Apfeltom hat geschrieben: ↑2021-10-25 18:40:36
Jan Schwarzkopf hat geschrieben: ↑2021-10-25 14:03:56
Hallo Frank,
um eine Holzkabine mit dem "natürlichen" Raumklima zu bauen sind unzählige Sachen zu beachten, der Aufwand ist ziemlich hoch. Während z.b. bei einer Gfk-Kabine das Gfk keine Feuchtigkeit aufnimmt (sowohl Wasser von außen als auch die Luftfeuchtigkeit von innen) wird Holz diese Feuchtigkeit aufnehmen. Damit das ganze nicht anfängt zu Schimmeln müssen nun alle Bauteile so ausgelegt sein, dass sie ziemlich schnell wieder trocknen können. Das System, welches z.b. bei Fertighäusern angewendet wird (Holzständerbauweise mit einer Dampfsperre) funktioniert zwar, zerstört aber auch das Raumklima. Mann lebt also wieder in einer Plastikbox (welche anstelle von Gfk-Wänden jetzt halt Holzwände hat, "Atmen" kann das ganz aber nicht).
Im Prinzip muss von der Holzkabine die äußere Feuchtigkeit ferngehalgen werden, die Feuchtigkeit innerhalb der Kabine muss von den Wänden aufgenommen und wieder abgegeben werden können.
Der Wandaufbau könnte im Prinzip aus einer Außenhülle bestehen, welche das Regenwasser fernhält. Diese Außenhülle muss gut hinterlüftet sein, die Luft muss sowohl in den Wänden wie auch im Dach zirkulieren können. (Problem: Zum Zirkulieren braucht die Luft natürlich oben und unten an den Wänden große Öffnungen, da kommt aber auch Wasser rein. Regen von oben ist hierbei nicht das Problem, vielmehr wird z.b. durch den Fahrtwind und die Wasserverwierbelungen auf der Straße das Wasser durch diese Öfnungen gedrückt, jetzt werden auch die Wände hinter der Außenhülle nass). Danach kommt erst der eigentliche Wandaufbau, z.b. Ständerwerk mit Isolierung, welches von innen und außen mit Brettern verschalt ist. Hierbei würde jetzt in der Theorie die Feuchtigkeit aus dem Innenraum in die komplette innere Wand aufgenommen und auch wieder abgegeben werden können, man hat das "perfekte, natürliche" Raumklima. Problem: hohe Luftfeuchtigkeit von außen zieht natürlich auch in die Wände, das Wasser vom Regen während der Fahrt zieht auch in die Wände,... .Ist die Kabine nun einer gewissen Zeit dieser übermäßigen Feuchtigkeit ausgesetzt und kann nicht abtrocknen, fängt das ganze an zu Schimmeln und mann kan die ganze Kabine wegwerfen. Dazu kommen noch weitere Probleme:
- Holz quillt bei Feuchtigkeit auf, je nach Richtung/Maßerung bis zu 15%, da es ein Naturprodukt ist kann man auch nicht genau vorhersagen wie viel
-Jegliche Lasuren, Lacke, Farben, welche das Holz schützen sollen müssen für das Raumklima auch natürlichen Ursprungs sein, wie viel diese dan noch bringen ist fraglich?
-Die natürliche Isolierung (Armaflex ist für das Raumklima ein No-go) fängt bei längerem Feuchtigkeitseinschluss sehr schnell an zu Schimmeln.
-Durch Feuchtigkeit quillt und schwindet Holz, es kann reißen und wenn man z.b. das Holz durch Lack schützen möchte war es dass dan gewesen.
-Holz, dass gut mit Feuchtigkeit kann, wie z.b. Eiche ist seht teuer und vor allem schwer
-ein kleiner Fehler beim Bau, feuchtigkeit drinkt ein und mann kan alles wegwerfen, Schimmel aus einer Holzkonstruktion zu entfernen ist kaum möglich
-keine Seite der inneren Holzkonstruktion darf versiegelt werden
-kleine Tiere und Insekten mögen natürliche Isolierung, sobald es einen kleinen Spalt, z.b. durch gerissenes Holz gibt hat man viele Mitbewohner
- Der Innenraum muss regelmäßig gelüftet werden, auch wenn das Auto länger unbebutzt steht, sonst gibts Schimmel (während eine Gfk-Kabine innen vielleicht nur etwas muffig richt und man sie nur einmal Furchlüften muss)
-und noch viele andere
Um eine Perfekte Holzkabine zu bekommen braucht man einen im Vergleich sehr Dicken Wandaufbau, das ganze wiegt unglaublich viel und kostet am Ende bedeutend mehr wie eine Gfk-Kabine.
