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Zu - Diskussionen über Unterfahrschutz
Verfasst: 2015-10-06 15:12:06
von Sternwanderer
Moin,
das Thema Unterfahrschutz wird ja immer wieder heiß diskutiert. Die Argumente kreisen dann zumeist um die gesetzlichen Pflichten, oder der Umgehung dieser, selten um die moralische Verpflichtung.

und das bei 56km/h
https://youtu.be/4dHo8blskI8
Re: Zu - Diskussionen über Unterfahrschutz
Verfasst: 2015-10-06 15:22:26
von Quereinsteiger
Jetzt ist mir ein bissl schlecht...
Sehr erhellend das Ganze! Danke für den Link.
Re: Zu - Diskussionen über Unterfahrschutz
Verfasst: 2015-10-06 16:32:04
von Mark86
Für mich stellte sich die Frage nie, da es für mich immer selbstverständlich war, dass unter meinen LKW ein UFS hin kommt. Zum einen hat mein TÜV-Ingenieur das gefordert und bestand darauf, dass die Ausnahme nur für öffentliche Betriebe wie Militär, Feuerwehr, Stadtreinigung, THW, etc. ist und zum anderen musste ich an irgend etwas meine Anhängerkupplung dran bauen.
Zu guter letzt stört mich das Teil aber auch GARNICHT, sondern schützt die davor verbauten Staukästen vor Feindkontakt, wobei ich da eher den Boden von unten und andere Gegenstände beim Rückwärtssetzen im Kopf hatte.
Wer aber ein Super Gelände Fahrzeug baut und mit dem Teil nicht klar kommt, tja, dann gehts eben nicht. Wenn jemand das beim TÜV durch bekommt, soll er machen. Für mich ist immer noch der Schuld, der am Handy spielt und hinten drauf fährt.
Nur an Hand des Unterfahrschutzes auf die Sicherheit so eines FZ zu schließen ist doch recht einseitig... Wenn ich mir meine mickrigen Originalspiegel anschaue und schaue, in welcher Höhe meine vordere Stoßstange ist (für die die es nicht wissen, es ist ziemlich genau Kopfhöhe eines Kindergarten / Grundschulkindes) gibt es wichtigeres als einen UFS hinten und das ist vor allem ein verantwortungsvoller Umgang mit unseren Fahrzeugen.
Re: Zu - Diskussionen über Unterfahrschutz
Verfasst: 2015-10-06 16:36:18
von Freddy
Hm, ja, blödes Thema... wie geht man damit um?
Einen LKW der wirklich ins Gelände soll kastriert soein Ding ja völlig, ein klappbarer hält gegen sowas wohl auch kaum stand und die Kilos für ein stabiles Teil sind wohl für unter 7,5er ziemlich happig.
Freddy
Re: Zu - Diskussionen über Unterfahrschutz
Verfasst: 2015-10-06 17:13:41
von Mark86
Naja, für die UFS gibt es klare Vorgaben und dazu gehört auch, dass sie geprüft sein müssen. Der Gesetzgeber hat dazu Vorgaben gemacht und die sind wie üblich ein zu halten. Damit rettet man eben X Menschen das Leben die mit einer Geschwindigkeit bis XX km/h darunter rauschen. Das man nicht alle retten kann, ist halt so, dann wäre das schwerste eines jeden LKWs der Unterfahrschutz. Irgendwo muss man Grenzen ziehen, und die hat der Gesetzgeber hinreichend definiert.
Re: Zu - Diskussionen über Unterfahrschutz
Verfasst: 2015-10-06 17:54:35
von Sternwanderer
Ja Mark, genau das meinte ich! Der Gesetzgeber hat genau definiert! Aber eben auch die Ausnahmen und damit die Möglichkeit sich den Ufs zu sparen. War für mich halt nur ein Denkanstoß im passiven Bereich andere zu schützen. Bei der Höhe der vorderen Stoßstange gebe ich Dir ja recht, aber hier habe ich wenigstens noch einen gewissen Einfluss, wenn auch nicht immer.
Re: Zu - Diskussionen über Unterfahrschutz
Verfasst: 2015-10-06 18:20:03
von Freddy
Was die vorgabe des Gesetzgebers angeht sind sehr viele hier ja außen vor, aber es ging ja auch um die moralische Verpflichtung...
und wer entscheidet eigentlich was
Mark86 hat geschrieben: hinreichend definiert.
bedeutet?
