Die älteste TS 8/8 (Ziegler mit VW-Motor) an die ich mich noch erinnern kann war von 1973, zumindest optisch ist sie baugleich zu deiner.
Bauteile:
Über die große A-Kupplung geht das Wasser durch ein Sieb in die Pumpe, über die zwei Niederschraubventile oben auf der Pumpe wieder raus (okay, dass wuatest du wahrscheinlich schon). Zu den Niederschraubventilen: Der Teller der Niederschraubventile wird dauerhaft durch eine Feder nach unten gedrückt, dass heißt, wenn du die Niederschraubventile aufdrehst wird der Teller mit der Dichtung trotzdem zugedrückt. Erst wenn in der Pumpe ein höherer Druck wie außen ist werden die Teller bei geöffneten Niederschraubventilen von der Pumpe weggedrückt. Möchtest du das Niederschraubventil trotzdem komplett öffnen, einfach bis zum Anschlag aufdrehen und dann den kleinen Stift ziehen, jetzt kannst du das Niederschraubventil komplet öffnen.
Hinter der Pumpe kommt die Entlüftungseinrichtung und dan auch schon die Kupplung.
Die zwei Manometer zeigen den Eingangsdruck und den Ausgangsdruck. Der Eingangsdruck wird an der großen A-Kupplung gemessen (also eigtl in der Pumpe aber so kann man es sich besser vorstellen), der Ausgangsdruck an den Niederschraubventile.
Kupplung:
Im Ausgeschalteten Zustand soll die Pumpe eingekuppelt gelagert werden (sonst würde angeblich die Kupplung mit der Zeit kaput gehen, ob das aber wirklich stimmt?). Die Kupplung kann bei Leerlaufdrehzahl betätigt werden.
Zum Starten:
Den Entwässerungshahn schließen (dass ist das kleine Hähnchen an der Pumpenunterseite), Niederschraubventile schließen und Blindkupplungen runter. Kupplung auskuppeln, Motor starten, Pumpe bei Motorleerlaufdrehzahl einkuppeln, Pumpe läuft/ist betriebsbereit (Pumpe bitte nur kurz ohne Wasser laufen lassen)
Anmerkung: Die Blindkupplungen sollten runder, den sobald Druck anliegt (oder auch ein Vakkuum) lassen diese sich nur noch mit gewalt lösen.
Wir möchten Wasser Pumpen:
Feuerwehr-Kreiselpumpen sind nicht selbstansaugend, sie funktioniert also nur wenn Wasser in der Pumpe ist. Möglichkeit 1: Das Wasser kommt mit Druck an, z.b. aus einem Hydranten, dann haben wir schon Wasser in der Pumpe, die Kreiselpumpe funktioniert und kann das Wasser weiterfördern.
Möglichkeit 2: Wir möchten das Wasser aus einem See ansaugen und schließen unsere Saugschläuche an. Startet man die Pumpe jetzt passiert gar nichts, erst muss die Luft aus der Leitung gesaugt werden, dafür hat die Pumpe eine Entlüftungseinrichtung:
Motor läuft, die Pumpe wurde "eingekuppelt", jetzt hört man ein Klappern: Das Klappern ist bei Zieglerpumpen normal, das kommt vom Trokomat. Der Trokomat ist die Entlüftungseinrichtung der Kreiselpumpe, diese funktioniert folgendermaßen: Zwischen der Kupplung und der Pumpe sitzt eine Excenterwelle, welche zwei Kolben antreibt. Diese Kolben pumpen die Luft aus der Pumpe (und den angekuppelten Saugschläuchen) sodass Wasser in die Pumpe gelangt. Diese beiden Kolben verursachen auch das Klappern. Zum Entlüften lässt man die Pumpe im leerlauf (oder mit nur wenig Gas laufen) und zwar so lange bis die ganze Luft aus der Saugleitung/Pumpe herausbefördert wurde. Das ist der Fall wenn aus den zwei ca 2cm dicken Schläuchen hinter dem Pumpenlaufrad Wasser ins freie läuft. Jetzt kannst du Gas geben und Wasser fördern.
PS: Die zwei Kolben des Trokomat (Entlüftungseinrichtung) werden mit Federn an die Excenterwelle gedrückt. Sobald du mit der Pumpe einen Ausgangsdruck von 3 Bar oder mehr hast, reicht der Wasserdruck aus um die Kolben von der Excenterwelle wegzudrücken, jetzt läuft auch kein Wasser mehr aus den zwei dünnen Schläuchlein und das Klappern hört auf.
