Probleme mit der Kraftstoffversorung

Moderator: Moderatoren

Nachricht
Autor
Benutzeravatar
Klettenberger
Selbstlenker
Beiträge: 193
Registriert: 2012-04-15 11:37:39
Wohnort: Köln

Re: Probleme mit der Kraftstoffversorung

#61 Beitrag von Klettenberger » 2013-07-13 10:59:35

Hallo Michael,

wenn es nicht schleimig ist würde ich auf Dreck (Rost) tippen.

Gruß
Klette

Benutzeravatar
Michael
abgefahren
Beiträge: 2501
Registriert: 2006-10-04 18:43:44
Wohnort: 35768 Eisemroth
Kontaktdaten:

Re: Probleme mit der Kraftstoffversorung

#62 Beitrag von Michael » 2013-07-13 13:53:09

Klettenberger hat geschrieben:Hallo Michael,

wenn es nicht schleimig ist würde ich auf Dreck (Rost) tippen.

Gruß
Klette
Das ist das, was mich auch irritiert hat. Wenn man das Zeug in der Hand hat und der Kraftstoff weg ist, dann fasst es sich eigentlich trocken/fest an (wie Sägestaub). Ich hätte bei Dieselpast auch angenommen, daß es sich um eine organisch/schmierige Substanz handelt.
Ich hab mal unter Google Bilder einfach Dieselpest eingegeben. Da sind auch Bilder dabei, die aussehen, wie mein Zeug..... Wer weiß was ???? Oder wie kann man es rausbekommen ???

Gruß Michael
Warum etwas verbessern, was noch nie funktioniert hat....

Benutzeravatar
Wilmaaa
Forenteam
Beiträge: 20062
Registriert: 2006-10-02 9:50:27
Wohnort: 35519 Rockenberg
Kontaktdaten:

Re: Probleme mit der Kraftstoffversorung

#63 Beitrag von Wilmaaa » 2013-07-14 7:31:23

Hm, wir haben uns einfach einen neuen Tank eingebaut :joke:

Hat der Tank Schwallbleche?

Wenn nicht, könntest du ihn leermachen, ausbauen, auf einer Mischmaschine befestigen, zwei Schaufeln 2,5er Splitt rein, und hoffen, dass das zum Reinigen und Rostabschleifen reicht.
Ich hab einen Virus: den H-A-N-O-M-A-G-I-R-U-S
-----
"Frauen haben in der Küche nichts zu suchen. Sie müssen sich um die Schweine kümmern und den Traktor schmieren." (Charlotte MacLeod)
-----
"Das ist also ein Kleinbus und ein LKW in einem." (Mitarbeiterin über den 170er)

Benutzeravatar
vario
abgefahren
Beiträge: 1482
Registriert: 2006-10-03 10:12:58
Wohnort: Offenbach
Kontaktdaten:

Re: Probleme mit der Kraftstoffversorung

#64 Beitrag von vario » 2013-07-14 9:31:45

Wilmaaa hat geschrieben:... leermachen, ausbauen, auf einer Mischmaschine befestigen, zwei Schaufeln 2,5er Splitt rein, und hoffen, dass das zum Reinigen und Rostabschleifen reicht.
So sieht sowas aus:



Hat einwandfrei funktioniert, der LP911 bleibt nicht mehr laufend wegen verstopftem Filter stehen.

Uli
Hotelbett? Nein danke!

Benutzeravatar
Der Bootsbauer
süchtig
Beiträge: 901
Registriert: 2009-03-28 14:41:47
Wohnort: Regensburg
Kontaktdaten:

Re: Probleme mit der Kraftstoffversorung

#65 Beitrag von Der Bootsbauer » 2013-07-14 9:58:49

Klingt für mich nach Dreck/Rost, nicht nach Dieselpest. Letztere ist braun-schwarzer Schleim.
Der Tank vom 2DM/2VM hat Schwallbleche.
"Wer alle Beiträge liest, der verschafft sich einen unfairen Vorteil!" (tauchteddy)

Benutzeravatar
Michael
abgefahren
Beiträge: 2501
Registriert: 2006-10-04 18:43:44
Wohnort: 35768 Eisemroth
Kontaktdaten:

Re: Probleme mit der Kraftstoffversorung

#66 Beitrag von Michael » 2013-07-15 12:35:44

Wilmaaa hat geschrieben:Hm, wir haben uns einfach einen neuen Tank eingebaut :joke:

Hat der Tank Schwallbleche?

Wenn nicht, könntest du ihn leermachen, ausbauen, auf einer Mischmaschine befestigen, zwei Schaufeln 2,5er Splitt rein, und hoffen, dass das zum Reinigen und Rostabschleifen reicht.
Hai Wilmaaa,

neuer Tank ist gut.... Kann ja einen bei Saurer bestellen.... Entspricht dann in etwa den Restwert des Fahrzeuges.
Ok, man kann einen anderen einbauen. Aber der hätte ja dann nur eine elektrische Kraftstoffanzeige. Wer will den sowas ?????

Also Tank erhalten.....

@Vario. Danke für das Video. Sieht gut aus... und hört sich gut an.....

@Bootsbauer. Das mit den Rost oder Dieselpest ist noch so eine Sache. Ich werde jetzt mal den restlichen Sprit aus dem Tank lassen und mir das mal genauer ansehen. Eventuell mal eine Probe ansetzen (Wasser mit Diesel und Pest....) und dann in ein paar Tagen sehen, was sich getan hat.

Das mit den Schwallblechen wäre ja böld. Ich dachte es gibt nur das vorne beim Einfüllstutzen, wenn da mehrere drin sind, dann wird das Reinigen etwas schwieriger....... Mal sehen, wie ich das machen kann. Ich hatte überlegt in den Tank oben eine Öffnung einzubauen um auch später mal besser dran zu kommen. Naja, wenn der Tank leer ist werde ich mal mit der Kamera hier von der Arbeit vorsichtig von unten reingehen und mal gucken, wie es da drin aussieht. Der Vorfilter aus Kunststoff liegt da ja auch noch irgenwo drin.

Wird spannend.....

Gruß Michael
Warum etwas verbessern, was noch nie funktioniert hat....

