Afghanistan

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zurken
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#1 Beitrag von zurken » 2007-02-03 15:48:45

Hallo,
irgndeiner in letzter Zeit mal durch Afghanistan gefahren? Oder kennt einer einen, der einen kennt? Wir wollen das tun - eventuell.
Gruß
Jürgen

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Ingo
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#2 Beitrag von Ingo » 2007-02-03 18:13:04

Nun ja, Y-tours fahren da regelmäsig, :angel: . sorry musste sein, sonst kenn ich keinen.
Gruss Ingo
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DieGrüneKuh
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#3 Beitrag von DieGrüneKuh » 2007-02-03 23:49:51

Moin,
ja es sind vor kurzen zwei Reporter, durch das Gebiet wo die BW ist, auf eigene Faust gefahren. Aber die haben eine Übernachtung da leider nicht überlebt. War vor kurzem erst in den Nachrichten zu sehen.
Ich würde das ja lieber bleiben lassen. Die Sicherheitslage soll sich da doch ziemlich verschlechtert haben.
Gruß Stefan

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#4 Beitrag von cookie » 2007-02-04 14:17:07

Hallo Jürgen,

ich bin ja in solchen Sachen echt schmerzfrei, aber was zieht Dich z.Z. nach Afghanistan?
Um ehrlich zu sein find ich schon die Route Nagaparbat in Pakistan (nahe Grenze zu Afghanistan) nicht unbedingt verlockend.

Außerdem sollte man bedenken, dass man eigentlich in so einem Gebiet von _keinem_ so richtig Willkommen ist - d.h. auch nicht von der BW oder Botschaft oder sowas in der Richtung. Ich als Botschaftsangehöriger, würde mich tierisch aufregen, wenn ich von einem WoMo-Fahrer der durch A. gondelt eine Untersützungsanfrage/Hilferuf bekommen würde...
Damit bringt man andere ggf. auch noch zusätzlich in Gefahr. - Schon in Pakistan wird man teilweise "Zwangseskortiert"...

Grüße,
Jan
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Ulf H
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#5 Beitrag von Ulf H » 2007-02-04 14:38:27

@cookie,

ich wünsche Dir, das Du NIE auf die Hilfe eines deutschen Botschaftesangehörigen angewiesen sein wirst, denn schon die Bitte, dort bei -15°C Außentemperatur die Toilette benutzen zu dürfen war unerfüllbar, geschweigedenn Hilfe bei den Behörden des Landes oder auch nur eine Beschreibung unseres Anliegens in der Landessprache.
(Januar 1998 St.Petersburg, Russland)

Gott beschütze uns vor Pest, Cholera und deutschen Beamten im Ausland !!, dem kann ich seither aus vollem Herzen zustimmen.

Gruß Ulf
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Sisu (finnisch) die positivste Umschreibung für Dickschädel.

Da ist man ständig dran die Karren zu verbessern, schlechter werden sie ganz von alleine.

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#6 Beitrag von cookie » 2007-02-04 15:31:03

Hi Ulf,

na das macht Mut. :huh:
Ich hoffe, dass es nicht überall so gehen muss.

Ich wollt mit meinen Posting auch nicht sagen, dass man Hilfe bekommt - aber wenn das so schon besch.... ist, dann in solchen Krisengebieten wohl erst recht.
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RobertH
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#7 Beitrag von RobertH » 2007-02-04 17:46:34

Das Ganze erledigt sich vermutlich einfach damit, dass momentan keine Touristenvisa ausgestellt werden und Geschäftsvisa nur wenn man nachweisen kann, dass man dort arbeiten muss (Einladung, Beglaubigung durch Außenministerium in Kabul,...).

Weiterhin hab ich mal gelesen, dass dann die Einreise auch ausschließlich über den Flughafen Kabul erfolgen darf - alle Grenzübergänge auf dem Langweg sind meines Wissens für Ausländer geschlossen.