Ich habe mir auch die Zirbenbox angeschaut und war von dem Raumklima positiv überwältigt. Ob die Kabine auf Dauer wirklich die perfekte Lösung ist, ich bezweifel es eher. Mit einer Gfk-Kabine hat man alle diese Probleme nicht, für den Holzgeruch und damit das gefühlt gleiche Raumklima helfen auch Zirbenholzmöbel und regelmäßiges Lüften
Knapp gesagt: großenteils einfach falsch.
Weiteres nachher.
Gruß
Thom
Boots- und Holzständerbauer
steyermeier hat geschrieben: ↑2021-10-25 15:45:44
Jan Schwarzkopf hat geschrieben: ↑2021-10-25 14:03:56
Hallo Frank,
um eine Holzkabine mit dem "natürlichen" Raumklima zu bauen sind unzählige Sachen zu beachten, der Aufwand ist ziemlich hoch. Während z.b. bei einer Gfk-Kabine das Gfk keine Feuchtigkeit aufnimmt (sowohl Wasser von außen als auch die Luftfeuchtigkeit von innen) wird Holz diese Feuchtigkeit aufnehmen. Damit das ganze nicht anfängt zu Schimmeln müssen nun alle Bauteile so ausgelegt sein, dass sie ziemlich schnell wieder trocknen können. Das System, welches z.b. bei Fertighäusern angewendet wird (Holzständerbauweise mit einer Dampfsperre) funktioniert zwar, zerstört aber auch das Raumklima. Mann lebt also wieder in einer Plastikbox (welche anstelle von Gfk-Wänden jetzt halt Holzwände hat, "Atmen" kann das ganz aber nicht).
Im Prinzip muss von der Holzkabine die äußere Feuchtigkeit ferngehalgen werden, die Feuchtigkeit innerhalb der Kabine muss von den Wänden aufgenommen und wieder abgegeben werden können.
Der Wandaufbau könnte im Prinzip aus einer Außenhülle bestehen, welche das Regenwasser fernhält. Diese Außenhülle muss gut hinterlüftet sein, die Luft muss sowohl in den Wänden wie auch im Dach zirkulieren können. (Problem: Zum Zirkulieren braucht die Luft natürlich oben und unten an den Wänden große Öffnungen, da kommt aber auch Wasser rein. Regen von oben ist hierbei nicht das Problem, vielmehr wird z.b. durch den Fahrtwind und die Wasserverwierbelungen auf der Straße das Wasser durch diese Öfnungen gedrückt, jetzt werden auch die Wände hinter der Außenhülle nass). Danach kommt erst der eigentliche Wandaufbau, z.b. Ständerwerk mit Isolierung, welches von innen und außen mit Brettern verschalt ist. Hierbei würde jetzt in der Theorie die Feuchtigkeit aus dem Innenraum in die komplette innere Wand aufgenommen und auch wieder abgegeben werden können, man hat das "perfekte, natürliche" Raumklima. Problem: hohe Luftfeuchtigkeit von außen zieht natürlich auch in die Wände, das Wasser vom Regen während der Fahrt zieht auch in die Wände,... .Ist die Kabine nun einer gewissen Zeit dieser übermäßigen Feuchtigkeit ausgesetzt und kann nicht abtrocknen, fängt das ganze an zu Schimmeln und mann kan die ganze Kabine wegwerfen. Dazu kommen noch weitere Probleme:
- Holz quillt bei Feuchtigkeit auf, je nach Richtung/Maßerung bis zu 15%, da es ein Naturprodukt ist kann man auch nicht genau vorhersagen wie viel
-Jegliche Lasuren, Lacke, Farben, welche das Holz schützen sollen müssen für das Raumklima auch natürlichen Ursprungs sein, wie viel diese dan noch bringen ist fraglich?