Benutzeravatar
Der Bootsbauer
süchtig
Beiträge: 901
Registriert: 2009-03-28 14:41:47
Wohnort: Regensburg
Kontaktdaten:

Re: Probleme mit der Kraftstoffversorung

#67 Beitrag von Der Bootsbauer » 2013-07-15 19:39:50

Solange ich nur Brösel in den Filtern hatte war es nicht wirklich ein Problem, erst als es schleimig wurde, ging gar nix mehr. :eek: :joke:
"Wer alle Beiträge liest, der verschafft sich einen unfairen Vorteil!" (tauchteddy)

Benutzeravatar
Michael
abgefahren
Beiträge: 2501
Registriert: 2006-10-04 18:43:44
Wohnort: 35768 Eisemroth
Kontaktdaten:

Re: Probleme mit der Kraftstoffversorung

#68 Beitrag von Michael » 2013-07-15 21:34:17

Der Bootsbauer hat geschrieben:Solange ich nur Brösel in den Filtern hatte war es nicht wirklich ein Problem, erst als es schleimig wurde, ging gar nix mehr. :eek: :joke:
Danke.......

Ich lebe in Hoffnungen......


Gruß Michael
Warum etwas verbessern, was noch nie funktioniert hat....

Benutzeravatar
Michael
abgefahren
Beiträge: 2501
Registriert: 2006-10-04 18:43:44
Wohnort: 35768 Eisemroth
Kontaktdaten:

Re: Probleme mit der Kraftstoffversorung

#69 Beitrag von Michael » 2013-07-25 8:08:00

Guten Morgen beisammen,

wieder geht es weiter mit der Kraftstoffversorgung.
Vor zwei Tagen nach etwas längerer Standzeit hat mich das gute Stück mal wieder absolut genervt.....
Hab dann beschlossen den Tank jetzt endlich mal leer zu machen und einen Blick da rein zu werfen.
Hab den Diesel dann ablaufen lassen. Sah eigentlich garnicht mal so schlecht aus. Ein paar Krümmelchen drin, aber keine extreme Verschmutzung. Der Tank von innen, soweit er einsichtbar ist, auch in Ordnung. Rundum ist der rote Lack noch komplett vorhanden kein Rost sichtbar.
Am Tankboden habe ich außer Dreckkrümmel nur eine kleine "Qualle" von 2 - 3 cm Druchmesser entdeckt.... Dieselpest..... grummel....

Jetzt war ja mein Laster nicht mehr angesprungen. Also die Verschraubung der Kraftstoffleitung wieder mal angesehen. Da war dann so ein kleiner Klumpen drin (sah aus wie eine kleiner Silikonspritzer aus der Tube, der sich so ein wenig zusammenkringelt). Der hat jetzt wieder für die Verstopfung gesorgt.... Mistding.

Dann der Feldversuch. Glas mit ein bischen Wasser und Diesel.... schöne Trennschicht. Dann dieses Klümpchen rein..... Hat sich sofort ausgebreitet. Dann noch von den Krümelchen (die so aussahen wie feuchter Holzstaub) rein..... und ausgebreitet..... Was vorher wie Tot aussah kam sehr schnell zum Leben zurück. Siehe Foto...... lecker....
Werde meine Probe mal die nächsten Tage beobachten, wie sich das ganze weiterentwickelt........

So, jetzt steht Tank saubermachen an. Nur wie ?????
Die Sache mit den Steinen im Tank und auf die Mischmaschine wäre mir nix. Der Tank sieht von innen wirklich noch einwandfrei aus. Neu Lackieren wollte ich den nicht. Das dumme ist, der hat wirklich die Schwallbleche drin. Druch den Tankstutzen geht fast garnichts. Da ist auch ein Schwallblech davor. Von oben nur 3 Löcher von ca. 8 mm. Von unten eine Verschraubung von ca. 3 - 4 cm..... Mehr nicht.

Hat jemand eine Idee, was man machen kann ??????


Gruß Michael
Dateianhänge
Dieselpest.jpg
Warum etwas verbessern, was noch nie funktioniert hat....

Benutzeravatar
CoDa
Selbstlenker
Beiträge: 180
Registriert: 2012-08-10 15:55:31
Wohnort: am Chiemsee

Re: Probleme mit der Kraftstoffversorung

#70 Beitrag von CoDa » 2013-07-25 9:43:04

Servus Michael,

ich hatte etwas weiter oben die ja schon mal beschrieben wie ich meinen Tanke gereinigt habe. Du kommst mit dem Dampfstrahler eigentlich ziemlich weit. Ich hatte mit dem reinigen von der hinteren Kammer her angefangen. Die mittlere kammer erreichst du durch die Ablassöffnung bzw. durch die Öffnung der Dieselleitungen. Der Durchgang an den Schwallblechen befindet sich in den Ecken, mit ein bisschen Zielen habe so meine 3 Kammer von der 2ten aus gereinigt.

Da mein Tank leer und ausgebaut war habe ich übrigens gleich das Schlwallblech am Tankstutzen entfernt, mich hat das ziemlich genervt, jetzt kann man wenigstens vernünftig tanken, und zum reinigen ist es auch angenehmer.

Vile Spass

Grüße

Cord

Benutzeravatar
Christof
Selbstlenker
Beiträge: 181
Registriert: 2010-08-12 17:33:41
Wohnort: Leingarten

Re: Probleme mit der Kraftstoffversorung

#71 Beitrag von Christof » 2013-07-25 19:26:50

eieiei, das klingt ja alles nach "muß ich nicht wirklich haben..."
Habe mir kürzlich erst vorsorglich Grotamar besorgt und in den Tank gemischt.
Hatte noch nie und will auch das Problem nicht haben :huh:
Dachte im ersten Moment bei den Krümeln schon an Lausejungenstreich (Zucker oder Sägemehl in den Tank) aber deine Petrischale läßt ja keine Deutungen mehr zu.
Wenn der Tank offensichtlich nicht verrostet ist und scheinbar keine Schwallbleche hat (sonst könntest Du ja nicht rundum die rote Farbe sehen) denke ich auch: So gut wie's geht ausspülen. Weiß nicht, ob man da in alle Ecken mit dem Sandstrahler kommt und dann die Grotamar "bei befall" konzentration verabreichen.
Was ich so von Dieselpest gelesen habe, ist denke ich das Problem, daß die lieben Tierchen sich wirklich überall zwischen Tank und Zylinder befinden können. Ob da Totalzerlegen/Reinigen aller leitungen/Filter Pumpe etc. und dann ordentlich versetzter Sprit zum spülen/desinfizieren reicht oder evtl. doch gleich neuer Tank und leitungen ... ? Keine ahnung.
Standardtanks gibt es wirklich ziemlich günstig ... aber verstehe natürlich, daß bei dem Fahrzeug der Erhalt angestrebt ist.
Viel Erfolg!
Gruß, Christof

Benutzeravatar
Michael
abgefahren
Beiträge: 2501
Registriert: 2006-10-04 18:43:44
Wohnort: 35768 Eisemroth
Kontaktdaten:

Re: Probleme mit der Kraftstoffversorung

#72 Beitrag von Michael » 2013-09-05 20:51:59

Tag beisammen,

ich will mal wieder diesen Beitrag etwas nach vorne holen.
Zwischenzeitlich hatte ich ja noch ein Beitrag wegen entlüften der Pumpe eingebracht, der eigentlich hier zwischen gehört.

