Motortemperatur und Ölmenge messen

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schleuse-b
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Motortemperatur und Ölmenge messen

#1 Beitrag von schleuse-b » 2009-08-21 8:45:59

Hallo,
mein M90 mit luftgekühltem Motor wird offensichtlich nicht richtig warm. Selbst nach längerem Bewegen (und gestern bei der Hitze mit 9 Mann beladen) kommt der Temperaturzeiger kaum aus dem blauen Bereich raus. Gibt es Irgend wo ein Thermostat im Ölkreislauf, was vielleicht immer auf "auf" hängengeblieben ist??

Des weiteren hat das Ding vermutlich durchs Ausräumen ein nettes "Keilformfahrwerk". Muss ich beim Ölnachschauen sicherstellen, dass die Ebene, auf der das Auto steht, gerade ist(dann steht die Karossen gut schräg) oder muss ich zusehen, dass der MOTOR genau in der Waagerechten ist??

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Mike
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#2 Beitrag von Mike » 2009-08-21 9:12:39

Moin,
wenn er ne Ölschleuder hat, solltest du die mal reinigen.
Ist hier und im AV Forum beschrieben.
Gruß
der Mike

schleuse-b
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#3 Beitrag von schleuse-b » 2009-08-21 13:31:45

... das mit der Ölschleuder habe ich gelesen, das hat mich dann auch bedenklich gestimmt. Aber mein Motor hat einfach ein dauerbetriebenes Gebläse ohne Viscoteil oder irgendetwas in der Art.

Wo sonst könnte das denn sitzen?

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Transporter
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#4 Beitrag von Transporter » 2009-08-21 13:53:40

Vermutlich hast Du den 913 Deutz (das zu wissen wäre mal ein erster Schritt).

Kannst u.U. daran erkennen, das er zwei Riemen hat die über den Lüfter laufen.

Zur Temperatur kann ich Dir von meinem Motor (dem Vorgänger 912er) sagen: "Klingt ganz normal." Die Temperatur steigt bei Straßenfahrt im heissesten Sommer, egal mit welcher Zuladung im Rahmen des zgG. höchstens 1/4 bis max. 1/3 in den grünen Bereich der Anzeige, oft (bei gemäßgten Temp.) berührt der Zeiger diesen Bereich gerade.

M.E. nach hat sich Deutz das so gedacht: "Der Motor darf eine mittlere Tempartur haben, wenn wir am heißesten Ort der Erde eine 100%ige STeige 2 Stunden lang in voller Untersetzung hoch fahren; und selbst dann nicht."

Am einfachsten wäre es den Geber zur Tmep. Anzeige zu tauschen um zu sehen ob er nicht doch wärmer wird als er Dir anzeigt. Ggf. auch das Instrument. Aber Anzeigen sind Schall und Rauch, wichtig ist ja das Motor eine gute Betriebstempartur hat. Das liese sich nach längerer Fahrt mittels eines Temperaturmessgeräts herausfinden, welches man mal auf die Zylinder richtet.

Grüße,

Transporter.
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#5 Beitrag von schleuse-b » 2009-08-21 19:44:23

Naja, das klingt ja schonmal nicht schlecht. Motortyp ist tatsächlich 913.

Und wieviel Grad sollte der Zylinderkopp haben, wenn ich per Infrarot messe?

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#6 Beitrag von Transporter » 2009-08-22 11:19:53

Soweit ich weiß sind 110° eine adequate Arbeitstemperatur, man möge mich korregieren, wenns falsch ist. Messung sollte an den mittleren Zylinder erfolgen, das sind die wärmsten.

Grüße,

Transporter.
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#7 Beitrag von schleuse-b » 2009-08-23 8:32:55

... und das mit dem ÖL messen? Weiss keiner?

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#8 Beitrag von Transporter » 2009-08-23 10:14:31

:blush: Natürlich sollte möglichst die Ölwanne gerade sein beim Messen des Ölstands. Nur wegen ein bisschen gefälle ist deshalb nicht alles falsch was man misst, muss man halt etwas interpretieren können :cool:

Wichtig ist, das man den Ölstand dierekt nach dem Fahren misst, damit das Öl noch nicht abgetropft ist. Und dann solte der Stand halt, sagen wir mal im oberen drittel zwischen den Markierungen sein.

Die großen V-Motoren haben manchmal auch eine Messmarkierung für kaltes Messen, beim Reihenmotor kenn ich das nicht.

