re: Albanien 2021
Hallo Willi, auch bei unserer Fährfahrt hat alles geklappt, online reserviert und auf dem Schiff bezahlt. War halt 20% teuerer ohne Paypal…
[attachment=1]CF3966CD-E372-4BE7-A15F-D45C96655AD3.Rolf mit CS Independent 4x4, jedoch kein LKW
Re: Albanien 2021
Bei der Koman-Fährverbindung gibt es (mindestens) zwei konkurrierende Unternehmen. Eins der Unternehmen hat seine Fährschiffe und das Büro in Fierze stationiert und wenn man dort am Fähranleger ankommt und eine Überfahrt will hat man es gleich mit den Leuten dieses Unternehmens zu tun.
Das andere Unternehmen mit der Fähre Berisha sitzt wohl in Koman, deren Schiff kommt fahrplanmäßig an, nutzt eine andere Anlegestelle und bleibt nur kurz zum Entladen und Laden in Fierze. Damit die auch ein paar Autos von Fierze flußabwärts bekommen geben sie für die online-Buchung mit PayPal-Zahlung Nachlass: 6 Euro statt 7 Euro pro Person und pro Quadratmeter Auto. So habe ich jedenfalls die Abläufe dort verstanden.
Ein Wort zu unseren Touren: Wir haben den Offroadführer von der Pistenkuh dabei gehabt und sind einige Strecken daraus gefahren. Dabei zeigte sich jedesmal, dass wir mit unseren Bremachs (2 Meter breit und 3 Meter hoch kombiniert mit dem großem Wendekreis der Starrachser) tendenziell zu groß für manche Strecken waren. Die Pistenkuh hatte einen kleinen Geländewagen als Referenzfahrzeug dabei und fuhr damit angepasster.
Eine dazu passende Begegnung bei der Auffahrt nach Frasher von dem Thermalbad bei Permet aus: Auf halber Strecke begegneten wir zwei Bauern oder Hirten, vermutlich Vater und Sohn. Der Jüngere zeigte Begeisterung und Daumen hoch für unsere Fahrzeuge, der alte Mann machte ein verständnisloses Gesicht und zeigt uns den Vogel.
Einen noch größeren LKW möchte ich diese Strecke nicht hochquälen. Wobei die Qual hier natürlich beim Lenker liegt. Die Schlüsselstelle dieser Strecke, die sich aber einige Male ähnlich wiederholte, war eine enge Kehre, die ich zwar ohne Reversieren passieren konnte. Aber die beiden nachfolgenden Fahrzeuge beobachteten wie die Randbefestigung auf der Kurveninnenseite, eine lose aufgestapelte Steinmauer, unter dem Hinterrad meines Lasters in Schwingung und Bewegung kam. Von da an nahmen wir diese Kehren noch vorsichtiger und so weit außen wie möglich, notfalls mit Reversieren. Was macht in diesem Fall ein großer LKW mit 230cm Spurbreite anstatt 175 bei meinem Bremach?
Sepp
Das andere Unternehmen mit der Fähre Berisha sitzt wohl in Koman, deren Schiff kommt fahrplanmäßig an, nutzt eine andere Anlegestelle und bleibt nur kurz zum Entladen und Laden in Fierze. Damit die auch ein paar Autos von Fierze flußabwärts bekommen geben sie für die online-Buchung mit PayPal-Zahlung Nachlass: 6 Euro statt 7 Euro pro Person und pro Quadratmeter Auto. So habe ich jedenfalls die Abläufe dort verstanden.
Ein Wort zu unseren Touren: Wir haben den Offroadführer von der Pistenkuh dabei gehabt und sind einige Strecken daraus gefahren. Dabei zeigte sich jedesmal, dass wir mit unseren Bremachs (2 Meter breit und 3 Meter hoch kombiniert mit dem großem Wendekreis der Starrachser) tendenziell zu groß für manche Strecken waren. Die Pistenkuh hatte einen kleinen Geländewagen als Referenzfahrzeug dabei und fuhr damit angepasster.
