ZF S5-35 Umbau auf S5-35-2 für Mercur
Verfasst: 2021-02-22 22:08:11
Guten Abend,
ich mache für den Getriebeumbau am Mercur 150d10a einen neuen Bericht auf.
Hintergrund:
Es gibt keine Ersatzzeile mehr für das ZF S5-35, verbaut z.B. im Magirus Mercur. Hier wurde darüber schon einiges geschrieben:
viewtopic.php?f=31&t=95340.
Alternativen:
Nach Recherche was es für Möglichkeiten gibt ein anderes Getriebe einzubauen (S6-36GV36 oder S6-36, Beide mit 0,83 im höchsten Gang zu kurz übersetzt, nur liegend zu verbauen, keine passende Eingangswelle, Kupplungsglocke und Platzverhältnisse im Mercur) bin ich auf das S5-35-2 gekommen.
Diese Version wird z.B. in den Magirus und Iveco der Bundeswehr mit F6L913 Motor verbaut. Es gibt dieses Getriebe mit exakt der geleichen Übersetzung wie in meinem Mercur.
Problem, die Eingangswelle passt nicht, es wird liegend verbaut und deshalb ist die Schaltungsbetätigung seitlich. Vorteil es hat eine moderne Sperrsynchronisation.
Ich habe dann die Stücklisten beider Getriebe verglichen.
S5-35 Stückliste: 1238 000 938
S5-35-2 Stückliste: 1238 002 913
Danke an Walter für die Infos.
Hierbei ist mir aufgefallen, dass die Hauptwelle beider Getriebe die gleiche Ersatzteilnummer hat, Es sind die gleichen Lager an der Eingangswelle und am Ende der Hauptwelle verbaut.
Sehr viele Lager im Getriebe sind gleich. Das Hauptproblem die Eingangswelle. Nach langer Recherche habe ich bei ZF Traditional eine sehr kompetente Person gefunden.
In einem langen Telefongespräch wurden die Zeichnungen der Eingangswellen beider Getriebe verglichen. Ergebnis die Zahnmodule, Toleranzen, Lager, etc. sind identisch. Die Eingangswelle des alten S5-35 passt in das S5-35-2.
Ich habe dann ein neues S5-35-2 von der Bundeswehr gekauft. Jetzt geht es mit der Zerlegung beider Getriebe los. Dafür braucht man eine Spezialabzieher. Ohne den geht das Lager der Hauptwelle nicht heraus. Baue ihn gerade nach.
Erst mal die Nebenabtriebe vom S5-35 demontiert. Da gibt es viele versteckt Schrauben im Gehäuse von Nebenantrieb an die man sehr schlecht dran kommt. Aber es geht. Nach langem Schrauben war er dann endlich ab. Dann den hinterem Flansch am S5-35-2 demontiert Ergebnis: beide Getriebe sind dort baugleich.
Dann die Schaltmimik bei beiden abgebaut
Hier zeigte sich, das die Gehäuse von oben unterschiedlich sind. Das alte hat oben 4 Gussnasen zur Aufnahme der Schaltmimik. Das neue hat alles kompakt im Deckel. Die Schaltgabeln haben alle die gleichen Abmessungen. Die komplette Betätigung ist also austauschbar.
Das S5-35-2 hat ja eine Fernschaltung, hier ist die Sperre des Rückwärtsgangs wohl am Schalthebel angebaut. Beim S5-35 ist sie bei der Direktschaltung im Deckel.
Betätigung der Schaltgabeln mit Rückwartgangsperre beim alten Getriebe Ergebnis: Ich muss das alte Gehäuse nehmen und dort von neuen Getriebe die komplette Hauptwelle und komplette Vorgelegewelle verwenden. Das Zahnrad für den Rückwärtsgang ist identisch bei beiden.
Die Vorgelegewelle am alten Getriebe hat Rollenlager die auch axiale Kräfte aufnehmen können. Die Vorgelegwelle am neuen hat Kegelrollenlager. Alle Lagerbohrungen im Gehäuse sind gleich.
Also kommt in das alte Gehäuse die Kegelrollenlager. Diese müssen halt mit Beilagscheiben auf das korrekte Lagerspiel eingestellt werden. Zylinderrollenlager altes Getriebe (untere Welle) Bei den Schaltgabeln habe ich mir überlegt auch die neuen in die alte Schaltmimik einzubauen. Wird nicht ganz einfach, da die 3 Wellen der Schaltmimik im alten 20mm Durchmesser haben, im neuen 22mm. Es gibt aber Rohr 22x1, damit lassen sich Hülsen herstellen und die neuen Gabel auf die alten Schaltwellen montieren.
Na ja, wird noch ein bisschen Arbeit. Bin mal gespannt, ob sich die neue Sperrsynchronisierung wie im PKW schalten lässt.