-Die natürliche Isolierung (Armaflex ist für das Raumklima ein No-go) fängt bei längerem Feuchtigkeitseinschluss sehr schnell an zu Schimmeln.
-Durch Feuchtigkeit quillt und schwindet Holz, es kann reißen und wenn man z.b. das Holz durch Lack schützen möchte war es dass dan gewesen.
-Holz, dass gut mit Feuchtigkeit kann, wie z.b. Eiche ist seht teuer und vor allem schwer
-ein kleiner Fehler beim Bau, feuchtigkeit drinkt ein und mann kan alles wegwerfen, Schimmel aus einer Holzkonstruktion zu entfernen ist kaum möglich
-keine Seite der inneren Holzkonstruktion darf versiegelt werden
-kleine Tiere und Insekten mögen natürliche Isolierung, sobald es einen kleinen Spalt, z.b. durch gerissenes Holz gibt hat man viele Mitbewohner
- Der Innenraum muss regelmäßig gelüftet werden, auch wenn das Auto länger unbebutzt steht, sonst gibts Schimmel (während eine Gfk-Kabine innen vielleicht nur etwas muffig richt und man sie nur einmal Furchlüften muss)
-und noch viele andere
Um eine Perfekte Holzkabine zu bekommen braucht man einen im Vergleich sehr Dicken Wandaufbau, das ganze wiegt unglaublich viel und kostet am Ende bedeutend mehr wie eine Gfk-Kabine.
Ich habe mir auch die Zirbenbox angeschaut und war von dem Raumklima positiv überwältigt. Ob die Kabine auf Dauer wirklich die perfekte Lösung ist, ich bezweifel es eher. Mit einer Gfk-Kabine hat man alle diese Probleme nicht, für den Holzgeruch und damit das gefühlt gleiche Raumklima helfen auch Zirbenholzmöbel und regelmäßiges Lüften
Also....
Kurz gesagt: Nein.
Näheres später.
Gruß Markus (Zimmer Meister + Holzkisten Bewohner)
Hallo Zusammen,
Ich glaube ich habe mich etwas unverständlich ausgedrückt:
Natürliches Raumklima: ein Raum, welcher durch natürliche Bau- und Werkstoffe ein angenehmes, gesundes Klima erwirkt, z.b. in dem er feuchtigkeit aufnimmt und wieder abgibt. Im Prinzip ein Verzicht auf alle nicht-natürlichen Baustoffe.
Holz auf der Außenseite: kommt Wasser auf die Außenhaut des Aufbaus (z.b. durch Regen) und kann dort wieder abtrocknen ist dies kein Problem, das unbehandelte Holz wird mit der Zeit vergilben (es entsteht eine eigene Schutzschicht auf dem Holz). Möchte man die ursprüngliche Holzoptik erhalten gibt es unzählige Lacke/Lasuren, welche das Holz schützen. Diese halten im Prinzip das Wasser fern von der Holzfläche.
Regnet es auf die unbehandelte Holzfläche nimmt das Holz feuchtigkeit auf und gibt sie später wieder ab (Das ganze funktioniert seit jahrhunderten bei Holzschindeln oder ähnlichem ohne Probleme)
Lösung: eine Außenhülle. Diese kann z.b. wie bei der Firma Bumar aus natürlichem Holz sein, sie kann auch aus allen anderen Materialien bestehen (Alu, Blech, Siebdruckplatten, Kunststoffplatten,...). Da diese Außenhülle die Aufgabe hat (Regen)Wasser abzuhalten muss diese Wasserdicht sein, sonst wäre man ja wieder genauso weit wie zuvor. Da die Feuchtigkeit der Inneren Wand allerdings herauskommen können muss braucht man zwischen der Außenhülle und der eigentlichen Wand eine Hinterlüftung.
