Anfängerfragen zu Unimog, 1017A und 110-17
Verfasst: 2013-07-18 18:00:06
Servus zusammen,
nachdem’s hier ja keine Vorstellungsecke gibt, sag‘ ich mal an dieser Stelle ein ganz herzliches „Hallo!“ in die Runde.
Nachdem wir nun seit einigen Jahren mit einem VW T5 California unterwegs sind und auch schon mal ein von Seikel höhergelegtes Exemplar mit immerhin gut 50cm Wattiefe besessen haben (noch ohne erhöhte Ansaugung und Getriebeentlüftung), reifte nun der Wunsch für die nächsten Reiseziele besser gerüstet zu sein und das Abenteuer Allrad-LKW anzugehen.
Speziell soll es mit dem Neuen nach Island, Südafrika und wahrscheinlich auch in den wilden Osten gehen. Sand ist dabei (noch) nicht so im Fokus ...
Dabei gibt’s beruflich bedingt leider nur Trips von max. 6 Wochen Länge.
Nachdem der Schritt vom VW Bus zum LKW doch recht groß ist, wollen wir das Projekt in 2 oder 3 Schritten angehen, d.h. im ersten Schritt einen LKW mit Minimalausbau (z.B. noch keine Zusatztanks, wenig Wasser, …) realisieren und diesen in Stufe 2 dann aufrüsten bzw. in Stufe 3 evtl. auf etwas größeres/ anderes umsteigen.
Als Budget hatte ich für die Stufe 1 so ca. 28-30T€ (Reisefertig mit Minimalausbau) eingeplant … bin aber kein Schrauber, jedoch nicht mit zwei linken Händen ausgestattet und gewillt hinzuzulernen. Innenausbau bekomme ich für Stufe 1 aber hin …
Das erste Jahr sollte allerdings nach einem gründlichen Check des Basisfahrzeuges (noch beim Händler) ohne größere Themen abgehen (soweit man das bei einem älteren LKW überhaupt sagen kann).
Jetzt hoffe ich hier in diesem Forum natürlich auf ein paar Tipps, damit das Abenteuer auch gelingen kann.
Folgende Punkte muss der zukünftige LKW auf jeden Fall erfüllen:
- Tauglich für H-Kennzeichen (wir wohnen in einer dieser
Umweltzonen)
- Mit Minimalausbau legal als 7.49to zu fahren (ganz reisefertig max. <2% überladen)
- 3 Sitzplätze im Fahrerhaus für 2 Erwachsene (leider keine Hungerhaken) und ein Kind (aktuell bald 4 Jahre)
Nach einigem Stöbern hatte ich eigentlich drei Fahrzeuge in die enger Auswahl genommen, bin aber von einem fast wieder etwas abgerückt.
Dies wäre ein Unimog 1300 (100kW) mit San Kabine von der Bundewehr gewesen.
Speziell reizvoll an dieser Variante fand ich die Tatsache, dass es ein Unimog ist ;-), das Teil nicht zu lang/ zu hoch geworden wäre, super Geländefähigkeit und irre Wattiefe gehabt hätte und in einer zweiten Stufe mit Hilfe eines Splitgetriebes auch eine vernünftige Reisegeschwindigkeit zu realisieren gewesen wäre.
Auch wäre der Kabinenausbau durch die vorhandene Standheizung, den Stromanschluss und die vorhandenen Fenster im ersten Schritt eher einfach gewesen.
Was den Mog aktuell fast aus dem Rennen geschmissen hat ist, dass ich ziemliche Probleme mit 3 ordentlichen Sitzen im Fahrerhaus sehe. Es gibt zwar einige tolle Beschreibungen zum Einbau von zwei Einzelsitzen aus einem VW Touran im Netz, aber dabei wird wohl ein schmälerer Mittelsitz verwendet und ob man das mit dem H-Kennzeichen vereinbart bekommt???
Die Lösung mit drei luftgefederten Einzelsitzen und den Änderungen am Schaltgestänge habe ich gesehen, das trau' ich mir aber nicht zu und ob das mit dem H-Kennzeichen zu machen ist?
Gibt's sonst noch Lösungen, die die Experten in Petto haben, oder muss ich mir das einfach abschminken?
