Servus Mandi,
ich hab mich ja die letzten 13 Jahre in und um China herum herumgetrieben und so einiges gesehen und mitbekommen. Das von 'offizieller' Seite GPS-Geräte, SAT-Phones und SAT-Schüsseln nicht erwünscht sind, ist vielleicht richtig, aber eher theoretischer Natur. In der Praxis sieht das ganz anders aus - sie werden schlicht ignoriert bzw auch von den Chinesen eifrig genutzt.
Ich hab zwar nie ein Sat-Phone oder ein dediziertes GPS-Gerät mitgenommen und habe in den letzten Jahren auch nicht mehr gehört, dass es deswegen in irgendeiner Art und Weise bei der Einreise Stress geben würde. Einzig Sat-Schüsseln werden in High-End-Compounds verboten - genauso wie Wäsche auf dem Balkon - aber nur wegen dem optischen Eindruck für Passanten und Besucher.
Mittlerweile ist auch die Gegenwart in China angekommen. Taxis fahren fast durchweg mit Navi-Hilfe durch die Stadt. Internet und WLAN gibt es in den Städten flächendeckend. Fernsehsender und Internet gibt es via Glasfaser, Sat-Schüsseln braucht es nur noch am Land, in der Stadt werden sie tatsächlich häufig wegen der störenden Optik verboten.
GPS ist ja mittlerweile überall eingebaut: Smartphones, Kameras, iPhones, iPads mit funktionierendem GPS-Empfänger gibt es zig-Millionen-fach. Technische Gadgets jeder coleur werden gerne ausprobiert, selbst bei Decathlon (grosse Sportartikelkette) kann man SUUNTO-GPS-Armbanduhren am Ständer an der Kasse kaufen. Navis gibt es in allen Grössenordnungen für einen Spottpreis - dann aber mit chinesischer Schrift und Ansage - zB bei Metro zu kaufen. In den Computer- und IT-Malls gibt es alles, was James Bonds Helfer Q Freude machen würde bzw was bei uns wegen funkrechtlichen Bestimmungen in Europa verboten ist.
Nene, der gemeine Zöllner hält sich mit GPS und Sat-phone nicht mehr auf. Mittlerweile gibt es selbst im letzten Dorf ein funktionierendes Telefonnetz - wozu noch Sat-Phone mitnehmen. Und via mehr oder weniger geduldetem VPN kann man auch fast alle mir bekannten Internetsperren umgehen - kostet halt Bandbreite, Geschwindigkeit und eine Monatsgebühr.
Von daher ist in der Praxis China lange nicht mehr soo böse und restriktiv, wie es in den Zollbestimmungen noch stehen mag....
Viele Grüsse
Jürgen
PS: ... doch, Wombi und Günni waren bei uns in Shanghai
Noch mal nachbepper: ...auch wenn die deutsche Presse gerne das Bild von den bösen, grauen, menschenverachtenden Kommunisten bzw der gelben Gefahr schürt - der gemeine Chinese lässt sich genauso wenig gängeln und bevormunden wie es wir Europäer tun - darin liegt ja gerade der gesellschaftliche Sprengstoff in China und deswegen rudert die kommunistische Partei immer wieder vor und zurück. Die Vergangenheit ist kommunistisch, die Gegenwart zutiefst kapitalistisch und die Zukunft vermutlich sozial-demokratisch - China wandelt sich dabei enorm schnell und macht im Prinzip die gleichen Entwicklungen durch, wie Deutschland nach dem 2. Weltkrieg, nur halt um den Faktor 20 grösser und den Faktor 5 schneller