Hinterlüftung: Zwischen der Hülle und der inneren Wand muss Luft durchziehen können. Um einen dauerhaften Luftzug zu gewährleisten wäre es am besten wenn die Luft unten zwischen Außenhülle und Innenwand reinkönnte und oben wieder herauskönnte. Dazu benötigt es entsprechende Öffnungen (Schlitze, Löcher). Das durch diese Öffnungen kein Regenwasser hineinkommt kann man diese Öffnungen verdeckt bauen, z.b. durch eine überstehende Regenleiste, nach hinten in eine Nut versetzte Öffnungen, ect. Das funktioniert bei Gebäuden auch ohne Probleme, da der Regen im Normalfall nur von Oben oder Seitwärts kommt. Bei einem Fahrzeug hat man aber während der Fahrt Luftverwirbelungen, welche das Wasser in alle möglichen und unmöglichen Richtungen drückt. Hinzu kommt noch das aufwirbelnde Wasser von der Straße (könnte ein Problem für die unteren Öffnungen werden)
Feuchtigkeit bei Materialien: Alle natürlichen Materialien haben einen Feuchtigkeitsbereich, in welchem sie sich wohlfühlen. Dazu kommt noch ein Tolleranzbereich, bei welchem auch auf Dauer keine Schäden entstehen. Zu viel Feuchtigkeit lässt auf Dauer Schäden entstehen. Der Trick an der Sache liegt nun hierbei den Koffer so zu konstruieren, dass keines der verwendeten Bauteile über längere Zeit sein Wohlfühlbereich zu sehr verlässt. Deswegen:
Dämmung des Koffers: Im inneren des Koffers entsteht Feuchtigkeit (durch Atmen, Wärmeunterschiede,...). Diese Feuchtigkeit zieht im Prinzip überall hinein wo sie hinein kommt. Holz nimmt gerne Feuchtigkeit auf und gibt sie auch wieder ab, die Feuchtigkeit im Holz steigt und sinkt mit der der Umgebung (Ganz grob gesagt, dort spielen noch andere Faktoren mit rein). Die Feuchtigkeit zieht also so lange in die Wand ein, bis A: eine Sperre kommt, B: bis sie sich verflüssigt, z.b. durch Temperaturunterschiede (Warme Luft im Innenraum nimmt mehr Feuchtigkeit auf als kalte Luft an der Außenseite, irgendwo in meiner Wand entsteht also Nässe), oder C: sie auf der anderen Seite ankommt.
Lösung für A: eine Dampfsperre. Diese besteht bei einem Gfk-Koffer aus der Gfk-Schicht, da kommt keine Feuchtigkeit durch, alternativ kann man unzählige andere Sperren einbauen, von Folie über Alukaschierte Dämmung, OSB-Platten (ab einer Gewissen stärke, …)
Lösung für B und C: kann der Bereich der Wand wo sich die Feuchtigkeit gesammelt oder im Schlimmsten Fall die Flüssigkeit angesammelt hat wieder trocknen, kein Problem. Wenn nicht wird es (je nach Dämmstoff, wir gehen hier aber von einem natürlichen Material wie Holzfaserplatten, Holzspäne, Schafswolle oder ähnlichem) über kurz oder lang anfangen zu modern.
Die Lösung wäre z.b., dass alle in der Wand verbauten Elemente die Feuchtigkeit durchlassen, sowohl die Innenwand, die Dämmung als auch die Außenwand. Das Bedeutet aber auch, dass z.b. alle Farben auf dem Holz dementsprechend ausgelegt sind (Habe ich jetzt die Außenseite Der Wand (nicht der Hülle) zum Schutz mit wasserundurchlässiger Farbe angemalert kann die Feuchtigkeit von Innen durch die komplette Wand bis zu dieser Farbschicht und zurück. Durch die Farbe kommt sie aber nicht hindurch, die Wand kann also nur richtung Innenraum austrocknen). Herrscht über lange Zeit sowohl Außen als auch Innen eine hohe Feuchtigkeit müssen alle Materialien in der Wand dies auch aushalten. Bei Holz eher nicht das Problem, je nach Isolierung dort allerdings schon.