Ein weiterer Aspekt ist dann auch noch, dass die Ausbaulösung mit 3 Schlafplätzen in der San-Kabine ziemlich eng wird und meine bessere Hälfte eher auf einen Shelter (s.u.) anspringt.
Damit sind aktuell folgende Varianten favorisiert:
Variante 1: 1017A (oder Vergleichbares von Mercedes) mit Umrüstung auf Einzelbereifung und Shelter II auf einem entsprechenden Rahmen (ohne Pritsche um Gewicht zu sparen)
Hier sind die drei Plätze nun gar kein Problem und der zusätzliche Raum im Shelter würde uns schon gut gefallen.
Nachteile sehe ich u.a. hier:
Die Wattiefe beträgt in Serie wohl nur 50cm.
Was sind da die Probleme (da hatte mein Seikel T5 ja schon so viel) bzw. kann man da mit einfachen Mitteln etwas erreichen und wenn ja, auf welche Werte kann man da kommen?
Die Reisegeschwindigkeit ist in Serie mit 83km/h eher bescheiden und dürfte selbst mit Einzelbereifung durch das 5-Gang Getriebe bei akzeptablen Motordrehzahlen eher beschränkt bleiben.
Gibt es hier Lösungen bzw. was kann man erreichen (die Suche hat mir hier nicht so wirklich weitergeholfen)?
Beschränkte Geländefähigkeit, da es nur eine Hinterachssperre und Mittensperre (hab ich das richtig gelesen?) gibt.
Wie würden Nutzer des 1017A die Geländefähigkeiten einschätzen? Wir werden damit kein Trial fahren wollen, aber in Island und auf etwas heftigeren Passagen sollte der LKW schon noch gut durchkommen bzw. hochkommen.
Variante 2: Iveco-Magirus 110-17 (der Kürzere ...) von der BW mit Umrüstung auf Einzelbereifung und Shelter wie oben
Platztechnisch im Führerhaus identisch zum Mercedes, wenn ich das richtig gesehen habe und vom Aufbau her eigentlich auch gleich.
Fragen wären hier:
Wie ist beim 110-17 die Wattiefe? An einigen Stellen habe ich etwas von ca. 100cm gelesen, aber stimmt das bzw. sind die so Serie oder muss man dazu etwas ändern?
Wie ist das mit der Reisegeschwindigkeit beim 110-17? Hat das Teil nicht einen Gang mehr? Gibt's hier Erfahrungen, wie der Lärmpegel bei sagen wir 85km/h ist und wie hoch der Motor da drehen muss?
Ist die Geländefähigkeit mit dem 1017A zu vergleichen oder besser/ schlechter und wenn ja, warum?
Allgemein stellt sich natürlich auch noch die Frage nach der Robustheit des 110-17 gegenüber dem 1017A. Im Netz habe ich etwas gefunden, dass die MK von Magirus generell nicht mehr so robust gebaut sein sollen, wie die richtig alten Teile und das speziell bei den MK Rost an der Kabine im unteren Bereich ein Thema sein soll.
Können die Spezialisten das bestätigen bzw. wie seht Ihr die Qualität im Vergleich zum Mercedes.
Interessant ist dabei, dass die 110-17 aktuell wohl 4000€ und mehr günstiger zu haben sind als die 1017A, was die Teile reizvoll macht, aber eben auch etwas nachdenklich stimmt.
Ach so, zeitlich ist das Projekt nicht so kritisch, da wir erst 2015 definitiv (Island) damit starten wollen. Wenn’s 2014 wird ist’s auch ok, aber lieber ein vernünftiges Basisfahrzeug (auch im Hinblick auf das H-Kennzeichen) als eine Bastelbude (s.o.).
Letzte Frage
Ist damit zu rechnen, dass z.B. die 110-17, aber auch die 1017A eher teurer werden, wenn die Dinger schon Oldtimerstatus haben? Soll man deshalb ggf. doch schon Anfang 2014 ein Fahrzeug kaufen, dass erst einige Monate später 30 Jahre alt wird oder ist das in der Regel schon eingepreist?
Habe ich irgendwas vergessen (sicherlich) was man noch beachten soll bzw. gibt es evtl. noch andere Basisfahrzeuge, die in mein Schema passen?
