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Etwas andere Frage: OM352 auf altem Stahlboot.. Oel im Hafen durch Auspuff..

Verfasst: 2019-10-15 22:55:26
von davorngehtsweiter
Hallo alle zusammen

Ich hin gerade in Italien an Board eines 40 Jahre alten Stahlbootes das ich vielleicht kaufen möchte.
Heute sind wir ca 3h unter Motor gefahren mit 1300 bis 2500 upm.
Das Boot ist angeblich 6 Monate nicht bewegt worden.

Sowohl zu Beginn der Fahrt als auch am Ende war das Abgas rauchig blau... Aber minimal.. Und es bildete sich im Hafen ein oelfilm auf dem waSser.

Kann mir jemand etwas dazu sagen was das bedeutet...

Also was kaputt ist... Wie aufwendig zu reparieren.. Motor ist ja tief im Schiff und was passiert wenn ich so weiterfahren ohne Reparatur!?

Der gute wurde 1986 schon gebraucht gekauft und hat bis jetzt 1200h gelaufen.

Gruss
An alle und vielen Dank für die schnelle Hilfe da wir hier über Preise reden wollen..

Ralph

Re: Etwas andere Frage: OM352 auf altem Stahlboot.. Oel im Hafen durch Auspuff..

Verfasst: 2019-10-16 1:04:23
von visual
Tendenziell würde ich wohl auf Zylinderkopfdichtung tippen.
Oder wenn vorhanden Vemtilschaftdichtung

Oder Riss im Kopf oder oder oder.

Könnte imho ne größere Baustelle werden.

Gruß
Daniel

P. S.
Blauer Rauch ist ein Zeichen von Öl welches verbrannt wird.
Schau mal ob im Kühlwasser ein schmierfilm ist und ob und wieviel Motoröl drin ist.

Re: Etwas andere Frage: OM352 auf altem Stahlboot.. Oel im Hafen durch Auspuff..

Verfasst: 2019-10-16 7:12:12
von Pirx
Ein OM352 hat keine Ventilschaftabdichtungen (diese können aber nachgerüstet werden). Dadurch hat er grundsätzlich einen etwas höheren Ölverbrauch. Leichter Blaurauch nach dem Start ist normal, nach 3 Stunden Fahrt sollte der aber weg sein (bis zum nächsten Kaltstart).

Pirx

Re: Etwas andere Frage: OM352 auf altem Stahlboot.. Oel im Hafen durch Auspuff..

Verfasst: 2019-10-16 8:00:00
von davorngehtsweiter
Guten Morgen

Danke für die schnellen Antworten!!
Der Verkäufer hatte vor 4 Jahren kuehlwasser im oelkreislauf.
Daraufhin wurden Kopf und kopfdichtung etc ausgebaut etc und geprüft
Angeblich alles ok.
Seitdem wurde das Schiff nicht mehr bewegt.

Da beim Boot kuehlwasser und Abgas aus dem selben Loch fließen ist schwer zu beurteilen wo das oel herkommt.
Ich dachte aber das es Abgas ist und nicht die zweikreiskuehlung...

Re: Etwas andere Frage: OM352 auf altem Stahlboot.. Oel im Hafen durch Auspuff..

Verfasst: 2019-10-16 8:37:10
von Mark86
Es würde mich wundern, wenn dass Öl es ins Kühlwasser schafft und von da aus durch den Kühlwasserkreislauf ins Seewasser. Das sind bei Marinierten Motoren eigentlich eigene Kreislaufe, also Motorkühlwasser geht durch den Wärmetauscher mit Seewasser...

Ich würde es stehen lassen oder mich auf ne größere Schrauberaktion einstellen.

Die Einschätzung von Pirx bzgl. der Ventilschaftabdichtungen teile ich übrigends nicht.

Re: Etwas andere Frage: OM352 auf altem Stahlboot.. Oel im Hafen durch Auspuff..

Verfasst: 2019-10-16 8:44:28
von OliverM
Pirx hat geschrieben:
2019-10-16 7:12:12
Ein OM352 hat keine Ventilschaftabdichtungen (diese können aber nachgerüstet werden). Dadurch hat er grundsätzlich einen etwas höheren Ölverbrauch. Leichter Blaurauch nach dem Start ist normal, nach 3 Stunden Fahrt sollte der aber weg sein (bis zum nächsten Kaltstart).