Isolierung: Alle möglichen Arten von Schaumstoffen zerstören das natürliche Raumklima (ob man hiervon allerdings etwas merkt ist eine andere Sache). Also bleiben natürliche Dämmstoffe wie: Holzfaserplatten, Wolle, Hanf,... Alle diese Stoffe haben allerdings den Nachteil, dass sie bei zu viel dauerhafter Feuchtigkeit anfangen zu modern oder es diesen Dämmstoffen auf Dauer schadet. Deswegen müssen diese Dämmstoffe vor allem durch die Konstruktion des Aufbaus so ausgelegt werden, dass A: sie vor Dauerhaft zu hoher Feuchtigkeit geschützt sind oder B: das ganze schnell wieder Trocknen kann.
Einige unbehandelte, natürliche Dämmstoffe haben den Nachteil, dass in Ihnen sich auch alle möglichen Tiere sehr heimisch fühlen. So mögen Mäuse z.b. Schafwolle unglaublich gerne, es ist schließlich ein schöner, gemütlicher Unterschlupf. Bei einem Bekannten haben sie ganze Wände in Holzständerbauweise freigelegt. Das Problem könnte vor allem bei längeren Standzeiten auftreten, auf der Fahrt eher unwahrscheinlich. Die Lösung durch Gitter funktioniert, Stoffe und Planen (keine LKW-Plane, da beißen sich die Nager nicht durch) stellen aber kein wirkliches Hindernis dar.
Holz quillt und Schwindet: durch die unterschiedlichen Feuchtigkeiten im Holz quillt oder Schwindet das ganze je nach Maserung/Maserungsverlauf und Richtung erheblich. Dadurch kann sich das Holz verziehen oder auch Aufreißen. Sobald es Aufreißt ist ein eventuell aufgetragener Holzschutz an dieser Stelle natürlich dahin. Um die zu Vermeiden kann man z.b. Holzbretter der Länge nach in ein paar cm dicke Streifen schneiden, die einzelnen Streifen der Maserung nach ausrichten und neu Verkleben. Dadurch verziehen sich die einzelnen Streifen immer noch, allerdings fällt es nicht so sehr auf.
Problem: Verschraube ich trockenes Holz bei warmen Temperaturen mit z.b. einem Stahlbauteil (z.b. Holzbalken längs mit einem Stahlträger des Hilfsrahmens) hab ich im kalten, feuchten Winter das Problem, dass der Stahl sich zusammenzieht während das Holz sich ausdehnt. Je nach Konstruktion wird irgendwas dabei nachgeben. Für einen Zimmermann wird es kein Problem sein so etwas entsprechend zu Konstruieren dass es ohne Probleme hält, der Laie wird das aber nicht können.
Zu sehen ist dies öfters bei "eingerissenen" Dachbalken (Im Inneren des Gebäudes warm und trocken, außerhalb des Gebäudes nass, je nach Maßerung des Holzes kann dan ein Balken schon einmal Aufreisen. Beim Haus ist dieser Dachbalken durch das hoffentlich überstehende Dach gut geschützt, bei einer Wohnkabine, wo auch mal Wasser während der Fahrt von unten kommen kann sieht das ganze je nach Konstruktion schon einmal anderster aus.
Welche Fehler habe ich gemacht?
"um eine Holzkabine mit dem "natürlichen" Raumklima zu bauen sind unzählige Sachen zu beachten, der Aufwand ist ziemlich hoch. Während z.b. bei einer Gfk-Kabine das Gfk keine Feuchtigkeit aufnimmt (sowohl Wasser von außen als auch die Luftfeuchtigkeit von innen) wird Holz diese Feuchtigkeit aufnehmen. Damit das ganze nicht anfängt zu Schimmeln müssen nun alle Bauteile so ausgelegt sein, dass sie ziemlich schnell wieder trocknen können"
Erklärung: glatte Außenwand der Gfk-Platte, da kommt kein Wasser und keine Feuchtigkeit rein.
Holz nimmt Feuchtigkeit auf: Leg Holz in Wasser, es quillt auf. Nehm es heraus, es trocknet und schrumpft wieder. Das getrocknete Holz ist genau so gut wie zuvor (wenn man es nicht gerade Jahrelang im Wasser lässt), sprich: solange das Holz trocknen kann passiert auch nichts.
