Hallo,
ich baue mir bald ein BHKW aus einem Piaggio-LEADER-Motor.
Der Motor ist wassergekühlt, hat 125ccm und ist als Benziner relativ leise.
Für Piaggio gibt es viele Tuning-Teile und Ersatzteile und der Motor ist
vernünftig konstruiert, hat im Gegensatz zu vielen Aggregaten einen Ölfilter,
eine Steuerkette für die kleine obenliegende Nockenwelle, 4 Ventile und kann
relativ hoch drehen, was aber nicht ausgereizt wird, sodass er lange halten
wird. So 3000rpm wird die Arbeitsdrehzahl sein, man wird 2-3kW von ihm
abverlangen, oder weniger, wenn die Batterien relativ voll sind, und man
mit dem Laptop im LKW sitzt und sich an der Abwärme des Motors im Herbst
laben will.
Der Motor hat eine Wasserpumpe und Wasserkühlung weil man bei Plaste-Rollern
anders die Wärme nicht wegbekommt. Wasserkühlung sorgt für BHKW-Tauglichkeit
und dämpft Lärm. Die Rollerschwinge hat einen Keilriemen, der Motor eine Riemen-
scheibe und die Schleifkupplung ist an der Abtriebsseite vom Hinterradgetriebe, das
keiner braucht.
Also Hinterradgetriebe ausbauen, und entlang der Schwinge 1-2 Lichtmaschinen
einbauen. Der Riemen vom Motor kann die erste Lichtmaschine treiben, die
soll eine doppelte Riemenscheibe haben und kann die 2. Lichtmaschine treiben.
Interessant wäre es noch, einen Klimakompressor mit Magnetkupplung aus einem
PKW mit anzutreiben, denn so kann man mit viel Auswand noch eine Klima-Anlage
mit Heiz- und Kühlbetrieb realisieren, was aber wirklich viel Arbeit macht, aber
einen sehr guten Wirkungsgrad im Sibirienbetrieb (Benziner startet auch bei -60C)
bringt.
Die Schwinge ist, weil sie massiv gebaut ist ein sehr gutes schwingungsarmes
Maschinenbett und sie besteht aus Alu-Legierung und daher kann man auch leicht
Einschnitte und Fräsungen anbringen.
Aufgehängt wird das an der Hauptständer-Befestigung und den Befestigungspunkten
zum Rollerrahmen hin.
Gegen Körperschall wird man Silentblöcke (Gummi-Metall-Lager) oder was besseres
brauchen.
Wichtig ist schwingende Lagerung und dass alle Teile an der Schwinge solide befestigt
sind. Alles soll nach Möglichkeit Wasserkühlung haben. So braucht man keine Lüftung,
und kann eine dichte Lärmkapsel bauen. Auch die Ansaugluft und die Abgasführung soll
man nach oben verlegen, damit das Aggregat bei einer Flussdurchfahrt gefahrlos getaucht
werden kann!
Die Lichtmaschine in Wassergekühlt habe ich bisher nur von Bosch in 12V, verbaut in
VW/Audi, BMW 7er und Mercedes E-Klasse gesehen.
Sowas gibts in 24/28V nur für Militäreinsatz, z.B. von Jenoptik. Ich glaube, dass man
nicht nach dem Preis fragen soll
Dann wird das ganze an einen Rahmen gebaut, der wieder mit Silentblöcken am LKW-
Koffer oder am Rahmen befestigt wird.
Steinwolle und Alubleche machen einen schallgedämmten Kasten draus. Ideal wäre innen
Alu-Lochblech, Steinwolle, Alu-Massivblech für aussen.
Das Lochblech wirkt als Helmholz-Resonator und kann Schall schlucken mit der Steinwolle.
Regelung:
Der Gaszug (Vergaser oder Drosselklappenteil, falls man einen Motor mit Einspritzung -
Nachfolger vom LEADER-Motor hat) wird von einem Fernsteuerservo bewegt, und die Lichtmaschine bekommt möglichst einen externen Regler. Notfalls wird das ganze von Hand gefahren:
Ein Poti steuert über ein Schaltnetzteil / Tiefsetzsteller mit relativ dickem Elko 2200uF/63V am Ausgang die Feldwicklung (Mehr Strom an der Feldwicklung ist mehr Ladestrom und mehr Schleppmoment
am Motor)
Ein Poti-Knopf mit einem PWM-Generator, z.B. mit IC NE555 steuert den Servo, der am
Seilzug der Drosselklappe zieht.
So kann man etwas Gas vorgeben mit dem PWM-Steller und dann mit dem Strom durch die
Feldwicklung den Motor belasten, sodass er nicht abstirbt aber man Ladestrom bekommt.
Ein normaler Lichtmaschinenregler könnte je nach Drehzahlverhältnis den kleinen Motor bei
leeren Batterien niederknüppeln, wenn man eine dicke Lichtmaschine verbaut.
Will man nur etwas warm haben und langsam laden, und die Nachbarn auf der Strasse oder nem
Campingplatz nicht nerven, stellt man den Motor auf gehobenen Leerlauf (ca. 2000 rpm) ein.
