Moin,
unser Laster ist als "LKW m. Wechselaufbau ...wenn mit Wohnkabine dann gilt...So.Kfz. Wohnmobil" eingetragen. Und hat eingetragene 336cm Fahrzeughöhe. Als wir 2001 mit plattem Motor in Tunesien standen, bedurfte es zwar etwas Rethorik am Telefon, als wir uns als Schutzbriefinhaber dort meldeten, letztendlich kümmerte sich der ADAC aber anstandslos um den Rücktransport ab Genua und trug auch die Kosten. Wir konnten die Fahrzeughöhe vor der Verladung auf 316cm senken, ohne die Verlade- und Transportffähigkeit des Fahrzeugs zu beeinträchtigen (konkret: wir bauten die ISO-Locks von der Pritsche, stellten den Shelter direkt drauf, verzurrten ihn mit Gurten, ersetzten eine Reimo-Dachluke durch eine Multiplexplatte und senkten den Reifendruck auf 1,2bar).
Die LKW-Servicestunde am Strassenrand kostet je nach Tages- oder Nachtzeit, Werk- oder Feiertag usw. zwischen 250 und 500 Euro. Die meisten Schutzbriefe decken Pannenhilfe bis 300 Euro ab, reicht also bei Lastern grade so fürs Keilriemenwechseln oder holen&bringen eines Reifens.
Die
LKW-Pannenhilfe des ADAC für Fahrzeuge >3,5t kostet z.Zt. rd. 533 Euro/Jahr brutto. Das Fahrzeug ist dann beim EUAC versichert. Abgedeckt ist die Pannenhilfe vor Ort, auch Hilfe bei Reifenpannen. Abschleppen, nach erfolgloser Pannenhilfe ist bis 1500 Euro versichert. Normalerweise werden nur Fahrzeuge unter 800.000km bzw. <8 Jahre aufgenommen. Auf Antrag und nach ausdrücklicher schriftlicher Zustimmung des EUAC können aber auch ältere Fahrzeuge bzw. Fz. mit höherer Laufleistung aufgenommen, d.h. versichert werden.
. Nachzulesen in den Detailbestimmungen...
Übrigens: eine Exklusivität nur für Unternehmen bzw. Gewerbetreibende kann ich weder dem Online-Antrag, den AGB noch den Statuten des EUAC entnehmen. Einziger Pferdefuß an der Sache: Island ist u.a. nicht vom Versicherungsschutz abgedeckt.
Für Leute, die mit ihrem Alteisen öfter in Kontinentaleuropa auf Autobahnen unterwegs sind, kann das Sinn machen. Oder wenn man z.B. als kleiner Reiseunternehmer zu seiner Verantwortung steht, wenn man zahlende Passagiere an Bord hat. Dann gehört sich eine professionelle Abwicklung von Pannenfällen.
Wer nur einmal pro Jahr ne größere Ausfahrt macht und statistisch vielleicht alle 10 Jahre mit einer Panne rechnet, der muss abwägen, ob 10x 533 Euro Beitrag diese Risikoabdeckung wert sind oder ob man sich nicht eher irgendwo einen Notgroschen von ein paar 1.000 Euro anlegt, der einem im Fall der Havarie aus der Patsche hilft.
Forumshilfe ist immer am Besten, das ist gelebte Solidarität. Allerdings kann und soll die nicht Schlampigkeit und "Hakuna-matata"-Einstellung beim Fahrzeugbesitzer kompensieren, wenn mal wieder einer mit plattem Reifen und ohne Ersatzrad oder mit aber ohne adäquatem Wechsel-Werkzeug irgendwo auf der A7 strandet. Abgesehen davon, entscheidet bei Gefahr im Verzug die Rennleitung vor Ort, "dass das Hindernis weg muss" und bestellt von sich aus nen Abschlepper - die Kosten trägt der Verursacher des Hindernisses. Da nützt dann u.U. auch der versicherte Truckservice nichts.
Grüsse
Tom