Solange nur Holz feuchtigkeit ausgesetzt ist wird auch wahrscheinlich nichts Schimmeln, gemeint ist hier die komplette Wandkonstruktion inklusive Isolierung.
"Das System, welches z.b. bei Fertighäusern angewendet wird (Holzständerbauweise mit einer Dampfsperre) funktioniert zwar, zerstört aber auch das Raumklima. Mann lebt also wieder in einer Plastikbox (welche anstelle von Gfk-Wänden jetzt halt Holzwände hat, "Atmen" kann das ganz aber nicht.)"
Erklärung: Der typische Wandaufbau eines Gebäudes in Holzständerbauweise beinhaltet immer eine Dampfsperre (ob in Form einer Folie, OSB-Platten oder ähnlichem), da kommt bei richtiger Ausführung keine Feuchtigkeit durch, wie in einer GFK-Box.
"Im Prinzip muss von der Holzkabine die äußere Feuchtigkeit ferngehalgen werden, die Feuchtigkeit innerhalb der Kabine muss von den Wänden aufgenommen und wieder abgegeben werden können."
Erklärung: Äußere Feuchtigkeit ist neben der normalen Luftfeuchtigkeit, welcher Holz im normalfall nichts ausmacht vor allem Regen. Ok, man kann natürlich den Regen direkt auf die Kabine regnen lassen, ob dass so gut ist bezweifele ich aber. Deswegen gibts die im nächsten Absatz erwähnte Außenhülle.
Die Feuchtigkeit aus dem inneren der Kabine (z.b. durch Atmen, Duschen,...) wird von den Wänden aufgenommen. Da sollte sie über kurz oder lange wieder Raus, richtig?
Fehler gefunden: die Feuchtigkeit muss nicht von den Wänden aufgenommen werden (ja, das habe ich geschrieben), sie kann aber. Genau dies wird bei einer diffusionsoffener Bauweise auch geschehen, die Feuchtigkeit aus dem Innenraum zieht in die Wände (Zumindest wenn sie im Innenraum höher ist…)
Der Wandaufbau könnte im Prinzip aus einer Außenhülle bestehen, welche das Regenwasser fernhält. Diese Außenhülle muss gut hinterlüftet sein, die Luft muss sowohl in den Wänden wie auch im Dach zirkulieren können. (Problem: Zum Zirkulieren braucht die Luft natürlich oben und unten an den Wänden große Öffnungen, da kommt aber auch Wasser rein. Regen von oben ist hierbei nicht das Problem, vielmehr wird z.b. durch den Fahrtwind und die Wasserverwierbelungen auf der Straße das Wasser durch diese Öfnungen gedrückt, jetzt werden auch die Wände hinter der Außenhülle nass).
Erklärung: Dies ist die Außenhülle, welche das Regenwasser abhält. Diese darf aus Wasserdichten Materialien bestehen, sollte sie auch, sonst währe sie ja ziemlich witzlos.
"Danach kommt erst der eigentliche Wandaufbau, z.b. Ständerwerk mit Isolierung, welches von innen und außen mit Brettern verschalt ist. Hierbei würde jetzt in der Theorie die Feuchtigkeit aus dem Innenraum in die komplette innere Wand aufgenommen und auch wieder abgegeben werden können, man hat das "perfekte, natürliche" Raumklima"
Erklärung: Das ist der mögliche Aufbau der Inneren wand, welcher nach der Außenhülle und einer Hinterlüftung kommt. Vielleicht war der Aufbau der Inneren Wand einfach zu ungenau beschrieben.
"Problem: hohe Luftfeuchtigkeit von außen zieht natürlich auch in die Wände, das Wasser vom Regen während der Fahrt zieht auch in die Wände,... .Ist die Kabine nun einer gewissen Zeit dieser übermäßigen Feuchtigkeit ausgesetzt und kann nicht abtrocknen,"
Erklärung: Durchgehend mag die Isolierung keine Feuchtigkeit. Ist nun Außen eine durchfehend hohe Feuchtigkeit (durchgehender, englischer Regen, Tropisches Klima,...) wird die Feuchtigkeit in der Wand nicht nach außen ziehen, nach dem ersten Lüften ist auch in der Kabine diese feuchte Luft. Über einen langen Zeitraum kann dies Schäden verursachen. Mit der diffusionsoffenen, wasserdichten Folie lässt sich aber zumindest das Wasser von außen abhalten, dass habe ich nicht bedacht.