Ich werde vom weiteren fortschritt berichten.
Gruß
Jörg
ich mache für den Getriebeumbau am Mercur 150d10a einen neuen Bericht auf.
Hintergrund:
Es gibt keine Ersatzzeile mehr für das ZF S5-35, verbaut z.B. im Magirus Mercur. Hier wurde darüber schon einiges geschrieben:
viewtopic.php?f=31&t=95340.
Alternativen:
Nach Recherche was es für Möglichkeiten gibt ein anderes Getriebe einzubauen (S6-36GV36 oder S6-36, Beide mit 0,83 im höchsten Gang zu kurz übersetzt, nur liegend zu verbauen, keine passende Eingangswelle, Kupplungsglocke und Platzverhältnisse im Mercur) bin ich auf das S5-35-2 gekommen.
Diese Version wird z.B. in den Magirus und Iveco der Bundeswehr mit F6L913 Motor verbaut. Es gibt dieses Getriebe mit exakt der geleichen Übersetzung wie in meinem Mercur.
Problem, die Eingangswelle passt nicht, es wird liegend verbaut und deshalb ist die Schaltungsbetätigung seitlich. Vorteil es hat eine moderne Sperrsynchronisation.
Ich habe dann die Stücklisten beider Getriebe verglichen.
S5-35 Stückliste: 1238 000 938
S5-35-2 Stückliste: 1238 002 913
Danke an Walter für die Infos.
Hierbei ist mir aufgefallen, dass die Hauptwelle beider Getriebe die gleiche Ersatzteilnummer hat, Es sind die gleichen Lager an der Eingangswelle und am Ende der Hauptwelle verbaut.
Sehr viele Lager im Getriebe sind gleich. Das Hauptproblem die Eingangswelle. Nach langer Recherche habe ich bei ZF Traditional eine sehr kompetente Person gefunden.
In einem langen Telefongespräch wurden die Zeichnungen der Eingangswellen beider Getriebe verglichen. Ergebnis die Zahnmodule, Toleranzen, Lager, etc. sind identisch. Die Eingangswelle des alten S5-35 passt in das S5-35-2.
Ich habe dann ein neues S5-35-2 von der Bundeswehr gekauft. Jetzt geht es mit der Zerlegung beider Getriebe los. Dafür braucht man eine Spezialabzieher. Ohne den geht das Lager der Hauptwelle nicht heraus. Baue ihn gerade nach.
Erst mal die Nebenabtriebe vom S5-35 demontiert. Da gibt es viele versteckt Schrauben im Gehäuse von Nebenantrieb an die man sehr schlecht dran kommt. Aber es geht. Nach langem Schrauben war er dann endlich ab. Dann den hinterem Flansch am S5-35-2 demontiert Ergebnis: beide Getriebe sind dort baugleich.
Dann die Schaltmimik bei beiden abgebaut
Hier zeigte sich, das die Gehäuse von oben unterschiedlich sind. Das alte hat oben 4 Gussnasen zur Aufnahme der Schaltmimik. Das neue hat alles kompakt im Deckel. Die Schaltgabeln haben alle die gleichen Abmessungen. Die komplette Betätigung ist also austauschbar.
Das S5-35-2 hat ja eine Fernschaltung, hier ist die Sperre des Rückwärtsgangs wohl am Schalthebel angebaut. Beim S5-35 ist sie bei der Direktschaltung im Deckel.
Betätigung der Schaltgabeln mit Rückwartgangsperre beim alten Getriebe Ergebnis: Ich muss das alte Gehäuse nehmen und dort von neuen Getriebe die komplette Hauptwelle und komplette Vorgelegewelle verwenden. Das Zahnrad für den Rückwärtsgang ist identisch bei beiden.
Die Vorgelegewelle am alten Getriebe hat Rollenlager die auch axiale Kräfte aufnehmen können. Die Vorgelegwelle am neuen hat Kegelrollenlager. Alle Lagerbohrungen im Gehäuse sind gleich.
Also kommt in das alte Gehäuse die Kegelrollenlager. Diese müssen halt mit Beilagscheiben auf das korrekte Lagerspiel eingestellt werden. Zylinderrollenlager altes Getriebe (untere Welle) Bei den Schaltgabeln habe ich mir überlegt auch die neuen in die alte Schaltmimik einzubauen. Wird nicht ganz einfach, da die 3 Wellen der Schaltmimik im alten 20mm Durchmesser haben, im neuen 22mm. Es gibt aber Rohr 22x1, damit lassen sich Hülsen herstellen und die neuen Gabel auf die alten Schaltwellen montieren.
Na ja, wird noch ein bisschen Arbeit. Bin mal gespannt, ob sich die neue Sperrsynchronisierung wie im PKW schalten lässt.
Ich werde vom weiteren fortschritt berichten.
Gruß
Jörg