Kraftstoffpumpe entlüften

Nach einer Entlüftungsorgie mit Joe und einen Kumpel von mir, die negativ verlaufen ist, haben wir gestern einen neuen Versuch gestartet.
Hat alles nichts gebracht.
Dann mein Entschluß nochmal eine Hochdruckleitung oberhalb der Pumpe abzuschrauben und die ESP drehen lassen. Da müßte ja Sprit kommen. Aber da war alles trocken.....

Dann der weitere Entschluß. Der Deckel von der Pumpe seitlich kommt runter. Das kann nicht sein, daß da nichts kommt.
Deckel runter und siehe da...... ich glaubs nicht. 4 von 6 Pumpkölbchen hängen fest..... Siehe Bilder. Und mit 2 Zylinder läuft die Karre nicht so gut.

Heute mal verschiedene Leute gefragt..... Pumpe muß gemacht werden. Was für ein Mist.....
Ach ja, bevor der Tip kommt. Mit dem Schramm hab ich schon mal geschrammt.....

Jetzt ist halt guter Rat teuer, wie ich weiter mache......

Gruß Michael
Dateianhänge
P1050644.JPG
P1050643.JPG
Warum etwas verbessern, was noch nie funktioniert hat....

Benutzeravatar
ullchen
Überholer
Beiträge: 234
Registriert: 2006-10-25 15:45:46
Wohnort: Berlin

Re: Probleme mit der Kraftstoffversorung

#73 Beitrag von ullchen » 2013-09-17 15:44:42

Hallo Michael,

den gezeigten Effekt habe ich an einer Einspritzpumpe vom meinem Magirus Mercur auch gehabt. Bei meinem Brummer ist es durch jahrelanges Herumstehen entstanden, Pumpe total verharzt. Sowas muss aber noch nicht zwingend zum Pumpenbauer.

Du scheinst im Tank Abbauprodukte vom Diesel zu haben, die Verstopfungen und hartnäckige Beläge auf Metallflächen bilden. Darunter arbeitet offensichtlich die Vorpumpe nur erschwert und nun hat es auch die Pumpenelemente der Einspritzpumpe erwischt. Ich denke nicht, dass die Pumpenelemente durch Verschleiß festgefressen sind.

Zur Ursachenbekämpfung solltest Du die Mikroorganismen mit einem entsprechenden Mittel abtöten. Die störenden Exkremente der Biester kann man dann mit den nächsten Filtern entsorgen. Damit das Mittel überall hin gelangt, muss natürlich zunächst der Motor wieder laufen - also zurück zur Einspritzpumpe:

Zur Instandsetzung der Pumpe habe ich Vorversuche mit verschiedenen Lösungsmitteln gemacht. In meinem Fall hat Petroleum die Beläge soweit gelöst, dass die Teile nach längerem Einweichen wieder gangbar wurden. Spiritus, Benzin, Nitroverdünnung... irgend etwas sollte auch Deine Beläge auflösen. Nur sollte man keine korrosiven Mittelchen wie Wasser, Entkalker und Co. verwenden.
Nach Demontage der Teile ließ sich der Restliche Belag mit einem Lappen wegpolieren. Ich habe die Pumpenelemente jeweils einzeln entnommen, gereinigt und in der gleichen Anordnung wieder eingebaut. Man bekommt das hin, ohne eine Einstellung zu verändern. Ich habe ein paar Fotos im Netz stehen, wo Du Inspiration tanken kannst:
http://www.arcor.de/palb/suche.jsp
Der Albumtitel heißt
Mercur F6L613 Einspritzpumpe
Ein direkter Link funktioniert leider nicht.
Wichtig ist, dass die Verzahnung der Pumpenelemente gegenüber der Regelstange wieder im ursprünglichen Zustand eingebaut wird. Man kann sich dabei gut an den "Nachbarn" orientieren. Die Klemmschraube an der Verzahnung - in Deinem Bild auch zu sehen - darf natürlich nicht gelöst werden.

Viel Erfolg beim Basteln.
Grüße aus der Hauptstadt,

Ulrich
Rost ist keine Pest, sondern feinste Patina

Benutzeravatar
Kami
Forumsgeist
Beiträge: 6386
Registriert: 2006-10-03 12:20:59
Wohnort: ***D-96158***

Re: Probleme mit der Kraftstoffversorung

#74 Beitrag von Kami » 2013-09-17 21:13:46

Bei mir kommt auch immer wieder komisches Krümelzeugs, Insektenreste (1x eine Biene) in den Vorfilter - umso mehr Benzin im Sprit ist um so mehr von dem Mist löst sich scheints im Tank.
Gruss
KAmi
Wer in keinster weise etwas verrückt ist und deshalb denkt er wäre normal, der irrt.

Benutzeravatar
x.l.
abgefahren
Beiträge: 2031
Registriert: 2006-10-04 4:53:57
Wohnort: Berlin

Re: Probleme mit der Kraftstoffversorung

#75 Beitrag von x.l. » 2013-09-18 10:23:48

Moin,

bei meiner Dieselaktion kürzlich fand ich einen halben Teelöffel voll Strahlgut (Schlacke) am Boden von meinem Dieselfilter.