Eine dazu passende Begegnung bei der Auffahrt nach Frasher von dem Thermalbad bei Permet aus: Auf halber Strecke begegneten wir zwei Bauern oder Hirten, vermutlich Vater und Sohn. Der Jüngere zeigte Begeisterung und Daumen hoch für unsere Fahrzeuge, der alte Mann machte ein verständnisloses Gesicht und zeigt uns den Vogel.
Einen noch größeren LKW möchte ich diese Strecke nicht hochquälen. Wobei die Qual hier natürlich beim Lenker liegt. Die Schlüsselstelle dieser Strecke, die sich aber einige Male ähnlich wiederholte, war eine enge Kehre, die ich zwar ohne Reversieren passieren konnte. Aber die beiden nachfolgenden Fahrzeuge beobachteten wie die Randbefestigung auf der Kurveninnenseite, eine lose aufgestapelte Steinmauer, unter dem Hinterrad meines Lasters in Schwingung und Bewegung kam. Von da an nahmen wir diese Kehren noch vorsichtiger und so weit außen wie möglich, notfalls mit Reversieren. Was macht in diesem Fall ein großer LKW mit 230cm Spurbreite anstatt 175 bei meinem Bremach?
Sepp
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Re: Albanien 2021
Habe gerade ein Video aus 2019 gesehen, da steht ein 4 to-Schild an der Brücke


War wohl doch richtig, die Furt zu nehmen...
Gruß
Stefan
Re: Albanien 2021
...die Pistenkuh trägt heute zu dem bei, was sie früher verpönt hat... Man entwickelt sich weiter, nicht immer zum Positiven.
***Home is where the hut is***
Re: Albanien 2021
Sieh das nicht so negativ. Man entwickelt sich ja weiter.
Natürlich werden mit dieser Weiterentwicklung einige Fahrzeuge mehr angelockt, als früher da gefahren sind. Viel nicht.
Wo in Zukunft wirklich viel mehr Betrieb sein wird als bisher ist der Tomorri, dieses Bektashi-Heiligtum östlich von Berat. Da wird richtig gebaut, die zweispurige Teerstraße ist bald fertig, die großen Parkterassen am Heilligtum auf etwa 1500 Meter Höhe sind heute, wo ich das schreibe vermutlich schon geteert. Spätestens im August, wenn das große Fressen, Verzeihung, das Opferfest stattfindet ist alles hergerichtet für abertausende von Besuchern.
Diese Weiterentwicklung mag man bedauern. Aber soll Albanien für die Erbauung einiger Ausländer so rückständig bleiben? Sie tun es nicht, wir müssen nicht darüber spekulieren.
Sepp
Natürlich werden mit dieser Weiterentwicklung einige Fahrzeuge mehr angelockt, als früher da gefahren sind. Viel nicht.
Wo in Zukunft wirklich viel mehr Betrieb sein wird als bisher ist der Tomorri, dieses Bektashi-Heiligtum östlich von Berat. Da wird richtig gebaut, die zweispurige Teerstraße ist bald fertig, die großen Parkterassen am Heilligtum auf etwa 1500 Meter Höhe sind heute, wo ich das schreibe vermutlich schon geteert. Spätestens im August, wenn das große Fressen, Verzeihung, das Opferfest stattfindet ist alles hergerichtet für abertausende von Besuchern.
Diese Weiterentwicklung mag man bedauern. Aber soll Albanien für die Erbauung einiger Ausländer so rückständig bleiben? Sie tun es nicht, wir müssen nicht darüber spekulieren.
