Also da mein Kondenswasserproblem wirklich häftig ist, hab ich mir mal weiter ein paar Gedanken gemacht.
Maßnahmenplan:
A) Zum einen werde ich versuchen die Kältebrücken durch die Containerecken luftdicht in Styrodur einzupacken und damit der Taupunkt innerhalb des Materials liegt.
(Die Erweiterung der Isolation wird bei den derzeitigen Temperaturen schwierig, da die die Ecken dauerfeucht sind und ein Kleber wahrscheinlich schlecht mit der Kälte und Nässe zurecht kommt.)
Alle Kältebrücken werde ich leider nicht eliminieren können, da ich hierfür den gesamten Conainerinnenraum demontieren müsste, was einem Neuausbau gleich kommt.
B) Die Luftfeuchtigkeit muss von derzeit ca 60% bei 19°C auf 30-40% gesenkt werden.
Hier habe ich folgende Möglichkeiten:
1. Viele Stoßlüftungen
2. Frischluftzufuhr mit Wärmerückgewinnung
3. Kompressor Luftentfeuchter
4. "Selbstbau eines Luftentfeuchters"
Rechenbeispiel "Stoßlüften"
- Draußen hat es 0°C bei 80% rel.
- Drinnen sind es 19°C bei 60% rel.
- Der Raum hat 16m³ Raumvolumen, davon sind ca 12m³ Luft von denen ca 8m³ Luft durch Stoßlüften getauscht werden
- 12m³ 19°C warme Luft enthalten bei 60% rel. 117g Wasser (195g bei 100%)
- 8m³ 0°C warme Luft enthalten bei 80% rel. 31g Wasser (39g bei 100%)
Damit sinkt die Gesamtmenge Wasser im Raum auf 70g.
Wird die Luft wieder auf 19°C geheizt (Heizung & Wärmestrahlung des Inventars), entspricht dies einer rel. Luftfeuchte von 36%
Ich wundere mich gerade - wenn ich lüfte, kommte ich bestensfalls von den 60% auf 55% runter.
Das mag daran liegen, dass evtl. doch nicht 8m³ Luft komplett ausgetauscht werden und das das Inventar (Holz, Matraze, Decke, Kleidung) direkt wieder Feuchtigkeit abgibt.
Wahrscheinlich müsste ich sehr viel öfter Lüften um weiter runter zu kommen.
Jetzt wirds interessant.
Ab wieviel Grad kondensiert die Luft auf Kältebrücken?
Wir nehmen die 55% rel. bei 19°. Dies entspricht 9g/m³. Sättigung wird hier bei ca 9,5°C erreicht.
Damit dürfte kein Gegenstand kälter als 10°C sein, sonst schläg sich Kondensat nieder!
Bei 35% rel. und 19°C kondensiert das Wasser erst bei einer Oberflächentemp. von 2,5°C. Selbst bei einer mäßigen Isolierung sollte man das irgendwie hinbekommen.
Zum Selbstbau habe ich
vor fast exakt 3 Jahren etwa geschrieben :
cookie hat geschrieben:Ich hab mir schon mal überlegt, ob ich eine "Kondenzwassersäule" installiere. Das ist ein unisoliertes Rohr mit Lamellen - weit oben im Raum plaziert, das möglichst Außentemperatur erreicht.
Also eine absichtliche fette Kältebrücke!
Da den Lamellen bildet sich das Kondenzwasser und wird kontrolliert abgeleitet. Damit entnimmt man der Luft Feuchtigkeit, die sich an anderen Stellen dann nicht mehr niederschlagen kann.
Die Kältebrücke wäre mir egal. Dafür hat man ja eine gescheite Heizung. Fraglich ist, ob eine solche Kondenzwassersäule genug Wasser entziehen kann, dass es etwas bringt, ohne, dass die Säule so groß sein muss, dass sie wirklich merklich den Raum abkühlt... :-)
Eigentlich gar nicht so doof, denn ein 300W Luftentfeuchter macht nichts anderes als Warme Luft auf eine kalte Fläche pusten. Pervers, wenn man bei den Außentemperaturen teuer künstlich Kälte erzeugt...
Das Konzept wäre die Kälte von draußen gezielt nach innen zu führen, um dort die warme Luft dagegen strömen und kondensieren zu lassen.
Wieviel Wasser kann ich so der Luft entziehen?
Rechen-Beispiel: Ich habe einen 5°C kalten Gegenstand (Sättigung bei 6,8g/m³) und puste pauselos Raumluft darauf. Damit könnte ich theoretisch min. auf eine rel. Luftfeuchte von 42% kommen.
Würde ein
im Vergleich ein Luft-Luft-Wärmetauscher pausenlos laufen und irgendwann theoretisch die 80% bei 0°C komplett mit der Innenraumluft austauschen, die bei 19°C liegt, würde dies einer rel. Luftfeuchte von 24% entsprechen.
Meine Schlussfolgerung:
Ein Luft-Luft-Wärmetauscher ist die elegante Variante der dauerhaften Stoßlüftung mit dem Vorteil der Wärmerückgewinnung und stellt im meinen Augen eine Super Lösung zur Entfeuchtung dar.
In jedem Fall besser als ein Luftentfeuchter, der viel Strom verbraucht, Kälte erzeugt(?) und eigentlich immer noch gelüftet werden muss (Sauerstoff).
Die
Kondensat-Selbstbau-Säule könnte interessant sein, liefert allerdings auch keine Frischluft und kühlt den Raum aus.
So. Danke für die Aufmerksamkeit. Jetzt bin ich schlauer, weil ich beim Schreiben des Posts zum ersten Mal genauer drüber nachgedacht habe.
Grüße!
Jan
PS: Die Rechenbeispiele sind theoretische Betrachtungen und dienen nur dem Vergleich!