Allrad-LKW-Gemeinschaft

Nachtrag, dito wie oben Anbauteile. Mit 2K Epoxy grundiert, 4-6 Stunden ablüften und anschliessend mit 2K Novagrau lackiert. Hoffe die Lackierung wird mich überleben !

Wirklich beeindruckende Arbeit!

Das Innenleben sieht ja noch echt gut aus, welche Laufleistung haben die Achsen hinter sich gebracht?

Guten Abend und besten Dank, die Achsen haben ca. eine Laufleistung von 450`000 km.

Die Laufflächen der Wellendichtringe des Kardanwellenflansches und der Durchtriebswelle hatten teils spürbare Einlaufspuren / Rost. Lauffläche der Durchtriebswelle war in schlechterm Zustand obwohl "hinter" der Achse in Fahrtrichtung. Ganzer Flansch inklusive Lauffläche gestrahlt, grundiert und lackiert.

Dichtfläche des Wellenflansches mit Sandpapier abgezogen bis blank, verbleib der Grundierung und Farbe in Vertiefungen (Fotot Nr. 5). Flächen mit Aceton gereinigt, Wellenschutzhüles mit einem genau passendem Rohr und Loctite (Fugen / Wellen / Nabe) aufgezogen.

Bei erneuten Leckagen kann die Welle oder Flansch demontiert werden und Wellendichtringe / Wellenschutzhülse getauscht werden.

Bin wieder an einem Punk wo Schwarmwissen gefragt ist.

Habe die Endantriebe (Planeten) komplett zerlegt und gereinigt, habe zu wenig sauber gearbeitet / vorbereitet zum sandstrahlen. Wärend des strahlens ist Stralgut in die Endantriebe gelangt !

Achsbaumuster: 740.546 / V: 000939 / HD7/016 DG-13

Nach Reparaturleitfaden von Mercedes sind die Schrauben Pos. 10 auf Bild Nr.3 zu ersetzen.

Artikel Nummer MB: A 942 990 02 14 28

Sechskantschraube M 14 x 1.5 / 10.9

Foto Nr. 1

Sind die Schrauben die ich ausgebaut habe M14 X 1.5 / 10.9 mit Sperrverzahnung / Schaftdurchmesser 15.98mm / Schaftlänge 31.0mm / Gesamtlänge 60.0mm

Foto Nr. 2

Dies sind die neuen Schrauben und es sind nur noch diese erhältlich, nach Aussage Mercedes.

M14 X 1.5 / 10.9 ohne Sperrverzahnung / Schaftdurchmesser 15.97mm / Schaftlänge 28.0mm / Gesamtlänge 60.0mm

Optisches Merkmal ist der unterschidlich ausgeführte Schaft der Schraube, ist eine ca. 0.2mm tiefe Nut mit Rechtsdrall.

Frage: Aus welchen Gründen ist der Schaft der Schraube so ausgeführt / bearbeitet / hergestellt? Was ist der Nutzen und wie werden diese Schrauben gesichert?

Steh ich auf dem Schlauch und studiere zu weit? Hat jemand eine Erklärung, ein Reparaturleitfaden oder dies schon selbst bewerkstelligt?

Besten Dank im voraus, Gruss Zauber.

Korrektur Schrauben: Artikel Nummer MB: A 942 990 02 14

Nach instandstellung der Dichtfläche der Durchtriebswelle mit einer Wellenschutzhülse sind noch die Radialwellendichtringe der Nutmutter zu ersetzen. Nutmutter mit neuen Dichtungen vorsichtig auf Welle aufschieben (Staublippen der Wellendichtringe können durch die Wellenschutzhüles zerschnitten werden). Neues Lager erwärmen und aufziehen. Lager wird mit einer Nutmutter auf der Welle gesichert, habe leider kein Foto der komplett instandgestellten Welle.

Einbau des Pignon in die hintere Gehäusehälfte des Durchtriebs. Beidseitig neue Lagerschalen setzen, Mass des anzufertigenden Distanzrings ermiteln um später die korrekte vorspannung der Lager zu erreichen.

Hinteres Lager auf Pignonwelle aufziehen, Distanzring um die vorgeschriebene Lagervorspannung zu erhalten auf Drehbank bearbeiten. Pignon in Gehäusehälfte einbauen, vorderes Lager erwärmen / aufziehen, Zahnrad und Mutter montieren.
Blockierwerkzeug anfertigen um die Mutter auf der Pignonwelle mit 900 Nm anzuziehen. Mit Schleppmoment Messgerät die Lagervorspannung kontrollieren (2 - 3 Nm).

