Hallo Forum,
und wieder haben wir einen Rundhauber mehr in der S6-36+GV36 Familie! Diesmal handelte es sich um ein 1113er A-Modell von Jan (Lordofendor). Ich beschreibe diesen Umbau kurz, da beim A-Modell im Allgemeinen und bei dieser Feuerwehr im Speziellen doch einiges anders ist als bei den bisher umgebauten B-Modellen.

- A-Modell Feuerwehr BJ 1964
Grundsätzliche, für den Getriebeumbau relevante Unterschiede des A-Modells:
- Motorlager
Kupplungsmechanikl
Instrumente/Armaturen
Spezielle, nur diese Feuerwehr betreffende, aber wichtige Unterschiede:
- Wasserohrleitung unter dem Fahrzeug
Getriebe G32 323 mit Nebenatrieb
Zusätzliche pneumatische Kupplungsbetätigung
Zusätzliche pneumatische Betätigung des Nebenantriebes
Druckluftanlage für Nebenantrieb und Kupplungsbetätigung
Querträger unter dem Fahrzeug
Umbau Tag 1, 7h15'':
- Fahrerhaus ausgesaugt
Funkgerät ausgebaut
Bodenplatte ausgebaut
Ventil Druckluft Nebenantriebssteuerung ausgebaut
Schalthebelplatte ausgebaut
3 Gelenkwellen ausgebaut To do: Wellendichtring VTG-VA wechseln

- Der Wellendichtring war wohl nicht mehr dicht
Schaltgestänge VTG & Nebenantrieb abgeflanscht
Schaltstock ausgebaut
Strebe Rahmenstütze ausgebaut
Getriebe ausgebaut
Fzg. aufgehoben To do: Reifendruck anpassen
Getriebe raus

- Das ausgebaute G32 323
Adapterplatte angepasst
Motorlager angepasst
Kupplungsautomat (295 mm) ausgebaut To do: Keilriemen spannen, erneuern
Die Druckplatte des Kupplungsautomaten war schon sehr rissig und glasig, ich hielt es für angebracht einen besseren Automaten zu verbauen. Etwas gewundert hat mich, dass trotz Turbo (Eberspächer) eine 295er Kupplungsscheibe verbaut war. Bei den neuern Modellen ist beim Turbo eine 310er Scheibe verbaut.
Tag 2, 6h:
- Dichtung Adapterplatte hergestellt
Adapterplatte & Führungsrohr abgedichtet & montiert
Wellendichtring Führungsrohr eingesetzt
Ausrücklager beölt
Altes Pilotlager ausgebaut
Halterung Getriebeoberseite demontiert
Schraubenreste ausgebohrt, neue Gewinde geschnitten
Adapter Pilotlager eingesetzt
Neues Pilotlager eingesetzt
Schaltmimik zusammen gesetzt, angebaut & eingestellt
Dichtfläche Getriebe gereinigt
Verschlussschraube Schaltgehäuse erneuert (Geber Sperre demontiert, da sonst Schaltmimik keinen Platz)
Beim Demontieren der Getriebehalterung sind sämtliche Schrauben abgerissen, was der Verbindung Eisenträger/Aluminiumgehäuse zu danken ist. Die Bohrungen frei zu bekommen und nachzuschneiden hat eine Menge Zeit gekostet:
Tag3, 3h
- Kupplung & Mitnehmerscheibe eingebaut
Adapterplatte eingebaut
Getriebe für Einbau vorbereitet
Gut, wenn man noch einen Automaten zur Hand hat:
Danach ging's erst einmal zu Willy's Treffen. Am Montag dann weiter
Tag 4, 3h
- Überlegungen für Montage des Rollenhebelventils
Schaltmimik abgebaut
Getriebe unters Auto
Wasserleitung komplett ausgebaut
Druckluftzylinder f. Nebenantirieb kpl. mit Halterung ausgebaut
Das Ausbauen der Wasserleitung war ein mäßiger Spaß:

- Wasserleitung im Weg
Tag 5, 9h:
- Getriebe eingebaut
Schaltsock angefertigt
Schaltknauf angeschlossen & montiert
Halter Rollenhebelventil angefertigt
Drin isses mal:
Tag 6, 5h:
- Halter Rollenhebelventil lackiert
GV Ventil montiert
Schrauben Kardan & Schneidringe besorgt
Anzeige GV installiert
Luftleitungen verlegt
Das Rollenhebelventil muss bei der Kupplungsbetätigung des A-Models anders montiert werden. Hier gab es die Möglichkeit es auf der Rückstellmechanik der Motorbremse laufen zu lassen:
Tag 7, 5h:
- Manschette Schaltstock & Simmering VTG bei MB geholt
Simmering VTG gewechselt
Luft GV angeschlossen
Probelauf –> Ölverlust an Adapterplatte
Getriebe abgeflanscht
Standgaszug eingestellt
Das VTG bekommt einen dichten Wellendichtring:
Tag 8, 6h:
- Adapterplatte kupplungsseitig abgedichtet
Getriebe angeflanscht
Kardanwelle VTG/VA Manschette gechselt, war gerissen
Kardanwelle VTG-VA eingebaut
Kardanwelle Getriebe-VTG eingebaut
Kabel verlegt/befestigt
Bodenplatte Schalthebel eingebaut
Probefahrt: Ok, kein Ölverlust, keine Geräusche
Die Manschette der Kardanwelle habe ich getauscht:
So sieht die neue Bodenplatte mit Schalthebel aus:
Die neue Kardanwelle:
Selbst ein A-Modell mit kleiner Bereifung und tiefem Feuerwehraufbau lässt den getriebetausch zu, wenn das Auto -gar nicht ladylike- mal das Beinchen hebt:
Ich verschone euch mit einer Unzahl an Umbaubilder die so oder so ähnlich schon in diesem Beitrag zu finden sind. Sehr erleichtert hat den Getriebetausch die Anfertigung einer Aufnahme für das Getriebe auf dem Hubtisch: Damit kommt das Getriebe gleich im richtigen Winkel unter das Auto und der Einbau flutscht auch alleine recht flott.
Grundsätzlich war der Umbau das mir bisher unbekannte A-Modell schon eine Herausforderung, ein kleines Abenteuer. Als ich das erste mal unter diesem Auto lag und feststellte dass die Adapterplatte wahrscheinlich "um's Arschlecken" nicht passen wird, dachte ich mir schon: "Mann Mann Mann..."
Aber im Großen und Ganzen ging es dann doch sehr gut. Ich werde noch zwei oder drei Stunden Kleinarbeit machen müssen (Tachoanschluss, Bodenplatte einbauen, Altteile verladen...), dann lag der Umbau bei ca. 50 Stunden Arbeit. Hierbei entfällt jedoch ein nicht zu unterschätzender Teil auf die Eigenheiten dieser Feuerwehr, und dann habe ich halt noch so einige notwendige Sachen neben bei erledigt (Wellendichtring erneuert, Manschetten erneuert, div, Luftleitungen erneuert...), was so eine alte Dame mal an Streicheleinheiten haben will. Und kaputte Dinge wieder einzubauen widerstrebt mir halt.
Ciao,
Walter