So, wie versprochen gehts weiter mit den Bildern vom Dachfenster.
Ich kann euch nur sagen - mühsam ernährt sich das Eichhörnchen
Zuerst hab ich die Säge angeschmissen und störende Federn auf der Außenseite des Rahmens abgeschnitten. Da kommen später die Aluwinkel dran, mit denen das Fenster auf dem Kofferdach aufliegt. Die oberen Federn hab ich dran gelassen, weil die als Tropfkante dienen und der Winkel dann zuverlässiger eingedichtet werden kann. Lediglich auf der Bandseite habe ich die oberste Feder auch noch entfernt um den Öffnungswinkel des Fensters zu vergrößern (siehe Zeichnung).
Obwohl ich das Fenster ohne Bänder bestellt hatte, wurde es mit (den falschen) geliefert. Die Bänder des Fensterherstellers greifen mit Blechlaschen durch die Dichtungsebene in den Eurofalz und sind dort (verdeckt) befestigt. Am Haus vollkommen ausreichend bei 3 Dichtungsebenen. Aber auf dem LKW-Dach und in Fahrtrichtung montiert, wollte ich kein Risiko eingehen und habe mich für Bänder entschieden, die von außen am Flügel verschraubt werden und so die äußere Dichtungsebene nicht gestört wird.
Die falschen Bohrungen schon mal vorgedichtet mit Dekalin. Dieser Bereich wurde dann von den neuen Bändern komplett abgedeckt und diese auch noch mal mit Dekalin abgedichtet.
Hier sieht man das richtige Band (Bezeichnung steht in der Zeichnung). Zwischen den vier Schrauben ist noch ein M6 Schraubdorn, der tief in den Flügelrahmen hineinragt. An diesem hängt dann auch das 2. Bandteil, das nach der Verschraubung am Flügel um 90° gedreht wird.
So sieht das Ganze dann gedreht aus. Nachdem ich den Flügel dann noch mal eingelegt habe in den Rahmen und genau ausgerichtet, konnte ich die 2. Bandseite am Rahmen anzeichnen.
Dann zieht man den Bolzen und kann die 2. Bandseite (über den alten Löchern) verschraben.
Auf dem Bild sieht man auch die Madenschrauben rechts und links, mit denen später im geöffneten Zustand der Bolzen gesichert wird. Wenn das Fenster zu ist, kommt man nicht mehr ran an die Schräubchen. Der Bolzen kann dann nur noch mit roher Gewalt entfernt werden. Das Fenster hat übrigens an den anderen 3 Seiten noch 6 Pilzkopfverriegelungen verteilt um ein Aufbrechen zu erschweren.
Nun musste ich ringsum im Glasfalz noch eine kleine Lippe wegschneiden, damit da später die Rolloschiene bündig eingeschraubt werden kann - dazu später noch mehr.
Auf der Rahmenunterseite habe ich in den hinteren Ecken die Halter für die Gasdruckfedern verschraubt. Die Schraubenachse liegt so weit außen, weil hier die Stahlverstärkung im Rahmen liegt. Deshalb sind die Teile auch aus verwindungssteifem 2mm Edelstahl. Im Gegensatz zur Stahlverstärkung im Rahmen habe ich mich Im Flügel aus Gewichts- und thermischen Gründen für Glasfaserverstärkungen entschieden.
Die Schrauben sind später nicht mehr sichtbar - der Rahmen wird im Zuge der zusätzlichen Dachdämmung komplett überdämmt.
Auf der Innenseite ist der stehende Steg bündig zum Fensterrahmen angeordnet. So liegen die Gasdruckfedern später so dicht am Rahmen wie möglich.
Jetzt kommt der undankbarere Teil des Tages. Da das Fenster ja nach außen öffnen soll (im Gegensatz zur Montage im Haus), muss der Fenstergriff die Seite wechseln. Dazu hab ich die drei Bohrungen zur anderen Seite durchgebohrt. Die Mitteldichtung muss nun in diesem Bereich etwas nach außen verlegt werden.
Oben habe ich schon mal die zwei Federn weg genommen im Bereich wo später die Griffrosette sitzt. Man sieht mit Kugelschreiber angezeichnet, was noch weg muss für die Rosette.
Und an der Stelle hätte ich nicht weiter machen sollen, wie sich später zeigte. Ich hatte mir nicht die Mühe gemacht, das Dornmaß des (Fenster)-Getriebes nachzumessen. Erst als es zu spät war bemerkte ich, dass das gelieferte Getriebe nur ein 7mm Dornmaß hatte (statt 12mm). Damit wurde der Versprung der Dichtung zu groß und das Fenster wäre nicht mehr zu gegangen. So viel Material wollte ich auf der Rahmenseite nicht wegnehmen im Bereich des Überschlags.
Nach einer ersten Anprobe des Griffs nahm das Unheil seinen Lauf. Ich schnitt den Flügel entsprechend der angezeichneten Rosette aus.
Hier sitzt der Griff schon in der Aussparung auf einem Bambussockel. Da ich keinen Vollkunststoff zur Hand hatte und dafür auch kaum Bearbeitungsmöglichkeiten habe, hab ich einen Rest Bambusdreischichtplatte verwendet, weil das Zeug auch sehr feuchteresistent und formstabil ist.
Hier kann man schon ganz gut erkennen, wie stark die Dichtung verspringt (12mm stehen im Schlossfalz maximal zur Verfügung)
Als mir das Problem dann auffiel, musste schnell eine Lösung her - ich wollte ja schließlich weiter kommen. Ich hab dann mal gegoogelt nach Fenstergriffen mit schmalen Rosetten und siehe da - ich wurde fündig. Genau für diesen Anwendungsfall (Balkontüren, die einen abschließbaren Griff von außen haben sollen, damit man diese wie eine Haustür verwenden kann) gibt es Griffe bei denen die Rosette und der Befestigungssockel nur 17mm breit sind (statt 30mm am normalen Griff). Die eingesparten 13mm teilen sich aber nun auf beide Seiten auf und somit wäre die zusätzliche Aussparung im Flügel gar nicht nötig gewesen. Muss ich jetzt mit einer kleinen Blechblende abdecken.
Der Bambussockel konnte also um 6mm verjüngt werden auf der Dichtungsseite. Jetzt passte das mit der Gegenseite wieder. Die Dichtung habe ich dann in einem 10 x 1mm Aluquadratrohr in einer 3mm breiten Nut geführt. Die 10mm passen in der Höhe und der Breite perfekt. Das Alurohr hab ich dann einfach mit Sekundenkleber an den PVC-Flügel geklebt und die Enden wieder mit Dekalin abgedichtet. So behalte ich meine geschlossene 2. Dichtungsebene.
Hier sieht man gut den schmaleren Bambussockel (17mm) mit den drei Bohrungen für den Fenstergriff. Der Sockel ist jetzt genau so breit wie der Fenstergriff (den ich heute bestellt habe).
Die zusätzliche Aussparung hätte ich mir sparen können.
Hier noch mal aus anderer Perspektive.
Und das ist die Aussparung auf der Rahmenseite. Die Gummilippe verläuft im geschlossenen Zustand auf der Außenkante, macht im Bereich der Aussparung dann den Bogen und folgt schließlich wieder der Kante. Jetzt muss ich nur noch den Überschlag im Bereich des Griffs ausschneiden. Da warte ich aber, bis das Teil hier ist.
Alle Details, die sich aus der Anpassung ergeben haben, habe ich auch noch mal in der Zeichnung nachgepflegt.
Bald gehts weiter.
Liebe Grüße
Willi