Sepp
Re: Albanien 2021
Also im März 2021 war noch gar nichts geteert. Im unteren Teil war die Strasse sogar noch relativ schlecht, oben war sie aber neu geschottert:
https://magirusontour.ch/der-tomorr-sch ... en-teil-5/
Ich gehe aber davon aus, dass das entweder von den Bektashis finanziert wird oder durch den (illegalen) Marmorabbau und für dessen Abbau gebraucht wird. Der grösste Teil der Fahrzeuge auf dieser Strasse waren mit dem Marmorabbau beschäftigt! Zumindest der Teil im Nationalpark dürfte illegal sein. Die Strasse wird kaum für den ausländischen Tourismus erbaut. Zumindest im März war da genau gar kein ausländischer Tourist.
Gruss Andre
https://magirusontour.ch/der-tomorr-sch ... en-teil-5/
Ich gehe aber davon aus, dass das entweder von den Bektashis finanziert wird oder durch den (illegalen) Marmorabbau und für dessen Abbau gebraucht wird. Der grösste Teil der Fahrzeuge auf dieser Strasse waren mit dem Marmorabbau beschäftigt! Zumindest der Teil im Nationalpark dürfte illegal sein. Die Strasse wird kaum für den ausländischen Tourismus erbaut. Zumindest im März war da genau gar kein ausländischer Tourist.
Das ist sicher so. Albanien wird sich weiterentwickeln und das ist auch gut so. Die Leute sollten, abgesehen vom Geld im Ausland verdienen, auch eine Perspektive im eigenen Land haben.
Gruss Andre
Re: Albanien 2021
Okay, wann die Straße geteert ist weiß ich natürlich auch nicht. Sie verläuft im unteren Teil etwas anders, als die Piste vom Ort Bogove aus. Hoch sind wir auch die alte Piste gefahren, von Bogove aus. Beim Rückweg haben wir die neue Straße genommen, die im unteren Teil einen nagelneuen Teerbelag hat. Deshalb vermute ich, dass dieser Teer sich bis nach oben ausbreiten wird. Stand Ende Mai 21.
Die neue Trasse im unteren Bereich ist natürlich nicht ganz neu angelegt sondern aus einer Höhenstraße entstanden. Vielleicht ein kurzes Stück neu in die Landschaft oberhalb von Polican vorbei geschlagen.

Die 5 neu angelegten Parkterassen beim Heiligtum sind kurz vor der Vollendung und da wuselt es vor Baumaschinen und Arbeitern. Will sagen, das kann nicht mehr lange dauern, bis Teer oder Pflaster fertig sind.
Sepp
Die neue Trasse im unteren Bereich ist natürlich nicht ganz neu angelegt sondern aus einer Höhenstraße entstanden. Vielleicht ein kurzes Stück neu in die Landschaft oberhalb von Polican vorbei geschlagen.

Die 5 neu angelegten Parkterassen beim Heiligtum sind kurz vor der Vollendung und da wuselt es vor Baumaschinen und Arbeitern. Will sagen, das kann nicht mehr lange dauern, bis Teer oder Pflaster fertig sind.
Sepp
Re: Albanien 2021
Bei uns war da noch ein riesen Schnee-Matsch Feld. Ich bin aber immer noch der Meinung, dass das wohl von den Bektashi finanziert wird und mit dem albanischen Staat und dem allgemeinen ausländischen Tourismus wenig zu tun hat. Meiner Meinung konzentriert sich der Tourismus auf die Küste und Orte wie Berat und Gjirokaster. Die abgelegenen Bergdörfer waren davon wenig betroffen und da wird es wohl auch so schnell keine neuen Teerstrassen geben.
In den Länder Nordmazedonien und Bulgarien gehen die jüngeren Leute entweder ins Ausland oder in die Städte und in den kleinen Dörfer in den Bergen leben fast nur noch die älteren Leute. In Albanien war dies etwas weniger präsent. Im Gegensatz zu früheren sozialistischen/kommunistischen Regierungen sehe ich heutzutage auch keine Bestrebungen, solche Randregionen zu stärken. Früher gab es in solchen Regionen noch Krankenhäuser usw., die sind aber grösstenteils zerfallen. Die aktuelle Regierung ist mehr damit beschäftigt, grosse Einkaufszentren zu bauen (so zumindest die Meinung einzelner Bulgaren...). Es wird wohl im Balkan auch in Zukunft noch ein paar Schotterstrassen in den Bergen geben
.