Grüße

Robert

Aulus
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#8 Beitrag von Aulus » 2007-02-04 18:29:25

Kann ich bestätigen. Hatte 2004 überlegt, anstelle durch Turkmenistan von Usbekistan aus über A. in den Iran zu kommen. An der Grenze wird man, laut Auskunft Deutsche Botschaft in Taschkent, aber abgewiesen. Also: Z. Zt. nicht möglich (denke, das gilt noch immer).
Gruß Gerd
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BHP
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#9 Beitrag von BHP » 2007-02-05 12:44:34

Nun im letzten Jahr sind aber doch deutsche"Touristen" dort
gewesen.
Auf www.cruising-silkroad.de kann man darüber lesen.
Aber zur Nachahmung ist das nicht zu empfehlen.
GRuß aus Berlin

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RobertH
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#10 Beitrag von RobertH » 2007-02-05 13:19:53

Stimmt, hatte ich auch schon mal gelesen und ganz vergessen.
Aber ob das so noch aktuell ist? Das Auswärtige Amt verschweigt auf der HP die Einreisebestimmungen völlig - vermutlich nicht ohne guten Grund.

Grüße

Robert

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TheDude
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#11 Beitrag von TheDude » 2007-02-05 14:26:11

Das was irgendwo geschrieben steht und das was dann in der Realität anzutreffen ist sind 2 ganz verschiedene Dinge.

Ein Visa ist zu erhalten und die Einreise auf dem Landweg ist auch möglich - ich würde jedoch eine Einreise absolut nicht empfehlen.
Ich war vor 6 Jahren 2 mal in Afganistan, also noch vor den Anschlägen in den USA. Einigermassen sicher reisen kann man dort nur, wenn man gute Beziehungen zu lokalen Leuten hat. D.h. man muss mindestens einen der dortigen "Regionsobersten" oder sonstigen Adeligen kennen.

Das Land ist nun seit 25 Jahren im Kriegs- bzw. Bürgerkriegszustand. Von der Infrastruktur ist eigentlich alles zerstört. Ich hatte 2 Jahre vorher Bangladesh gesehen, aber man kann sich gar nicht vorstellen, ohnne tatsächlich dort gewesen zu sein, wie es in Afghanistan aussieht.

Die Situation ist alles andere als stabil und in den einzelnen Regionen hat nicht "das ausländische Militär" das Sagen.

Ist es so verwunderlich, dass man dort von der Deutschen Botschaft keine Unterstützung bekommt, wenn man in eine Notsituation kommt. Die haben wirklich besseres zu tun als ein paar "Lebensmüde" zu betreuen, die durch Afghanistan fahren. Hey, die deutsche Botschaft ist keine Reiseagentur für Abenteurer.

Ausserdem gibt es im Land noch ca. 10 Mio. Landminen, deren Lage unbekannt ist, da sie innerhalb der letzten 15 Jahre von den verschiedenen Gruppen teilweise verlegt wurden - und dies nicht kartographiert wurde.

Fazit:
Einreise möglich - Durchreise möglich - ABER WER DAS MACHT IST LEBENSMÜDE

Grüsse vom Dude
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#12 Beitrag von TheDude » 2007-02-05 14:32:29

@Jürgen:

Sehe auf Deiner Website, dass du ja schon in einigen "angrenzenden" Ländern warst. Afganistan würde ich Dir trotzdem nicht empfehlen. Falls Du es aber trotzdem machen willst, kann ich Dir aber evtl. mit einigen Kontakten dienen. Dies aber dann per PM

Grüsse vom Dude
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gunther
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#13 Beitrag von gunther » 2007-02-05 14:34:58

schau mal bei

www.pistenkuh.de

nach

die waren die letzte Zeit dort und hatten einige Probleme--siehe unter Reiseberichte

gruss

gunther
Man sollte eigentlich im Leben niemals die gleiche Dummheit zweimal machen, denn die Auswahl ist groß genug
(Bertrand Russell)

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#14 Beitrag von scynet » 2007-02-06 10:34:08

Ist ein Leopard 2 A6 eigentlich ein AllradLKW? Mit ein paar von denen würde ich da schon einreisen. Nur ein Spass, Gewalt ist keine Lösung.
Was würde wohl passieren, wenn 150000 Soldaten weiss gekleidet und völlig unbewaffnet in so nem Kriesengebiet für Frieden demonstrieren würden? Ich glaube nicht dass die alle ermordet würden. Und billiger wärs auch.


