Mercedes-Benz Sonderausstattungs-Code entschlüsseln
Verfasst: 2010-12-06 23:06:45
Hallo Forum!
Nach jahrelanger Suche ist es mir endlich gelungen, Listen für die Aufschlüsselung der alten Sonderausstattungs-Code für ältere Mercedes-Benz LKW aufzutreiben.
Vorab ein bißchen Hintergrundwissen:
Die Sonderausstattungscode sind die Verkaufsbezeichnung für die Extras, die der Kunde beim Kauf des Lastwagens zusätzlich bestellen konnte. Diese Code sind verschieden für Unimog, LKW oder Busse, dementsprechend gibt es auch verschiedene Listen für Unimog, LKW oder Busse. Zu jedem Fahrzeug gehört eine Datenkarte, auf der die in diesem Fahrzeug eingebauten Sonderausstattungen aufgelistet sind.
Das System der Code-Bezeichnungen hat im Lauf der Zeit gewechselt:
1) ganz alt: 3-stellig numerisch, also 000 bis 999
Vermutlich im Einsatz bis ungefähr 1978.
2) neu: 3-stellig alpha-numerisch mit 1 führenden Buchstaben und 2 folgenden Ziffern, also A00 bis Z99
Nachdem im alten System die Nummern ausgingen, hat man dieses System eingeführt. Sehr anwenderfreundlich, da man gleich am Buchstaben erkennen kann, zu welchem Bereich die Sonderausstattung gehört (z.B. B = Bremse, S = Sitze).
3) ganz neu: 3-stellig alpha-numerisch mit 1 oder 2 führenden Buchstaben und 2 oder 1 folgenden Ziffern, also A00 bis ZZ9
Nachdem auch im neuen System die Nummern ausgingen, hat man dieses System mit zusätzlichen Buchstaben an 2. Position erweitert. Vermutlich im Einsatz seit Actros und Atego.
Umschlüsselungslisten für Code-System 2 oder 3 sind relativ leicht zu finden, sie werden aber selten benötigt. Denn Fahrzeuge, die mit diesen Coden versehen sind, sind meist so neu, daß ihre Datenkarten im elektronischen Ersatzteilprogramm EPC abgelegt sind. In diesem Fall genügt die vollständige Fahrgestellnummer, um die komplette, fertig aufgeschlüsselte Datenkarte auszudrucken.
Bei den älteren Baureihen ist das nicht der Fall. Die Datenkarten existieren in aller Regel nur in Papierform und enthalten die ganz alten Code in Zahlenform. Ohne eine Liste kann man nicht herausfinden, was sich hinter den vielen Zahlen verbirgt. Eine solche Liste war aber bisher nicht greifbar.
Was kann man nun mit diesen Code-Listen anfangen?
a) Man kann die Datenkarte entschlüsseln. Das ist zum einen interessant, um zu wissen, was da eigentlich im eigenen Auto genau drinsteckt. Zum anderen kann man bei Vorliegen der Datenkarte schon aus der Ferne sagen, ob dieser bestimmte LKW z.B. eine Servolenkung oder eine Differentialsperre usw. besitzt. Nützlich für Kaufentscheidungen und so auch schon praktiziert.
b) Die Datenkarte ist sehr wichtig, um an der Ersatzteiltheke das richtige Teil zu bekommen. Da kaum ein heutiger Ersatzteil-Mensch die alten Code noch kennt, ist es sehr hilfreich, wenn man die Aufschlüsselung schon mitbringt. Wenn der Mann hinterm Tresen aus der aufgeschlüsselten Code-Liste beispielsweise weiß, daß in dem Fahrzeug eine Zweikreis-Hydraulikbremse mit Zweikreis-Druckluft-Unterstützung verbaut ist, ist das passende Bremsenteil schneller und sicherer gefunden. (Das ist natürlich kein Muß, theoretisch geht es auch ohne die Aufschlüsselung).
Was steht in den Listen?
Nachdem über Jahre nichts zu finden war, habe ich nun fast gleichzeitig 2 Listen bekommen. Eine ist von 1978 und stammt aus der Umstellungszeit von System 1 auf System 2. Sie enthält daher beide Systeme nebeneinander und kann z.B. auch für einen Frontlenker der NG73 (1017 usw.) benutzt werden. Allerdings kamen im System 2 später noch viele neue Code hinzu, die in dieser Liste noch nicht enthalten sind. Interessant ist auch, daß die Umstellung nicht 1:1 möglich war. Ein alter Code kann mehreren neuen Coden entsprechen und umgekehrt.
Die zweite Liste ist älter und enthält nur das Nummern-System, leider ohne Jahresangabe. Allerdings sind dort viele alte Code noch enthalten, die in der neueren Liste gar nicht mehr auftauchen.
