Seite 1 von 1
Zähes Schmierfett ?
Verfasst: 2016-09-05 16:40:30
von Baloo
Hallo;
Nachdem das Divinol Mehrzweckfett (von dem ich eine 12er-Packung gekauft habe ...

) für meine Zwecke offenbar leider zu dünnflüssig ist, suche ich ein zäheres Fett zum abschmieren.
Ich brauche nicht unbedingt ein besonders teures "Markenfett", aber wie finde und erkenne ich denn zielstrebig vor Kauf ein zäheres (oder sogar besonders zähes) Abschmier-Fett?
Hintergrund:
bei normalen mitteleuropäischen Gebrauchstemperaturen wird mir das Divinol-Mehrzweckfett, das ich die letzten Male zum Abschmieren verwendet habe, unüblich schnell (viel schneller als früher) von den Kardanwellen-Kreuzgelenken geschleudert und anscheinend auch vorschnell ausgewaschen. Der Fettüberstand, beispielsweise an den Blattfederbolzen, verschwindet zu schnell. Ich hab jetzt auch das erste mal das Problem, daß das Fett beim Abschmieren der vorderen Blattfederbolzen butterweich auf der Schmiernippelseite rausquillt, aber anderen Seite des Bolzens nichts mehr erscheint (schlechter Druckaufbau durch den Bolzen). Ausserdem werden an einigen Kreuzgelenken der Kardanwellen im Moment teilweise 1 oder 2 Arme nicht mehr richtig durchschmiert und das Fett tritt nur noch an den anderen Armen aus. Das das Fett so schnell äußerlich vollständig von den Kreuzgelenken der Kardanwellen weggeschleudert war, hatte ich früher nie ...
Gibt es konkrete Empfehlungen?
(Darüberhinaus: gibts einen Trick, wie ich die Blattfederbolzen und Kreuzgelenke am besten wieder durchpuste ?)
Danke.
Peter
Re: Zähes Schmierfett ?
Verfasst: 2016-09-05 20:02:09
von PeterWEN
Habedere Namensvetter,
bei uns im Forum (
http://www.flyingbrick.de/index.php?portal/) wird für die Kardanverzahnungen der K`s und R`s das altbewährte "Staburags" empfohlen und auch überwiegend verwendet.
Bedenke, die Mopedkardanwellen drehen um einiges schneller und das Zeug bleibt trotzdem wo es ist.
Re: Zähes Schmierfett ?
Verfasst: 2016-09-05 20:59:06
von aw_berthausen
Ich kauf inzwischen fast nur noch Eurolube Öle und Fette. Die haben ein breites Programm an verschiedenen Sorten zu günstigen Preisen. Bei denen musste keine DTM und sonstige sinnfreie Rennserien mitfinanzieren und bekommst trotzdem gute Öle und Fette.
VG Bert
Re: Zähes Schmierfett ?
Verfasst: 2016-09-05 22:08:25
von Baloo
Hmm, hört sich gut an.
Aber wo finde ich denn da ein ausgesprochen zähes Abschmierfett?
Gibt's da irgendwelche Spezifikationen, die über die Zähigkeit etwas aussagen?
Viele Grüße
Peter
Re: Zähes Schmierfett ?
Verfasst: 2016-09-05 22:17:50
von Baloo
Für Kluber Staburags finde ich Preise der Grössenordnung von 50-100 Euro pro Kartusche
Das kann ich mir nicht leisten ...
Es muß doch ein bekanntermaßen halbwegs zähes Fett zum regelmäßigen Abschmieren zu normalen Preisen geben ...?
LG Peter
Re: Zähes Schmierfett ?
Verfasst: 2016-09-05 23:38:01
von roter brummer
Hi,
der einfachste Weg zu dickerem Fett führt über die Konsistenzklasse.
Die üblichen Mehrzweckfette haben meist NLGI 2. Wenn du nun ein Fett der Klasse 3 nimmst, hättest du auf jeden Fall ein festeres.
Ein Problem mit deinem vorliegenden Fett kannst du ausschließen? Oder ist das einfach dünner als es sein sollte?
Gruß
Daniel
Re: Zähes Schmierfett ?
Verfasst: 2016-09-06 2:59:45
von Baloo
Hallo Daniel;
roter brummer hat geschrieben:Hi,
der einfachste Weg zu dickerem Fett führt über die Konsistenzklasse.