Ich hatte meine Karosserie gestrahlt und neu lackiert und das hat längere Zeit gedauert da es immer nur in kleinen Abschnitten ging. Der Tank den ich später verbaute war neu, ich lagerte ihn aber verschlossen in der Nähe der Strahlaktion. Es waren alle Öffnungen mit Verschlüssen zu. Trotz allem muss es seinen Weg in den Tank und von da In den Dieselfilter gefunden haben. Zum Glück war das recht grobes Zeug dass nicht durch den Filter geht. Sonst siehts auf einmal ganz schlecht aus mit Epumpe und Düsen.

Warum schreibe ich das? Manchmal wundert man sich was man so alles in einem Tank wiederfinden kann und dann zu Problemen führt.

Gruß
Axel
Baust du Turbo an Diesel, läuft Diesel wie Wiesel

Benutzeravatar
Michael
abgefahren
Beiträge: 2501
Registriert: 2006-10-04 18:43:44
Wohnort: 35768 Eisemroth
Kontaktdaten:

Re: Probleme mit der Kraftstoffversorung

#76 Beitrag von Michael » 2013-09-18 13:38:40

Tag Ulrich,

super Beschreibung, die du da gemacht hast. Das sieht bei mir ähnlich aus. Hab jetzt auch mit einem Bosch-Menschen gesprochen gehabt, der mit noch ein paar Tips zum lösen gegeben hat.
Die nächsten Tage werde ich mich da mal ran machen....


Gruß Michael
Warum etwas verbessern, was noch nie funktioniert hat....

Benutzeravatar
ullchen
Überholer
Beiträge: 234
Registriert: 2006-10-25 15:45:46
Wohnort: Berlin

Re: Probleme mit der Kraftstoffversorung

#77 Beitrag von ullchen » 2013-09-18 15:56:53

Hallo Michael,

wenn Du gute Tipps zum Lösen hast, kannst ja mal berichten... Man lernt nie aus. Wenn es eine Methode mit Tricks und Wundermittelchen gibt, die ohne Auseinanderbau funktioniert, bin ich schon ganz neugierig.
Ich habe nämlich kürzlich einen anderen Motor erworben, der nach jahrelangem Herumstehen das gleiche Problem hat.

Grüße,

Ulrich
Rost ist keine Pest, sondern feinste Patina

Benutzeravatar
ullchen
Überholer
Beiträge: 234
Registriert: 2006-10-25 15:45:46
Wohnort: Berlin

Re: Probleme mit der Kraftstoffversorung

#78 Beitrag von ullchen » 2013-09-25 14:49:57

So, die Pumpe liegt wie angekündigt auf dem Seziertisch.
Habe nun auch die Dieselpest im Keller.

In meiner Pumpe sind innen nahezu alle Oberflächen mit einer braunen Schicht überzogen. Die Pumpenelemente sind nicht mehr gängig und auch die Rollenstößel sitzen schwergängig im Pumpengehäuse. Die Regelstange bewegt sich keinen Millimeter.
Scheinbar hat sich in der Pumpe ebenfalls die Dieselpest eingenistet. Das konnte inzwischen jahrelang einwirken. Das braune Zeugs ist hartnäckig. Insbesondere macht es in den engen Spalten der Pumpenelemente Ärger. Manche Oberflächen, insbesondere die Federn, sind oberflächlich korrodiert.
Die Stoffwechsel-Endprodukte der Dieselpest haben es in sich.
Ich habe inzwischen zwei Pumpenelemente wieder gängig.

Beim Basteln habe ich diverse organische Lösungsmittel ausprobieret, um die Beläge zu entfernen. Hab meine gesamten Bestände durchprobiert:
Waschbenzin, Diesel, Motoröl, Rostlöser-Öl, Terpentinersatz, Nitroverdünnung, Spiritus, Bremsenreiniger, Kaltreiniger, Petroleum.

Mein Fazit: Petroleum löst die Beläge etwas an, man muss mit einem Lappen allerdings noch energisch rubbeln, um die Metalloberflächen wieder spiegelnd blank zu bekommen. Bremsenreiniger und Spiritus gehen ähnlich gut, verflüchtigen sich beim Rubbeln immer wieder schnell.
Wenn jemand ein wirksames Reinigungsmittel für diesen Job kennt, kann mir mit der Info noch Arbeit ersparen. Mit den bisherigen Versuchen ist es nicht möglich, eine Pumpe ein paar Tage einzuweichen und ohne Demontage wieder in Betrieb zu nehmen.
Ohne den Ausbau der Pumpe läuft garnichts - ist mitunter ziemlich fummelig.
Auf wässrige Lösungsmittel verzichte ich ganz bewusst aufgrund der Korrosivität. Habe heute noch Aceton besorgt, um auch dieses zu testen.

Grüße aus dem Keller mit dem Duft von allerlei,

Ulrich
Rost ist keine Pest, sondern feinste Patina

Benutzeravatar
osterlitz
abgefahren
Beiträge: 2691
Registriert: 2006-10-04 10:59:50

Re: Probleme mit der Kraftstoffversorung

#79 Beitrag von osterlitz » 2013-09-25 19:00:19

Hi,
als gutes Lösemittel habe ich mal Biodiesel gehört, dann aber Vorsicht mit eventuellen Dichtungen.

Grüße,
Stefan
Bild

Benutzeravatar
sascha71
Überholer
Beiträge: 274
Registriert: 2011-10-12 20:08:43
Wohnort: Mainz

Re: Probleme mit der Kraftstoffversorung

#80 Beitrag von sascha71 » 2013-09-25 19:48:06

Hallo,

Ist der Tank voll oder halbwegs leer?
Ich Frage deshalb da ich das gleiche Phänomen habe/hatte.
Es hat sich herausgestellt, hoffe ich, das die handpumpe/ Entlüftung
Etwas Luft gezogen hat, bei vollem Tank hat's noch gereicht beim Lehren tank :(


Gruß Sascha

Benutzeravatar
Michael
abgefahren
Beiträge: 2501
Registriert: 2006-10-04 18:43:44
Wohnort: 35768 Eisemroth
Kontaktdaten:

Re: Probleme mit der Kraftstoffversorung

#81 Beitrag von Michael » 2013-09-25 21:55:21

sascha71 hat geschrieben:Hallo,

Ist der Tank voll oder halbwegs leer?
Ich Frage deshalb da ich das gleiche Phänomen habe/hatte.
Es hat sich herausgestellt, hoffe ich, das die handpumpe/ Entlüftung
Etwas Luft gezogen hat, bei vollem Tank hat's noch gereicht beim Lehren tank :(


Gruß Sascha
Hai Sascha, der Tank ist derzeit relativ uninteressant, da von Ulrich und mir die Einspritzpumpe zur Zeit auseinandergenommen ist.