Gruss Alf
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der einen hat, auf dass der auch zwei
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joern
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#15 Beitrag von joern » 2007-02-06 15:39:47

Als wir vor ein paar Wochen in Islamabad auf unser IranVisum warten mussten, haben wir (nachdem wir einen in der Politik arbeitenden jungen Afghanen dort getroffen haben) ernsthaft erwogen, von Islamabad nach Kabul zu fahren. (Max 2 Tagesreisen)Ebenfalls haben wir die Berliner (silkroad) getroffen, die dort waren. Das Visum für Iran bekamen wir dann doch sehr schnell und beschlossen, uns auf den Rückweg ohne Abstecher nach Afghanistan zu machen. Prinzipiell wird es möglich sein, IMMER sind lokale Kontaktpersonen erforderlich, das hohe Risiko gilt es abzuwägen. Als Transitroute war es für uns der Notfallplan, falls Iran uns für die Rückreise nicht mehr ins Land gelassen hätte.
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#16 Beitrag von Bhalsen » 2007-02-06 15:46:37

Ich weiß ja nicht ich denke mir es gibt so viele wege nach Rom, da wird es bestimmt einen anderen weg als notlösung als durch den Iran geben und wenn ich durchs meer fahren müsste ... Ihr seit doch ganz schön b...... . nicht Bös gemeint aber da hört bei mir alles auf entweder arbeite ich da und hoffe das mir nichts passiert oder ich kenne mich dort gut aus und bringe hilfsgüter oder andere Hilfe zu den Leuten, Aber zum spass ein bischen omben schaun tut mir leid ...KEIN VERSTÄNDNIS :cold:

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#17 Beitrag von cookie » 2007-02-06 18:27:53

Bhalsen, aber weisst Du von was Du sprichst? In wie fern kennst Du Dich mit Iran aus?
Sofern Du keine Insiderinformationen hast, erwarte ich auch kein Verständnis von Dir, denn aus der Flimmerkiste eine Verallgemeinerung abzuleiten zeugt nicht von qualitativer Meinungsbildung - sorry.
Lies mal nur ein paar Berichte von Leuten, die durch Iran gereist sind - dann wirst Du vielleicht Deine Meinung ändern.
Ich persönlich freue mich sehr auf Iran.

PS: Was sind omben? (Bomben?)
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#18 Beitrag von Bhalsen » 2007-02-06 23:20:04

Wie gesagt ich wollte niemandem auf die Zehen treten
Es gibt für alles seine Zeit. eine Zeit um zu haus vor der Flimmerkiste zu sitzen und es gibt auch irgend wann wieder die Zeit nach Afganistan zu fahren.

Das ist meine Meinung und nicht die von der Flimmerkiste!!!

















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#19 Beitrag von DieGrüneKuh » 2007-02-07 0:05:11

Moin,
Was würde wohl passieren, wenn 150000 Soldaten weiss gekleidet und völlig unbewaffnet in so nem Kriesengebiet für Frieden demonstrieren würden? Ich glaube nicht dass die alle ermordet würden.
das ist aber ziemlich naiv! Die Taliban nehmen da keine Rücksicht, die zünden sogar Schulen an und ermorden weibliche Lehrkräfte. 150000 Menschen festzusetzen ist ein leichtes, die sterben dann nach und nach ganz von selbst.
Gruß Stefan

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#20 Beitrag von rocknroll » 2007-02-07 1:29:23

DieGrüneKuh hat geschrieben:Moin,
Was würde wohl passieren, wenn 150000 Soldaten weiss gekleidet und völlig unbewaffnet in so nem Kriesengebiet für Frieden demonstrieren würden? Ich glaube nicht dass die alle ermordet würden.
das ist aber ziemlich naiv! Die Taliban nehmen da keine Rücksicht, die zünden sogar Schulen an und ermorden weibliche Lehrkräfte. 150000 Menschen festzusetzen ist ein leichtes, die sterben dann nach und nach ganz von selbst.
Gruß Stefan
mhmhhmh......
Afganistan.............. bestimmt interessant, aber nötig? Liegt das in meinen unsterblichen Erfüllungwünschen......??
Da ich leider nur von Mosambique reden kann was auch mal ein Bürgerkriegsland war und es ebenso auch hier zig tausende Minen irgendwo herumliegen, jedoch allgemein wehnig Gewalt gibt, war ich trotzdem froh nicht auf ne Mine oder auf ein Gerruilla-Komando gestoßen zu sein.
Auch dort war die Gefahr, jedoch die Waffenpresänz ist in Mo sehr gering. Überfälle waren dort damals nur noch ab cimoio bekannt und eher weiter nördlich davon.
Wenn dann haben sich eher irgendwelche Stämme dort noch gestritten, wovon ich als Mozungu gottseidank immer ausenvor geblieben bin( ich war ja für alle da)

Wenn wer geht.... dann gibts nur eins was ich euch raten kann wenn ihr drinn seid-AUGEN IMMER OFFEN HALTEN- halt schon manchen vor ner menge Ärger erspart, denke das könnte man auch für Afganistan sagen- auch wenn ich nie dort war(Hypothese)
Zuletzt geändert von rocknroll am 2007-02-07 1:32:26, insgesamt 1-mal geändert.