Viele Grüße
MUeCke
PS: Ein Traum wäre auch der Steyr 12M18 mit Shelter auf einem Rahmen mit Containerlocks, aber den gibt es ja erst mit Zulassungen ab 1986/87, wenn ich das richtig gelesen habe und somit wäre das erst ein Truck für die Stufe 3, wenn wir total infiziert sind …
nachdem’s hier ja keine Vorstellungsecke gibt, sag‘ ich mal an dieser Stelle ein ganz herzliches „Hallo!“ in die Runde.
Nachdem wir nun seit einigen Jahren mit einem VW T5 California unterwegs sind und auch schon mal ein von Seikel höhergelegtes Exemplar mit immerhin gut 50cm Wattiefe besessen haben (noch ohne erhöhte Ansaugung und Getriebeentlüftung), reifte nun der Wunsch für die nächsten Reiseziele besser gerüstet zu sein und das Abenteuer Allrad-LKW anzugehen.
Speziell soll es mit dem Neuen nach Island, Südafrika und wahrscheinlich auch in den wilden Osten gehen. Sand ist dabei (noch) nicht so im Fokus ...
Dabei gibt’s beruflich bedingt leider nur Trips von max. 6 Wochen Länge.
Nachdem der Schritt vom VW Bus zum LKW doch recht groß ist, wollen wir das Projekt in 2 oder 3 Schritten angehen, d.h. im ersten Schritt einen LKW mit Minimalausbau (z.B. noch keine Zusatztanks, wenig Wasser, …) realisieren und diesen in Stufe 2 dann aufrüsten bzw. in Stufe 3 evtl. auf etwas größeres/ anderes umsteigen.
Als Budget hatte ich für die Stufe 1 so ca. 28-30T€ (Reisefertig mit Minimalausbau) eingeplant … bin aber kein Schrauber, jedoch nicht mit zwei linken Händen ausgestattet und gewillt hinzuzulernen. Innenausbau bekomme ich für Stufe 1 aber hin …
Das erste Jahr sollte allerdings nach einem gründlichen Check des Basisfahrzeuges (noch beim Händler) ohne größere Themen abgehen (soweit man das bei einem älteren LKW überhaupt sagen kann).
Jetzt hoffe ich hier in diesem Forum natürlich auf ein paar Tipps, damit das Abenteuer auch gelingen kann.
Folgende Punkte muss der zukünftige LKW auf jeden Fall erfüllen:
- Tauglich für H-Kennzeichen (wir wohnen in einer dieser


- Mit Minimalausbau legal als 7.49to zu fahren (ganz reisefertig max. <2% überladen)
- 3 Sitzplätze im Fahrerhaus für 2 Erwachsene (leider keine Hungerhaken) und ein Kind (aktuell bald 4 Jahre)
Nach einigem Stöbern hatte ich eigentlich drei Fahrzeuge in die enger Auswahl genommen, bin aber von einem fast wieder etwas abgerückt.
Dies wäre ein Unimog 1300 (100kW) mit San Kabine von der Bundewehr gewesen.
Speziell reizvoll an dieser Variante fand ich die Tatsache, dass es ein Unimog ist ;-), das Teil nicht zu lang/ zu hoch geworden wäre, super Geländefähigkeit und irre Wattiefe gehabt hätte und in einer zweiten Stufe mit Hilfe eines Splitgetriebes auch eine vernünftige Reisegeschwindigkeit zu realisieren gewesen wäre.
Auch wäre der Kabinenausbau durch die vorhandene Standheizung, den Stromanschluss und die vorhandenen Fenster im ersten Schritt eher einfach gewesen.
Was den Mog aktuell fast aus dem Rennen geschmissen hat ist, dass ich ziemliche Probleme mit 3 ordentlichen Sitzen im Fahrerhaus sehe. Es gibt zwar einige tolle Beschreibungen zum Einbau von zwei Einzelsitzen aus einem VW Touran im Netz, aber dabei wird wohl ein schmälerer Mittelsitz verwendet und ob man das mit dem H-Kennzeichen vereinbart bekommt???
Die Lösung mit drei luftgefederten Einzelsitzen und den Änderungen am Schaltgestänge habe ich gesehen, das trau' ich mir aber nicht zu und ob das mit dem H-Kennzeichen zu machen ist?
Gibt's sonst noch Lösungen, die die Experten in Petto haben, oder muss ich mir das einfach abschminken?