In den Länder Nordmazedonien und Bulgarien gehen die jüngeren Leute entweder ins Ausland oder in die Städte und in den kleinen Dörfer in den Bergen leben fast nur noch die älteren Leute. In Albanien war dies etwas weniger präsent. Im Gegensatz zu früheren sozialistischen/kommunistischen Regierungen sehe ich heutzutage auch keine Bestrebungen, solche Randregionen zu stärken. Früher gab es in solchen Regionen noch Krankenhäuser usw., die sind aber grösstenteils zerfallen. Die aktuelle Regierung ist mehr damit beschäftigt, grosse Einkaufszentren zu bauen (so zumindest die Meinung einzelner Bulgaren...). Es wird wohl im Balkan auch in Zukunft noch ein paar Schotterstrassen in den Bergen geben

Re: Albanien 2021
Moin, wir waren grad ein paar Tage in Albanien unterwegs - alles super entspannt und man hat das Land touristisch quasi für sich alleine in diesen Zeiten. Die o.g. Piste am Drin entlang (Peshkopi - Zall Dharde - Kukes) würden wir mit sehr viel größeren Kisten als unserem Kurzhauber nicht machen wollen (vor allem wenn man zwischendurch mal falsch abbiegt und mit angelegten Rückspiegeln durch irgendwelche Winzdörfer in 90-Grad-Kurven durch muss
). Besagte Brücke trägt auf jeden Fall zumindest 7 Tonnen...2. Gang Vollgas...
Was Covid-Tests auf der Anreise über Land betrifft: seit Anfang Juli werden in den Balkanländern an den Grenzen nur noch Antigen-Schnelltests verlangt, nicht älter als 48h (also keine teuren Pcr-Tests mehr). Bei der Einreise nach Bosnien wurde das sehr genau kontrolliert, danach hat's niemand mehr interessiert und in Albanien rennen (anders als in Montenegro) eh alle ohne Maske rum. Alltogether: dieses Jahr ist glaube ich ein gutes Jahr um Albanien zu bereisen, selbst die üblichen Touri-Hotspots waren nicht überlaufen....
LG aus der Una-Schlucht in BiH, leider schon auf der Rückreise,
Matze

Was Covid-Tests auf der Anreise über Land betrifft: seit Anfang Juli werden in den Balkanländern an den Grenzen nur noch Antigen-Schnelltests verlangt, nicht älter als 48h (also keine teuren Pcr-Tests mehr). Bei der Einreise nach Bosnien wurde das sehr genau kontrolliert, danach hat's niemand mehr interessiert und in Albanien rennen (anders als in Montenegro) eh alle ohne Maske rum. Alltogether: dieses Jahr ist glaube ich ein gutes Jahr um Albanien zu bereisen, selbst die üblichen Touri-Hotspots waren nicht überlaufen....
LG aus der Una-Schlucht in BiH, leider schon auf der Rückreise,
Matze
...einmal ist immer das erste Mal -> alles wird gut.
Re: Albanien 2021
Wir sind an der Küste gerade unterwegs und wollen jetzt Richtung Norden weiter. Touristisch alleine haben wir es hier nicht, aber wundervollen Strand! Vielleicht sieht man sich ja, wir fahren einen roten Koffer-Düdo.OldSchuh hat geschrieben: ↑2021-07-10 19:20:40Moin, wir waren grad ein paar Tage in Albanien unterwegs - alles super entspannt und man hat das Land touristisch quasi für sich alleine in diesen Zeiten. Die o.g. Piste am Drin entlang (Peshkopi - Zall Dharde - Kukes) würden wir mit sehr viel größeren Kisten als unserem Kurzhauber nicht machen wollen (vor allem wenn man zwischendurch mal falsch abbiegt und mit angelegten Rückspiegeln durch irgendwelche Winzdörfer in 90-Grad-Kurven durch muss). Besagte Brücke trägt auf jeden Fall zumindest 7 Tonnen...2. Gang Vollgas...
