Mercur: AK-5-35 Dichtung Abtriebsflansch

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Bernhard G.
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Mercur: AK-5-35 Dichtung Abtriebsflansch

#1 Beitrag von Bernhard G. » 2016-05-30 17:25:13

Hallo,

ich habe gerade die Kardanwelle vom Getriebe zum VTG abgebaut, weil ich den Unterboden des Fahrerhauses mit Negerkeksen bearbeiten wollte. Dieses verfluchte Schalldämmzeug, das die da draufgespritzt haben, ist ein Feuchtigkeitsspeicher und führt zu Unterrostungen. Den Bereich unter dem Fahrersitzt habe ich schon vor Jahren bearbeitet (dank Bleimennige rostet da nix mehr), aber jetzt wollte ich hinter dem Getriebe rangehen.

Dabei habe ich mich gefragt, wie eigentlich der Abtriebsflansch des Getriebes gedichtet ist. Da das ganze Gehäuse gut ölig ist, kann ich die Leckstelle nicht ausmachen und da mein Mercur zur Zeit nicht fahrbereit ist, kann ich nichts testen.

Aus der Explosionszeichnung bzw. Teileliste werde ich nicht ganz schlau. Beim Getriebe ist kein WDR verzeichnet, nur beim Tachodeckel. Mein Getriebe hat ja keinen Tachoanschluß, aber dafür einen Nebenantrieb.

Was ist da nun Sache? Das übliche: WDR, der nach dem Abnehmen des Flansches zugänglich ist? Was für ein Kraftakt steht mir ggf. beim Lösen der Kronenmutter wieder mal bevor?

Viele Grüße,
Bernhard

Bernhard G.
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Re: Mercur: AK-5-35 Dichtung Abtriebsflansch

#2 Beitrag von Bernhard G. » 2016-05-31 23:18:29

Hallo,

ich habe heute mal hinter den Flansch gelinst. Es ist ein WDR zu sehen. Kennt jemand die Maße? Bevor ich da aufmache, wollte ich erst sicherstellen, daß es ein Normbauteil ist.

Viele Grüße,
Bernhard

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Zentralgestirn
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Re: Mercur: AK-5-35 Dichtung Abtriebsflansch

#3 Beitrag von Zentralgestirn » 2016-06-01 7:44:21

Hallo,

bau doch soweit alles ab, das du auf den Wedi schauen kannst. In den aller aller meisten Fällen steht der Hersteller und vor allem auch die Bezeichnung stirnseitig drauf.

Grüße Sebastian

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Walöter
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Re: Mercur: AK-5-35 Dichtung Abtriebsflansch

#4 Beitrag von Walöter » 2016-06-01 9:18:45

Hallo Bernhard,

die WDR der ZF Getriebe haben oft zwei Dichtlippen und sind meist nur bei ZF erhältlich. Allerdings ist der Einbau eines "normalen" WDR meist auch ok. Sollte die Welle bereits zu stark eingelaufen sein hilft ein Speedi-Sleeve von SKF.
Zum Lösen des Flansches ist einiges an Kraft notwendig und eine abgedrehte Nuss.
P10308361.JPG
P10308371.JPG
Walter
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Re: Mercur: AK-5-35 Dichtung Abtriebsflansch

#5 Beitrag von sico » 2016-06-01 9:34:43

Servus Walter,
du solltest vor solchen Arbeiten vielleicht noch ein paar Knödel essen, damit du den Arbeitsanzug besser ausfüllst.
Aber Spaß beiseite:
Bei den ZF-Getrieben, die ich bisher behandelt habe, war der Abtriebsflansch mit einer dicken Scheibe mit integriertem O-Ring und 2 mal M12-Schraube befestigt.
Das war als kein Problem, die zu lösen.
Allerdings saß der Flansch derart fest auf der Verzahnung, dass mit einem kräftigen 3-Arm-Abzieher nichts zu machen war, ohne den Flansch zu verbiegen.
Habe mir dann bei "meinem" Bremsendienst einen sog. Scheibenabzieher ausleihen können. Damit gings dann, allerdings auch nur mit so einem Verlängerungsrohr, wie auf deinen Fotos.
Die Spezialnuß mit SW65 und vorne abgedreht braucht man bei Magirus eigentlich nur für die Ausgangswelle des VTG.
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Re: Mercur: AK-5-35 Dichtung Abtriebsflansch