Im allergrößten Zweifelsfall, schaust Du nach wieviel Öl als "Befüllmenge" in Deinen Motor gehört und läßt das was drin ist ab. Dann weißt Dus ganz genau.

So, auf gehts....

Grüße,

Transporter.
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nik100943
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Betriebstemperatur....

#9 Beitrag von nik100943 » 2009-08-23 13:12:23

Also,

im Prinzig hat @transporter schon alles wesentliche gesagt....

DEUTZ schreibt für die luftgekühlten Reihenmotoren der Typen z.B. 812, 912 und 913 alle 600 Betriebsstunden vor, den Wärmefühler aus dem Zylinderkopf Nr. 2 heraus zu schrauben und in 150 - 155 ° Celsius heisses Öl zu tauchen.

Dabei muss die rote Stopstellung im Fenster des Fernthermometers erscheinen.

Der Wärmefühler wird (bei den Reihenmotoren) immer im Zylinderkopf Nr. 2 eingeschraubt. Gezählt wird "von hinten".

Das zeigt, wie wichtig (bei schweren Einsatzbedingungen) die Temperaturüberwachung (am Zylinderkopf) ist.

Klassischer Fall einer Motorgefährdung bei DEUTZ war der schwere Aufstieg z.B. vom Süden Frankreichs in die spanischen Pyrenäen bis zum Scheitelpunkt, der mit hohen Motortemperaturen einherging und die schlagartig völlig entlastete und steile Abfahrt in Richtung Gerona. Die Motoren erkalteten sofort bei ungeübten Fahrern und gaben den Geist auf....

Im normalen Hobbybetrieb wird der DEUTZ-Reihen-6-Zylinder nicht zu heiss und er leidet auch nicht unter zu tiefen Betriebstemperaturen. Man(n) muss dem betriebswarmen Motor aber Zeit und Raum geben, sich auf neue Situationen einzustellen, temperaturmäßig. Also nicht sofort nach schwerem Einsatz abstellen. Alfa- und Porschefahrer kennen das auch....

Die ursprünglichen Wärmefühler z.B. der 812, 912 und 913 - Motoren gibt es nicht mehr im Handel. Dazu gibt es schon einige threads hier im FORUM. DEUTZ hat das System der Temperaturmessung von niedrig- auf hochohmisch umgestellt oder umgekehrt. Es müssen deswegen bei defektem Wärmefühler immer Fühler und Fernthermometer zusammen getauscht werden.

Entscheidend dafür, wie wohl sich der Motor im Betrieb fühlt, ist aber stets die Öltemperatur. Wenn die ausreichend hoch ist, dann ist alles in Ordnung. Zur Beruhigung kann man sich aber gerne mal nach ausgiebigem Betrieb und bei laufendem Motor (und gezogener Handbremse) unter die Ölwanne legen und Temperatur messen. Wenn man sich beim Handauflegen die Finger kräftig verbrennt, geht's dem Motor gut.......

Also, die Temperaturfragen sollten beim DEUTZ-Reihenmotor nicht zu hoch gehängt werden. So lange der Lüfterkeilriemen in Funktion ist, sind Sorgen weitgehend unbegründet.

Im umgekehrten Fall, wenn der DEUTZ in schwerem Einsatz und bei viel Staub und Dreck arbeiten muss, sollte man von der Einspritzpumpenseite aus gerne mal (ausdrücklich empfohlen von DEUTZ) mit dem Dampfstrahler durch die Kühlrippen blasen. Damit erspart man sich zu hohe Motortemperaturen.

Grüsse vom Mainzer Lerchenberg
Nik
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#10 Beitrag von schleuse-b » 2009-08-30 8:09:02

... ich habe mal so ein Thermometer besorgt und nach der Fahrt gemessen. Ölwanne hat max. 60°, (nach 20 km Fahrt, die letzten 10 zügig und auch immer wieder Höchstgewindigkeit),
die Zylinder 75°. Köpfe werde ich Montag mal nach ner längeren Autobahnfahrt messen, die steht Montag an.

Das ist doch ein wenig kühl, oder?
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Veit M
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#11 Beitrag von Veit M » 2009-08-30 10:33:02

Hallo Schleuse-B (gibt es einen richtigen Namen?),

der 913er Motor, bei Dir dürfte ein 4-Zyl verbaut sein wird in den hiesigen Gegenden kaum überhitzen.
Je nach Ausführung wirst Du einen oder zwei Keilriemen zum Lüfter haben. Meiner hat da nur einen Riemen und an selbigem liegt eine Spannrolle mit Kontakt an. Reißt der Riemen schlißt der Kontakt und es sollte eine Hupe angehen. Da ich den Motor im ELlo habe mußte ich da improvisieren und bei mir geht jetzt ein rotes Licht an. Die Warnfunktion sollte funktionieren (prüfen).