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#21 Beitrag von TheDude » 2007-02-07 10:19:26

DieGrüneKuh hat geschrieben:Moin,
Was würde wohl passieren, wenn 150000 Soldaten weiss gekleidet und völlig unbewaffnet in so nem Kriesengebiet für Frieden demonstrieren würden? Ich glaube nicht dass die alle ermordet würden.
das ist aber ziemlich naiv! Die Taliban nehmen da keine Rücksicht, die zünden sogar Schulen an und ermorden weibliche Lehrkräfte. 150000 Menschen festzusetzen ist ein leichtes, die sterben dann nach und nach ganz von selbst.
Gruß Stefan
Das ist Quatsch.

Ich sympathisiere in keinster Weisse mit den Tali. und auch die bei ihnen herrschenden Regeln mit Bart abschneiden verboten, Frauen an den Herd etc. sind mir zutiefst zuwider.
Man muss aber folgendes verstehen.
Die Tali. sind zu 95% junge Männer bis max. 35 Jahren. Die haben die letzten 25 Jahre Krieg gesehen und nichts anderes. Sie stellen in Afghanistan nur eine Minderheit dar und der grösste Teil der Bevölkerung sind ganz normale Familien. Ein Tali. hat nie eine höhere Schule, wenn überhaupt eine Schule besucht. Sein einziger Besitz sind seine Klamotten, sein Gewehr und vielleicht ein kleines Transistorradio.
Die wirklichen Fundamentalisten sind nur eine Handvoll Personen an der Spitze. Die anderen laufen alle hinterher und wissen eigentlich gar nicht was sie tun.

Ich könnte mir vorstellen, dass das mit den 150.000 weiss gekleideten Soldaten in Afghanistan eher funktioniert als in manchen Ghettos in US-Grossstädten.
Es gibt einen immens hohen "Ehrenkodex" (z.B. ist klauen total verpönt und wenn man erwirscht wird, wird einem die Hand abgehackt und auch sonst wird in sehr vielen Bereichen streng auf die Ehre geachtet). In US-Ghettos wird teilweise auf alles geschossen was sich bewegt und man kann sich auf nix verlassen.
Wenn man z.B. mit einem Afghanen im Land reist, dessen Gast ist und dieser sich verpflichtet für einen fühlt, würde dieser nicht eine Sekunde zögern sich im Falle eines "Angriffs" schützend vor einen zu stellen.

Pauschal alle als "Unmenschen" abzustempeln ist meiner Meinung nach nicht richtig. Man muss das sehr differenziert betrachten. Wenn man vor Ort war, dann wird einem auch auf einmal bewusst, wie "filternd" und "verzerrend" eine Medienberichterstattung sein kann.

Grüsse vom Dude
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#22 Beitrag von zurken » 2007-02-08 14:51:30

hallo Leute,
danke für Antworten, mit so vielen habe ich gar nicht gerechnet!
Wir haben inzwischen von der Afghanischen Botschaft bestätigt bekommen: Visa und Durchreise mit Auto möglich, aber auf eigene Gefahr, das heißt also, niemand wird uns helfen, kann das auch verstehen, wenn so Typen einfach aus Spass da durchfahren wollen. Ihr habt schon recht mit eurer Warnung.
Es könnte sein, dass wir einen Einheimischen mitnehmen können, der Kontakt geht über Leute, die letzten Jahr dort waren.
Wir haben jetzt vor, erst durch Pakistan zu reisen (von Iran einreisen), und dann Transit durch Afghanistan und bei Termiz nach Usbekistan. Dieser Übergang soll inzwischen offen sein, werden uns aber noch weiter informieren.
Vor Ort können wir uns ja immer anders entscheiden.
Gruß
Jürgen

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#23 Beitrag von Bhalsen » 2007-02-08 19:20:31

Da kann ich nur viel Glück wünschen!!!
Auch wenn ichs nicht ganz verstehe und die Beweggründe nicht nachvollziehen kann.

