...die sanften aber bestimmten Bläser im Hintergrund suggerieren ernste Gelassenheit.
Tatra works

Gruß
Thom
Moderator: Moderatoren
...die sanften aber bestimmten Bläser im Hintergrund suggerieren ernste Gelassenheit.
Zur Porsche/ Käfer Pendelachse: falsch ist die Vorstellung, diese Konstruktion sei fahrleistungstechnisch bei definiertem Fahrgebiet nicht konkurrenzfähig gewesen.
Tatsächlich haben luftgekühlte Motoren natürlich im hohen Norden gewisse Vorteile. Lustig ist, dass sie dennoch für die sowjetische Lkw-Industrie völlig unbedeutend waren. Die SU hat in den 70 Jahren ihres Bestehens nicht einen einzigen luftgekühlten Lkw in Serie gebaut, obwohl sie das Kälteproblem mehr als alle anderen vor der Nase hatten, Abgase keine Rolle spielten und es durchaus eine Produktion solcher Motoren im Land gab. Andere Ostblock-Produzenten wie Tatra oder auch TAM (die Deutz-Motoren in Lizenz gebaut haben) haben niemals auch nur ansatzweise Stückzahlen gebracht, die dafür relevant gewesen wären. Ebenso waren die 10.500(?) Stück Magirus aus dem Delta-Projekt zwar irgendwie prestigeträchtig. Aber in der Zeit von 1974 bis 1976, also in dem Zeitraum, in dem man in Ulm Sonderschichten geschoben hat, hat die SU jede Woche mehr Lkw gefertigt, als dieser Auftrag insgesamt umfasst hat. (Knapp 2,1 Millionen Lastwagen in den drei Jahren). Dazu noch einige Krümel ringsrum im Rest des Ostblocks.lura hat geschrieben: ↑2020-12-04 11:45:07Die Fahrzeuge waren robust und für den Einsatz im hohen Norden prädestiniert. Und LKW wurden im Ostblock ja händeringend gebraucht. Alle LKW wurden in ihrem Leben ja mehrfach generalüberholt. Das hat in der EG kaum jemand gemacht.
Trabant und Wartburg wurden politisch eingebremst, es gab genug Nachfolgeentwicklungen.
Die Tatras hatten wegen ihrer Fahreigenschaften und Leistzng schon zu Ostzeiten Kultstatus, sind nach der Wende aber sehr schnell in den Hochöfen verschwunden
Das interessiert mich, gibt es irgendwo mehr Information über den Aussage dass Pendelachse weniger sicher auf Straßen sind? Und teurer in Wartung? Also rein technisch von Konzept her gesehen, nicht das moderne Starre Achsen weiter entwickelt sind und mit bessere Komponenten (EBS/ESP usw) versehen sind.Gregorix hat geschrieben: ↑2020-12-05 9:02:59In den Anforserungen Straße Sicherheit und Verschleiß eindeutig unterlegen.
Kommerziell ist die Produktion und Wartung relativ teuer, was in Kombination mit den technisvhen Charakteristika nur für eine sehr kleine Niesche sorgt, für die auch die kommerzielle Betrachtung des Konzeptes Pendelachse vorteilhaft wäre.
wenn auf reiner Baustellenpiste gefahren wird, wo höhere Achslasten kein Problem sind, kommen Dumper zum Einsatz, aber die haben auch wiederum Starrachsen. Selbst auf Baustellen, wo Schürfkübelzüge unterwegs sind, sind immer Grader und Raupen für die Pistenerhaltung unterwegs. Wenn es in irgendeiner Form rentabler wäre, würde das Pendelachssystem eingesetzt. Ein 10% schwereres Fahrwerk müsste ein um 10% schnelleren Umlauf ergeben, vorausgesetzt die Herstellungs- bzw Anschaffungskosten sind gleich. Bei schwierigeren Verhältnissen kommen immer mehr Zugmaschinen mit Kippmuldenanhänger zum Einsatz.wird überwiegend auf schlechter Fahrbahn gefahren, kann das, zusammen mit 15t Achslast, durchaus rentabler sein.
in den Achsen sind Gelenkwellen notwendig, die fehlen auf deiner Liste. Es ist auch ein Unterschied, ob ich das Kugelgelenk eines Längs- oder Dreiachslenker ausbauen muss oder das Traglager der Halbachse. Das Fahrzeug kann im ersteren Fall auf den eigenen Rädern stehen bleiben, Mutter auf, raus, neue rein und Mutter fest, fertig.Federung und Anlenkpunkte sind prinzipiell nicht von denen für Starrachsen verschieden. Unterm Strich fällt mir auf Anhieb nichts auf, wo ich pauschal Nachteile des Tatra-Fahrwerkes vermuten würde, daher die Frage (die offen gemeint ist).