#6 Beitrag von Buclarisa » 2016-06-01 11:06:42

sico hat geschrieben:Servus Walter,
du solltest vor solchen Arbeiten vielleicht noch ein paar Knödel essen, damit du den Arbeitsanzug besser ausfüllst.


Unendlich ist des Schraubers Kraft wenn er mit dem Hebel schaft.

Ein Hebel kann nur eines sein, zu kurz.
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Re: Mercur: AK-5-35 Dichtung Abtriebsflansch

#7 Beitrag von Bernhard G. » 2016-06-01 12:06:39

Also bei mir ist es eine Kronenmutter SW50- wie beim VTG. Mit meiner 50er Stahlwille-Nuß komme ich da problemlos rein. Die ist schlanker als die Nüsse der Konkurrenz und muß nicht abgedreht werden. Ich muß mir nur einen anderen Gegenhalter basteln, denn meine bisher verwendete Schweißkonstruktion hat wegen dem Nebenantrieb keinen Platz.


Wo bekommt man eigentlich ZF-Ersatzteile? Wenn es den speziellen WDR da gibt, kaufe ich den.

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Re: Mercur: AK-5-35 Dichtung Abtriebsflansch

#8 Beitrag von sico » 2016-06-01 12:49:56

Bernhard G. hat geschrieben:Also bei mir ist es eine Kronenmutter SW50- wie beim VTG. Mit meiner 50er Stahlwille-Nuß komme ich da problemlos rein. Die ist schlanker als die Nüsse der Konkurrenz und muß nicht abgedreht werden. Ich muß mir nur einen anderen Gegenhalter basteln, denn meine bisher verwendete Schweißkonstruktion hat wegen dem Nebenantrieb keinen Platz.


Wo bekommt man eigentlich ZF-Ersatzteile? Wenn es den speziellen WDR da gibt, kaufe ich den.
hallo Bernhard,
ZF-Teile bekommst du bei Beißbart & Müller in München, Zamdorferstraße.
Der WDR ist aber sicherlich ein Standard-Teil.
mfg
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Re: Mercur: AK-5-35 Dichtung Abtriebsflansch

#9 Beitrag von Buclarisa » 2016-06-01 12:52:29

Mit Doppellippe? ist damit ein WDR mit Staublippe also SL oder auch CC gemeint?
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Re: Mercur: AK-5-35 Dichtung Abtriebsflansch

#10 Beitrag von Jimmy » 2016-06-01 13:43:27

Hallo Walter,

die sind immer so schwer zum öffnen! Wenn du in die andere Richtung drehst, gehen sie leichter auf, auch ohne das Gewinde abzureißen. :joke:

Gruß,
Jimmy

Andy
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Re: Mercur: AK-5-35 Dichtung Abtriebsflansch

#11 Beitrag von Andy » 2016-06-01 17:15:03

Jimmy hat geschrieben:Hallo Walter,

die sind immer so schwer zum öffnen! Wenn du in die andere Richtung drehst, gehen sie leichter auf, auch ohne das Gewinde abzureißen. :joke:

Gruß,
Jimmy
:D genau das fiehl mir beim Anblick des Bildes auch ein :D

:totlach:

mfg
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Re: Mercur: AK-5-35 Dichtung Abtriebsflansch

#12 Beitrag von OliverM » 2016-06-01 17:18:50

Andy hat geschrieben:
Jimmy hat geschrieben:Hallo Walter,

die sind immer so schwer zum öffnen! Wenn du in die andere Richtung drehst, gehen sie leichter auf, auch ohne das Gewinde abzureißen. :joke:

