Gwenn hat geschrieben:Oh je, das versetzt dem Sahara-Tourismus wohl den Todesstoß. Zwar handelt es sich nicht um eine "Reisewarnung" im technischen Sinn, aber der Wortlaut ist ziemlich eindeutig. Seriöse Reiseveranstalter werden dies wohl berücksichtigen müssen.
Marcus
Moin,
naja, eine
"Teilreisewarnung" (ich liebe Behördendeutsch..) gibt es schon mal:
"Landesspezifische Sicherheitshinweise/ Teilreisewarnung
In der nigrischen Sahara (gesamte „Region Agadez“, einschließlich des nördlich von Agadez gelegenen Aïr-Gebirges, das Grenzgebiet Niger-Mali-Algerien-Libyen sowie zum Tschad) bestehen für Bürger westlicher Staaten sehr hohe Entführungs- und Erpressungsrisiken. Vor Reisen in diese Gebiete wird gewarnt."
zu finden
hier
Den Sicherheitshinweis
"Das Auswärtige Amt rät von Reisen in entlegene, nicht hinreichend durch wirksame Polizei- oder Militärpräsenz gesicherte Gebiete der Sahara und ihrer Randbereiche eindringlich ab."
für alle Sahara-Anrainerstaaten gibt es beim AA auf den Länderseiten von Marokko, Algerien, Tunesien. Libyen etc. schon seit einigen Monaten. Dürfte mit der Entführung des österr. Pärchens und dem Zwischenfall an der tun.-alg. Grenze nähe El Borma/Seen im Januar 2008 zusammenhängen. Nach Januar 08 wurden die Tunesier ja bekanntlich aktiv und haben einen gesperrten Korridor entlang ihrer Grenze zu Algerien eingerichtet und diverse Auflagen und Beschränkungen fürs Reisen ins Sperrgebiet eingeführt. Siehe
www.wuestenschiff.de etc.
Dass das AA offiziell von Sahara-Reisen abrät, dürfte vor allem Reise-Versicherern und Schutzbriefanbietern gefallen, die haben es nun leichter, sich im Leistungsfall vor der Zahlungspflicht zu drücken, wenn ein Versicherter sich wider besseres Wissen und trotz offizieller Warnungen quasi vorätzlich in Gefahr begibt. Schaut mal in die AGB eurer Versicherer, ob da nicht entsprechende Klauseln drin sind ("Kriegsgebiete, Unruhen")
Grüße
Tom