Also Jungs,
das mit dem Umfallen bei Schräglage wollen wir uns mal etwas näher anschauen! Lasst uns mal ein bisschen Mathematik betreiben! Holt Euch Chips und Bier, es könnte etwas länger dauern
Es hat ja wohl keiner Einwände dagegen einen FM2 auf die BW-Pritsche zu stellen - oder sehe ich das falsch? Das wäre also eine technisch saubere Lösung.
Die BW Pritsche ist ungefähr in der Mitte "fest" mit dem Fahrzeugrahmen verbunden - das ist die Stelle, wo die seitlichen Bewegungen in den Rahmen eingeleitet werden. Ich denke darauf können wir uns einigen, auch wenn die BW-Pritsche eine Rautenlagerung hat und ich eine Dreipunktlagerung habe.
Mein festes Lager (vorne) ist knapp 800 mm weiter vorne als das Festlager der BW-Pritsche. Wenn wir mal unterstellen, dass sich der Rahmen eines 1017 über die gesamte Länge um 250 mm verdreht (jeweils rechts nach oben, links nach unten oder umgekehrt), dann sind das auf die 800 mm umgerechnet etwa 30 mm, die sich mein Koffer weiter "verdreht" als bei der BW-Rautenlagerung - gemessen an der Kante des Fahrzeugrahmens.
Jetzt rechnen wir mal weiter:
* der Schwerpunkt meines leeren Shelters (Höhe ca. 2000 mm, Unterkante 1260 mm, Leergewicht 1 to) liegt in ~ 2260 mm Höhe
* meine Traversen wiegen mit allen Schrauben ca. 200 kg und deren Schwerpunkt liegt irgendwo bei ~1200 mm
* meine Einbauten und Ladung haben ~ 2.2 to inkl. aller Staukästen, die unter dem Shelter hängen, deren Schwerpunkt schätz ich mal auf ~2000 mm (wobei das sehr konservativ ist, die schweren Sachen sind alle unten)
* der Gesamtschwerpunkt des Aufbaus (!!!!) liegt also bei 2029 mm - kann man über die Hebelwirkungen (Momentberechnung) ausrechnen
der Schwerpunkt eines 1017 Fahrgestells liegt laut Pirx bei 825 mm - mein 1017 hatte leer 5 to
* dann liegt der Gesamtschwerpunkt meines Fahrzeuges bei 1313 mm über Boden! das ist ganz knapp über der Unterkante unseres FM2, die liegt bei 1260 mm
* das ist weit von den 1680 mm entfernt, ab denen man (auch laut Pirx) die Stabis ausbauen kann
Wir Theoretisieren weiter: der Drehpunkt des Rahmens liegt in 900 mm Höhe, der Rahmen hat eine Breite von 900 mm. Wenn sich der Rahmen an der Außenkante um 30 mm mehr bewegt (bezogen auf die Positionen der Aufnahmen), dann bewegt sich mein Schwerpunkt des Aufbaus (der etwa rechnerisch 413 mm höher liegt) um ca. 25 mm seitlich. Der Gesamtschwerpunkt des Fahrzeuges bewegt sich ca.
12 mm seitlich
Was ich jetzt hier nicht eingerechnet habe ist, dass mein FM2 ca. 80 mm tiefer sitzt, weil meine Lagerung flacher baut, das ist dann wieder zu meinen Gunsten. Überhaupt will ich nicht um ein paar mm feilschen, es geht mal um eine Größenordnung.
Wenn ich im Gelände fahre und in Schräglage komme und 12 mm Schwerpunktverschiebung "kriegsentscheidend" sind, dann fahre ich am absoluten Limit.

Das muss jedem klar sein. Es ist also nicht so, dass mein Auto bei 20° Schräglage umfällt, wenn ein 1017 mit FM2 auf der Pritsche noch bei 30° problemlos fährt. 12 mm Schwerpunktverschiebung (in 1313 mm Höhe) entspricht etwa
0,5° mehr Schräglage !!!!!!!
Ich hoffe ich konnte MEINE Gedanken halbwegs verständlich rüberbringen - ich musste auch mehrere Anläufe machen!
Wir fahren diese Konstruktion jetzt seit 2 Jahren und sind damit ca. 10.000 km gefahren, wir sind dabei auch Offroad gefahren und haben noch kein einziges Problem gehabt.
LG, Holger