Ein weiterer Aspekt ist dann auch noch, dass die Ausbaulösung mit 3 Schlafplätzen in der San-Kabine ziemlich eng wird und meine bessere Hälfte eher auf einen Shelter (s.u.) anspringt.
Damit sind aktuell folgende Varianten favorisiert:
Variante 1: 1017A (oder Vergleichbares von Mercedes) mit Umrüstung auf Einzelbereifung und Shelter II auf einem entsprechenden Rahmen (ohne Pritsche um Gewicht zu sparen)
Hier sind die drei Plätze nun gar kein Problem und der zusätzliche Raum im Shelter würde uns schon gut gefallen.
Nachteile sehe ich u.a. hier:
Die Wattiefe beträgt in Serie wohl nur 50cm.
Was sind da die Probleme (da hatte mein Seikel T5 ja schon so viel) bzw. kann man da mit einfachen Mitteln etwas erreichen und wenn ja, auf welche Werte kann man da kommen?
Die Reisegeschwindigkeit ist in Serie mit 83km/h eher bescheiden und dürfte selbst mit Einzelbereifung durch das 5-Gang Getriebe bei akzeptablen Motordrehzahlen eher beschränkt bleiben.
Gibt es hier Lösungen bzw. was kann man erreichen (die Suche hat mir hier nicht so wirklich weitergeholfen)?
Beschränkte Geländefähigkeit, da es nur eine Hinterachssperre und Mittensperre (hab ich das richtig gelesen?) gibt.
Wie würden Nutzer des 1017A die Geländefähigkeiten einschätzen? Wir werden damit kein Trial fahren wollen, aber in Island und auf etwas heftigeren Passagen sollte der LKW schon noch gut durchkommen bzw. hochkommen.
Variante 2: Iveco-Magirus 110-17 (der Kürzere ...) von der BW mit Umrüstung auf Einzelbereifung und Shelter wie oben
Platztechnisch im Führerhaus identisch zum Mercedes, wenn ich das richtig gesehen habe und vom Aufbau her eigentlich auch gleich.
Fragen wären hier:
Wie ist beim 110-17 die Wattiefe? An einigen Stellen habe ich etwas von ca. 100cm gelesen, aber stimmt das bzw. sind die so Serie oder muss man dazu etwas ändern?
Wie ist das mit der Reisegeschwindigkeit beim 110-17? Hat das Teil nicht einen Gang mehr? Gibt's hier Erfahrungen, wie der Lärmpegel bei sagen wir 85km/h ist und wie hoch der Motor da drehen muss?
Ist die Geländefähigkeit mit dem 1017A zu vergleichen oder besser/ schlechter und wenn ja, warum?
Allgemein stellt sich natürlich auch noch die Frage nach der Robustheit des 110-17 gegenüber dem 1017A. Im Netz habe ich etwas gefunden, dass die MK von Magirus generell nicht mehr so robust gebaut sein sollen, wie die richtig alten Teile und das speziell bei den MK Rost an der Kabine im unteren Bereich ein Thema sein soll.
Können die Spezialisten das bestätigen bzw. wie seht Ihr die Qualität im Vergleich zum Mercedes.
Interessant ist dabei, dass die 110-17 aktuell wohl 4000€ und mehr günstiger zu haben sind als die 1017A, was die Teile reizvoll macht, aber eben auch etwas nachdenklich stimmt.
Ach so, zeitlich ist das Projekt nicht so kritisch, da wir erst 2015 definitiv (Island) damit starten wollen. Wenn’s 2014 wird ist’s auch ok, aber lieber ein vernünftiges Basisfahrzeug (auch im Hinblick auf das H-Kennzeichen) als eine Bastelbude (s.o.).
Letzte Frage

Habe ich irgendwas vergessen (sicherlich) was man noch beachten soll bzw. gibt es evtl. noch andere Basisfahrzeuge, die in mein Schema passen?
Viele Grüße
MUeCke
PS: Ein Traum wäre auch der Steyr 12M18 mit Shelter auf einem Rahmen mit Containerlocks, aber den gibt es ja erst mit Zulassungen ab 1986/87, wenn ich das richtig gelesen habe und somit wäre das erst ein Truck für die Stufe 3, wenn wir total infiziert sind …