@Ulrich
Der Bosch-Futzi, den ich an der Hand noch habe, hat gemeint, man sollte mal normales Benzin probieren. Werde ich morgen machen.
Die den Belägen ist es genau so wie du beschrieben hast. Alles, wo der Sprit hinkommt ist rotbraun verfärbt. Ist nur ganz dünn auf der Oberfläche.

Was ich annehme, ist, daß wenn Luft an die Stellen drankommt, dieser Belag dicker (rosten) und zähre wird.
Ich hab die Pumpe jetzt auch ausgebaut und von oben angefangen zu zerlegen. Die Druckventile saßen alle komplett fest. Diese dann in der Führung bewegt, bis sie wieder Luft hatten, dann ein Tropfen WD 40 drauf und sie flutschen wieder.
Bei dem nächsten werde ich den Versuch machen, das Druckventil wieder gangfähig zu machen und nur mit Diesel zu "schmieren". Dann trocknen lassen und sehen, was passiert. Ich nehme mal an, daß es wieder dazu kommt, daß die Kölbchen festhängen. Bin mal gespannt.

Heute Abend hab ich dann auch die ersten drei Pumpkölbchen ausgebaut. War garnicht so schwierig, wenn man weiß, wie es geht. Gut, man muß zu zweit sein.....
Die Teile werde ich mir morgen mal vornehmen.

Dann hatte ich heute Abend auch die Dieselpumpe demontieren müssen. Die war die letzen Tage auch wieder ohne Sprit gewesen. Hier hing der Stößel, der in die ESP geht, auch wieder bombenfest. Rausgezogen und wieder gangfähig gemacht. Daß das nach so wenige Tagen dann schon wieder so festbacken würde, hätte ich nicht gedacht. Ist irgenwie sehr komisch die ganze Sache.

Ich werde berichten, wie es läuft.


Gruß Michael
Warum etwas verbessern, was noch nie funktioniert hat....

Benutzeravatar
ullchen
Überholer
Beiträge: 234
Registriert: 2006-10-25 15:45:46
Wohnort: Berlin

Re: Probleme mit der Kraftstoffversorung

#82 Beitrag von ullchen » 2013-09-26 12:41:28

Hallo Michael,

meine Pumpe ist inzwischen wieder gangbar.
Die Flossen duften noch immer nach Petroleum.
Ich werde die Pumpe thermisch desinfizieren.
Falls nach der Reinigungsaktion noch Leben in den Ecken lauert - und davon gehe ich mal aus, wiederholt sich das Spielchen eventuell erneut.
Im Backofen bei 150°C dürfte man auch die hartnäckigsten Bewohner los werden, ohne dass die Pumpe Schaden nimmt.

Ich habe Angst, dass ich mir beim Einbau eines infizierten Motors in das bisher problemfreie Auto eventuell die Dieselpest mit einbaue. Augenscheinlich ist nur die Pumpe befallen. Eine Behandlung mit Grotamar für die restlichen am Motor befindlichen Leitungen ist hier vielleicht ratsam.
Ich glaube, dass sich in der Einspritzpumpe nur Mikroorganismen aufhalten können, wenn die Pumpe nahezu ausschließlich Diesel enthält. Hier haben die moderneren Fahrzeuge einen deutlichen Vorteil, wenn die Pumpe in den Ölkreislauf des Motors eingebunden ist.
Im Magirus Mercur hat die Pumpe definitiv ihren eigenen Ölhaushalt, der sich je nach Wartungsintensität in einen Dieselhaushalt verwandelt.
Zum Einmotten eines Dieselmotors werde ich zukünftig nicht nur den Zylindern ein Schuss Öl verpassen, sondern auch die Einspritzpumpe mit Öl fluten.

Herbstliche Grüße,

Ulrich
Rost ist keine Pest, sondern feinste Patina

Benutzeravatar
Michael
abgefahren
Beiträge: 2501
Registriert: 2006-10-04 18:43:44
Wohnort: 35768 Eisemroth
Kontaktdaten:

Re: Probleme mit der Kraftstoffversorung

#83 Beitrag von Michael » 2013-09-26 17:16:56

Tag Ulrich,

das ging aber schnell..... Bei mir wird das etwas dauern. Muß sehen, daß ich alle Teile immer gut geölt halte, damit sich der Rost nicht wieder ansetzt.
Als Vorbeugung sollte eigentlich Grotamar reichen. Die Bakterien werden damit auf alle Fälle abgetötet. Die Wärmehandlung wird, schätzt ich, nicht wirklich was bringen. Eher könnte es ein, daß irgendwelche Gummiteile da überbeansprucht werden... Ich wäre da vorsichtig.

Ich werde so vorgehen, daß ich alles gangbar mache, entsprechend einöle und dann die ESP in den Motor wieder einbaue. Dann gleich Sprit rein und entlüften und starten. Damit das ganze mal richtig in Bewegung kommt.
Als nächstes dann Tanken und Grotamar und eventuell auch nochmal etwas 2-Takt Öl mit in den Tank, um eventuell etwas mehr schmierung zu erreichen. Und dann erstmal fahren, fahren, fahren, damit die ganze Anlage mal wieder richtig in Bewegung kommt.

Mit dem saubermachen sehe ich das relativ. In die Leitungen und in die Kraftstoffkanäle der ESP kommt man eh nicht gescheit rein. Wenn da nochwas lauert, muß es durch Grotamar platt gemacht und dann thermisch entsorgt werden.

Gruß Michael
Warum etwas verbessern, was noch nie funktioniert hat....

Benutzeravatar
Pirx
Säule des Forums
Beiträge: 17776
Registriert: 2006-10-04 20:03:38
Wohnort: Raum Stuttgart
Kontaktdaten:

Re: Probleme mit der Kraftstoffversorung

#84 Beitrag von Pirx » 2013-09-26 19:51:28

Hallo Ulrich!

Die Backofen-Methode sehe ich auch kritisch, könnte eher schaden als nützen.