Pirx
Moin Pirx,
so sehe ich das auch , allerdings neigen marinisierte Motoren dazu eh viel zu kalt zu laufen und das könnte das beschriebene Problem durchaus erklären.

Gruß

Oliver

Re: Etwas andere Frage: OM352 auf altem Stahlboot.. Oel im Hafen durch Auspuff..

Verfasst: 2019-10-16 8:49:27
von Apfeltom
Mark86 hat geschrieben:
2019-10-16 8:37:10
Es würde mich wundern, wenn dass Öl es ins Kühlwasser schafft und von da aus durch den Kühlwasserkreislauf ins Seewasser. Das sind bei Marinierten Motoren eigentlich eigene Kreislaufe, also Motorkühlwasser geht durch den Wärmetauscher mit Seewasser
Da hat der Zitierte nun überhaupt keine Ahnung.
Es ist geradezu der NORMALZUSTAND, dass das Kühlwasser eines einkreisgekühlten Schiffsdiesel- und das ist die absolute Mehrheit unter allen Sportbooten- in den Auspuff eingespritzt wird, um diesen zu kühlen und so gemeinsam mit den Auspuffgasen aus einem“Loch“ im Schiff - über Wasser- nach außen gelangt.Und damit - wie beim Themenstarter auch eventuelles Öl im Auspuffgas mit nach draußen nimmt.

Information vor dem Schreiben hilft oft :joke:
Beste Grüße
Thomas

Re: Etwas andere Frage: OM352 auf altem Stahlboot.. Oel im Hafen durch Auspuff..

Verfasst: 2019-10-16 9:01:44
von Uwe
Hallo,

Ruß und unverbrannter Diesel erzeugen auch Ölschlieren auf dem Wasser - allein daraus auf einen Motorschaden zu schließen, ist m.E. nicht zwingend zielführend.

Grüße
Uwe

Re: Etwas andere Frage: OM352 auf altem Stahlboot.. Oel im Hafen durch Auspuff..

Verfasst: 2019-10-16 9:40:17
von Mark86
Apfeltom hat geschrieben:
2019-10-16 8:49:27
Mark86 hat geschrieben:
2019-10-16 8:37:10
Es würde mich wundern, wenn dass Öl es ins Kühlwasser schafft und von da aus durch den Kühlwasserkreislauf ins Seewasser. Das sind bei Marinierten Motoren eigentlich eigene Kreislaufe, also Motorkühlwasser geht durch den Wärmetauscher mit Seewasser
Da hat der Zitierte nun überhaupt keine Ahnung.
Es ist geradezu der NORMALZUSTAND, dass das Kühlwasser eines einkreisgekühlten Schiffsdiesel- und das ist die absolute Mehrheit unter allen Sportbooten- in den Auspuff eingespritzt wird, um diesen zu kühlen und so gemeinsam mit den Auspuffgasen aus einem“Loch“ im Schiff - über Wasser- nach außen gelangt.Und damit - wie beim Themenstarter auch eventuelles Öl im Auspuffgas mit nach draußen nimmt.

Information vor dem Schreiben hilft oft :joke:
Beste Grüße
Thomas
Sorry, den Abgaskram hatte ich "vergessen".

Re: Etwas andere Frage: OM352 auf altem Stahlboot.. Oel im Hafen durch Auspuff..

Verfasst: 2019-10-16 17:59:31
von davorngehtsweiter
Der Motor hatte 80 grad
Oelkuehler 50 und getriebe gerade 30 oder so.

Das vom Eigner eingebaute motorraumgeblaese lief mit 2000m3 pro h!
Motorraum temp waren nur 28 Grad.
Drehzahl ja eher gering.
Wasser temp ca. 15 Grad.

Vielleicht war er wirklich zu kalt.

Bei meinem 2010er beta marine 50 der nur bis 2000upm die temp Haelt und sonst ueberhitzt habe ich das Problem der oelschlieten nicht.

Re: Etwas andere Frage: OM352 auf altem Stahlboot.. Oel im Hafen durch Auspuff..

Verfasst: 2019-10-16 18:09:24
von LutzB
Ist das ein OM352A, also mit Turbolader?
https://www.youtube.com/watch?v=ftezawLN4eE

Lutz

Re: Etwas andere Frage: OM352 auf altem Stahlboot.. Oel im Hafen durch Auspuff..