Re: Zu - Diskussionen über Unterfahrschutz
Verfasst: 2015-10-06 23:18:48
von Mark86
und wer entscheidet eigentlich was
Mark86 hat geschrieben: hinreichend definiert.
bedeutet?
http://www.verkehrsportal.de/stvzo/stvzo_32b.php
Der hintere Unterfahrschutz muss der Richtlinie 70/221/EWG des Rates vom 20. März 1970 zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Behälter für flüssigen Kraftstoff und den Unterfahrschutz von Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeuganhängern (ABl. L 76 vom 6.4.1970, S. 23), die zuletzt durch die Richtlinie 2006/96/EG (ABl. L 363 vom 20.12.2006, S. 81) geändert worden ist, in der nach § 30 Absatz 4 Satz 3 jeweils anzuwendenden Fassung entsprechen.
http://www.gidf.de/
http://eur-lex.europa.eu/legal-content/ ... 32006L0020
Abgesehen davon dass man sich auf den STVZO Teil beziehen kann von wegen "mit dem Zweck des Fahrzeuges nicht vereinbar" gibt es eben genaue Regelungen, wie ein Unterfahrschutz aus zu sehen hat, bzw. Höhe, Kraft die er Aufnahmen kann, etc.
Wie gesagt, für mich war das keine Frage, ich würde aber niemanden verurteilen dem sein FZ so konstruiert ist, dass ihm das Teil nur im Wege steht und der es daher "weglässt".
Ich denke wir haben alle ein ausgefallenes Hobby und dieses lebt vor allem von der Toleranz.
Da kann es nicht sein das der eine sich hinstellt und mit ner umgebauten Feuerwehr auf H Kennzeichen seinen Dieseldreck rausbläst, durch die Weltgeschichte fährt und auf den anderen mit dem Finger zeigt ^^ Das passt für mich nicht in die Welt.
Re: Zu - Diskussionen über Unterfahrschutz
Verfasst: 2015-10-07 0:14:46
von Sternwanderer
@Mark: Liest und verstehst Du auch Beiträge von Anderen? Du kannst gerne noch weitere Links aufführen die auf die gesetzliche Lage hinweisen, das ist aber NICHT das Thema. Auch nicht der Schadstoffausstoß alter Feuerwehrfahrzeugen, was das zum Thema beitragen soll erschließt sich mir überhaupt nicht!
Es geht nur darum für sich selber abzuwägen inwieweit man sich wohlfühlen kann ohne den Ufs.
Re: Zu - Diskussionen über Unterfahrschutz
Verfasst: 2015-10-07 8:52:48
von Kostas
meiner, ohne Unterfahrschutz.....
der aufgefahrene, eigentlich recht stabile Volvo 850...
Re: Zu - Diskussionen über Unterfahrschutz
Verfasst: 2015-10-07 10:29:00
von Freddy

made my day!
Du hörst echt garnicht zu oder?
Re: Zu - Diskussionen über Unterfahrschutz
Verfasst: 2015-10-07 11:45:23
von buckdanny
Die moralische Bedenken kann man doch leicht ablegen, Sicherheitsabstand wer den nicht einhält hat Pech gehabt.
Re: Zu - Diskussionen über Unterfahrschutz
Verfasst: 2015-10-07 11:55:32
von Ulf H
... hinteren Unterfahrschutz gibts in 4 Versionen, die baujahrabhängig vorgeschrieben sind ...
... keiner bis irgendwas Mitte der 1970-er ...
... ungeprüfter in 770 mm Höhe Mitte der 1970-er bis Anfang der 1980-er ...
... ungeprüfter in 550 mm Höhe Anfang 1980-er bis Anfang 1990-er ...
... geprüfter in 550 mm Höhe seit Anfang 1990-er ...
... ist die Hinterachse (kippertypisch) weniger als 1m vom Fahrzeugende weg, brauchts eh keinen ...
... nagelt mich nicht auf Höhen und Baujahre fest, können auch 700 und 500 mm sein ...
... soweit ich weiss wurden jeweils Fahrzeuge ohne aktuell vorgeschriebenen hinteren UFS ausgeliefert, haben die keine Ausnahmegenehmigung, so besteht Nachrüstpflicht ...
... die ungeprüften kann man gut selbst bauen, Abschleppstange biete sich dafür geradezu an ... Festigkeitwerte sind auch nur sehr ungefähr beschrieben ...
