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von PeterM » 2014-08-01 14:31:51
Das klingt nach sehr viel Wasser, ich würde einen guten Wasserabscheider nachrüsten, gegen die Korrosion durch das in der Pumpe stehende Wasser wird das 2-Takt-Öl auch nicht viel ausrichten (wenn - weil die Grundkonsistenz des Kraftstoffs zu eigenartig ist - dann mineralisches 2-Takt-Öl beimischen, das möglichst aschearm ist.. aschefrei ist ein Webeslogan)
Grüsse
Peter
P.S: Motor oder zumindest Einspritzpumpe beschädigen ist auch nicht billig.. doch anderweitig verheizen?
Und zur Grundfrage des Threads:
In Zeiten mit sehr kälteempfindlichen Vorkammermotoren und DK in "sehr zahmer" Winterqualität war ein Zumischen von Normalbenzin oder eben Petroleum ein notwendiges Übel. Petroleum ist näher am DK, damit sind Zündverzug, Cetanzahl, Schmiereigenschaften für die Einspritzpumpe "weniger beeinträchtigt". Kero ist auch nichts anderes als eng geschnittenes Petroleum..
Es geht einzig um das Ausflocken von langkettigen Kohlenwasserstoffen (=Parrafin), das Verlegen von Filtern und nicht um irgendwelche Beeinflussungen des Brennverlaufs. Nur weil Hatz nichts dazu sagt (nicht mehr weiß?), muss nichts geheimnisvolles dahinterstehen.
Der Nachteil der Fließverbesserer ist, dass er sich bei zu hoher Beigabe entmischt, dh. es setzt sich die Paraffinpampe ab (und macht doch wieder den Filter zu) und oben schwimmt die leichte Phase mit dem Fließverbesserer.
In modernen Hochdruckeinspritzungen (> 1000 bar) ist Petroleum oder Kero maximal verschleißfördernd und dehalb an sich zu unterlassen; wenn ich nach NATO single-fuel-policy dennoch JP-8 fahre(n muss), gibt's ein eigenes Additiv, mit dem die Komponenenten des Hochdrucksystems eine definierte Lebensdauer bekommen - weniger unplanbaren Verschleiß mangels Schmierwirkung, definierten Verschleiß durch die Asche.. rd. 1500-1600 h soll der Hochdruckkreis halten, dann wird systematisch getauscht)
Und weil die Raffinerietechnik besser geworden ist, DK nach EN 590 Cetanzahlen hat, die mir das Petroleum deutlich beeinträchtigt und beim Mischen der Privatmann ohnehin nur Fehler machen kann (die NATO mischt spätestens im Tankwagen), sind die aktuellen Winterdiesel für tiefere Temperaturen ausgelegt als früher, haben das hygroskopische Biozeugs nicht drinnen und werden meistens reichen (auch, weil ein moderner Direkteinspritzer unempfindlicher gegen die Temperatur ist). Wenn nicht: Ein bißchen Petroleum oder Kero, s'ist bei Kleinmengen ohnehin nicht zu gewährleisten, wie das Zeug chemisch aussieht, dazu das 2-Takt-Öl als poor man's Additiv und nicht wundern, wenn HD-Pumpe oder Injektoren doch mal sterben. Aber dort, wo es noch kälter wird, gibt's auch arctic diesel.