Die einstellerei des Schleppmoments (Lagervorspannung) hat mich fast den letzten Nerv gekostet , habe das Pignon x mal ausgebaut (mit der ganzen Baugruppe unter die Werkstattpresse) um wieder 0.01 - 0.02 mm am Distanzring abzutragen. Dies in Hunderstel Schritten und jedes mal wieder erneut zusammenbauen und die Mutter mit Drehmoment anziehen. Hatte am Schluss genau die 3 Nm erreicht .

Um das Einbaumass des Pignon zu ermitteln wurde die Hintere Gehäusehälfte mit dem Achseinsatzghäuse verschraubt. Das Einbaumass ist auf der Welle des Pignon eingraviert. In meinem Fall 106.00mm. Mit einer 10mm Paralellunterlage und Tiefenmass ohne Distanzscheiben messen und die einzulegende Distanzscheibe(n) ermitteln.

Dichtrig zwischen den zwei Gehäusehälften montieren, durch diese Aussparung wir später die Durchtriebswelle geführt.

Beidseitiges auftragen von anarober Dichtmasse auf Dichtflächen und Distanzscheiben, Scheiben richtig einlegen (Ölführung!) und Bauteile miteinander verschrauben, Einbaumass erneut kontrollieren.

Foto Nr. 2 Symbolbild, hatte keine Foto ohne Distanzscheiben!

Um das Tellerrad mit den Differenzial zu verschrauben musste ich dies unter der Presse festsetzen um die Schrauben auf das vorgeschriebene Moment anzuziehen.
Anschliessend Lager und Muffe der Quersperre montieren / sichern. Tellerrad mit Differenzial in Achseinstz einbauen und Klaue mit Welle montieren. Vor Einbau des Achseinsatzes ist die Funktion der Sperre zu prüfen! In meinem Fall war die Klaue um 180° verdreht dh. Sperre war immer eingelegt! Ausbau, Klaue wenden, einbau, erneutes prüfen!

Zauber,

ich verfolge Deine Arbeit und bin von den Socken in welcher Präzision Du unterwegs bist. Hat Lehrbuch Anspruch.

Danke für's Teilhaben lassen und Weiter zeigen.

Gruß Guido

Guten Abend, hallo Guido.

Besten Dank für die , aber auch mir passieren fehler!

Ausmessen der Führungsbohrungen am Achskörper = Mass X

Pignon und Tellerrad sind im Achseinsatz eingebaut, Einstellung des Zahnflankenspiels 0.30 - 0.41mm mittels Messuhr in der Mitte / Mitte des Zahns vom Tellerrad. Dies am ganzen Umfang verteil an drei Stellen / 120° messen. Erstaundlicherweise hat das Tellerrad meines Erachtens eine grosse Fertigungstolereanz >0.05mm

Touchier Farbe an drei Stellen am Tellerrad auftrage, Tellerrad mit einem Holzklotz bremsen und dies in Fahrrichtung durchdrehen. Wenn Tragbild iO. muss mit dem linken Gewindering die Lagervorspannung eingestellt werden. Das Aussenmass der Führungsbolzen vom Achseinsatz muss 0.05 - 0.08mm grösser sein als das Mass der Achsbrück. Durch diese Differenz wird bei Einbau des Achseinsatzes die Vorspannung in den Lager erzeugt.

Die Schrauben der Lagerdeckel mit 250 Nm festziehen, die Zahnflanken reinigen, frische touchier Farbe auftragen und Tragbild erneut prüfen. Zu Schluss beidseitig die Gewinderinge sichern!

Schiebemuffe der Quersperre einbauen und Zylinder bzw. Kolben mit einer Schraube blockieren damit die Muffe an Ort bleibt bis die Achswelle eingebaut ist.

Touchier Farbe blau ist von mir, die gelbe von Euroricambi / Lambert. Die Zahnradpaare werden wohl nach der Fertigung aufgespannt und das Tragbild optisch geprüft.

Für diesen Arbeitsschritt hatte ich eine ganze Nacht. Habe leider nicht mehr Detailfotos oder kann diese nicht finden!

Schönen Abend allerseits, Gruss Zauber.