Verfasst: 2019-10-16 19:09:12
von davorngehtsweiter
Nein.
88kw

Re: Etwas andere Frage: OM352 auf altem Stahlboot.. Oel im Hafen durch Auspuff..

Verfasst: 2019-10-17 9:36:04
von unihell
Hallo
Die Einkreiskühlung ist nur bei Außenbordenr üblich, ein OM352 wird üblicherweise nicht in Sportboote verbaut, erst recht nicht als Aubo. Alles was ich bisher geschraubt habe hatte eine Zweikreiskühlung mit Abgasführung, wie auch hier schon geschrieben in den Sekundärwasserkreis Der Sekundärkreis ist sowohl saugseitig wie auch der Auspuff unterhalb der Wasserlinie, sonst läuft das Teil im Stillstand leer und es können sich Luftblasen im Kühlsystem bilden. Der Abgaskrümmer sollte eigentlich auch vom Sekundärkreis gekühlt sein, dann reicht auch ein kleinerer Maschinenraumlüfter, die zulässige Maschinenraumtemperatur ist vorgeschrieben.
Eine Öltemperatur von 50°C ist definitiv zu kalt.
Mit den fehlenden Schaftdichtungen bin ich nur bedingt bei Pirx, die letzten OM352 hatten bereits Schaftdichtungen.
Ausßer einem Motortyp wissen wir bisher noch nichts über das System.

Re: Etwas andere Frage: OM352 auf altem Stahlboot.. Oel im Hafen durch Auspuff..

Verfasst: 2019-10-17 10:05:46
von Mark86
unihell hat geschrieben:
2019-10-17 9:36:04
Mit den fehlenden Schaftdichtungen bin ich nur bedingt bei Pirx, die letzten OM352 hatten bereits Schaftdichtungen.
Die Ventilschaftabdichtungen werden m.E. überbewertet. Es gibt auch frühe OM352A, die quasi fast keinen Ölverbrauch haben, ohne Schaftabdichtungen.
Auch unsere ganzen Opel und Volvo OHV Motoren haben keine Schaftabdichtungen und quasi keinen Ölverbrauch, wenn Kolben / Laufbahnen fit sind.

Schaftabdichtungen kamen im weiten Feld erst da, wo die Nockenwellen bei den Ventilen angeordnet wurden, bei OHC Motoren. Da ist bei der Nockenwelle in der Regel eine Ölgalerie oder Ölspritzdüsen zu finden, welche die Nocken direkt mit Spritzöl besprüht. Durch die "Sauerei" ist so viel Öl unterm Ventildeckel, dass die Ventile quasi "unter Öl" laufen und dann erst werden Schaftabdichtungen nötig.
In den Stößelstangenmotoren ist aber meistens nur ne kleine Ölversorgung für die Kipphebelwelle drinnen und was aus den Kipphebeln an Öl raus spritzt, ist im Normalfall nicht viel und schmiert dann Ventile, Federn, etc. ein bisschen mit. Da kommt aber am Schaft nicht all zu viel Öl an, was der Motor mit rein ziehen könnte, das meiste landet auf dem Zylinderkopf und läuft zurück in die Ölwanne. Dazu kommt der Umstand, dass unsere Motoren Saugseitign als Dieselmotoren auch keinen Unterdruck aufbauen, um das Öl über die Einlassventile rein zu ziehen... Ventilschaftabdichtungen werden den Ölverbrauch also nicht nennenswert beeinflussen. Wenn eine Umrüstung mit Gussführungen einher geht, dann kann es passieren dass die Ventilschäfte sogar zu wenig Öl bekommen und fressen.

Ich wäre daher mit der Nachrüstung von Schaftabdichtungen, die meistens damit einher geht dass Bronzeführungen eingesetzt werden, auf die man die Schaftabdichtungen drauf stecken kann, vorsichtig und ich würde auch keinen Ansatz auf die Gussführung fräsen, um da ne Schaftabdichtung drauf zu machen. Wenn der Motor fit ist, braucht er auch ohne Schaftabdichtungen kaum Öl...

Re: Etwas andere Frage: OM352 auf altem Stahlboot.. Oel im Hafen durch Auspuff..