Was Covid-Tests auf der Anreise über Land betrifft: seit Anfang Juli werden in den Balkanländern an den Grenzen nur noch Antigen-Schnelltests verlangt, nicht älter als 48h (also keine teuren Pcr-Tests mehr). Bei der Einreise nach Bosnien wurde das sehr genau kontrolliert, danach hat's niemand mehr interessiert und in Albanien rennen (anders als in Montenegro) eh alle ohne Maske rum. Alltogether: dieses Jahr ist glaube ich ein gutes Jahr um Albanien zu bereisen, selbst die üblichen Touri-Hotspots waren nicht überlaufen....
LG aus der Una-Schlucht in BiH, leider schon auf der Rückreise,
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Liebe Grüße
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- süchtig
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Re: Albanien 2021
Moin,
Zum Thema Bailey-Brücke: das ist ne alte englische Erfindung aus den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts. Die Briten haben damit z.B. ihre Panzer im 2. Weltkrieg über den Rhein gebracht. Die meisten alten Baileybrücken findet man heute in Commonwealth-Ländern, aber auch in Südosteuropa. Es gibt übrigens ein deutsches Bailey-Handbuch, da auch die Baileybrücken in Deutschland noch Teil des Katastrophenschutzes sind und Bestände in den deutschen Behelfsbrückenlagern liegen. Teilweise haben auch einzelne THW-Ortsverbände Brückenmaterial auf Lager. Da das System nach heutigen Maßstäben nicht wirklich Leistungsstark ist, wird es nach und nach von der Mabey Compact 200 ersetzt. Die sieht fast genauso aus, hat aber andere Abmessungen und höhere Tragfähigkeit. Daneben haben wir noch die D-Brücke, die SS80, SKB, SB30 und diverse andere Typen.
Zurück zur Baileybrücke. Das Baileyhandbuch enthält auch Tabellen über Brückentypen geordnet nach Bauart 1-Wandig einstöckig bis 3-wandig zweistöckig. Es gibt auch dreistöckige Sonderbauweisen. Die Tragfähigkeit hängt zudem von der Anzahl der Querträger unter der Fahrbahn ab (2 oder 4 je Feld). Manche Brücken haben auch noch einen oberen und/oder unteren Verstärkungsgurt am Fachwerk. Anhand dieser Merkmale werden verschiedene Bauweisen definiert (z. B. SS = Standard Single = einwandig einstöckig mit 2 Querträgern je Feld)
Je nachdem, was man in der Wildnis für eine Baileybrücke findet, kann man also anhand des Handbuchs und Auszählung der Querträger sowie Längsträgerelemente sehr schnell rausfinden, für welche Traglast die Brücke freigegeben ist.
Leider dürfen die deutschen Handbücher nicht frei weiterverteilt werden, aber da es eine weltweit eingesetzte Konstruktion ist kommt man bei Google mit dem Suchbegriff "bailey bridge load capacity table" schon recht weit
ein bisschen einlesen muss man sich aber trotzdem.
Mit der Baileytabelle im Auto kann man sich im Zweifelsfall ganz gut behelfen.