Moin,
Bewundernswert, die Präzision und dein beharrungsvermögen.
Und die Dokumentation.
Ich bin ja geborener und gelernter ,bekennender Grobmotoriker
Das wäre nix für mich...und für die Achse.
Was ich mich zwischendurch Frage....wenn du mit dem Rest des Lkw genau so verfährst....kann sich das Projekt etwas hinziehen...oder?
Was hast du denn wann mit dem LKW geplant?
Gruß Markus

Hallo Markus

Ja das Projekt kann sich noch hinziehen, muss / darf aber noch 25 Jahre arbeiten !

Die Restlichen Baugruppen werde ich nicht bis ins letzte Detail überarbeiten, ausgenommen Chassis und eventuell Motor.

Angedacht wäre eigentlich den ganzen Osten zu bereisen hauptsächlich die Russische Föderation, werden sehen was die Zeit mit sich bringt.

Gruss Zauber

Ich würde die Schrauben mit Loctite einsetzen und wie vorgeschrieben anziehen.

Guten Abend, es ist nur schleppend weitergelaufen.

Achseinsatz ist in der Achsbrücke verbaut, revidierter Längsausgleich mit neuen Lagern eingesetzt. Neuer Zylinder Längssperre verbaut und Sperre auf Funktion geprüft.

Kardanwellenflasch Eingang zeite Achse montiert, Durchtrieb blockiert, Nutmutter mit Hilfe von einem Drehmomentverstärker auf 800 Nm festgezogen. Nutmutter mit Gewindedicht montiert, Foto Nr. 1 - 4.

Instandgestellte Durchtriebswelle Ausgang zweite Achse eingebaut. Einbau der Durchtriebswelle ist heikel da die Welle mit Nutmutter / Wellendichtringe und Lager komplett eingebaut werden muss ohne die Wellendichrige zu beschädigen. Nutmutter mit Gewindedicht auf 1000 Nm festgezogen, 3 mal alle 20 minuten das Drehmoment kontrolliert!
Dies ist der Achsausgang mit Lochfras am Achskörper / Kragen und aufgeklebtem Stahlblech, konnte die Nutmutter zu keinem Zeitpunkt nachziehen Foto 5 - 7.

Das ist ja profischraubermäßig, sehr cool. Danje für die Fotos. Hast Du alle ausgetauschten Teile original wiederbeschaffen können?

Hallo Bernd, besten Dank. Ja es wäre fast noch alles original bei Mercedes zu erwerben. Wenn möglich beziehe ich alles über freie Lieferanten, denn der Preisaufschlag ist zum teil ominös !

Gelenklager und Dichringe in den Bremswellenführungen ersetzen, dito Bremsträger. Was mich erstaut hat, das die befestigungsbohrungen nich als Sackloch ausgeführt sind. Die unteren Schrauben (Foto Nr. 2) sind konstant unter Ölniveau! Anschliessend montage der Bremswellen und Nachsteller.

Bevor es mit dem Zusammenbau weitergehen konnte musste ich diverse Anbauteile strahlen, grundieren und lackieren. Alles was mit Farbe in Zusammenhang steht ist für mich immer ein "müssen" , obwohl das Ergebnis, meines Erachtens sich anschauen lässt.

Ebenso die Radnaben gestrahlt und mit 2K Epoxy grundiert. Wer zu faul ist um richtig abzukleben muss anschliessend die Aussenplaneten komplett zerlegen um diese vom Strahlgut zu reinigen !!
Die Kontaktflächen von Radnabe zu Hut und Hut zu Felge, habe ich vorgänig hauchdünn mit Zinkstaub angenebelt um ein setzten in zusammengebautem Zustand zu vermeiden.

Nach grundiern und Durchtrocknung der Nabenteile, konnten die neuen Lagerschalen / Lager und Rdialwellendichtringe verbaut werden.

Lagerschalen innen und Radlager zwischen Innenring und Kegelrollen mit Fettpresse gefüllt, um im ersten Moment den Trockenlauf zu vermeiden. Im weitern die Radialwellendichringe hinter Dichtlippe gefüllt, damit bei der Montage die Feder an Ort und Stelle bleibt. Die Aussenseite der Radialwellendichtrine mit Loctite Fugen / Wellen / Nabe bestrichen damit sie sich leichter montieren lassen und dicht gegen das Nabengehäuse sind.

