@hugepanic
Ich habe beim ersten Koffer auch die Stösse stumpf aneinandergesetzt, mich auf die vorhandene Kantenversiegelung verlassen und die Fugen noch zusätzlich mit Sika 252 verschmiert, was ich auch zum Kleben der Platten benutzt habe. Dann alles überlackiert. nach 2 Jahren ist der Lack an den Plattenstößen gerissen. Ich hatte damals noch rote Teststreifen von einer eventuellen Folierung da, also diese Folie mit der Werbung auf Fahrzeuge geklebt wird. Damit habe ich als Quick and dirty Variante einige offene Stösse überklebt, in ca 6cm breiten Streifen. Auch diese Folie hat es nach weiteren Jahren genau auf der Plattenfuge zerrissen, aber auf der Fläche hat sie gehalten. An der erneuerten Seite (siehe oben) habe ich die Plattenstöße mit Leisten aus Sperrholz überklebt (Tremco PL400) und verschraubt. das hat gehalten.
Ich würde also auf jeden Fall die Plattenstöße mit Leisten...Blechstreifen schützen, und mit einem dauerelastischem Kleber überkleben. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Kanten auf Stoß oder Stufenfalz oder Gehrung oder mit Fischli aneinander gesetzt sind.
@Jacob,
Es war eine ziemliche Sauerei, mit Flex und Schrubbscheibe und dann Schwingschleifer fein nach. Alles mit Baugerüst am Koffer draußen auf dem Hof. 9mm Siebdruck hat 7 Lagen Holz plus Phenolharz. Die oberste Holzschicht mußte mit dran glauben. Beim Grundieren hat die dann offenliegende Holzschicht aus irgendwas asiatischem gesaugt wie ein Schwamm, ich glaube, ich musste dreimal mit Grundöl drüber gehen, bevor das gesättigt war. Danach Grundlack und Decklack. Aber das hält jetzt noch immer. Wo Öl ist, kommt kein Wasser rein.
Was würde ich anders machen?
Vor allem Details. Ich glaube, dazu hab ich auch schon mal was mehr geschrieben.
Ich würde strikter auf Ventilation/Luftzirkulation/Hinterlüftung achten, wie ich u.a.
hier beschrieben habe.
Ich würde mehr auf Dichtigkeit beim Übergang von Dach auf Wand achten und keinesfalls das Originalfeuerwehrkofferdach wieder verwenden. Die sind IMMER undicht und nur schwer dicht zu bekommen.
Beibehalten werde ich den Holzständerbau und Sperrholz innen.
Warum ich überlege, auf Blech zu gehen, hat was mit meiner Zeit und meinen Möglichkeiten zu tun. Ich habe zwar ein Carport für den Laster, aber der Sommer ist sehr kurz, eigentlich kann man nur im Juni und bis mit Juli draussen arbeiten, davor sind die Nächte noch zu kalt, auch mit Frost und danach wird es zu feucht, und ab 20. August herum kann es schon wieder Nachtfrost geben. D.h. ich muß innerhalb relativ kurzer Zeit die Außenhaut fertig haben, um dann beheizt innen weiterbauen zu können. Diese Zeit fällt nur auch noch mit der Urlaubszeit zusammen. Die Holzständer kann ich vorher schon in der Scheune vorbereiten, es gibt auch Holzleim, den man bis -10°C verarbeiten kann.
Ich bekomme fertig beschichtetes Blech relativ günstig von der Rolle in wahlfreier Länge bei 1250mm Breite, kann also theoretisch 2 Bahnen liegend einmal um den Koffer wickeln, und habe nur einen Fuge, die ich überlappend machen kann, und die sichtbare Fuge kommt genau Höhe der Sicke in der Mercur-Fahrertür. Und ich brauche nur noch mit Chassislack O.H. in Wunschfarbe fertig lackieren (und das nur, weil es nur RAL 3009 gibt, aber für meine Kleinmenge keine RAL 3003) und damit bin ich außen fertig.
Hätte ich Zeit und eine warme Halle, würde ich nach Art des Kajakbaus auf Sperrholz laminieren. einfach mal nach "Shachagra" das Internet befragen. Das Ding ist in etwa so gebaut, wie ich mir das vorstelle, nur bedeutend monströser... Aber da sieht man, was geht.
Aber auch bei der Art wird die Außenhaut dicht, wasser- und diffusionsdicht. Aber da kommt man beim Bau mit Sperrholz nicht drumherum.
Die Alternative dazu wären Stabholz. oder Panelholzkoffer mit Hinterlüftung, aber das ist für mich zuviel Holzhütte auf Rädern.
Warum überhaupt so kompliziert? Weil ich meinen neuen Koffer einem Ackermannkoffer mit all seinen Rundungen nachempfinden will, weil der der ästhetischen Form des Mercurs am besten entspricht.
Eine einfache Quaderform würde ich wahrscheinlich einfach aus fertigen GFK-Verbundplatten bauen, einfach, schnell und unschlagbar, was Dichtheit und Isolierung angeht.
Aber erstmal muß die sich hinziehende Motorüberholung abgeschlossen sein und ich das Fahrgestell wieder hier haben.
Viele Grüße
Micha d.k.