carasophie hat geschrieben:[
Man kann gravierende Fehler in der Fütterung besonders mit Trockenfutter machen und es gibt nachweislich Hunderassen, die besonders anfällig sind (hochbeinig, sehr bewegungsfreudig, tiefer Brustkorb)
Google -> Magendrehung -> Vorbeugung
Ergibt leider das immer wieder voneinander abgeschriebene Hörensagen, aber keine einzige wissenschaftlich reproduzierbare Studie. Wer die Möglichkeit hat, ein Wolfsrudel im Zoo zu beobachten, wird feststellen, dass die Wölfe, allesamt hochbeinig, groß und mit tiefem Brustkorb, also eine angebliche "Risikogruppe", und normalerweise einmal täglich mit großer Menge gefüttert, nie so aktiv und verspielt sind wie unmittelbar nach der Fütterung. Und dennoch tritt nach Auskunft eines Zootierarztes, den ich vor Jahren mal danach gefragt habe, eine Magendrehung bei Wölfen sehr selten auf.
Nun fehlen natürlich statistische Daten zu freilebenden Wölfen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Spezies in der Evolution überleben kann, wenn sie sich ein derart todbringendes Fehlverhalten leisten würde.
Natürlich gebe ich zu, dass es bestimmt Möglichkeiten gibt, das Risiko einer Magentorsion zu beeinflussen, vor allem die Vermeidung von Futter, das im Magen zu stark aufquillt und/oder aufgast. Aber damit hat es sich auch schon erledigt. Es gibt nach wie vor keinen stichhaltigen Beweis eines Zusammenhangs von Ruhe oder Aktivität nach der Futteraufnahme. Falls es - wie mittlerweile angenommen wird - eine genetische Prädisposition gibt, kann die Magendrehung schon passieren, wenn sich ein kleiner Hund mit leerem Magen im Schlaf einmal auf die andere Seite dreht.
Und was das Futter betrifft: Gerade auf Reisen ist man oft auf Trockenfutter angewiesen, weil frischfleisch entweder nicht zur Verfügung ist und Dosen/Nassfutter in ausreichender Menge viel zu schwer ist. Man kann das Trockenfutter nun in Wasser aufquellen lassen, ob das allein aber hilft, ist fraglich. Shit happens zuweilen, und wenn ich in der Mongolei einen Infarkt oder Schlaganfall bekomme, wird es sicher auch eng werden. Natürlich kann man sagen: Vorbeugend Anstrengungen vermeiden, aber mach das mal bei einer Saharafahrt: soll ich den anderen sagen, "nee, tut mir leid, aber ich kann den Wagen nicht ausschippen, es ist heiß und die Anstrengung könnte einen Infarkt auslösen."? Da heißt es, das Risiko eingehen, oder zuhause bleiben.
Marcus