Manchmal hilft lesen: IN ihrem Reisebericht zu Tunesien schrieben sie, dass sie vor sich eine sehr nasse, gar wasserbedeckte Stelle im Schott hatten, und deshalb umdrehen wollten. Dabei sind sie eingesackt.
Zu der Bergeaktion im Kamerun: Anschlagpunkt für eine Winde war schon, vor dem Wagen sand ja ein schöner, dicker Baum, an welchem schließlich auch der Greifzug verankert wurde. Mit nur 3,2 to Hebeleistung ist da mit einem völlig versackten 11-Tonner natürlich nix zu machen.
Ja nu, am grünen Tisch sieht halt alles anders aus. Wir sehen hier ja nur den GAU und wissen ganz klar, was getan hätte müssen, um das zu vermeiden. Wir müssen uns aber die Lage am Anfang vorstellen: Da bricht der Wagen hinten in den von täglichem Regen aufgeweichten Boden; schließlich ist Regenzeit.
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Auf den ersten Blick scheint das Problem kein allzu großes zu sein; ein bisschen Schippen, Sperren rein, und los geht's. Man denkt, die Zeit für großartige Bergemaßnahmen sei nciht nötig, schließlich will man heute noch weiter kommen.
Dabei übersieht man vielleicht - und deshalb finde ich dieses Beispiel für durchaus lehrreich -, dass angesichts des weichen Bodens der erste Bergeversuch auch gleichzeitig die einzige Chance ist, den Laster ohne schweres Gerät rauszukriegen. Noch habendie Vorderräder einigermaßen festen Grund, der boden vor den versackten Hinterrädern ist noch fest.
Der Fahrer hat da den Kardinalfehler gemacht, nicht mit dem vollen programm aufzufahren, dadurch die Chance verpatzt, danach war die Chose gegeseen.
Zuerst mal hätte die Hinterachse entlastet gehört - das Moped muss aus der Garage raus. Ist vielleicht Scheißarbeit, die man sich sparen will, in dem Fall aber m.E. notwendig. Und dann natürlich alles, was man aufbieten kann: Schaufeln, Wagenheber, vor allem die sauberen Sandbleche vom Dach und an die Räder gelegt.
Ich frage mich überhaupt, wie man die Bleche vom Dach kriegen soll, eine Leiter kann ich nicht am Koffer erkennen; etwa durch die Dachluke? Diese Art der Anbringng ist zwar diebstahlsicher, aber auch der Grund dafür, dass man sich die Arbeit, sie runterzuholen, lieber nciht antut (wie beim Ketten anlegen) - bis es zu spät ist.
Hinterher ist man halt klüger, und nimmt vielleicht statt eines Klapprades und eines Kärcher-Hochdruckreinigers lieber noch ein Hebekissen und ein zweites Paar Bleche mit ...
Marcus