Verfasst: 2019-10-17 11:24:35
von Walöter
In diesem Beitrag Revision Zylinderkopf OM 352 habe ich zur nachträglichen Montage von Schaftdichtungen geschrieben:

Der OM 352/353 wurde meist ohne Ventilschaftdichtungen gebaut, die Ventilschäfte hatten sog. Mangelschmierung. Das führt zwangsweise zu mehr Ölverbrauch und Blaurauch bei kaltem Motor über die Ventilschäfte. Das wollte ich abstellen und Ventilschaftdichtungen einbauen. Um die original Schäfte mit Schaftdichtungen zu versehen ist es nötig, die Schäfte um 5mm abzudrehen und mit eine Phase zu versehen. Das Werkzeug dazu ist schwer zu bekommen, die Schäfte hätten mit nachträglicher Dichtung auch keine Mangelschmierung mehr. Da die Ventilsitze ohnehin nachgearbeitet werden sollten war es die einfachere Lösung, gleich neue Ventilführungen (Ventilschäfte) ohne Mangelschmierung mit Schaftdichtungen einzupressen. Die Ventilsitze müssen beim Einbau neuer Schäfte in jedem Fall nachgearbeitet werden, da sonst wegen der neuen Führung kein optimaler Sitz des Ventils gewährleistet ist.


Walter

Re: Etwas andere Frage: OM352 auf altem Stahlboot.. Oel im Hafen durch Auspuff..

Verfasst: 2019-10-17 14:43:19
von OliverM
Walöter hat geschrieben:
2019-10-17 11:24:35
In diesem Beitrag Revision Zylinderkopf OM 352 habe ich zur nachträglichen Montage von Schaftdichtungen geschrieben:

Der OM 352/353 wurde meist ohne Ventilschaftdichtungen gebaut, die Ventilschäfte hatten sog. Mangelschmierung. Das führt zwangsweise zu mehr Ölverbrauch und Blaurauch bei kaltem Motor über die Ventilschäfte. Das wollte ich abstellen und Ventilschaftdichtungen einbauen. Um die original Schäfte mit Schaftdichtungen zu versehen ist es nötig, die Schäfte um 5mm abzudrehen und mit eine Phase zu versehen. Das Werkzeug dazu ist schwer zu bekommen, die Schäfte hätten mit nachträglicher Dichtung auch keine Mangelschmierung mehr. Da die Ventilsitze ohnehin nachgearbeitet werden sollten war es die einfachere Lösung, gleich neue Ventilführungen (Ventilschäfte) ohne Mangelschmierung mit Schaftdichtungen einzupressen. Die Ventilsitze müssen beim Einbau neuer Schäfte in jedem Fall nachgearbeitet werden, da sonst wegen der neuen Führung kein optimaler Sitz des Ventils gewährleistet ist.


Walter
Siehst du Walter , und wir haben da i.d.R.n Ventilführungen vom OM366 verbaut. Damit ist das eventuell auftretende Problem von massivem Verschleiß an Ventilschaft und Schaftführung durch zu wenig Öl auch ad acta gelegt . Zusätzlich muss man bei dieser Variante auch nichts spanabhebend bearbeiten.

Gruß

Oliver

Re: Etwas andere Frage: OM352 auf altem Stahlboot.. Oel im Hafen durch Auspuff..

Verfasst: 2019-10-17 14:51:25
von Walöter
OliverM hat geschrieben:
2019-10-17 14:43:19

Siehst du Walter , und wir haben da i.d.R.n Ventilführungen vom OM366 verbaut. Damit ist das eventuell auftretende Problem von massivem Verschleiß an Ventilschaft und Schaftführung durch zu wenig Öl auch ad acta gelegt . Zusätzlich muss man bei dieser Variante auch nichts spanabhebend bearbeiten.

Gruß

Oliver
Hallo Oliver,

wieso "siehst du..."? Genau das habe ich beschrieben.

Walter

Re: Etwas andere Frage: OM352 auf altem Stahlboot.. Oel im Hafen durch Auspuff..

Verfasst: 2019-10-17 17:43:08
von kawahans
Ich hatte vor vielen Jahren ein Stahlboot mit 2 OM 352.

Wenn das Boot / der Motor lange nicht gelaufen ist und das Boot vielleicht auch noch im Wasser lag, können auch die Zylinderlaufflächen etwas rostig sein und anschliessend die Ölabstreifringe angegriffen sein.
Der Motor kann auf der rechten Seite hinten einen Zylinder / Kolben für den Luftkompressor haben, wenn dieser Zylinder nicht abgebaut ist, macht er oft solche Erscheinungen.