Also machs gut

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#24 Beitrag von DieGrüneKuh » 2007-02-08 20:04:06

Moin,
Die wirklichen Fundamentalisten sind nur eine Handvoll Personen an der Spitze. Die anderen laufen alle hinterher und wissen eigentlich gar nicht was sie tun.
und das ist ja gerade das gefährliche an der Sache.
Pauschal alle als "Unmenschen" abzustempeln ist meiner Meinung nach nicht richtig.
das habe ich ja auch nicht gemacht. Die normalen Bewohner sind bestimmt ganz anders und auch gastfreundlich. Aber ohne einen "Reiseführer" würde ich nicht nach Afganistan fahren und wichtig ist wohl auch, dass niemand weiß wo man gerade unterwegs ist. Auch dem Reiseführer sollte man erst morgens sagen wo es tagsüber hingeht. Gefährlich ist es immer dann wenn die handvoll Spinner von dir erfahren. Im Norden gibt es ja auch noch ein größeres Drogenproblem mit dem Mohnanbau. Nicht das man da jemandem zufällig in die Quere kommt.
Gruß Stefan

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#25 Beitrag von RobertH » 2007-02-09 1:12:04

Im Norden gibt es ja auch noch ein größeres Drogenproblem mit dem Mohnanbau.
Ich glaube das ist kein echtes Problem - hierzulande baut man Weizen und Raps an, dort halt Mohn.

@Jürgen
Viel Spaß auf der Reise. Du kennst ja sicherlich genug Leute in UZB, da sieht das ja alles schon ein bisschen anders aus...

Grüße

Robert

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#26 Beitrag von zurken » 2007-02-09 13:34:38

ja, in UZB ist die Welt wieder in Ordnung :lol: ich übe mich gerade in "Logistik": versuche, schon von hier aus einen Enpfang in Termiz zu organisieren. Und für den Iran kriegen wir vielleicht eine junge Dame fürs Übersetzen undso....

Durch Afghanistan werden wir vermutlich so schnell wie möglich durchfahren, falls wir uns nicht sicher fühlen, obwohl Ute und Andreas (cruising-silkroad) schreiben:

"Die von uns auf der gesamten Strecke und in Kabul „gefühlte Sicherheit“ ist sehr groß."

na dann.....

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#27 Beitrag von BHP » 2007-02-09 16:18:53

Naja, die"gefühlte Sicherheit" wird sich aber wohl in
nächster Zeit mit Sicherheit ändern.
Gerade auch in Hinsicht auf die anstehenden Entwicklungen !
Gruß aus Berlin

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#28 Beitrag von joern » 2007-02-09 22:48:04

Die "gefühlte Sicherheit": sollte man in ein Land reisen, wo jedes Jahr ca 6000 (sechstausend) "Reisende" ums Leben kommen? Lieber nicht? Soviel Menschen sterben in DEUTSCHLAND im Strassenverkehr.( Damit möchte ich die Gefahren in Afghanistan aber nicht verharmlosen.)
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#29 Beitrag von lura » 2007-02-09 22:56:22

Die Chance bei einem Autunfall ums Leben zu kommen kann man schmälern durch angemessenes Verhalten. so einen Unfall würde ich als höhere Gewalt bezeichnen.
Die Gefahr, von Paramilitärs erwischt zu werden, kann man in fremden Gegenden nur viel schwerer mindern. Das wäre für mich auch eher irdische Gewalt. Ich hab mal zu Ostzeiten im Fernsehen gesehen, wie die Taliban einen Russen.... Das wünsche ich keinem.

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#30 Beitrag von RobertH » 2007-02-10 0:20:38

joern hat geschrieben:Die "gefühlte Sicherheit": sollte man in ein Land reisen, wo jedes Jahr ca 6000 (sechstausend) "Reisende" ums Leben kommen? Lieber nicht? Soviel Menschen sterben in DEUTSCHLAND im Strassenverkehr.( Damit möchte ich die Gefahren in Afghanistan aber nicht verharmlosen.)
Woher hast Du denn die Zahl?

Grüße

Robert

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