Mig Schweissen mit Lifepo+Inverter?

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debauer
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Mig Schweissen mit Lifepo+Inverter?

#1 Beitrag von debauer » 2022-05-30 11:45:25

Moin,

ich bin auf folgenden Thread gestoßen bei dem das Schweissen mit Generator behandelt wurde:
viewtopic.php?t=81397

Ich hab aber im Netz noch nichts darüber gefunden wie geil 230V Inverter die Stromspitzen von Schweisgeräten finden.
Mein aktueller Stellplatz für meinen T3 hat kein Strom. Würde aber gerne kleinigkeiten vor Ort Schweissen. Außerdem wäre es ganz nett auch "unterwegs" (Festival Aufbau, Bauprojekte etc pp) Mig schweisen zu können.
Ich nutze ein Stahlwerk Mig Mag 200 ST IGBT. Genug Lifepo4 liegen hier rum. Inverter muss ich mir fürn LKW eh noch kaufen. Warum also nicht passend kaufen.

Was meint ihr?

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Tomduly
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Re: Mig Schweissen mit Lifepo+Inverter?

#2 Beitrag von Tomduly » 2022-05-30 12:13:59

Moin!

Von der Energieeffizienz her kommen einem da natürlich die Tränen: da lädt man erst Akkus mit Gleichstrom, dann entlädt man die Akkus per Inverter, der den Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt, aus dem das Schweissgerät (Stahlwerk Mig Mag 200) wiederum Gleichstrom macht, um damit dann zu schweißen.

Nach den Angaben zum Schweißgerät beim Hersteller dürfte das der kritische Parameter sein:

"Maximaler Nennstrom (I1max) MIG/MAG 34,6 A / 40 A"

D.h. der Inverter muss in der Lage sein, die 40A als kurzzeitigen Spitzenwert liefern zu können, ohne jedesmal ie Hufe hochzuklappen. 230V x 40A = 9.200W
Batterieseitig wären das ziemlich viele Ampere, sollte die Lastspitze die Kapazität der Speicherkondensatoren im Inverter übersteigen:

Bei 90% Wirkungsgrad müssten aus der Batterie nämlich 9.200W/0,9 = 10.222W als Impulsleistung kommen. Bei 24V wären das 10.222W/24V = 426A.
Nachtrag: bei einem 12V-Akku wären es 852A.
Da würde ich mal in die Beschreibung des BMS des LiFePO4-Akkus schauen, was da kurzzeitig maximal entnommen werden darf.

Und Du brauchst einen entsprechend überlastfesten Inverter, der die 40A an seinem Ausgang kurzzeitig liefern kann.

Grüsse
Tom

P.S. Das war das gute alte Schweissen mit zwei Autobatterien in Reihe und 2,5mm-Elektrode als feldmäßige Notlösung doch deutlich einfacher. Notfalls mit Starthilfekabeln als Elektrodenhalter.

Der Initiator
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Re: Mig Schweissen mit Lifepo+Inverter?

#3 Beitrag von Der Initiator » 2022-05-30 16:48:24

Tomduly hat geschrieben:
2022-05-30 12:13:59
"Maximaler Nennstrom (I1max) MIG/MAG 34,6 A / 40 A"
Für ein einpasiges 230 V Gerät? Kann es sein, dass sich das auf die Gleichspannung bezieht? Sehe gerade, größter effektiver Netzstrom 12,6 A
Es gibt nichts Gutes, außer du kannst es bezahlen.

ich nutze mittlerweile den Begriff Elektrokapitalismus statt “grüner Kapitalismus”, um nicht mehr die 1. Regel des Diskurskampfclubs zu verletzen: never reproduce enemy frames, and there ain't nuthing green about capitalism, ever (Tadzio Müller)

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Re: Mig Schweissen mit Lifepo+Inverter?