"fängt das ganze an zu Schimmeln und mann kan die ganze Kabine wegwerfen."
Erklärung: lange Feuchtigkeit, kein Licht und hierzu noch wärme, Perfekte Vorraussetzungen für Schimmel. Merkt man es schnell genug, kein Problem. Die Wahrscheinlichkeit ist allerdings sehr gering, wahrscheinlich merkt man es erst wenn man es A: richt oder B: sieht. Ist der Schimmelbefall oberflächlich und daher gut sichtbar, kein Problem, dies lässt sich schnell beheben. Ist dieser Schimmelbefall allerdings in der Wand dauert es bis dies bemerkt wird. Die Sporen haben sich verbreitet, es ist eine richtige Sanierung angesagt. Nur den Verschimmelten Bereich zu entsorgen ist nicht die Lösung, das hält nicht lange. Der Aufwand für ein langfristige zufriedenstellendes Ergebniss ist rießig, ob si h dies lohnt eher fraglich, den eine Garantie auf ein langfristig komplett Schimmelfreies Ergebniss gibt es nicht.
"-Holz quillt bei Feuchtigkeit auf, je nach Richtung/Maßerung bis zu 15%, da es ein Naturprodukt ist kann man auch nicht genau vorhersagen wie viel"
Erklärung: Wie stark Quillt Holz, erstes Lehrjahr/Berufsgrundschuljahr Holz lernt man dies genau so, wobei ich mich nicht aif die 15% Festnageln lassen möchte, es war aber ein Prozentsatz im zweistelligen Bereich.
Vorhersagen kann man es sicherlich schon, mann kan alles Berechnen. Ob sich das aber Lohnt, bei jedem Balken, Brett,... Stundenlang zu überlegen bezweifel ich in der realität stark. Die Fachkraft schaut sich das Brett an, merkt dieses wird sich nach innen Wölben und schraubt es andersherum hin, sodass nichts wackelt.
"-Jegliche Lasuren, Lacke, Farben, welche das Holz schützen sollen müssen für das Raumklima auch natürlichen Ursprungs sein, wie viel diese dan noch bringen ist fraglich?"
Erklärung: Ich hab in meiner ganzen Ausbildung kein einziges Gebinde gesehen, welches ausschließlich aus Naturprodukten war und gut funktioniert hat. Der Arbeitsaufwand war immens und das Ergebniss immer grottig, nicht nur bei mir sondern auch bei den Kollegen.
"-Die natürliche Isolierung (Armaflex ist für das Raumklima ein No-go) fängt bei längerem Feuchtigkeitseinschluss sehr schnell an zu Schimmeln."
Erklärung: Zum perfekten Schimmeln braucht es einen organischen Stoff, Feuchtigkeit und Sauerstoff (Ja, und noch viel mehr, wie z.b. Sporen). Das alles ist im Öko-Wandaufbau vorhanden, es herschen perfekte Bedingungen. Der Schaum in der Gfk-Wand kann (im Normalfall) nicht Schimmeln, wenn doch ist es nicht der Schaum sondern Zusätze an diesem Schaum.
Klebe ich Armaflex in meine Holzständerbauweise ist die Diffusionsoffenheit mitunter gestört, abgesehen davon tut man dies einfach nicht. Eine Holzkabine mit einem natürlichen Raumklima würde niemand mit Armaflex misshandeln (Nichts gegen Armaflex, aber jeder Baustoff hat seinen Aufgabenbereich)
"-Holz, dass gut mit Feuchtigkeit kann, wie z.b. Eiche ist seht teuer und vor allem schwer"
Erklärung: Boote aus Eichenholz halten bei richtiger Bauweise und Pflege ewig. Schindeln aus Eichenholz können Jahrhunderte alt werden. Eiche kann also ganz gut mit Wasser. Den Preis von Eichenholz kann jeder einfach googeln, zum Gewicht: Leimplatte, 18mm mit Standartmaßen (das wahren ca 2500x2050mm, zumindest wenn ich mich richtig entsinne) aus Kiefer/Fichte konnte ich ohne Probleme alleine vom Plattenstabelboden aufheben und auf die wagrechte Plattensäge legen. Mit Eiche hätte ich das nicht mal probiert, dass hätte mir mein Rücken nicht gedankt, oder mit anderen Worten: Eichenholz ist schwer, bedeutend schwerer wie Kiefer, Fichte, Zirbe und mit Sicherheit auch schwerer wie Alu (bei gleicher Stabilität). Ob mann allerdings seine Kabine aus Eiche bauen möchte ist eine andere Sache.