Gruß,
Jimmy
:D genau das fiehl mir beim Anblick des Bildes auch ein :D

:totlach:

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Banausen, ihr wisst doch ganz genau, daß in Bayern sich nicht nur die Uhren anders drehen. ;)

Gruß

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Re: Mercur: AK-5-35 Dichtung Abtriebsflansch

#13 Beitrag von Bernhard G. » 2016-06-01 22:30:03

So, der Flansch ist ab. Der WDR ist ein 60-80-13 (laut Aufschrift) ohne Staubschutzlippe. Im Prinzip ein Normteil, allerdings hat er eine um 10mm nach hinten versetzte Dichtlippe, also weiter als heutige Exemplare. Ich muß also einen schmäleren WDR einbauen, sonst würde die Dichtlippe des neuen WDR vor der des alten laufen und da ist der Flansch rostig. Ist aber kein Problem, gibt es alles von 7mm bis 13mm Breite. Allerdings muß ich einen WDR ohne Staubschutzlippe nehmen - oder ich verwende ein Speedi Sleve.

Nun habe ich aber dennoch ein Problem: der WDR wird teilweise von einem Gehäusedeckel verdeckt. Der muß weg, sonst kann man den WDR nicht aus- und einbauen. Ich habe den Deckel im angehängten Bild rot umrandet. Ich meine das Teil mit der gut sichtbaren Teilenummer.

Nun die Frage: kann man den so einfach abschrauben? Wie ist der gedichtet?
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deckel_getriebe_hinten.jpg
Zuletzt geändert von Bernhard G. am 2016-06-01 22:50:38, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Mercur: AK-5-35 Dichtung Abtriebsflansch

#14 Beitrag von Walöter » 2016-06-01 22:33:00

Jimmy hat geschrieben:Hallo Walter,

die sind immer so schwer zum öffnen! Wenn du in die andere Richtung drehst, gehen sie leichter auf, auch ohne das Gewinde abzureißen. :joke:

Gruß,
Jimmy
:totlach: ...und ich hab noch überlegt ob ich dazu schreiben soll dass das Bild vom zumachen war....
Und zum Beweis: Hier, Aufmachen ging mit einer Hand :angel:
Dateianhänge
P10307871.JPG
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Re: Mercur: AK-5-35 Dichtung Abtriebsflansch

#15 Beitrag von Andy » 2016-06-02 8:31:12

Moins,
Das willst du uns jetzt nicht wirklich erzählen :huh:

Du drehst mit Gefühl zu, damit du das drehmoment nicht überschreitest.

Wenn ich mir die bilder nämlich von weiter oben anschaue, dann ist das drehmoment zum anziehen viel zu gross :huh:

Ich rechne mal.
Nach bild schätze ich dich mal nur auf 70kg, der Overall ist nicht spack :lol: . Der hebel hat 2m.

Macht nach der formel knapp 1400Nm , welches für die schraube zu viel ist :D

Also, erzähl uns keinen :joke:

Mfg
Andy

Edit, selbst wenn der hebel kürzer ist, brauchste ja nur nen bissel schwerer sein :angel:
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Re: Mercur: AK-5-35 Dichtung Abtriebsflansch

#16 Beitrag von franz_appa » 2016-06-02 8:45:02

Hey Leuts - Die Bilder sind spiegelverkehrt :dry:

Greets
natte

PS - Hallo Andy, hast du so ne Nuss??
on stage:
10.07. '25 - Eat A Peach - Allman Brothers / Gov't Mule Tribute Koblenz Konzertmuschel ab 19.00 Uhr
26.07. '25 - Heart & Soul Blues Brothers Show, Esslohe - Krach am Bach
31.07. '25 - Battersea Power Station - Pink Floyd Tribute, Hachenburg Stadtfest
15.08. '25 - Heart & Soul Blues Brothers Show, Rheinbach Himmeroder Hof

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Re: Mercur: AK-5-35 Dichtung Abtriebsflansch

#17 Beitrag von Ulf H » 2016-06-02 9:26:42

franz_appa hat geschrieben:Hey Leuts - Die Bilder sind spiegelverkehrt
... bei spiegelverkehrten Bildern kann ich die Nummernschilder weniger gut lesen als hier ...