#4 Beitrag von visual » 2022-05-30 17:30:37

Der Initiator hat geschrieben:
2022-05-30 16:48:24
Tomduly hat geschrieben:
2022-05-30 12:13:59
"Maximaler Nennstrom (I1max) MIG/MAG 34,6 A / 40 A"
Für ein einpasiges 230 V Gerät? Kann es sein, dass sich das auf die Gleichspannung bezieht? Sehe gerade, größter effektiver Netzstrom 12,6 A
son "klassischer" B16 Automat im Haushalt löst bei Kurzschluss erst bei 48-80A aus (kurzfristig).
Thermisches Auslösen würde da anders aussehen - dafür werden aber die Stromspitzen zu kurz sein.

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Re: Mig Schweissen mit Lifepo+Inverter?

#5 Beitrag von Dieselsurfer » 2022-05-30 20:08:51

moin, bei nem Freund hat da der Spannungswandler rumgezickt. Als er dann eine (abgewickelte) Kabeltrommel zwischen Spannungswandler und Brate steckte gings wohl halbwegs
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Re: Mig Schweissen mit Lifepo+Inverter?

#6 Beitrag von Der Initiator » 2022-05-30 21:58:12

Bei mir geht WIG, Elektrode und Fülldraht problemlos. Allerdings schweiße ich auch weder Zentimeter noch Kilometer :-)
Es gibt nichts Gutes, außer du kannst es bezahlen.

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Re: Mig Schweissen mit Lifepo+Inverter?

#7 Beitrag von Tomduly » 2022-05-30 23:11:48

Der Initiator hat geschrieben:
2022-05-30 16:48:24
Tomduly hat geschrieben:
2022-05-30 12:13:59
"Maximaler Nennstrom (I1max) MIG/MAG 34,6 A / 40 A"
Für ein einpasiges 230 V Gerät? Kann es sein, dass sich das auf die Gleichspannung bezieht? Sehe gerade, größter effektiver Netzstrom 12,6 A
Nein das sind die Werte für den AC-Eingang des Geräts. Imax ist ein Spitzenwert, Ieff ist ein Durchschnittswert. Wenn ich 200ms lang 40A ziehe und 200ms 0A und das laufend wiederhole, ist Ieff 20A - der Mittelwert.

Der sekundärseitige bzw. DC-Schweissstrom ist bei dem Gerät mit 200A angegeben.

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Re: Mig Schweissen mit Lifepo+Inverter?

#8 Beitrag von Pforzheimer » 2022-05-31 8:37:44

visual hat geschrieben:
2022-05-30 17:30:37
Der Initiator hat geschrieben:
2022-05-30 16:48:24
Tomduly hat geschrieben:
2022-05-30 12:13:59
"Maximaler Nennstrom (I1max) MIG/MAG 34,6 A / 40 A"
Für ein einpasiges 230 V Gerät? Kann es sein, dass sich das auf die Gleichspannung bezieht? Sehe gerade, größter effektiver Netzstrom 12,6 A
son "klassischer" B16 Automat im Haushalt löst bei Kurzschluss erst bei 48-80A aus (kurzfristig).
Thermisches Auslösen würde da anders aussehen - dafür werden aber die Stromspitzen zu kurz sein.
HI,

ich habe das 200A Stahlwerk Gerät, das hing beim Schweissen unseres Zwischenrahmens auf einem modernen C16A Leitungsschutzschalter. Selbst den hat es dauernd gekickt.

Gruß
Max

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Re: Mig Schweissen mit Lifepo+Inverter?

#9 Beitrag von sme961 » 2022-05-31 9:54:12

Moin!

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https://www.youtube.com/watch?v=r4NLP4xe1Rk

Lieben Gruß

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Re: Mig Schweissen mit Lifepo+Inverter?

#10 Beitrag von Der Initiator » 2022-05-31 10:23:49

Danke @Tomduly, ich kann eben Werte lesen, aber das heißt nicht zwingend, dass ich sie auch verstehe :-)
Es gibt nichts Gutes, außer du kannst es bezahlen.

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