Die Lichtmaschine wird bei 2000 rpm schon genug Strom machen, wenn man die Feldwicklung
ordentlich bestromt, und wenn das Schleppmoment zu grosz wird, dann stirbt der kleine Motor
ab, also zuerst von Hand regeln, und später einem Arduino-Microcontroller die Macht über das PWM-
Signal und die Feldwicklung geben. Dann kann man einen Temperatur-Fühler an die Akkus machen,
die Ladespannung und den Strom über einen Shunt messen, und eine menge schlauer Programme
schreiben, welche die Anlage optimal fahren. Drehzahl misst man über einige Windungen, die man
auf dem Eisenkern der Zündspule wickelt. Die Kühlwassertemperatur misst man über einen NTC-
Widerstand. Hier kann man, wenn man vorsichtig ist, den vorhandenen Sensor am Motor nehmen,
aber man muss aufs Motorsteuergerät Rücksicht nehmen, und darf nur Spannungen messen und
niemals irgendwo Strom einspeisen.
Ein Wahlschalter "Leise", "Mittel", "Power" sagt dem Controller worauf es gerade ankommt. Und die Kühlwassertemperatur kann man benutzen und man bekommt ein je nach Software Wärmegeführtes oder Stromgeführtes oder Michform davon BHKW. Am besten auch mit zum Wahlschalter.
Handsteuerung ist erstmal einfacher und besser zum lernen. Ich glaube es ist erstmal besser
als Anlagenfahrer zu lernen, wie das Aggregat tickt, als Monatelang irgendwelche tolle Software
zu schreiben.
Noch ein Vorteil zum Benzinaggregat von der Stange: Es gibt Elektrostart. Wer mag bastelt sich eine
Startautomatik in die Software oder hat einfach einen Taster an der Instrumententafel.
Nochwas:
Falls es eine Wegfahrsperre im Roller gibt, braucht man den roten
Schlüssel und die Transponderspule vom Zündschloss.
Man nimmt eine Frischhaltedose und packt die Transponderspule und
den Schlüssel rein. Die Transponderspule ist ein Ring der um das Zuendschloss gelegt ist,
und über Kabel mit dem Zündsteuergerät / CDI - Kondensatorzündung verbunden ist.
Das ganze zusammen tapen, damit der Motor auch startet. Alternativ kann man ein neues Zündsteuergerät basteln und da auch die intelligente Aggregate-Steuerung mit unterbringen.
Piaggio-Anleitung zum Motor :
http://pscgroup.square7.ch/Manuals/Piag ... %20125.pdf
http://www.vespaclub.org.pl/images/manu ... Manual.pdf
http://www.aprilia125.com/manuals/1Apri ... manual.pdf
Ueberall ist der LEADER-Motor verbaut, den ich benutzen möchte.
Es gibt viele Teile und auch Tuning (mehr ccm).
Wassergekühlt ist perfekt weil man die Verluste auch zum Heizen des
LKW (drinnen sind Heizkörper wie im Haus und ein Wärmetauscher mit
Gebläse) benutzen kann,
Leider habe ich noch keine 28-24V-Lichtmaschine mit Wasserkühlung gefunden.
Wenn man keine Kühlluft braucht, dann kann man auch eine gute Lärmkapsel bauen.
Das ganze wird zum Schluss in Steinwolle und Alu-Blech eingepackt. Die
Wärme muss ans Wasser gehen. Einen Abgas-Wasser-Wärmetauscher muss ich
mir auch irgendwie aus Edelstahl zimmern. Edel wäre es noch einen
PKW-Edelstahl-Katalysator mit dem Auspuffkrümmer zu verbinden, den Kat warm
in Steinwolle zu packen, damit er gut das CO zu CO2 umsetzt und für heisses
Abgas sorgt, das dann vom Edelstahl Abgas-Wasser-Wärmetauscher in mehr
Wärme für die Heizkörper umgesetzt wird.
Und für den Sommer baut man noch den original Kühler aus dem Roller unter den
LKW, und ein paar Magnetventile, damit man nicht aus dem LKW einen Saunaclub
macht, nur weil man mal mit dem Laptop Blödsinn in ein Forum schreiben will, und
die Sonne gerade keine Lust hat, für volle Akkus zu sorgen.
Sowas kann man nicht kaufen, man muss es basteln.
Klein-Dieselmotor wäre besser, aber er ist vergeichsweise laut.
Getankt wird zum Schluss aus nem Bundeswehrkanister im BW-Kanisterhalter mit
BW-Saugschnörchel für Aggregate und fest verlegtem halbstarrem Heizungsrohr,
in das eine Gewebeumschlossene Treibstoffleitung gezogen ist. So ist die Leitung
gut geschützt und das Rohr kann man mit der Hand so biegen, dass es im LKW
um die Ecken passt und man braucht nur wenige Schellen, um es zu befestigen.
Woher bekomme ich eine günstige wassergekühlte Lima in 28V/120A?
Habt Ihr noch Verbessrungsvorschläge? Wo bekomme ich eine 28V-Lichtmaschine
mit Wasserkühlung?
Viel Spass
Ludwig, der ohne Servolenkung immer Kraftsport am Lenkrad macht.