Eventuell kannst Du nach Abschluß der Arbeiten, wenn die Einspritzpumpe wieder gängig ist, die Pumpe mit Diesel fluten, der eine Schockdosierung Anti-Dieselpest-Mittel enthält? Das sollte dann in alle Winkel vordringen und die letzten verbliebenen Bakterien abtöten.

Die Schockdosierung dient zum Abtöten der Keime in befallenen Dieselsystemen. Die vorbeugende Dosierung ist weit geringer und soll nur erneuten Befall verhindern. Das steht aber alles ganz genau auf der Packung von Grotamar & Co.

Pirx
Der mit der Zweigangachse: 15 Vorwärtsgänge, 3 Rückwärtsgänge, Split, Schnellgang, Differentialsperre
---
"Immer bedenken: Hilfe ist keine Einbahnstrasse, Geholfen-Werden ist kein Recht und es liegt an jedem selbst, inwieweit er sich hier in der Gemeinschaft (die im Extremfall so einiges gemeinsam schafft) involviert und einbringt."
Ein Unimog-Fahrer.

Oelfuss
süchtig
Beiträge: 619
Registriert: 2013-04-03 21:51:25
Wohnort: D-22XXX

Re: Probleme mit der Kraftstoffversorung

#85 Beitrag von Oelfuss » 2013-09-27 17:51:33

Moin!
Warum sehen die Deutz(Bosch)Pumpen innen so aus ??1.Es wurden früher Elemente ohne Leckölrückführung eingebaut(war billiger)
2.Pro 1000Liter verbrannten Kraftstoff durfte 1 Liter Diesel durchlecken !!!!Dieser Diesel wurde mit der Zeit harzig(verlackung).3.Abhilfe ist nur durch Einbau von Leckölarmen Pumpenelmenten möglich(nach möglichkeit kein BOSCH made in INDIA),die sind den Namen nicht Wert.Ich verbaue nur Ware die ich selbst fahren würde und das seit Über 31 Jahren.
Die Pumpe in den Ofen stecken das ist für die Gummipuffer im Regler bestimmt tödlich.
Gruss christian
Haben ist besser als brauchen, aber brauchen und nicht haben ist ganz schlecht

Benutzeravatar
ullchen
Überholer
Beiträge: 234
Registriert: 2006-10-25 15:45:46
Wohnort: Berlin

Re: Probleme mit der Kraftstoffversorung

#86 Beitrag von ullchen » 2013-09-27 19:31:28

Hallo Christian,

die Pumpe ist etwa 50 Jahre alt. Ich glaube nicht, dass diese schon Innereien aus Indien hat. Ist halt Erstausrüstung in der damals verfügbaren Qualität.
Ich habe einen F6L613 in Betrieb und da war der Ablauf im V des Motors verstopft. Ich habe gestaunt, was sich dort an Dieselbrühe aus dem Überlauf der Einspritzpumpe angesammelt hat. Den Liter Lecköl auf 1000liter verfahrenem Sprit kann ich gut nachvollziehen :dry:
Bei 150°C mache ich mir noch nicht wirklich Sorgen um die Gummiteile. Man sollte die Temperatur allerdings einigermaßen treffe, und gerade da mache ich mir bei einem herkömmlichen Ofen Sorgen.
Naja, wenn der Motor in Betrieb geht, kommt auch ein bisschen Grotamar in die Pumpe und dann gibt es nochmal einen Pumpen-Ölwechsel.
Ihr habt mir den Ofen erfolgreich ausgeredet ;)

Grüße,

Ulrich
Rost ist keine Pest, sondern feinste Patina

Benutzeravatar
Michael
abgefahren
Beiträge: 2501
Registriert: 2006-10-04 18:43:44
Wohnort: 35768 Eisemroth
Kontaktdaten:

Re: Probleme mit der Kraftstoffversorung

#87 Beitrag von Michael » 2013-09-29 11:51:23

Guten Mogen,

es ist geschafft..... Die Kiste läuft wieder. Ich hoffe auch noch länger.

Ursache:
Entweder das Pflanzenöl, den der Vorbesitzer mit in den Tank gebracht hat, oder aber die, von mir eher vermutete, Dieselpest. Die Dieselpest soll an den Oberflächen in der Kraftstoffversorgung zu leichten Ablagerungen/Korrosion führen. An den empfindlichen Teilen wie Stößel der Dieselpumpe, Pumpkolben der Einspritzpumpe, den Druckventilen oberhalb der Pumpkolben und den Überströmventilen führt dieses dann zum Ausfall/festhängen. Bei mir waren alle Teile betroffen (aber auch alle). Es hat förmlich zusammengeklebt. Das ganze wurde wahrscheinlich durch Sauerstoffeinfluß noch verstärkt. Die ESP hat dann ihren Dienst vollkommen eingestellt, als ich sie unwissentlich ein paar Tage ohne Kraftstoff hatte. Kraftstoff wurde über ein verklebtes, nicht mehr dichtendes Überströmventil absaugt.

Also Einspritzpumpe habe ich ausgebaut und im oberen Pumpenteil zerlegt.
Eigentlich wollte ich Bilder dabei machen, aber irgendwie im Eifer des Gefechts..... Aber das ganze sieht auch gleich zu dem aus, was 14 Beiträge weiter oben von Ullchen gezeigt wurde (in der Arcor-Bildergallerie).

Generell wurde von allen, die mit Motoren zu tun haben, von dem zerlegen abgeraten und "das kann nur ein Fachmann machen, von denen ein kaum noch welche gibt". Mein Kommentar dazu.... Blödsinn, solange die Pumpe nicht neu einstellen muß. Man sollte allerdings genau wissen, wo man was macht um die Einstellungen nicht zu verändern.

Ablauf bei mir:

Pumpe ausbauen, da man sonst nicht wirklich gut rankommt. Ober alternativ um die Pumpe richtig viel Luft zum arbeiten schaffen.
Beim Ausbauen habe ich bei mir die Pumpe zwischen Luftpresser und Spritzmomentversteller getrennt. Dort ist ein Flansch, den ich recht gut anzeichnen konnte. Dieser Flansch ist genaugenommen die Einstellung des Förderbeginns. Also Position genau makiert (mehrfach) um das später wieder genau zusammenbauen zu können.
Ebenfalls beim Lösen der Verschraubung der Einspritzpumpe die genaue Postion der Pumpe makieren.
Vorher muß dann noch die ganze Kraftstoffversorgung, die Gaspedalmimik, eventuell die Handgasverstellung und die Hochdruckleitungen zu den Einspritzdüsen abgeschraubt werden. Ist ein haufen Arbeit. Müßte ich es nochmal machen, würde ich versuchen die ESP eingebaut zu lassen. Ist allerdings dann bei den Folgeschritten Quälerei.