So weit ich mich erinnere, hat der OM 352 nasse Büchsen, lässt sich also gut reparieren.
Lt. ebay gibt es Zylinderköpfe zw. 600 und 800.- €, Zylinderkopfdichtung deutlich unter 100.-
Kolben mit Ringen 70 - 80 €
Buchsen habe ich gerade nicht gefunden.

Grundsätzlich könnte sich das etwas einlaufen, wenn man länger fährt, ist aber nicht schön :angel:
Eigentlich lässt sich die Maschine im Boot kaum ruinieren (ausser bei Wassereintritt).

Wenn man die Maschine im Boot 50 cm heben kann, kann man sie auch vor Ort reparieren.

Liebe Grüße!
kawahans

Re: Etwas andere Frage: OM352 auf altem Stahlboot.. Oel im Hafen durch Auspuff..

Verfasst: 2019-10-17 17:47:43
von OliverM
Walöter hat geschrieben:
2019-10-17 14:51:25
OliverM hat geschrieben:
2019-10-17 14:43:19

Siehst du Walter , und wir haben da i.d.R.n Ventilführungen vom OM366 verbaut. Damit ist das eventuell auftretende Problem von massivem Verschleiß an Ventilschaft und Schaftführung durch zu wenig Öl auch ad acta gelegt . Zusätzlich muss man bei dieser Variante auch nichts spanabhebend bearbeiten.

Gruß

Oliver
Hallo Oliver,

wieso "siehst du..."? Genau das habe ich beschrieben.

Walter
Naja, ich würde mir schon wünschen, daß Info´s bzgl. der Bezugsquellen der anderen Schaftführungen genannt werden . Manch einer kann das sonst nicht vernünftig zuordnen.

Gruß

Oliver

Re: Etwas andere Frage: OM352 auf altem Stahlboot.. Oel im Hafen durch Auspuff..

Verfasst: 2019-10-17 17:49:55
von kawahans
Nachtrag:
ist natürlich schwer bei einer Probefahrt, aber man sollte vordringlich den Ölverbrauch ansehen, wenn das minimal ist, gibt es Entwarnung für den Motor.

Nachsehen, ob Einkreis- oder 2 Kreis-Seewasserkühlung. Wenn Einkreis - tendenziell Hände weg, da bei den dann erreichbaren Motortemperaturen von max 60° C (darüber kristallisiert dann das Seewasser aus) der Motor massiv leidet.

Gutes Gelingen!
kawahans

Re: Etwas andere Frage: OM352 auf altem Stahlboot.. Oel im Hafen durch Auspuff..

Verfasst: 2019-10-17 20:05:11
von Mark86
kawahans hat geschrieben:
2019-10-17 17:43:08
Ich hatte vor vielen Jahren ein Stahlboot mit 2 OM 352.

Wenn das Boot / der Motor lange nicht gelaufen ist und das Boot vielleicht auch noch im Wasser lag, können auch die Zylinderlaufflächen etwas rostig sein und anschliessend die Ölabstreifringe angegriffen sein.
Der Motor kann auf der rechten Seite hinten einen Zylinder / Kolben für den Luftkompressor haben, wenn dieser Zylinder nicht abgebaut ist, macht er oft solche Erscheinungen.

So weit ich mich erinnere, hat der OM 352 nasse Büchsen, lässt sich also gut reparieren.
Lt. ebay gibt es Zylinderköpfe zw. 600 und 800.- €, Zylinderkopfdichtung deutlich unter 100.-
Kolben mit Ringen 70 - 80 €
Buchsen habe ich gerade nicht gefunden.

Grundsätzlich könnte sich das etwas einlaufen, wenn man länger fährt, ist aber nicht schön :angel:
Eigentlich lässt sich die Maschine im Boot kaum ruinieren (ausser bei Wassereintritt).

Wenn man die Maschine im Boot 50 cm heben kann, kann man sie auch vor Ort reparieren.

Liebe Grüße!
kawahans
Die Rechnung kann nur nach hinten losgehen :D

Re: Etwas andere Frage: OM352 auf altem Stahlboot.. Oel im Hafen durch Auspuff..