Das ist meiner Meinung nach vergleichbar mit Reparaturen im Antriebsstrang an Traktoren in Blockbauweise oder in (Halb-)Rahmenbauweise. Bei ersteren muß alles auseinandergerupft werden, bei den letzteren genügt es in der Regel, das betroffene Aggregat auszubauen.
mir scheint, als ob der Tatra auch mit weniger Druck auf den Reifen gefahren wurde, als der Zetros...PirateBretz hat geschrieben: ↑2020-12-06 11:29:16moin,
hier im video sieht man sehr schön wie unterschiedlich sich fahrzeuge mit starrachsen zu den pendelachsen verhalten und was dies für den fahrer bedeutet...
ich würde viel lieber einen tatra auf baustelle fahren![]()
tatra vs zetros
grüße, alex
Danke für Deine Antwort!unihell hat geschrieben: ↑2020-12-06 11:57:33in den Achsen sind Gelenkwellen notwendig, die fehlen auf deiner Liste. Es ist auch ein Unterschied, ob ich das Kugelgelenk eines Längs- oder Dreiachslenker ausbauen muss oder das Traglager der Halbachse. Das Fahrzeug kann im ersteren Fall auf den eigenen Rädern stehen bleiben, Mutter auf, raus, neue rein und Mutter fest, fertig.Federung und Anlenkpunkte sind prinzipiell nicht von denen für Starrachsen verschieden. Unterm Strich fällt mir auf Anhieb nichts auf, wo ich pauschal Nachteile des Tatra-Fahrwerkes vermuten würde, daher die Frage (die offen gemeint ist).
Soweit ich das sehe, sind beim Tatra Schraubenfedern eingesetzt. Die Systematik der Federbrüche bei Torsionsfedern führt etwas zu weit, Fakt ist aber, dass die an der Tagesordnung sind. Kenne ich auch persönlich vom Kat wie auch vom Unimog bis hin zum PKW- oder Panzer-Sektor, egal ob Schrauben oder Drehstabfeder.
Stimmt, das könnte vergleichbar sein.Pirx hat geschrieben: ↑2020-12-06 12:56:45Das ist meiner Meinung nach vergleichbar mit Reparaturen im Antriebsstrang an Traktoren in Blockbauweise oder in (Halb-)Rahmenbauweise. Bei ersteren muß alles auseinandergerupft werden, bei den letzteren genügt es in der Regel, das betroffene Aggregat auszubauen.
Pirx
Wenn Dir der Vergleich nicht reicht, nimm den:mbos hat geschrieben: ↑2020-12-06 13:31:27mir scheint, als ob der Tatra auch mit weniger Druck auf den Reifen gefahren wurde, als der Zetros...PirateBretz hat geschrieben: ↑2020-12-06 11:29:16ich würde viel lieber einen tatra auf baustelle fahren![]()
tatra vs zetros
Genau das ist die Stärke dieser Fahrwerkskonstruktion. Das inzwischen 2x verlinkte Video gegen den Zetros zeigt das sehr gut. Der Vorwurf, da würde durch den Reifendruck geschummelt stimmt meineserachtens nicht, sondern zeigt das Geheimnis: wenn das eine Rad ins Loch fällt übernimmt das andere die gesamte Last und baucht in diesem Moment auffällig mehr ... Bei der Starrachse gibt es in der Situation ein deutlich höheres Torsionsmoment um die Längsachse in Richtung Loch ...Ich finde nach einer ausführlichen Probefahrt mit einem 2018er Tatra Phoenix EU6 8x8 Kipper auf der Straße und durchs Gelände, leer und mit 10 to. Sand beladen im direkten Vergleich, das Fahrwerk überragend. Der Federungskomfort steckt so manchen PKW in die Tasche. Ich bin über tiefe Schlaglöcher in einem Tempo gedonnert, dass ich nicht für machbar gehalten hätte, ohne vom Sitz zu kippen.
also wenn der Fahrer durch die spezielle Bauart des Fahrzeuges unablässig dazu getrieben wird mit allem, was der Motor hergibt, durch Rumpelpisten und möglichst tiefe Schlaglöcher zu mördern, bekommt die Haltbarkeits- und Verschleißfrage eine neue Dimension.exmuff hat geschrieben: ↑2020-12-06 16:36:59Ich bin über tiefe Schlaglöcher in einem Tempo gedonnert, dass ich nicht für machbar gehalten hätte, ohne vom Sitz zu kippen. Und im konventionellen Chassis wäre ich das vermutlich auch. Selbst durch Kurven on- wie offroad geht die Kiste mehr als anständig [...]