Gruß Simon
Zum Thema Bailey-Brücke: das ist ne alte englische Erfindung aus den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts. Die Briten haben damit z.B. ihre Panzer im 2. Weltkrieg über den Rhein gebracht. Die meisten alten Baileybrücken findet man heute in Commonwealth-Ländern, aber auch in Südosteuropa. Es gibt übrigens ein deutsches Bailey-Handbuch, da auch die Baileybrücken in Deutschland noch Teil des Katastrophenschutzes sind und Bestände in den deutschen Behelfsbrückenlagern liegen. Teilweise haben auch einzelne THW-Ortsverbände Brückenmaterial auf Lager. Da das System nach heutigen Maßstäben nicht wirklich Leistungsstark ist, wird es nach und nach von der Mabey Compact 200 ersetzt. Die sieht fast genauso aus, hat aber andere Abmessungen und höhere Tragfähigkeit. Daneben haben wir noch die D-Brücke, die SS80, SKB, SB30 und diverse andere Typen.
Zurück zur Baileybrücke. Das Baileyhandbuch enthält auch Tabellen über Brückentypen geordnet nach Bauart 1-Wandig einstöckig bis 3-wandig zweistöckig. Es gibt auch dreistöckige Sonderbauweisen. Die Tragfähigkeit hängt zudem von der Anzahl der Querträger unter der Fahrbahn ab (2 oder 4 je Feld). Manche Brücken haben auch noch einen oberen und/oder unteren Verstärkungsgurt am Fachwerk. Anhand dieser Merkmale werden verschiedene Bauweisen definiert (z. B. SS = Standard Single = einwandig einstöckig mit 2 Querträgern je Feld)
Je nachdem, was man in der Wildnis für eine Baileybrücke findet, kann man also anhand des Handbuchs und Auszählung der Querträger sowie Längsträgerelemente sehr schnell rausfinden, für welche Traglast die Brücke freigegeben ist.
Leider dürfen die deutschen Handbücher nicht frei weiterverteilt werden, aber da es eine weltweit eingesetzte Konstruktion ist kommt man bei Google mit dem Suchbegriff "bailey bridge load capacity table" schon recht weit

Mit der Baileytabelle im Auto kann man sich im Zweifelsfall ganz gut behelfen.
Gruß Simon
Re: Albanien 2021
Danke Simon
Interessante Details, die man als normaler Reisender nicht weiß.
An Matze habe ich noch eine Frage.
Die Piste am Drin entlang über Zall Dharde und letztlich bis Kukes wollten wir eigentlich auch fahren. Sie ist im Führer der Pistenkuh beschrieben und mit 8 Stunden angegeben. Warum so viel Zeit für die 40 oder 60 km? Welchen Charakter hat diese Straße.
Bis Peshkopi sind wir die Tour parallel des Drin aber in den Bergen gefahren, die mit -ich glaube- 4 Stunden angegeben ist. Ebenfalls eine Strecke aus dem Pistenkuhführer. Da wir aber für diese angeblich nur halb so lange Strecke schon einen Tag gebraucht haben und die Damen ans Meer wollten entschieden wir uns gegen die Piste unten am Drin und sind die Hauptstraße Peshkopi bis Kukes gefahren, ca. 90-100 km.
Das war vielleicht eine Kurverei. Alles zweispurig geteert aber gefühlt keine einzige gerade Strecke, alles Kurven, maximaler Schnitt unter 40 km/h. Und eine reine Berg- und Talbahn, rauf, runter.
Im Gegensatz dazu ist die Strecke Kukes - Fierze ein Traum. Sieht in der Karte furchtbar aus, Kurve an Kurve. Aber in der Realität ist das eine gut gepflegte und herrlich angelegte Höhenstraße mit phantastischen Ausblicken runter zum Drin und hoch in die albanischen Alpen bei Valbona. Man kommt richtig ins Gleiten (meint man). Diese Straße kann ich nur empfehlen und am Ziel Fierze wartet der Zugang nach Valbona oder die Fähre nach Koman.
Sepp
Interessante Details, die man als normaler Reisender nicht weiß.
An Matze habe ich noch eine Frage.
