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Noch mal Kardanwelle - Schiebestück fest
Verfasst: 2008-04-26 21:46:22
von lunschi
Hallo,
so, jetzt ist es amtlich: das Schiebestück der Kardanwelle zur Vorderachse sitzt richtig fest.
Leider war nicht, wie vermutet bzw. gehofft, nur zu viel Fett drin. Das heisst, vielleicht war irgendwann mal zu viel Fett drin - so viel, das der Blechdeckel, der das Schiebstück zum Kreuzgelenk hin abdichtet, rausgedrückt wurde. Ab da ging das Fett nicht mehr ins Schiebestück, sondern am Gelenk ins Freie.
Ich hab schon mittelzarte Gewalt angewendet, aber das blöde Schiebestück rührt sich kein bisschen. Ich habs schon warm gemacht, mit dem Hammer drauf rumgedonnert und alles mögliche. Leider kann man an so einer ausgebauten Kardanwelle nur schlecht Kraft in axialer Richtung wirken lassen... Hat irgend jemand eine Ahnung, wie man sowas wieder los kriegt?
Ich denk schon fast, das ich mich an die Profis (GKM in Frankfurt?) wenden muss.
Ach so: Fahrzeug ist ein MB LA710KR, Baujahr 1966.
Gruss,
Kai
Verfasst: 2008-04-27 7:40:50
von landwerk
Moin
Mal ein blöder Gedanke:
Wenn alles voll Fett ist , kann sich das Schiebestück auch regerecht " festsaugen" .
Geht dann besser , wenn Du den Schmiernippel mal rausdrehst.
Oder vielleicht noch besser
Wenn die Welle Ausgebaut ist und einen Schmiernippel für das Schiebestück hat kannst du das Ganze auch mit der Fettpresse auseinanderpressen. So als würdest Du viel zu viel Fett einpressen.
Da kannst Du richtig Gewalt in axialrichtung ausüben. Weiss jetzt aber nicht genau wie die Mechanik beim MB ist.
Wenn das nich geht weiss ich spontan nichts mehr.
Oli
Welle
Verfasst: 2008-04-27 15:36:32
von lunschi
Hallo,
Festsaugen geht nicht, weil ja der Blechdeckel am Ende rausgedrückt ist. Aus dem gleichen Grund kann ich das Ende auch nicht mit der Fettpresse rausdrücken - das Fett kommt halt am Ende raus und es baut sich kein Druck auf.
Ich bin mit meinem Latein ziemlich am Ende. Außerdem hab ich den Eindruck, das die Welle irgendwie zu lang ist - das Schiebestück ist ja komplett zusammengeschoben, und trotzdem passt sie nur unter Spannung rein. Hinten ist mal ein Auto reingeballert, damals war die Hinterachse fast aus der Halterung gerissen worden. Kann sein, das es dabei auch das Verteilergetriebe etwas nach vorn verschoben hat. So rein optisch ist an den Rahmenträgern und Getriebelagern nichts zu sehen, aber ich hab da so meine Zweifel.
Ich bin ziemlich ratlos - das beste wär wahrscheinlich, die Welle um 2cm kürzen und dabei das Schiebestück wieder gängig machen zu lassen.
Gruss,
Kai
Verfasst: 2008-04-27 20:25:31
von felix
Hallo Kai,
zur Welle: Selbst wenn du das Verschiebestück wieder auseiander bekommst, es ist danach dennoch schrott. Egal ob es nun verrostet gewesen ist oder gestaucht wurde. Wenn das nicht mehr gerade ist oder die Oberfläche verrostet, sodass es Spiel bekommt, fängt die Welle an unrund zu laufen. Das richtet dann stück für Stück erst die Kreuzgelenke und dann auch Lager vom Getriebe hin.
Bring die Welle zum eine Wellenfritzen, der soll das Ding aus der Welle schneiden, nen neues einschweißen und neu wuchten. Ich hatte da mal nen Angebot über etwa 200EUR für die Aktion.
Danach ist das neu und du läufst keine Gefahr dir Folgeschäden einzufahren.
Das mit der Länge klingt sehr Komisch! Da passt was nicht, entweder sind Achse oder Getriebe an der falschen Stelle, das Verschiebestück ist doch nicht völlig zusammengeschoben oder da ist eine Welle drin, die dort nicht hineingehört. Normal kann man eine Welle nach der Demontage vom Getriebeflansch ein bis zwei Handbreit zusammenschieben. Wenn die Welle zu lang ist, erklärt das auch, warum das Verschiebestück inzwischen fest ist. Die Kraft, die die Beiden Teile "Kaltgefügt" hat, wurd übrigens dann über die Flanschlager von den Getrieben übertragen, so etwas kann auch noch ganz andere Schäden bis hin zu gebochenden Getriebegehäusen führen. Alles Federn der Achse funktioniert nur, idem sich das VTG in den Lagerböcken verschiebt. Armes, Armes Flanschlager. Wenn das Auto schon länger so gelaufen ist würde ich dieses eventuell pauschal mit tauschen.
Wenn der Rest der Welle noch gut ist, ist eine zu lange Welle aber kein all zu großes Problem, bei den meisten Wellen macht es für den Wellenschlosser keinen Unterschied, wenn er sie beim Tausch des Verschiebestücks noch einmal etwas kürzt. Zumindest so lange, wie sich das Wellenrohr vor dem Stück nicht verjüngt o.ä. weil dann schneidet der einfach ein paar cm mehr weg.
Da muss man nur herausfinden, was bei dir wo nicht stimmt. Am besten fähst du mit der kaputten Welle zu jemanden mit einem identischen Auto und hälst sie probeweise eimal neben die dort verbaute.
MlG,
Felix
Verfasst: 2008-04-27 21:26:33
von lunschi
felix hat geschrieben:
Da muss man nur herausfinden, was bei dir wo nicht stimmt. Am besten fähst du mit der kaputten Welle zu jemanden mit einem identischen Auto und hälst sie probeweise eimal neben die dort verbaute.
Hallo Felix,
da gebe ich Dir recht. Ich glaub auch nicht mehr, das die Welle so zu retten ist. Zum Glück scheinen die Flaschlager in VTG und Vorderachse nichts abbekommen zu haben.
Also: Wo gibts einen LA710KR mit 4,20m Radstand, der für mich mal die eingebaute Länge seiner vorderen Kardanwelle nachmessen könnte?
Gruss,
Kai
Verfasst: 2008-04-28 0:55:17
von nik100943
lunschi hat geschrieben:
Also: Wo gibts einen LA710KR mit 4,20m Radstand, der für mich mal die eingebaute Länge seiner vorderen Kardanwelle nachmessen könnte?
Kai
Hallo, Kai,
dumme Frage: Lässt sich dem Problem nicht über die Teilenummer beikommen ? Das wäre doch der einfachere Weg.
Grüsse aus Mainz
Nik