Viele Grüße
Pit
das Geheimnis ist, das hier Luftgefederung Fahrzeuge gegen Parabelfederung verglichen wird. weshalb die Bau- und Offroad-Fahrzeuge ansonste keine Luftfederung besitzen, ist die jahrzehnte alte Erfahrung vor allem der Fahrzeugbetreiber. Die Hesrsteller bieten das an, wenn es in der Kundschaft allgemein gefordert wird.Das inzwischen 2x verlinkte Video gegen den Zetros zeigt das sehr gut. Der Vorwurf, da würde durch den Reifendruck geschummelt stimmt meineserachtens nicht, sondern zeigt das Geheimnis:
ich war der Meinung, dass das hier jeder unterscheiden kann, dein Hinweis stellt das nochmal deutlich klar.Verschleis und Robustheit wird oft in einen Topf geworfen,
Was bei der Auf-Abbewegung am Rad oder im Achsantrieb passiert, könnte man bei freistehendem Rad sehen, das Rad vollführt auch im Stand eine Drehbewegung. Diese Drehbewegung wird auf die Fahrgeschwindigkeit überlagert, das Rad verringert oder erhöht seine Geschwindigkeit dabei. Was das für den Verschleiß an Rädern, im Antrieb, Bodenkontakt oder für das ABS bedeutet, kann man sich mit ein wenig Fantasie selber vorstellen.Da gibt es viele Gründe: einer ist z.B. Dass durch die abrollbewegung über das Kegelrad beim Federn, muss das Zahnflankenspiel größer eingestellt sein, als es für das Diff optimal wäre.
Reifenverschleiß ist auch mit Niveauregulierung ein Thema, weil die Reifen sich in der Kurve aufstellen. Das führt auch zum fahrsicherheits Aspekt: durch die Pendelbewegung kommte es beim Bremsen, oder in kurven zu erheblichen Spur und Sturzveranderungen, welche die Fahrstabilitat beeinträchtigen....... Und einiges mehr.
Interessanter Aspekt. Dass das Lagerspiel in den Achsgleitlagern vielleicht größer ist, als für den sauberen Eingriff eines Kegeltriebes optimal ist, kann man sich vorstellen. Das hätte ich nicht für relevant gehalten, kann aber durchaus sein.
Das stimmt, zumindest bei ungleichem Einfedern. Solange zwei gegenüberliegende Halbachsen gleichsam einfedern, gleicht sich der Abrollwinnkel der Kegeltriebe (eine Seite vorwärts, andere Seite rückwärts überlagert) im Differential wieder aus (sofern es nicht gesperrt ist). Wenn nur ein Rad einfedert gibt es keinen Ausgleich, eindeutig. Den Effekt gibt es ja in verringertem Umfang auch bei Starrachsen, wenn sie einseitig einfedern uns sich dabei zwangsläufig relativ zur Antriebswelle verdrehen. Sicher macht die kurze Halbachse bei gleichem Federweg mehr Drehwinkel um ihre Antriebswelle, als die längere Starrachse.unihell hat geschrieben: ↑2020-12-07 12:07:23Was bei der Auf-Abbewegung am Rad oder im Achsantrieb passiert, könnte man bei freistehendem Rad sehen, das Rad vollführt auch im Stand eine Drehbewegung. Diese Drehbewegung wird auf die Fahrgeschwindigkeit überlagert, das Rad verringert oder erhöht seine Geschwindigkeit dabei. Was das für den Verschleiß an Rädern, im Antrieb, Bodenkontakt oder für das ABS bedeutet, kann man sich mit ein wenig Fantasie selber vorstellen.
Die Jahrzehnte alte Erfahrung von Herstellen die klassische starre Achsen bauen
Wieso nicht? Ist das Diff doch egal, ob das Rad schneller oder langsamer dreht wegen eine Kurve oder wegen Federung, oder wegen was für Grund auch immer. Ausgleichen tut sie.
Missverständnis.