Guten Abend, und wieder etwas weiter.

Die verbauten Bremsbacken waren unterrostet, teilweise einen Spalt von bis zu 2mm zwischen Bremsträger und Bremsbelag. Habe die alten Beläge demontiert und muste feststellen das die Träger nur noch Kernschrott sind. Neue Bremsträger, geschweisste aus Stahl sind nur schwer neu erhältlich und dementsprechend kostenintensiv. Habe vier neue von Markus aus dem Forum erwerben können, besten Dank für deine Bemühungen .
Neue Träger gestrahlt, grundiert und Beläge frisch aufgenietet. Vor montage der Bremsbacken noch neue Verschleisringe am Achsstummel aufgezogen, damit auch in Zukunft alles Dicht bleibt!

Sa-gen-haft!

Hallo Zusammen

Vorgänig noch die Bremsschlider Instand gestellt, ist für mich nicht nachvollziehbar das dies neu pro Stück über 200 Euro kosten sollen! Habe leider keine passenden im Zubehör gefunden.

Eine Vorlage / Muster anfertigen und vier Stück aus 1mm Stahlblech ausschneiden und einpassen. Heften, anprobe, schweissen und nachrichten. Passt und tut seinen Zweck, hat aber einen ganzen Samstag gekostet.

Guten Abend

Foto 1 - 4 Radnaben mit neuen Lager / Dichtungen sind montiert. Hohlrad auf Achsstummel aufgesteckt und die erste Nutmutter setzen. Anschliessend unter Drehung der Radnabe die Nutmutter mit 600 Nm festziehen. Mit grossem Schonhammer die Radnabe massiert damit sich die Radlager setzen. Nutmutter anlösen, Messuhr und Halter montieren, Nutmutter soviel lösen das ein Ladragerspiel von ca. 0.2 - 0.3 mm messbar ist.

Foto 5 - 6 Sicherungsblech auf Achsstumel schieben und zweite Nutmutter setzen. Zweite Mutter erneut mit 600 Nm festziehen, Messeinrichtung montieren, Radlagerspiel messen.

Wenn zuviel spiel, die äussere Mutter lösen, innere Mutter ein wenig nachstellen. Äussere Mutter erneut mit 600 Nm festziehen, Messuhr montieren und Radlagerspiel durch achsiales schieben der Nabe ablesen: 0.02mm

Foto 7 Sicherungsblech nach innen und aussen umlegen.

Jetzt fragen sich sichere einige wie ich von 0.2 - 0.3 mm auf 0.02mm Radlagerspiel komme? Durch gegeneinander drehen der Nutmuttern wird das Gewindespiel aufgehoben und somit das Radlager vorgespannt.

So und wenn mann nicht sauber arbeitet hat mann die Bescherung !

Da ich zuwenig penibel abgeklebt habe vor den Sandstrahlen, ist Strahlgut in die Endantriebe gelangt. Endantriebe zerlegt, alle Einzelteile markiert (Drehrichtung) und sortiert.
Nach dem reinigen der Planetenräder und den 250 Stück Zylinderrollen stellte ich fest das zwei von fünf Achsen die in den Planetenträger gepresst sind, sich um ca. 40° gedreht
haben (Foto Nr. 6).

Alle Achsen waren fest, Achsen aus Planetenträger auspressen, Sitz und Welle mit Sandpapier angerauht und mit Loctite 648 neu in richtiger Position eingepresst. Der andere Endantrieb der selben Achse hatte "nur" eine verdrehte Welle.

Schmierbohrung muss nach aussen gerichtet (Foto Nr. 5) sein damit die Zylinderrollen zwischen Welle und Planetenrad richtig geschimert werden (Fliehkraft)!

Schönes Wochenende, Gruss.

So, und wieder sind die Endantriebe zusammen und an ihrem Platz.

Die grösste Herausforderung war eigentlich das alle Bauteile wieder an demselben Platz und in der richtigen Drehrichtung verbaut sind!

Endantriebe mit neuem O - Ring auf die Naben montiert, Achswellen geölt und eingesteckt. Sonnenrad eingesetzt, Anlaufscheibe und Distanzscheiben verbaut. Axialspiel der Welle gemessen und für korrekt empfunden. Deckel Endantieb mit neuer DIchtung montier, Achse / Durchtrieb / Naben mit 80W/90 GL5 Öl befüllt.