"-ein kleiner Fehler beim Bau, feuchtigkeit drinkt ein und mann kan alles wegwerfen, Schimmel aus einer Holzkonstruktion zu entfernen ist kaum möglich"
Erklärung: Der Fehler kann bei jeder Kabinenart entstehen, je nach einwirkzeit sind die Schäden aber umfangreicher, oben habe ich etwas zum Thema Schimmel geschrieben.
"-keine Seite der inneren Holzkonstruktion darf versiegelt werden"
Da wurde mir die genaue gegenteilige Behauptung nachgesagt, kk
"kleine Tiere und Insekten mögen natürliche Isolierung, sobald es einen kleinen Spalt, z.b. durch gerissenes Holz gibt hat man viele Mitbewohner"
Erklärung: Zu diesem Thema hab ich oben schon etwas geschrieben...
"Beide Seiten eines Holzkofferaufbaus müssen wasserdicht sein, weil sonst Wasser durch Fahrtwind ectin die Isolierung eindränge": Das habe ich nie behauptet und steht so auch nicht (auch nicht Sinngemäß) im Text. Im Gegenteil, der siebte Stichpunkt: "keine Seite der inneren Holzkonstruktion darf versiegelt werden" bedeutet zumindest aus meiner Sicht genau das gegenteil. Was ich allerdings behauptet habe und was zumindest aus meiner Sicht auch immer noch richtig ist (Wenn nicht lasse ich mich aber auch gerne eines besseren Belehren und werde mich entschuldigen): Die äußere Feuchtigkeit, nämlich Regen, muss von der Isolierung ferngehalten werden. In welcher Form dies auch immer geschieht ist hierbei irrelevant (Wasserdicht versiegeltes Holz, Aluplatten, Plane, Diffusionsoffene aber wasserdichte Plane,... bis auf letzteres sollten aber alle hinterlüftet sein), ich kann mir nicht vorstellen, dass es Wolle oder Holzfaserplatten auf Dauer gut tut, bei jedem Regenschauer diesem Schutzlos ausgesetzt zu sein.
Ich lasse mich gerne Berichtigen, ich habe weder eine mehrjährige Berufserfahrung noch eine eigene Holzkabine. Allerdings bin ich sicherlich nicht das Ventil für die Vorurteilsschleuder.
Ja, vielleicht hab ich manches kompliziert und etwas unverständlich ausgedrückt, aber das genaue Gegenteil aus meinem Text herauszulesen…
Viel Spaß beim Lesen
Es ist sicherlich möglich eine diffusionsoffene Kabine zu Bauen, welche Jahrzehnte lang ohne Probleme hält. Nur ist der Aufwand im Vergleich zu einer Gfk-Kabine immens hoch, es ist einfach mehr wie zwei bretter und etwas Wolle dazwischen. Als Fachkraft, wie z.b. ein Zimmermann ist es sicherlich auch möglich so eine Kabine zu bauen, für den Laien stelle ich es mir aber sehr kompliziert vor.
Das Raumgefühl ist, wie in meinem ersten Beitrag als Beispiel der Zirbenbox geschrieben außergewöhnlich gut. Ob der Aufwand dies allerdings einem Wert ist muss jeder für sich selbst entscheiden.
Da wir ja alle unsere Berufe hinzufügen: Ich hab mal Schreiner gelernt, inklusiv Erfahrungen im Fahrzeugbau (aber eher Tourneebusse und Luxuscamper) und Schiffs/Bootsbau.