Gruss Ulf
P.S.: die Suchfunktion sollte einen Thread finden, in dem die oben genannten und grob geschätzten Daten genauer angegeben sind ...
Re: Zu - Diskussionen über Unterfahrschutz
Verfasst: 2015-10-07 12:01:11
von Freddy
Sicherheitsabstand hilft dir auch nix wenn der hinter dir den nicht einhält.
Ich hab m,al im Golf hinter meinem eigenen LKW gestanden und mir die Hinterachse angeguckt, da dachte ich auch nur: "Wenn dir jetzt einer hinten drauf nascht dann wars das aber...."
Auch vor runtergeklappten Ladebortwänden im Stadtverkehr hab ich immer Schiss...
Freddy
Re: Zu - Diskussionen über Unterfahrschutz
Verfasst: 2015-10-07 13:06:25
von Wilmaaa
Bevor ich mit unserem 170er im Gelände an eine Stelle komme, an der mich der hochgeklappte Unterfahrschutz am Weiterkommen hindert, bin ich schon 1000 Tode gestorben... aber das muss jeder selbst wissen, ob das Teil tatsächlich im Weg ist.
Bei dem ehemaligen Drittel-Deutz gibt es hinten keinen UFS, hängengeblieben ist man in Saverne manchmal mit dem Ersatzrad, was hinten unter dem Fahrzeug hängt, aber auch das waren Hügel, die man nicht ständig irgendwo rauffahren müsste.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass es einfach "cool" ist, einen Allrad-LKW ohne UFS zu haben, und dass die Überlegungen, ob man nicht einfach eine klappbare Variante nimmt, gar nicht erst angestellt werden, weil man damit halt nicht mehr so cool wäre. Das beziehe ich jetzt aber auf keine konkrete Person oder konkretes Fahrzeug.
Re: Zu - Diskussionen über Unterfahrschutz
Verfasst: 2015-10-07 14:20:34
von Bahnhofs-Emma
Hallo,
gelegentlich haben die hochgeklappten seitlichen UFS auch schon im Gebüsch gesteckt, sind aber auch ohne Probleme da wieder raus gekommen. Da kann man mit leben.
Grüße
Marcus
Re: Zu - Diskussionen über Unterfahrschutz
Verfasst: 2015-10-07 14:44:20
von Wilmaaa
Re: Zu - Diskussionen über Unterfahrschutz
Verfasst: 2015-10-07 15:04:16
von lura
Wenn ich mir das so gedanklich anschaue, hat der Gesetzgeber einen gewissen Schutz bei Auffahrunfällen gefordert. Widerstandsmoment W=35cm3. Das ist nicht so viel. Also nur für gewisse Fälle. Das Lebensrisiko ist damit nicht abgedeckt.
ich denke daher ein vorsichtiger und vorausschauender Umgang mit unseren LKW ist wichtiger als ein hinterer UFS. Damit kann man wirklich Leben retten. Denjenigen, der mit 60 oder mehr km/h hinten drunter ballert, schützt so ein UFS jedenfalls nicht. In dem Video war ein normaler UFS von Huyndai und ein Verstärkter an einem US-Trailer zu sehen. Was da der in D vorgeschriebene UFS leisten würde ist nicht bekannt.
Zu - Diskussionen über Unterfahrschutz
Verfasst: 2015-10-23 21:03:29
von maxd
Heute in der Werkstatt zwei interessante Gedanken:
Bei einer Vollbremsung: wie stark geht dein Heck hoch? Wie viele Sportwagen passen in dem Moment unter einem 550mm UFS durch?
Welche UFS/nicht UFS Lösung überträgt die geringsten Kräfte auf die Personen im LKW Führerhaus? Hier gab es ja mal gruselige Bilder von den Zerstörungen an einem Unimog, dem ein PKW 'draufgerauscht ist.
In dem Video wird der Trailer mit verstärktem UFS jedenfalls mehr nach vorne geschoben.
Re: Zu - Diskussionen über Unterfahrschutz
Verfasst: 2015-10-23 21:41:14
von Flammkuchenklaus
Welche UFS/nicht UFS Lösung überträgt die geringsten Kräfte auf die Personen im LKW Führerhaus?
Irgendwie ziemlich zynisch die Frage.
Die Antwort kann darauf etwa so lauten:
Der inzwischen durch Kontakt mit der Ladekante Kopflose Autofahrer kracht nahezu ungebremst in die Hinterachse.