Sobald dein Ausgangsdruck unter 3 Bar fällt schaltet sich der Trokomat automatisch wieder zu. Wichtig ist, dass der Trokomat nur zum entlüften mitläuft und nicht durchgehend, deshalb immer über den 3 Bar arbeiten (Wenn der Trokomat mal ein/zwei Stunden mitläuft ist er hinüber, genauso wie die Excenterwelle)
Im Pumpenbetrieb:
Läuft die Pumpe länger mit hoher Drehzahl und es wird kein Wasser abgenommen (weil z.b. die Strahlrohre zu sind) passier folgendes: Der Druck bleibt zwar gleich, dafür steigt die Wassertemperatur. Das kann soweit führen dass das Wasser zu kochen/Verdampfen beginnt und der Wasserdampf das Pumpengehäuse zersprengt. Wir haben das in der Feuerwehrschule ausprobiert, ca 2 Minuten bei 10 Bar hat gereicht um das Wasser in der Pumpe von ca 5 °C auf 60 °C zu erwärmen. Die Lösung: Wenn alle Strahlrohre zu sind einfach immer mal wieder ein bisschen Wasser aus der Pumpe ins freie laufen lassen.
Die Pumpe kann prinzipiell mehr Wasser wegfördern wie sie ansaugen kann, die TS 8/8 schafft weit über 2.000L raus, dass kommt aber nicht rein, dass muss auf jeden Fall verhindert werden sonst zerstört es die Pumpe. Die Strahlrohre haben alle einen Vorgegebenen Durchfluss (D-Strahlrohr 25 L/50L, C-Strahlrohr 100L/200L, B-Strahlrohr 400L/800L, die zwei Zahlen je mit Mundstück oder ohne), da kann man ausrechnen ob alles im grünen Bereich ist.
PS: Wie bekommt man 2.000 Liter aus einer Pumpe mit einer eigentlichen Leistung von 800 Liter bei 8 Bar: Hat man keine Schläuche oder Strahlrohre zur Wasserabgabe angeschlossen und öffnet bei 8 Bar beide Abgänge komplett, so komm ich in die oben genannte Situation. Aber keine Angst, dass hört sich sehr ungesund an, da merkt man gleich dass man was flasch macht.
Aufpassen muss man aber, wenn man kein Strahlrohr sondern nur einen B-Schlauch zur Wasserabgabe benutzt, auch da kann man schnell in das iben genante Problem kommen (durch einen B-Schlauch passen weit mehr als 800 Liter in der Minute).
Im Dauerbetrieb ist die Pumpe für einen Ausgangsdruck von 8 Bar ausgelegt, sie muss allerdings sehr kurzfristig (also wirklich nur kurz) einen Schließdruck/Ausgangsdruck von 15 Bar erreichen (ohne dass in diesem Moment Wasser abgegeben wird), auf Dauer sollten die 800 Liter pro Minute bei 8 Bar aber nicht überschritten werden.
Mehr braucht man um ein bisschen Spiel und Spaß mit der TS haben zu wollen glaub ich nicht zu wissen, wichtig iat: Klappern am Anfang ist normal, sobald aus der Pumpe das Wasser läuft kann man Gas geben, bei über 3 Bar Druck hört das Klappern auf, nicht über 8 Bar und 800 Liter im Dauerbetrieb, schauen dass immer Wasser durch die Pumpe läuft.
Nach dem Spielen:
Leerlaufdrehzahl, Pumpe auskuppeln, Motor kalt laufen lassen, Ausschalten, Pumpe wieder einkuppeln.
Hat man mit der Pumpe See/Bach/Schmutzwasser gefördert, so soll die Pumpe eigentlich mit sauberem Wasser gespühlt werden um Ablagerungen/Sand herauszuwaschen. Dazu Wasser anschließen und die Pumpe kurz laufen lassen. Wichtig ist, dass in dieser Zeit der Trokomat mitläuft, also die Pumpe klappert, damit dieser auch durchgespühlt wird.
Wartung: Die Excenterwelle sitzt in einem Ölbad, dieses Öl sollte man regelmäßig wechseln und den Ölstand kontrollieren. Der Trokomat hat laut Ziegler-Händler eine Haltbarkeit von ca 15 Jahren, die Excenterwelle von ca 25 Jahren, wobei beides natürlich stark von der Nutzingshäufigkeit abhängt. Beides sollte es aber bei Ziegler noch als Ersatzteil geben. Sonst ist die Pumpe komplett Wartungsfrei.
Saughöhe: Die Pumpe kann bis zu 7 Meter hoch saugen, dann hat sie aber nicht mehr die volle Leistung. Auch kann der Ansaugvorgang bei dieser Höhe schon mal ein, zwei Minuten dauern.
Ich hoffe das war wenigstens ein bisschen verständlich