Die Piste am Drin entlang über Zall Dharde und letztlich bis Kukes wollten wir eigentlich auch fahren. Sie ist im Führer der Pistenkuh beschrieben und mit 8 Stunden angegeben. Warum so viel Zeit für die 40 oder 60 km? Welchen Charakter hat diese Straße.
Bis Peshkopi sind wir die Tour parallel des Drin aber in den Bergen gefahren, die mit -ich glaube- 4 Stunden angegeben ist. Ebenfalls eine Strecke aus dem Pistenkuhführer. Da wir aber für diese angeblich nur halb so lange Strecke schon einen Tag gebraucht haben und die Damen ans Meer wollten entschieden wir uns gegen die Piste unten am Drin und sind die Hauptstraße Peshkopi bis Kukes gefahren, ca. 90-100 km.
Das war vielleicht eine Kurverei. Alles zweispurig geteert aber gefühlt keine einzige gerade Strecke, alles Kurven, maximaler Schnitt unter 40 km/h. Und eine reine Berg- und Talbahn, rauf, runter.
Im Gegensatz dazu ist die Strecke Kukes - Fierze ein Traum. Sieht in der Karte furchtbar aus, Kurve an Kurve. Aber in der Realität ist das eine gut gepflegte und herrlich angelegte Höhenstraße mit phantastischen Ausblicken runter zum Drin und hoch in die albanischen Alpen bei Valbona. Man kommt richtig ins Gleiten (meint man). Diese Straße kann ich nur empfehlen und am Ziel Fierze wartet der Zugang nach Valbona oder die Fähre nach Koman.
Sepp
Re: Albanien 2021
Hi Sepp, meist einspurig (aus Lkw-Perspektive), sehr kurvig und löchrig, mal hoch über dem Fluss, mal wieder fast am Ufer, Gegenverkehr, weil die Gegend ja auch besiedelt ist...die 8h sind für große Fahrzeuge schon realistisch, wenn man sich nicht alles zerrütteln und an der Vegetation zerkratzen will (bleibt trotzddm nixht aus) , und die Fahrer*in auch mal was von der Landschaft sehen will statt nur hochkonzentriert auf die Piste zu fokussieren muss man halt Tempo rausnehmen :-)
Nördlich von Fushe Cidher noch vor der ersten Baileybrücke gibts am Ostufer einen tollen Bade- und Übernachtungsplatz, (einschließlich kaltem Bier aus der lokalen Bauernkneipe), mit LKW aber besser nur von Norden aus anfahren, sonst muss man durch ein sehr enges Dörfchen schreddern...
Nördlich von Fushe Cidher noch vor der ersten Baileybrücke gibts am Ostufer einen tollen Bade- und Übernachtungsplatz, (einschließlich kaltem Bier aus der lokalen Bauernkneipe), mit LKW aber besser nur von Norden aus anfahren, sonst muss man durch ein sehr enges Dörfchen schreddern...
...einmal ist immer das erste Mal -> alles wird gut.
Re: Albanien 2021
Hallo Leute
Es gab hier und auf dem parallelen Faden von Tschwerto schöne Reiseberichte über Albanien, manch anderer hat seine Erfahrungen beigesteuert.
Nun ist der erste Teil meines Berichts auch fertig, am zweiten Teil arbeite ich noch. Allerdings mache ich das mit den Berichten etwas anders, ich schaue, dass ich sie in das Explorermagazin.de bringe. Anfang September erscheint der erste Teil dort. Mit folgendem Link kann man ihn aber schon heute lesen.
https://www.explorermagazin.de/balkan/albanien21.htm
Viel Spaß dabei
Sepp
Es gab hier und auf dem parallelen Faden von Tschwerto schöne Reiseberichte über Albanien, manch anderer hat seine Erfahrungen beigesteuert.