Gruss Ulf
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Re: Mercur: AK-5-35 Dichtung Abtriebsflansch

#18 Beitrag von Bernhard G. » 2016-06-02 21:06:19

Ich wollte noch mal ein Bild posten, das mein Deckelproblem zeigt. So wie ich das sehe, bekommt man einen neuen WDR nicht eingebaut, ohne den Deckel abzuschrauben. Aber vielleicht hat ja jemand eine bessere Idee. Aber bitte nicht: nimm doch die Flex.
deckel_vedeckt_simmerring.jpg

Deweiteren wundere ich mich noch immer über die Funktion des würfelförmigen Dings. Ist das eine Ölpumpe für den Nebenantrieb? Es gibt eine Rohrleitung rechts unten und eine nach links oben.


Hier sieht man die Ansaugleitung(?):
wuerfel1.jpg

Diese Leitung geht auf der Höhe des Abtriebsflansch in das Nebenantriebsgehäuse:
wuerfel2.jpg

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Re: Mercur: AK-5-35 Dichtung Abtriebsflansch

#19 Beitrag von Jimmy » 2016-06-03 11:33:50

Hallo Bernhard,
so wie es aussieht, mußt du da alles abschrauben, dann weißt du auch was da kommt, auf jeden Fall denke ich Öl.
Die haben den Klotz auch mal angebaut, also geht er auch irgend wie ab. Leitungen auf/weg, das Schaltgestänge auch, die Schrauben neben der Teilenr. ab, und schauen was kommt.

Eine andere sinnige Lösung kann ich mir noch nicht vorstellen.

Gruß,
Jimmy

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Re: Mercur: AK-5-35 Dichtung Abtriebsflansch

#20 Beitrag von Bernhard G. » 2016-06-04 13:16:35

So, es ist geschafft! :D

Das größte Problem ist an einer Stelle aufgetreten, an der ich es am allerwenigsten vermutet hätte, nämlich beim Abbauen der Betätigung des Nebenantriebs. Diese besteht aus einer Welle mit aufgesteckten Betätigungshebeln an beiden Enden. Die Welle wird im abzubauenden Deckel geführt. Aufgrund der Platzverhältnisse muß die Welle nach unten ausgebaut werden, also müssen beide Hebel weg. Leider saßen die Betätigungshebel ziemlich fest auf der Welle. Aus dem unteren Hebel konnte ich die Welle problemlos nach oben austreiben, aber beim oberen ging das nicht, da der nicht von oben zugänglich war. Alle Versuche, den oberen Heben von unten her abzutreiben scheiterten. Als letzte, nicht-destruktive Maßnahme habe ich dann zur Heißluftpistole gegriffen. Und dann hat es geklappt. Für den Wiedereinbau habe ich die Welle am Sitz der Hebel mit feinen Schleifpapier poliert. Nun lassen sie sich ohne Gewalt montieren. Fixiert werden die Hebel ja durch Spannstifte.

Von da an war alles vergleichsweise einfach. Abgesehen von unvermeidlichen Ölduschen und der üblichen Überzeugungsarbeit mit schlagenden Argumenten ließ sich der Deckel problemlos abschrauben. Und anders als von mir befürchtet gab es keine Explosion mit umherfliegenden Einzelteilen. :joke:

Auf der Rückseite des Deckel sitzt ein großes Zahnrad, das über den Betätigungshebel mit der unteren Getriebewelle verbunden werden kann. Der Betätigungshebel wird über einen kleinen Simmerring (18x30x7) gedichtet. Ich habe die ganze Mimik zerlegt, um den Simmerring rauszubekommen. Wie man sieht, ist das Ganze doch recht übersichtlich.
deckel_nebenantrieb_zerlegt.jpg
So, nun muß ich mit noch Dichtungspapier, Simmerringe, CU- und AL-Dichtringe besorgen, dann kann ich das Puzzle wieder zusammensetzen!