Die Listen gibt es als CSV-Datei zum Import in jede beliebige Tabellenkalkulation oder zum schnellen anschauen und ausdrucken als PDF:
MB-SA-Code_alt.csv
MB-SA-Code_alt.pdf
Viel Spaß damit,
Pirx
Nach jahrelanger Suche ist es mir endlich gelungen, Listen für die Aufschlüsselung der alten Sonderausstattungs-Code für ältere Mercedes-Benz LKW aufzutreiben.
Vorab ein bißchen Hintergrundwissen:
Die Sonderausstattungscode sind die Verkaufsbezeichnung für die Extras, die der Kunde beim Kauf des Lastwagens zusätzlich bestellen konnte. Diese Code sind verschieden für Unimog, LKW oder Busse, dementsprechend gibt es auch verschiedene Listen für Unimog, LKW oder Busse. Zu jedem Fahrzeug gehört eine Datenkarte, auf der die in diesem Fahrzeug eingebauten Sonderausstattungen aufgelistet sind.
Das System der Code-Bezeichnungen hat im Lauf der Zeit gewechselt:
1) ganz alt: 3-stellig numerisch, also 000 bis 999
Vermutlich im Einsatz bis ungefähr 1978.
2) neu: 3-stellig alpha-numerisch mit 1 führenden Buchstaben und 2 folgenden Ziffern, also A00 bis Z99
Nachdem im alten System die Nummern ausgingen, hat man dieses System eingeführt. Sehr anwenderfreundlich, da man gleich am Buchstaben erkennen kann, zu welchem Bereich die Sonderausstattung gehört (z.B. B = Bremse, S = Sitze).
3) ganz neu: 3-stellig alpha-numerisch mit 1 oder 2 führenden Buchstaben und 2 oder 1 folgenden Ziffern, also A00 bis ZZ9
Nachdem auch im neuen System die Nummern ausgingen, hat man dieses System mit zusätzlichen Buchstaben an 2. Position erweitert. Vermutlich im Einsatz seit Actros und Atego.
Umschlüsselungslisten für Code-System 2 oder 3 sind relativ leicht zu finden, sie werden aber selten benötigt. Denn Fahrzeuge, die mit diesen Coden versehen sind, sind meist so neu, daß ihre Datenkarten im elektronischen Ersatzteilprogramm EPC abgelegt sind. In diesem Fall genügt die vollständige Fahrgestellnummer, um die komplette, fertig aufgeschlüsselte Datenkarte auszudrucken.
Bei den älteren Baureihen ist das nicht der Fall. Die Datenkarten existieren in aller Regel nur in Papierform und enthalten die ganz alten Code in Zahlenform. Ohne eine Liste kann man nicht herausfinden, was sich hinter den vielen Zahlen verbirgt. Eine solche Liste war aber bisher nicht greifbar.
Was kann man nun mit diesen Code-Listen anfangen?
a) Man kann die Datenkarte entschlüsseln. Das ist zum einen interessant, um zu wissen, was da eigentlich im eigenen Auto genau drinsteckt. Zum anderen kann man bei Vorliegen der Datenkarte schon aus der Ferne sagen, ob dieser bestimmte LKW z.B. eine Servolenkung oder eine Differentialsperre usw. besitzt. Nützlich für Kaufentscheidungen und so auch schon praktiziert.
b) Die Datenkarte ist sehr wichtig, um an der Ersatzteiltheke das richtige Teil zu bekommen. Da kaum ein heutiger Ersatzteil-Mensch die alten Code noch kennt, ist es sehr hilfreich, wenn man die Aufschlüsselung schon mitbringt. Wenn der Mann hinterm Tresen aus der aufgeschlüsselten Code-Liste beispielsweise weiß, daß in dem Fahrzeug eine Zweikreis-Hydraulikbremse mit Zweikreis-Druckluft-Unterstützung verbaut ist, ist das passende Bremsenteil schneller und sicherer gefunden. (Das ist natürlich kein Muß, theoretisch geht es auch ohne die Aufschlüsselung).
Was steht in den Listen?
Nachdem über Jahre nichts zu finden war, habe ich nun fast gleichzeitig 2 Listen bekommen. Eine ist von 1978 und stammt aus der Umstellungszeit von System 1 auf System 2. Sie enthält daher beide Systeme nebeneinander und kann z.B. auch für einen Frontlenker der NG73 (1017 usw.) benutzt werden. Allerdings kamen im System 2 später noch viele neue Code hinzu, die in dieser Liste noch nicht enthalten sind. Interessant ist auch, daß die Umstellung nicht 1:1 möglich war. Ein alter Code kann mehreren neuen Coden entsprechen und umgekehrt.
Die zweite Liste ist älter und enthält nur das Nummern-System, leider ohne Jahresangabe. Allerdings sind dort viele alte Code noch enthalten, die in der neueren Liste gar nicht mehr auftauchen.
Die Listen gibt es als CSV-Datei zum Import in jede beliebige Tabellenkalkulation oder zum schnellen anschauen und ausdrucken als PDF:
MB-SA-Code_alt.csv
MB-SA-Code_alt.pdf
Viel Spaß damit,
Pirx