Ansonsten gab es bei Magirus alles möglichen Varianten. Bei meinem Bekannten wurde nur die Öltemp. gemessen (da wo der externe Wärmetauscher für Innenraumheizung angeschlossen ist).
Dann gab es Versionen wo am Zylinderkopf ein Fernthermometer angeschlossen ist oder nur ein Temperaturschalter. Bei mir ist aktuell der original ELLO Temperaturfühler für Zyl.-kopf am Öl angeschlossen was nicht wirklich Sinn macht. Ich muß mir erst noch einen für Deutz besorgen (Gewinde beachten, Suchfunktion im Forum nutzen), die gibt es aber noch (suche mal mit Google nach Fernthermometer und Deutz, Achtung, Eicher hat anderes Gewinde).

Ölstand messe ich kalt und halte ihn mittig. Der Öldruck ist dann gut und bei kaltem Motor etwas höher, wenn er war mird fällt er etwas. Damit kann man sogar etwas die Motortemp. abschätzen mit der Zeit.

Hohes Tempo in der Ebene belastet den Motor thermisch nicht extrem. Thermisch ist es schlechter eine extreme Steigung langsam hochzufahren (fehlender Fahrtwind und dadurch ggf. wieder angesaugte Warmluft) und niedrige Motordrehzahlen unter hoher Last (das Gebläse kühlt dann nicht so stark). In dem Fall lieber einen Gang runter schalten und mit höherer Drehzahl fahren.

Im Gebirge ist der Übergang am Paß und im Tal immer etwas kritisch wegen der extremen Laständerung. Im Sommer kein so großes Thema aber im Winter wenn es richtig kalt ist schon (da hilft aber auch insgesamt die gute alte Pferdedecke etwas). Oben am Paß angekommen versuchen den Motor langsam etwas abkühlen zu lassen (geht nicht immer). Im Tal auch nicht gleich wieder auf Vollast übergehen sondern versuchen den Übergang etwas "weicher" zu gestalten. Die Zylinder sind hier doch deutlich abgekühlt, auch wenn mit dem Motor gebremst wurde. Ist aber nicht so extrem wie Kaltstart im Winter (wobei dann Kolben und Zylinder gleich kalt sind). Du bekommst da auch ein Gehör für und spürst irgendwann ob der Motor will oder nicht.

Ciao

Veit

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#12 Beitrag von schleuse-b » 2009-08-30 18:10:19

Hallo,
ich heisse übrigens Ben,
habe heute noch mal nen netten Sonntagsausflug gemacht und habe dann nicht den unteren Teil der Ölwanne gemessen, sondern dahinter den Motorblock. Da 75°. Dann mag er ja denke ich doch eine Öltemperatur von 80-85° gehabt haben, damit kann man ja im Ansatz leben. Ich werde aber doch mal für den hiesigen Betrieb mit teilweisem Verschliessen der Kühlluft experimentieren. Lamellen o.ä.

Heute auch mal Verbrauch gemessen und auf nette 14 Liter gekommen. Da macht Laster fahren doch Spass. Ich hatte echt mehr erwartet.

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Veit M
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#13 Beitrag von Veit M » 2009-08-30 18:20:04

schleuse-b hat geschrieben:Ich werde aber doch mal für den hiesigen Betrieb mit teilweisem Verschliessen der Kühlluft experimentieren. Lamellen o.ä.

Heute auch mal Verbrauch gemessen und auf nette 14 Liter gekommen. Da macht Laster fahren doch Spass. Ich hatte echt mehr erwartet.
Mach am "Kühler"grill einfach eine Sonnenschutzfolie vom PKW davor, die silbernen Dinger gibt es für nen Appel und nen Ei im Baumarkt , bei AutoUnger und auch sonstwo. Im Winter heißen gibt es sie zum Scheiben eisfrei halten. Den Lufteinlaß nicht direkt "abblenden", auch nihct den Luftauslaß. Kann sonst zu anangenehmen Nebenwirlkungen führen. Den Kühlerschutz brauchst Du aber erst wenn es noch kälter wird.

14l sind normal für das Auto, mit etwas mehr Luftdruck evtl. sogar noch weniger.

Ciao

Veit

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