Dann ran an die Pumpe.
Vorab eine gute Info von Saurer. 6 Kästchen machen und diese mit den Zylindernummern versehen. Alle Teile immer so einsortieren, daß alles wieder zum alten Zylinder zurückfindet.
Ach ja und noch eine WICHTIGE Empfehlung. Immer 3 Zylinder machen und dann wieder zusammenbauen. So hat man immer noch die anderen 3 zur Kontolle, wie es zusammen gehört

Als erstes die Überwurfmuttern (wo die Druckleitung drauf montiert ist) oben auf der Einspritzpumpe lösen. Hier habe ich mir auch Makierungen gesetzt, um diese hinterher wieder genau an die richtige Position zu bekommen. Die Besonderheit bei mir, daß dort oben nur ein Vielzahn drauf ist, für den ich keinen Adapter habe. Somit kann ich dieses Teil nicht mit einem Drehmomentschlüssel passend andrehen. Das Teil ausgebaut und gereinigt (ist ein recht unspektakuläres Teil).

Zum reinigen wurde oben schon einiges geschrieben. So richtig lösen tut sich das Zeug eh nicht. Man kann es fast nur fein runterschleifen. Ich selbst habe die Teile immer mit WD 40 eingelegt und damit auch sauber gemacht. Zwischenzeitlich mal mit Bremsenreinger draufhalten. Schadet nicht. Nur habe ich dann, wenn der Bremsenreiniger verfolgen ist, gleich wieder WD40 drauf gemacht. Die Teile müssen allesamt immer ölig/sauber sein.

Als nächstes sieht man von oben die Druckventile, die ein Rücklaufen des Kraftstoffs aus der Hochdruckleitung zurück in die ESP verhindern sollen. Die Feder für das Ventil saß schon oben in der Verschraubung und ist schon weg. Diese Ventile kann man nun nach oben herausziehen. Die Teile hingen bei mir so fest, daß die sich kaum lösen konnten. Hab sie mit einen Schraubendreher fast alle nach oben herausklemmen müssen.
Als nächstes kommt das "Gehäuse" von dem Druckventil. Hier gibt es unterschiede. Entweder das Teil liegt so einfach drin und wird nach oben mittels einer Kunststoffscheibe gedichtet, oder wie bei mir, es ist rundum ein Dichtring zur Seite. Das Teil mir Vorsicht herausnehmen. Wenn dieses nicht geht, kann man es später noch mittels des Pumpkölbchen nach oben drücken.

Als nächstes geht es unten weiter. Seitendeckel der ESP sollte schon ab sein.
WICHTIG: Finger weg von den Alu-farbigen Zahnkränzen der Zahnstange. Dort ist so eine schöne Schraube, die zum spielen verleiten kann. Damit würde man aber die Pumpe verstellen !!!!!Die Federn habe ich auch drin gelassen. Wenn man diese rausnimmt, kommt einen der Zahnkranz entgegen. Auch schlecht....
Also der Pumpkolben wird von der Feder nach unten auf den Bolzen gedrückt, der über die unten liegende Nokenwelle angehoben wird. Hier befindet sich eine Unterlegescheibe, die in den Pumpkolben eingelegt ist und durch die Feder nach unten gedrückt wird. Diese Unterlegscheibe muß raus, um den Pumpkolben nach oben herauszuziehen. Ich habe es so gemacht, daß ich mir zwei Schraubendreher die Feder (incl. eine zweiten U-Scheibe) nach oben gedrückt habe und meine Freundin dann diese U-Scheiber herausgefummelt hat. Die U-Scheibe ist so gebaut, daß sie einen Schlitz zur Seite hat, um sie so von dem Pumpkolben herunterzustreifen. Ist ein wenige fummelei. Ach ja, nicht mit den Fingern unter der Feder herumfummeln.... könnte weh tun....
Federn dann wieder herunterlassen und weiter gehts.

Pumpkolben demontieren.
Als erstes sind seitlich am Gehäuse Schrauben angebracht, die das Gehäuse von dem Pumpkolben gegen verdrehen sichern. Diese (bei mir Imbusschrauben) müssen etwas gelöst werden. Ohne diesese ist ein herausheben nicht möglich.
Als nächstes kann man den Pumpkolben incl. deren Führung nach oben herausnehmen.
Das dumme ist nur, von oben sieht man nur eine Glatte Fläche. In der Mitte des Kolbens ist ein Loch zu sehen. Dort kann eventuell ein Gewinde sein, in dem man eine Schraube eindrehen kann und darüber den Kolben nach oben herausziehen kann. Ich hatte aber das passende Werkzeug nicht, so daß ich den Kolben von unten mit einen Schraubendreher nach oben herausgeschoben habe. Man muß dabei von ziemlich schräg unten nach oben drücken, um oben den Kolben zu bekommen. Es geht aber.
Ach ja, wenn sich die Druckventile nicht herausnehmen lassen habe, werden diese jetzt bei der Aktion mit nach oben herausgeschoben.

Zur Erinnerung: Immer erst nur 3 Stück ausbauen, um die anderen 3 zur Einbaukontrolle zu haben. Die Pumpkölbchen müssen hinterher genau richtigrum eingebaut sein. Sonst klappt es später nicht mehr mit dem Nachbarn .... äh.... Kraftstoff fördern. :joke:

So, das war es schon mit dem auseinanderbauen. Außer das Überströmventil, was im Rücklauf der Pumpe sitzt. Dieses kann mit einem Schraubendreher, den man in den Rücklaufleitungsanschluß der Pumpe steckt, herausgedreht werden. Ist eine Schraube mit Feder und eine Kugel. Diese Kugel unbedint sauber machen. Zusätzlich noch den Sitz der Kugel mit sauber machen. Habe hierfür einen kleinen dünnen Senkfräser verwendet und damit mit der Hand die Kanten etwas egalisiert (zweck der sehr wichtigen Abdichtung). Nach dem Einbau hat man einen gewaltigen Unterschied beim Kraftstoffpumpe gehört. Es ist wieder ein richtig schönes feines Surren zu hören, was sich vorher eher gequält angehört hatte.

