Moin!
Wenn Du Deine Preisvorstellung mindestens verdreifachst, findest Du überhaupt erst Mini-Beamer,
die annähernd Deine Anforderungen erfüllen. Wie Marcus schreibt, haben so gut wie alle "LED Beamer" jämmerliche Auflösungen, teilweise gerade mal VGA-Auflösung 640x480 Pixel oder das 16:9-Äquivalent dazu 854x480 Pixel. Die werben alle mit HD- oder FullHD-Kompatibilität, was aber nur bedeutet, dass der Beamer solche Signalquellen verarbeitet und deren viel höhere Auflösung einfach runterskaliert. Schriften z.B: in Powerpoint werden dadurch unlesbar, schon allein die Darstellung des Rechnerdesktops ist eine Qual für die Augen.
Zur Erinnerung: VGA-Auflösung entspricht dem alten US TV-Standard NTSC der Röhrenfernseher mit 480 sichtbaren Zeilen (und der war damit sogar noch schlechter als Europas PAL-Standard mit 525 sichtbaren Zeilen).
Was für so ziemlich alle Mini-Beamer gilt, ist die eher magere Helligkeit. Wer beruflich mit "Präsentationsbeamern" zu tun hat, wird erst mal herb enttäuscht sein. Bürogeräte haben heute mindestens 2000 "ANSI Lumen" Helligkeit. Die Taschenbeamer meist nur 200 Lumen und die Hersteller-Angabe ist oft auch mit Skepsis zu bewerten. Dazu kommt, dass Hochleistungs-LEDs gekühlt werden müssen. Je kleiner der Beamer, desto kleiner der Lüfter. Da aber ein Mindest-Luftstrom benötigt wird, muss der Lüfter entsprechend schnell drehen. Die Taschenbeamer hört man. Ziemlich deutlich.
Ich hab letztes Jahr einen kompakten Beamer mit LED-Lichtquelle und echter 1920x1080-Auflösung gekauft (
Anker Nebula Prizm II, den gab es bei einer Abverkaufsaktion für 169 Euro), der aber auch nur 200 Lumen Helligkeit hat und trotz seines relativ großen Gehäuses auch einen ziemlich nervigen Lüfter besitzt, so dass er mittlerweile in einer gedämmten Holzkiste wohnt, die von zwei superleisen PC-Lüftern durchgepustet wird. Wir nutzen den als Heimkino-Beamer auf einer 244cm-Motorleinwand. Der Raum muss aber gut abgedunkelt sein. Die Helligkeit auf der Leinwand ist dann etwa so, wie im Kino mit klassischer Filmprojektion.
Was die Taschenbeamer meistens auch nicht haben, ist eine Einstellmöglichkeit für Farben (Temperatur, Sättigung, Kontrast) oder eine Trapezkorrektur. Und die Helligkeitseinstellung kennt nur eine Richtung: "noch dunkler".
Wofür ein Taschenbeamer evtl. interessant sein könnte, wäre eine Projektion im Fahrerhaus aus kürzester Distanz (<50cm) z.B. für die Kartennavigation. Denn auf sehr kurze Distanzen ist die relative Leuchtdichte pro qcm wieder ganz ordentlich. Nur sollte man dann auf eine halbwegs brauchbare Auflösung achten.
Grüsse
Tom