Verfasst: 2019-10-18 9:09:07
von unihell
Hallo
Mark86 hat geschrieben:Auch unsere ganzen Opel und Volvo OHV Motoren haben keine Schaftabdichtungen und quasi keinen Ölverbrauch, wenn Kolben / Laufbahnen fit sind.
die alten Opel, Volvo etc hatten auch keine Kipphebelwelle, durch die das Motoröl von oben auf die Ventilschäfte gepumt wird.
kawahans hat geschrieben:So weit ich mich erinnere, hat der OM 352 nasse Büchsen, lässt sich also gut reparieren.
Leider nein, es ist schlicht kein Platz zum Einbau der nassen Buchsen, die Zylinder sitzen in 3 Pärchen gruppiert nahe bei einander. Der Block ist sowohl an der Stößelkammer und auch hinter dem Wärmetauscher komplett offen, die Zylinderselbst bilden den Block und sind die einzige die Verbindung der Lagerbank mit der Blockoberseite.
OM362 u 366 LA haben serienmäßig trocken Buchsen.

Re: Etwas andere Frage: OM352 auf altem Stahlboot.. Oel im Hafen durch Auspuff..

Verfasst: 2019-10-18 9:37:24
von Mark86
unihell hat geschrieben:
2019-10-18 9:09:07
die alten Opel, Volvo etc hatten auch keine Kipphebelwelle, durch die das Motoröl von oben auf die Ventilschäfte gepumt wird.
Haben sie wohl. Das sieht von oben bei Volvo genau aus wie bei Opel nur Seitenverkehrt und genau so wie beim 352 Motor, nur dass da alles n bisschen größer ist...
Und da wird weder bei Opel, noch bei Volvo noch beim OM352 Öl auf die Schäfte "gepumpt", sondern da ist nur geringfügig Spritzöl unterwegs...

Die 352 haben keine Laufbuchsen, die sind in den Gussblock gebohrt.
Und mit ner Kopfdichtung für 80€ kommt man bei dem Motor nicht weit, da sind ne ganze Menge Anbauteile dran, selbst an der Ölwanne, die n Haufen Dichtungen haben und wenn du da an den Block gehst, kannst du mit nem Volldichtungssatz für 300€ anfangen. Wenn du Kolben/Ringe anfängst, machst du in der Regel auch mindestens neue Lagerschalen rein. Wenn du am Kopf anfängst, dann baust du die Düsen aus (was dann oft auf 6x Düsen machen raus läuft) und die alten Gummiringe in den Wärmeschutzhülsen lässt man glaube ich auch nicht drinnen und die Wärmeschutzhülsen nach unten haben keine Dichtung, sondern sind die Dichtung, die macht man dann auch einmal neu. Kann man "zweifelhafte" Zubehörqualität kaufen, bei Daimler kostet eine glaube ich 64€ und davon brauchst du schon 6...
Ich hatte dieses Jahr meine Düsen machen lassen (Neue Düseneinsätze & Einstellarbeiten), in dem Zuge die Wärmeschutzhülsen & Dichtungen neu gemacht, dazu die Gummidichtungen wo die Leitungen in den Kopf gehen, die Dichtungen der Leckölleitungen und ne neue Ventildeckeldichtung, da war ich bei 1100 oder 1200€ nur Teile und Material und da war der Kopf noch gar nicht ab...
Dann wirst du wahrscheinlich auch ne neue Wasserpumpe dran schrauben und noch einige andere Sachen wie Keilriemen, usw. usf. in der Hand haben ... Ganz zu schweigen von Öl,Ölfilter, etc.

Unter 2000-3.000€ Teile und Material brauchst du bei der Nummer gar nicht an fangen und da hast du noch alles selber geschraubt und das schraubt man nicht mal eben...

Re: Etwas andere Frage: OM352 auf altem Stahlboot.. Oel im Hafen durch Auspuff..

Verfasst: 2019-11-20 10:17:24
von davorngehtsweiter
Vielen Dank für die erhellenden Beträge!

Ich frage gleich weiter:

Der Motor st eben auch ein stinker. Er qualmt..immer....etwas....Farbe schwer zu sagen... und es beißt mir in Augen und Rachen...je nachdem wie auf dem Boot der Wind steht.
Ich tippe auf nox
Kann man dagegen was tun?

Ich mag eigentlich sehr gerne mit einem Boot "rumdieseln"
Aber so ist das für mich echt unangenehm...

Re: Etwas andere Frage: OM352 auf altem Stahlboot.. Oel im Hafen durch Auspuff..