Vielen Dank an dieser Stelle an alle Tippgeber!

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Re: Mercur: AK-5-35 Dichtung Abtriebsflansch

#21 Beitrag von Pirx » 2016-06-04 19:29:04

Hallo Bernhard!

Und was ist nun die Funktion des "Würfels"? Das Ding sieht nach einer Ölpumpe aus, aber woher holt es das Öl und wohin wird es gepumpt?
Hast Du mal die Leitungen verfolgt?

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Ein Unimog-Fahrer.

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Re: Mercur: AK-5-35 Dichtung Abtriebsflansch

#22 Beitrag von Bernhard G. » 2016-06-04 21:13:55

Ja, ich mußte ja die Leitungen abbauen. Es ist eine Ölpumpe für den Nebenantrieb. Das Öl wird aus dem Reservoir des Schaltgetriebes angesaugt und dann von oben auf das Stirnradgetriebe des Nebenantriebs gespritzt. Die Spritzleitung verschwindet in der Nähe des Abtriebsflansches im Gehäuse des Nebenantriebs. Ihr Ende ist zu einer Düse geformt (siehe Bild).
oelleitungen.jpg
Warum mein Nebenantrieb einen eigene Ölpumpe hat, kann ich nur vermuten. Mein Mercur war ein KatSchutz-Fahrzeug mit einer 2400l-Pumpe. Vielleicht liegt es an der starken Pumpe, daß man dem Nebenantrieb eine Ölpumpe spendiert hat. Jedenfalls ist das Ding laut Aufschrift von ZF und nicht was Nachgerüstetes vom Aufbauhersteller. Das macht die Fehlkonstruktion (verdeckter Simmerring) um so unerklärlicher. Eventuell wurde der Deckel mit Ölpumpe auch ursprünglich für ein anderes Getriebe konstruiert, z.B. für den Jupiter.

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Re: Mercur: AK-5-35 Dichtung Abtriebsflansch

#23 Beitrag von OliverM » 2016-06-04 22:22:14

Pirx hat geschrieben:Hallo Bernhard!

Und was ist nun die Funktion des "Würfels"? Das Ding sieht nach einer Ölpumpe aus, aber woher holt es das Öl und wohin wird es gepumpt?
Hast Du mal die Leitungen verfolgt?

Pirx
Das wird eine Schmierpumpe für den Nebenantrieb sein . Er saugt das Öl unten im Getriebe an und spritzt es einfach auf eines der oberen Zahnräder des Nebenantriebes. Somit wird die Schmierung des Nebenantriebes gewährleistet.

Gruß

Oliver
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Re: Mercur: AK-5-35 Dichtung Abtriebsflansch

#24 Beitrag von Pirx » 2016-06-05 15:04:55

Mein Nebenabtrieb am ZF S5-35 hatte so eine Schmierpumpe nicht. Der war auch für eine Feuerlöschpumpe.

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Re: Mercur: AK-5-35 Dichtung Abtriebsflansch

#25 Beitrag von Ulf H » 2016-06-05 15:17:33

... Pirx, lag da der Nebenantrieb evtl. tiefer ... Die Feuerlöschpumpe läuft ja nur, wenn das Fahrzeug steht, also muss dann seine Scmierung sichergestellt sein ... Läuft der Nebenantrieb teilweise im Öl, dann braucht es die Ölpumpe wohl nicht ...

Gruss Ulf
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Re: Mercur: AK-5-35 Dichtung Abtriebsflansch

#26 Beitrag von Pirx » 2016-06-05 15:37:17

Ulf H hat geschrieben:... Pirx, lag da der Nebenantrieb evtl. tiefer ... Die Feuerlöschpumpe läuft ja nur, wenn das Fahrzeug steht, also muss dann seine Scmierung sichergestellt sein ... Läuft der Nebenantrieb teilweise im Öl, dann braucht es die Ölpumpe wohl nicht ...

