Also von Veyreau etwa 500 m Abwärts in die Jonte-Schlucht. Strasse gut. Ich mach mir auch schon Gedanken wegen der 3 Tonnen. Das sah ales so gar nicht nach gewichtsbeschränkter Strasse aus. Zu gross, zu gut. Aber am Ende muss ja eine Brücke über die Jonte kommen. Die wollen bestimmt nur die Caravangespanne draußen halten. Hmmm ....
Es wird Eng, die Serpentinen benötigen mehrere Züge. Immer mal wieder atemberaubende Ausblicke. Aber meist ist die Sicht durch Baumwurzeln verstellt. Fahrtechnisch alles OK. Passt.
Die letzten 100 Höhenmeter sind besiedelt und hier wird es wirklich zu eng. Nicht "3t" sondern "\>2.2m\<" Schild hätte da oben hin gehört. Zwischen Astwerk, Mäuerchen und Dachrinnen ist insbesondere in Kurven ein haarsträubendes rangieren nötig. Und gar nichts rechts und links, auf das mann mal ein paar cm ausweichen könnte.
Und dann steht plötzlich ein PKW vor uns. Deutsches Kennzeichen. Ich gehe die letzten 500m im Kopf durch. Gar nichts wo man hin zurück setzen und ausweichen könnte. Der PKW versucht Rückwärts eine steile Einfahrt rauf, aber steht noch zur Hälfte auf der Fahrbahn. Das passt nie.
Aussteigen. Die Insassen schauen komisch, als ich ihnen versuche die Lage zu erklären. Was ich lerne - schliesse nicht vom Kennzeichen auf die Sprachen die die Insassen sprechen :-)
Auf Englisch gehts besser. Wenn ich 5 m zurück setze, kann der Mazda auf der Fahrerseite an den Strommasten und dann kann ich mit meiner Fahrerseite ein bisschen in die Einfahrt und dann kann das Mazda hinter mir durch und ich dann zurück und und und.
Dann das 10.000 gesehende Bild: Er vertreibt Sie hinterm Steuer und nimmt das selbst in die Hand. Warumnurwarum? Meine Mutter vermutet immer, das es eine Hardware-Sache sei, dass Kerle sich für die geborenen Steuermänner halten.
Naja. Das Klappt. Der Blutdruck ist bei 220 und das Gefühl etwas verbotenes zu tun macht es anstrengender. Die Brücke hat kein Gewichtsbeschränkungsschild, sieht sehr tragfähig aus, hat aber an Anfang und Ende Kurven, die so scharf sind, dass mein Vorderreifen die rechte und die Hinterreifen die linke Mauer touchieren.
Dann noch auf der Brücke ein Tief hängendes Kabel.
O_O
Irgendwann:
Uffft! Durch!

Mein Bedarf an engen Straßen ist damit erstmal gestillt.
Auf der "total breiten" D996 geht es von Le Maynial nach Le Rozier. Geier sind tatsächlich in der Luft. Aber ich bin ziemlich mit fahren ausgelastet. Und Halteplätze sind in diesen Schluchten ehr dünn gesägt.

Von Le Rozier könnte man die Tarn-Schlucht hoch fahren. Hmmmmmmm Jonson [ist da mit 3.80m LAK schon durch](https://r.tapatalk.com/shareLink?url=ht ... pid=587214 "ist da mit 3.80m LAK schon durch") - Ich bin 3.67m hoch, aber 2.30 breit oben. Ausgeschildert ist irgendwas zwischen 3.30m und 3.50m. Ich erinnere mich an die Tour mit dem Buschtaxi, wo ich schon den Kopf eingezogen hab.

Nein! Einmal im Leben (naja, auf dieser Tour) vernünftig sein! Es geht auf die Autobahn.


Kilometer gen Norden bis hinter Clemont-Ferrant, dann bei Gannat irgendwas in der Abenddämmerung den Feldern suchen. Nicht zu nah bei der Windkraftanlage, die sind oft laut.

Heute gut Strecke geschafft. Nochmal Maroni rösten. Maronen-Kartoffelpüree! Echt lecker!