Verfasst: 2019-11-20 10:55:55
von Tomduly
davorngehtsweiter hat geschrieben:
2019-11-20 10:17:24
Kann man dagegen was tun?
Segeln.
Der OM352 stammt nunmal aus einer anderen Epoche. Nebeln tut er eigentlich nur, wenn er nicht richtig warm ist und nur mit Teillast vor sich hin öttelt. Schön warm gefahren (geschwommen) und unter Last betrieben, nebelt er nicht mehr, erst bei Vollgas russt er dann mehr oder weniger dezent.

Für den OM352-Nachfolger OM366 gibt es von Baumot Nachrüstfilter (z.B. den katalytischen Abgasreiniger AZ Kat, Seite 5) der verdoppelt aber in etwa den Wert des gebrauchten Motors. CO wird dadurch immerhin um über 90%, unverbrannte Kohlenwasserstoffe werden um über 80% und der Partikelausstoss um gut 40% gesenkt.
Evtl. könnte man den AZ Kat auch an den OM352 ranbasteln.

Grüsse
Tom

Re: Etwas andere Frage: OM352 auf altem Stahlboot.. Oel im Hafen durch Auspuff..

Verfasst: 2019-11-20 16:10:26
von davorngehtsweiter
Cool!
Danke!

Re: Etwas andere Frage: OM352 auf altem Stahlboot.. Oel im Hafen durch Auspuff..

Verfasst: 2019-11-20 16:31:08
von kawahans
Das hat aber den deutlichen Nachteil, dass das Kühlwasser erst viel später in den Auspuff eingespritzt werden könnte und der Wärmeeintrag in den Motorraum dadurch stark erhöht wird. Das könnte ernste Probleme bringen.

Zum "Stinker": da hat es grob etwas am Motor / Einspritzung. Im warmen Zustand waren meine Motoren wirklich kaum zu merken.

Liebe Grüße aus Graz!
kawahans

Re: Etwas andere Frage: OM352 auf altem Stahlboot.. Oel im Hafen durch Auspuff..

Verfasst: 2019-11-21 9:33:05
von davorngehtsweiter
Da das nur eine Probefahrt in Italien war kann ich jetzt nichts mehr testen.
Wir haben den Motor natürlich null gefordert.

Losgefahren mit 1200 upm...1400...ca. 1.25h gefahren...dann aus.
Motor hat vorher 6 Monate gestanden.
Dann 2h gesegelt...

Motor wieder an... 1800upm...1.25h gefahren.
Dann ca. 30 min im Hafen standgas.

Wie gesagt...Motor Raum 28 Grad... öl 50 grad..wasser 80.
Vielleicht war das wirklich alles viel zu wenig.

Verbraucht haben wir in der Zeit übrigens 17l verbraucht.
Relativ viel für ein Segelboot...

Re: Etwas andere Frage: OM352 auf altem Stahlboot.. Oel im Hafen durch Auspuff..

Verfasst: 2019-11-22 16:17:21
von Vossba
Moin,
zum Verbrauch: ( Mehr aus der Erinnerung heraus, als mit genauen Werten abgeschätzt)

Bei 1200rpm hat der Motor 50PS, bei 40% Last also 20PSx 0,2l/h = 4l/h x 1:25 = 6l
Bei 1800rpm hat der Motor 90PS, bei 40% Last also 36PSx 0,2l/h = 7l/h x 1:25 = 10l
Im Stand ca. 2l/h = 1l
Total = 17l

Ob meine Lastabschätzung realistisch ist kann ich nicht beurteilen, da ich weder den Leistungsbedarf noch Schraubenwirkungsgrad kenne, aber so ganz aus der Welt ist der Verbrauch nicht.
Da gibt es bestimmt eine Faustformel, mit der man anhand von Verdrängung und Länge den Leistungsbedarf abschätzen kann.

Übrigens sind die OM314/OM352 bekannt für Blaurauch, in den ersten 2-4km im Fahrzeug......

Gruß Reinhard

Re: Etwas andere Frage: OM352 auf altem Stahlboot.. Oel im Hafen durch Auspuff..

Verfasst: 2019-11-23 14:49:22
von Oelfuss
Moin
Zieh doch einfach eine Summe für einen Neumotor ab vom Kaufpreis (kann ja zwischen 8-10T€ sein),wenn Dir das Boot sonst gefällt.Stahlboote gehen sehr schlecht zu verkaufen.Wenn nichts defekt ist hast Du dir das Geld verdient.Freund von mir hat ein 12m Boot für 5000€ bekommen,in Topzustand.
Gruß Christian