Klaus
Re: Zu - Diskussionen über Unterfahrschutz
Verfasst: 2015-10-24 9:31:00
von Speed5
maxd hat geschrieben:Heute in der Werkstatt zwei interessante Gedanken:
Bei einer Vollbremsung: wie stark geht dein Heck hoch? Wie viele Sportwagen passen in dem Moment unter einem 550mm UFS durch?
Welche UFS/nicht UFS Lösung überträgt die geringsten Kräfte auf die Personen im LKW Führerhaus? Hier gab es ja mal gruselige Bilder von den Zerstörungen an einem Unimog, dem ein PKW 'draufgerauscht ist.
In dem Video wird der Trailer mit verstärktem UFS jedenfalls mehr nach vorne geschoben.
Meinst du den hier?
http://www.allrad-lkw-gemeinschaft.de/p ... l&start=60
Gruß Michael
Re: Zu - Diskussionen über Unterfahrschutz
Verfasst: 2015-10-24 9:59:22
von AL28
Hallo
An unsern Allrad betrieben Schleppwagen mit dehnen ich liegen gebliebene Busse heimhole und der so ca. 2bis 3 Jahre alt ist gibt es auch keinen extra Unterfahrschutz hinten . Nur die normale Stoßstange .
War so auch immer beim TÜV und es gab und gibt damit keine Probleme .
Ist so ein TGA siehe hier
http://www.nordbayern.de/region/fuerth/ ... -1.4157132
Zugeben , das einzige was hinten rein-fährt sind Busfahrer die bei Schleppen denken sie sind wieder auf Linie und nich mit abbiegen wollen und vergessen das der Bus an der Schleppstange hängt , oder telefonieren müssen oder nicht merken das man zu Depot abbiegen muß und mit lenken muss .
Gruß
Oli
Re: Zu - Diskussionen über Unterfahrschutz
Verfasst: 2015-10-31 23:33:44
von Techniker
Sternwanderer hat geschrieben:Moin,
das Thema Unterfahrschutz wird ja immer wieder heiß diskutiert. Die Argumente kreisen dann zumeist um die gesetzlichen Pflichten, oder der Umgehung dieser, selten um die moralische Verpflichtung.

und das bei 56km/h
https://youtu.be/4dHo8blskI8
Hallo Mike,
an der Stelle kann wohl niemand Dir eine befriedigende Antwort geben, da hier die "Sicherheit" der "Freiheit" konträr gegenübersteht. Typisch für im technokratischen Denken gefangene Alt-Bundesbürger ist das Sich-Zurückziehen auf die Gesetzeslage und die definierten Forderungen des "Staates" und deren Lücken. kurz gesagt: Rückwärtsgewandt, die eigene Verantwortung leugnend, innovationslos bis menschenverachtend.
Du hingegen suchst nach einer "ganzheitlichen" Antwort/Lösung, was für Dich als nachdenklichen und mitfühlenden Menschen spricht, der auch das mögliche "danach" in den Blick nehmen möchte. Leider ist Dein Zwiespalt mit dem des Fliegens vergleichbar: Flugzeuge können abstürzen und Passagiere und Personen, die im Absturzmoment an der Absturzstelle/schneise waren, werden in Mitleidenschaft gezogen. Kompromiß gibt es leider keinen, außer dem, daß alle ihren Job gut machen: Der Flugzeugkonstukteur, der Flugzeugservice, der Pilot, die Flugsicherung, die Routenplanung hinsichtlich der Flugroute über nicht- oder wenig bewohntes/frequentiertes Gebiet... 100%ige Sicherheit wäre durch das Einstellen des Luftverkehrs zu erreichen, die übrigen Risken des Lebens blieben aber auf allen anderen Gebieten im Großen und Ganzen unberührt...
Letztendlich mußt Du entscheiden, ob Du einen zuverlässigen Unterfahrschutz an Deinem LKW seelisch besser verkraftest, als Unfallopfer, zu denen es bei einem möglichen Unfall kommen kann oder ob doch die optimale Geländegängigkeit Deines Fahrzeuges Dir wichtiger ist... Jede Entscheidung heißt auch immer, sich gegen andere Möglichkeiten zu entscheiden, auf sie zu verzichten. Mehr als eine allzeit unfallfreie Fahrt kann ich Dir an dieser Stelle nicht wünschen - und natürlich eine gute Entscheidung...
Gruß
Techniker