Die üblichen Mehrzweckfette haben meist NLGI 2. Wenn du nun ein Fett der Klasse 3 nimmst, hättest du auf jeden Fall ein festeres.
Der Tip war sehr Hilfreich. Vielen Dank !!!
(Hätt ich - im Nachhinein - bei Wikipedia auch selbst finden können ... )
Ein Problem mit deinem vorliegenden Fett kannst du ausschließen? Oder ist das einfach dünner als es sein sollte?
Im Gegenteil. Ich habe ein Problem mit meinem vorliegendem Fett. Es ist dünner als es sein sollte ...
Habe jetzt ein paar Kartuschen NLGI-3-Fett bestellt, und werde es zuächst mal damit versuchen, insbesondere an den Problemkanälen.
Das weitere Vorgehen dann je nach Erfahrungen damit.
Möglicherweise gibt es auch gewisse Variation innerhalb einer NLGI-Klasse zwischen den Herstellern.
Dann würd ich auch mal das NLGI-2-Fett eines Herstellers probieren, der bekanntermaßen relativ festes Fett liefert.
Viele Grüße
Peter
Re: Zähes Schmierfett ?
Verfasst: 2016-09-06 7:35:58
von franz_appa
Hi
Mein Gedanke wäre ja das ich das festere Fett auch schlechter in die "Problemkanäle" bekomme...
Also vielleicht erst mal mit wirklich dünnem Fett "durchpusten" bis überall tatsächlich was ankommt.
??
Greets
natte
Re: Zähes Schmierfett ?
Verfasst: 2016-09-06 8:50:57
von Buclarisa
Ich verwende für Bereiche wo Spritzwasser wirkt, das
https://www.technolit.de/App/WebObjects ... -Plus.html
Klebt wie die Sau.
Re: Zähes Schmierfett ?
Verfasst: 2016-09-06 9:16:43
von Buclarisa
franz_appa hat geschrieben:Hi
Mein Gedanke wäre ja das ich das festere Fett auch schlechter in die "Problemkanäle" bekomme...
Also vielleicht erst mal mit wirklich dünnem Fett "durchpusten" bis überall tatsächlich was ankommt.
??
Greets
natte
Die gewöhnliche Handhebelfettpresse bringt locker 400 Bar. Mit etwas Kraft 600. Wenn das neue Mundstück, sauber gerade angesetzt, vom neuen Spitznippel fliegt runde 800 Bar.
Ein Kreuzgelenk mit Luft freizupusten bringt also nichts. Solange wie das Fett pumpbar ist, ist auch die Viskosität egal, für den Vorgang des Abschmierens.
Ist nun eine Lagerstelle des Kreuzgelenks dicht, kann man den Schmiernippel ausbauen und versuchen den betreffenden Kanal mit einem Stück Draht freizupopeln. Oder das Gelenk an der Stelle aus der Gabel pressen und Putzen.
Grundsätzlich ist es so, auch nur 1 Stelle kein Fettaustritt, damit ist das Kreuzgelenk kaputt und muss instandgesetzt werden. Zwar nicht gleich heute aber bald.
Re: Zähes Schmierfett ?
Verfasst: 2016-09-06 9:29:47
von Bernhard_h
dazu hätte ich eine Frage, ich hätte erwarted das die spezifizierte Abtropftemperatur für die Konsistenz des Fettes im Betrieb mitbestimmend ist. In meinen Wartungsempfehlungen sind da für drehende Teile wie Gelenkwellen Kreuzgelenge und Doppelgelenkwellen 150°C angegeben. Die meisten günstigen Fette haben ja nur 120°C. Ich benutze immer Fette mit 160°C Abtropftemperatur und hoffe damit das richtige zu tun, dennoch habe ich auch den Eindruck das das Fett unter Last sehr dünn ist.
vielleicht kann das jemand kommentieren der da Erfahrungen besitzt,
vielen Dank, Bernhard
Re: Zähes Schmierfett ?
Verfasst: 2016-09-06 12:55:35
von franz_appa
Buclarisa hat geschrieben:franz_appa hat geschrieben:Hi
Mein Gedanke wäre ja das ich das festere Fett auch schlechter in die "Problemkanäle" bekomme...
Also vielleicht erst mal mit wirklich dünnem Fett "durchpusten" bis überall tatsächlich was ankommt.
??