Als nächste steht der Putztag an.
Bei den Pumpkolben und den Druckventilen hatte ich ja "Totalausfall". Es war kein einziger mehr richtig frei zu bewegen. Alles mit Wiederstand bis zur extremen Verweigerung. Die Teile hatte ich schon ein paar Tage in WD40 eingelegt gehabt. Die Pumpkolben aus der Führungshülse konnte ich aber nur noch mit Hammer und Bolzenaustreiber trennen. Ein paar feste Schläge und die Teile lassen sich trennen. ACHTUNG: Dabei aufpassen, daß man mit dem Bolzenaustreiber nicht die Wandungen der Führungshülse berührt. Man könnte sich sonst da eventuelle Schadstellen in die Führung reinarbeiten.

Jetzt den Bolzen wieder genommen und mit Öl in die Führung rein und drehen und wieter vorarbeiten. Drehen und vorarbeiten, in sofern man es mit dem Widerstand noch schafft. Als Hilfemittel habe mich mir zwei Holzklötze (können das Metall nicht beschädigen) genommen, und den Bolzen unten an den beiden Flügeln gefasst. ACHTUNG: Die Flügel sind wichtig und dürfen auf alle Fälle nicht mechanisch beschädigt werden. Also keine Zange ansetzen !!!
Also drehen und immer wieder rein und raus und nach 10 Minuten ist man durch..... Es ist nicht zu fassen, daß das Teil, was man eben noch mit Gewalt da rausgeschlagen hat, jetzt darin hin und her flutscht, als ob nie etwas gewesen wäre.
Es muß sich also jedes Teil absolut ohne Wiederstand in dem anderen Teil bewege lassen.
Und immer wieder die Teile einsprühen und sauber machen..... Ist was abends für den Fernseher. Aber Wäscheklammer für die Holde nicht vergessen (für deren Nase)..... :joke:

Als nächstes noch, soweit es geht, das Gehäuse von der ESP außen wie innen sauber machen. Beim Einbau darf kein Schmutz mehr dabei sein. Gewindegänge von den Verschraubungen nicht vergessen. Und immer wieder einölen....

Jetzt alles in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammenbauen. Dabei auf folgendes achten.
- Das Gehäuse von dem Pumpzylinder (hat bei mir ein rundes Loch und einen Langschlitz, wo die Imbusschraube eingedreht werden kann) muß in der richtigen Richtung eingebaut werden. Ebenfalls müssen die Löcher für den Kraftstoffeinlass und Auslass in die richtige Richtung zeigen.
- Die Entlastungsöffnung, die im Pumpkolben von oben sichtbar ist, muß die gleiche Stellung haben wie vorher. Die Flügel von dem Pumpkolben müssen dafür die Führung unten einrasten. Es gibt eigentlich nur zwei mögliche Stellungen. Hier an den noch eingebauten Zylindern orientieren.
- Das Gehäuse von dem Pumpzylinder wir ja durch seitliche Verschraubungen (Imbusschrauben) fixiert. Diese müssen wieder eingedreht werden. Als Empfehlung: Die Imbusschrauben herausdrehen und die Position des Zylinders mittels eines dünnen Schraubendrehers vornehmen um dann mit der Imbusschraube fixieren zu können.
- Druckventile richtig rum einbauen (das Gehäuse vom Druckventil). Kann leicht in der Reichtung verwechselt werden.
- Beim Einlegen der Unterlegescheiben unter der Feder darauf achten, daß diese auf dem unteren Wulst des Pumpkölbchen liegt. Es kann leicht beim einlegen passierne, daß sich das Pumpkölbchen nach oben wegschiebt. Dann liegt die Scheibe darunter und die Pumpe funktioniert nicht. GANZ WICHTIG, wenn die Pumpe eingebaut bleibt, daß dieses nochmals sorgfältig kontrollier wirde. Ein Startversuch würde bei einem Fehler die Pumpe zerstören !!!!!!
- Kontrolle durch drehen der Einspritzpumpe zwischendurch durchführen. Hier ist es natürlich vorteilhaft, wenn die Pumpe ausgebaut ist. Wenn dieses nicht der Fall ist, dann ein Vorderrad anheben, großer Gang rein und mit dem Vorderrad den Motor vorsichtig drehen.
- Kontrolle der Zahnstange. Dazu das Gasgestänge aushängen und den Hebel mit der Hand bewegen. Man sieht die Zahnrädchen sich in der Pumpe bewegen. Diese sollte absolut ohne Wiederstand laufen.

Wenn die Pumpe dann soweit zusammengebaut ist:
- Kraftstoff reinpumpen
- alles entlüften
- nochmals nach offenen Verschraubungen suchen
- sind noch Teile über ????
- und starten mit voller Förderleistung.
- ich hatte noch zusätzlich die Hochdruckleitungen an den Einspritzdüsen gelöst und erstmal Sprit bis dahin gefördert.
- Wenn der Motor dann läuft, und man die Kölbchen seitlich arbeiten sieht.... wie schön....., dann den Seitendeckel nicht vergessen.... :spassbremse:

So, jetzt hoffe ich, daß es das bei meinem Laster gewesen ist.
Falls jemand noch ein paar weiterführende Infos hat oder ich wichtige Punkte übersehen habe, dann bitte schreiben.

Ach ja, viel Spaß beim werkeln. Und bei dem nächsten Laster, den ich kaufe, werde ich den Deckel von der ESP abschrauben, das Gasgestänge herunternehmen und testen, ob das ganze leichtgängig läuft.....


Gruß Michael

PS.: Ergänzung: Nach der ganzen reinigerei sollte man die Öle in der ESP tauschen. Die Suppe vom saubermachen läuft alle unten in das Kurbelgehäuse und das sollte man mal tauschen (beide, wenn zwei getrennte Ölbehälter wie bei mir vorhanden sind).
Warum etwas verbessern, was noch nie funktioniert hat....

Benutzeravatar
spongebob
abgefahren
Beiträge: 1498
Registriert: 2009-10-07 22:40:50

Re: Probleme mit der Kraftstoffversorung

#88 Beitrag von spongebob » 2013-09-29 17:40:10

Hallo Michael!

Grossen Dank für diese ausführliche Instruktion! :unwuerdig:
wieder was gelernt!

robert

Antworten