Nun ist der erste Teil meines Berichts auch fertig, am zweiten Teil arbeite ich noch. Allerdings mache ich das mit den Berichten etwas anders, ich schaue, dass ich sie in das Explorermagazin.de bringe. Anfang September erscheint der erste Teil dort. Mit folgendem Link kann man ihn aber schon heute lesen.
https://www.explorermagazin.de/balkan/albanien21.htm
Viel Spaß dabei
Sepp
Re: Albanien 2021
Moin,tschwerto hat geschrieben: ↑2021-05-25 16:06:52Wir sind im März 2021 mit 7.2 Tonnen drüber gefahren, von mir stammt auch das Bild und ich hatte bereits Kontakt mit Robert. Wir sind die Strecke von Nord nach Süd gefahren und die Strasse ist vorallem am Anfang entlang der Felsen schmal und ausgesetzt. Für meine Freundin (auf dieser Strecke auf dem Beifahrersitz, sonst aber auch Fahrerin) war das definitiv genug Abenteuer, obwohl unser Fahrzeug nur 2.35m breit ist und der Aufbau nur 2.05 m. Selbstverständlich kann man auch mit einem breiteren/grösseren Fahrzeug die Strecke befahren, wenn man etwas Übung hat und sein Fahrzeug kennt. Die Strecke war bei uns in einem guten Zustand und sie wird auch laufend Instand gehalten. Nach einem Unwetter kann die Strecke aber auch schnell anders aussehen! Bei Gegenverkehr entlang der Felsen wirds auch interessant. Bei uns ist während der Fahrt nie ein Fahrzeug entgegen gekommenfranz_appa hat geschrieben: ↑2021-05-25 11:36:46Die Brücke wird vom "Schwerverkehr" seit Jahren nicht mehr benötigt - es gibt ja die viel besser ausgebaute "Umgehung".
Die Beschränkung auf 8 To könnte auch mit der Strecke selbst am Drin entlang zu tun haben, die (zumindest vor einigen Jahren) immer wieder auch mal recht schmal, ausgesetzt, verschüttet sein konnte.
Wie die heute aussieht? keine Ahnung, nehme aber an immer noch genauso.
Andererseits nagt auch an dieser Brücke der Zahn der Zeit![]()
.
Ein Einheimischer meinte, die Brücke halte 10 Tonnen. Das 8 Tonnen Schild kommt übrigens erst vor der grossen, langen Brücke, vorher gibts kein Schild. Allgemein haben wir in Albanien sehr wenig Gewichtsbeschränkungen gesehen, wenn es eine Beschränkung vor einer Brücke gibt, könnte es technische Gründe dafür geben....
Gruss Andre
wir haben die Strecke über die SH31 gestern auch von Norden in Richtung Süden unter die Räder genommen.
Wir sind mit unserem 4x2 Möbelwagen ca. 13,5t (9,8mx2,55mx3,95m mit 5,5m Radstand) gefahren.
Die Strecke ließ sich bis Skavicë gut fahren. Es gibt ein paar Stellen wo es mit der Höhe sehr eng wird aber es passt überall.
Die größte Engstelle war die Einfahrt auf die erste Brücke mit dem langen Radstand.
Für 4x4 gibt es jetzt auch eine neue Furt an der ersten Brücke. Für 4x2 ist die Ausfahrt auf der Südseite aktuell noch etwas zu frisch und nicht ausreichend verdichtet.
Hinter Skavicë in Richtung Ujmisht war dann ziemlich weit oben im Tal die Strecke leider verschüttet und parallel etwas abgerutscht. Die "neue Spur" ist nur auf Pkw-Breite notdürftig freigeräumt und die Kante machte eine sehr weichen Eindruck. Mit meinem 4x4 Lkw hätte ich es vielleicht versucht und wäre etwas über den Haufen links gefahren.
So haben wir uns lieber für den sicheren Rückzug entschieden. Die Strecke lohnt sich aber auch wenn man auf halber Strecke umdrehen muss.
Grüße
Jonas