Gruss Ulf
So sah das bei mir aus:
Bild

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Re: Mercur: AK-5-35 Dichtung Abtriebsflansch

#27 Beitrag von Bernhard G. » 2016-06-05 18:54:22

Es gab wohl unterschiedliche Ausführungen. Mein Nebenantrieb sieht exakt so aus wie bei Thomas:

http://www.allrad-lkw-gemeinschaft.de/p ... ur#p586663

Kleiner Unterschied: bei Thomas fehlt die Ölpumpe. Vielleicht hat man bei den KatSchutz-Fahrzeugen höhere Anforderungen gestellt - tagelanges Dauerpumpen möglich - oder man hat bei späteren Versionen gespart. und sich gesagt, das hält auch so. Besser ist so eine Ölpumpe allemal.

Dafür hat mein Nebenantrieb keinen Ölablaßschraube.

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Re: Mercur: AK-5-35 Dichtung Abtriebsflansch

#28 Beitrag von Bernhard G. » 2016-06-06 11:02:49

Ich habe jetzt auch den Abtriebsflansch des Nebenantriebs demontiert, um dem Simmerring bei der Gelegenheit auch mit zu tauschen. Zwar brauche ich den Nebenantrieb eher nicht, aber ein Simmerring kann so undicht werden, daß er nichtmal mehr bei stehender Welle dichtet. So ist es mir beim Simmerring der Schaltgestänge meines Audi-Getriebes ergangen. Da rührt sich ja (so gut wie) nix und dennoch ist da innerhalb kürzester Zeit die halbe Ölfüllung rausgesifft. Angesehen hat man dem Simmerring nichts.

Der Flansch des Nebenantriebs wird mit einer lauwarm angezogenen 19er Schraube auf der Welle gehalten, ein durch ein Loch gesteckter Schraubenzieher hat zum Blockieren locker gereicht und mit etwas Gerüttel ließ sich der Flansch von Hand anziehen.

Zum Ausbau des mußte der obere Gehäusedeckel weg, weil der Simmerring von der Gehäuseinnenseite her eingelegt ist. Beim Abnehmen des Deckels kam mir noch ein Teil des Innenlebens den Nebenantriebs entgegen. Naja, doch eher übersichtlich (ein Paßstift steckt noch im Gehäuse):
nebenantrieb_einzelteile.jpg
Der Simmerring ist ein 55x80x13, Bauform C, also mit metallischem Außenring und mit Verstärkung damit man ihn von der Rückseite her eintreiben kann. Ich bin am überlegen, ob ich wieder so einen nehmen soll. Leider gibt es diese Bauform nicht gummiert. Ok, Dichtmasse habe ich.

Nun zu meiner Frage: als Nicht-Getriebeexperte habe ich mich über des Zahnrad gewundert. Die Zahnflanken sehen seltsam aus:
zahnrad.jpg
Rost ist da keiner. Das was auf den Zahnspitzen wie Rost aussieht, ist getrocknetes Getriebeöl. Was mich halt wundert, ist die Oberfläche der Zahnflanken. Sie sehen alle gleich aus, sowohl vorne als auch hinten. Ihre beiden größeren Partner sehen jungfreulich aus. Viel gelaufen ist der Nebenantrieb wohl nicht. Was hat es denn damit auf sich?

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Re: Mercur: AK-5-35 Dichtung Abtriebsflansch

#29 Beitrag von joe`s mercur » 2016-06-06 12:30:09

Pitting, Auswaschungen in der Oberfläche. Kommt als Verschleißerscheinung.
Gruß
Thomas
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Re: Mercur: AK-5-35 Dichtung Abtriebsflansch

#30 Beitrag von Bernhard G. » 2016-06-06 12:48:48

Heißt das, daß der Nebenabtrieb nicht sehr viel aushält oder woher kommt das? Soviel kann der doch nicht gelaufen sein, oder!?

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