Greets
natte
Die gewöhnliche Handhebelfettpresse bringt locker 400 Bar. Mit etwas Kraft 600. Wenn das neue Mundstück, sauber gerade angesetzt, vom neuen Spitznippel fliegt runde 800 Bar.
Ein Kreuzgelenk mit Luft freizupusten bringt also nichts. Solange wie das Fett pumpbar ist, ist auch die Viskosität egal, für den Vorgang des Abschmierens.
Ist nun eine Lagerstelle des Kreuzgelenks dicht, kann man den Schmiernippel ausbauen und versuchen den betreffenden Kanal mit einem Stück Draht freizupopeln. Oder das Gelenk an der Stelle aus der Gabel pressen und Putzen.
Grundsätzlich ist es so, auch nur 1 Stelle kein Fettaustritt, damit ist das Kreuzgelenk kaputt und muss instandgesetzt werden. Zwar nicht gleich heute aber bald.
Hi Buclarisia
Ich meinte auch nicht mt Luft - sondern mit Fett.
Wenn Viskosität wurscht - dann ist's natürlich egal welches Fett irgendwo nicht ankommt...
Greets
natte
Re: Zähes Schmierfett ?
Verfasst: 2016-09-06 13:14:34
von Baloo
Umgekehrt wird ein Stiefel draus.
Der Druck, den die Presse theoretisch aufbauen könnte, ist bei mehreren Austrittsöffnungen meist nicht relevant.
Der real in einem Schmierkanal aufgebaute Druck wird (bei mehreren Austrittstellen) begrenzt von dem Druck, bei dem das Fett aus der leichtesten durchzudrückenden Austrittsöffnung quantitativ entweicht. Und der Widerstand ist unter anderem abhängig von der Zähigkeit des Fetts.
Bei ganz dünnem Fett (oder Öl) hat man da ganz schlechte Karten ...
Grüße
Peter
Re: Zähes Schmierfett ?
Verfasst: 2016-09-08 20:51:03
von Gerhard-SEF
Wenns zäh und stark haftend sein soll da hab ich gute Erfahrungen mit Autol Top 2000 gemacht.
z.B.
http://www.ebay.de/itm/like/22086420248 ... noapp=true
verwenden wir schon seit Jahren bei unseren Feuerwehrfahrzeugen
Gerhard
Re: Zähes Schmierfett ?
Verfasst: 2016-09-09 12:40:05
von ud68
das Autol nutze ich auch.
Und: ich hatte mal einen Schmiernippel, da wollte nix durch. Das alte Fett war wohl hart geworden.
1.) Schmiernippel ausgebaut & geprüft. Druchgängig und OK
2.) Schmierkanal mit Kabelbinder sauber gepopelt, so gut es ging.
3.) Schmierkanal mit Kriechöl (WD40) gefüllt. Bei waagerechtem Schmierkanal: vorne mit etwas Fett verstopfen, dann mit dem Strohhalm an der Wd40-dose auffüllen
4.) Schmiernippel wieder rein
5.) mit Fettpresse druck aufbauen
6.) 2 Wochen so fahren
7.) mit Fettpresse abschmieren (funktionierte)
8.) 2 Wochen später nochmal Fettpresse
Udo
Re: Zähes Schmierfett ?
Verfasst: 2016-09-10 0:44:29
von Mark86
Heisluftfoehn hilft schnell und einfach
Re: Zähes Schmierfett ?
Verfasst: 2016-09-11 0:21:59
von Baloo
Hab gestern die Probemstellen nochmal mit eisgekühltem NLGI-3-Fett abgeschmiert. Die Konsistenz gefällt mir viel besser! Bei den Kreuzgelenken konnte ich damit die Hälfte der verstopften Kanäle auf diese Weise wieder freidrücken. Bei den Blattfedern leider bislang keine Veränderung. Mit den verbliebenen Problemstellen werd ich jetzt soweit möglich erst mal so ähnlich verfahren, wie Udo das gemacht hatte: Ein paar Zyklen von Freipopeln, Abschmieren, Fetten, Ölen, Bewegen und Fahren und Neuversuch. Wenn das nichts hilft, dann sehen wir weiter. Jetzt gehts erst mal in diesem Sinne in den Urlaub

Danke für die Tips!
Viele Grüße
Peter
Re: Zähes Schmierfett ?
Verfasst: 2016-09-13 6:04:01
von DäddyHärry
Wie wären Pfeifenreiniger zum Schmierkanal reinigen?
Gruß Härry