Seite 1 von 1

Radnabengetriebe schwere Magirus Achse

Verfasst: 2017-04-02 15:47:04
von CharlieOnTour
Hallo zusammen,
unser Magirus hat seit unserer Albanien Tour im letzten Spätsommer ein Problem.
Das rechte Radnabengetriebe der Hinterachse entleert sich in die Bremstrommel und sorgt für eine gute Schmierung der Beläge.

Wir standen einige Zeit sehr schräg nach links gekippt, da der Weg etwas abgebrochen war. Die rechten Räder wurden also etwas seitlich belastet.
Hinten rechts ist in dieser Zeit dann einiges an Öl herausgelaufen und durch die Bremstrommel nach draußen gekommen.
Nach einigen Kilometern hat das tropfen aber aufgehört. Öl war noch drin, aber etwas weniger als normal.

Jetzt nach dem Ölwechsel hinten, zeigte sich dann aber, dass es doch auch unter normalen umständen undicht geblieben ist.

Fahrzeug:
Iveco Magirus 170-23ANW
F8L513
S6-80
4,6m Radstand
Auflastung
Ehemaliger Schneepflug/Kipper bei der Autobahnmeisterei
Fahrgestellnummer: WJMD1RGSM04093595

Das Typenschild der hinteren Achse fehlt leider.
Laut Datenkarte ist folgende verbaut:
Ordnungsnummer:
000000000850013 Erste Hinterachse 00000042103760

Gestern war es dann soweit, ich wollte das Radnabengetriebe zerlegen und schauen wo das Öl herkommt. Anschließend Dichtringe tauschen und neue Bremsbeläge montieren.
Leider war die Arbeit ziemlich zäh.

Den Deckel des Radnabengetriebes haben wir noch ganz gut mit einer Spachtel und dem Hammer lösen können, aber das Gehäuse des Getriebes sitzt bombenfest,
Wir haben die Radbolzen ausgeschlagen um den Widerstand etwas zu reduzieren, aber auch das brachte keine Besserung.

Ich bin mir absolut sicher, alle Schraubverbindungen gelöst zu haben, es sind eigentlich auch nur drei kleinere Inbusschrauben sowie die Radbolzen.

Selbst brachiale Gewalt mit dem Meißel und einem Männerhammer (ne Nummer Größer als die auf dem Bild, mit denen haben wir angefangen) bewegten das gute Gehäuse kein müh. Ich habe das Gehäuse auch mit dem Heißluft-Fön etwas auf Temperatur gebracht, aber auch hier wiederum kein bisschen Bewegung.
Mit dem Autogenbrenner habe ich mich nicht heran getraut.

Der dazu gerufene LaMa meinte auch, eigentlich müsste es sich Lösen. Tut es aber nicht.

Vielleicht noch ein entscheidender Hinweis:
Das ganze Gehäuse ist mit Atmosit eingeschmiert. Offensichtlich war da wohl schon mal was undicht.
Des Weiteren wurde eine der 3 Inbusschrauben auch schon mit dem Meissel geöffnet.


Zu Hause habe ich dann die Werkstattdokumentation, die ich mal in eBay geschossen habe gewälzt.
Die Achse ist tatsächlich drin, obwohl die Dokumentation für eine vorherige Generation noch mit 413er Motor gedacht ist.

Bild

Bild

Bild

Bild

Vielleicht hat ja jemand von euch noch den entscheidenden Tipp.

Vielen Dank und beste Grüße
Chris

Re: Radnabengetriebe schwere Magirus Achse

Verfasst: 2017-04-02 16:16:20
von Buclarisa
Mit Mut die Zentralschraube ( oder eben einen Brükenabzieher in dien Deckelschrauben verankern) in die Achse drehen und damit den Hafen abziehen.

Re: Radnabengetriebe schwere Magirus Achse

Verfasst: 2017-04-02 16:17:03
von franz_appa
Hi
Zur Achse kann ich nix sagen, aber vielleicht hilft das weiter? :
http://www.allrad-lkw-gemeinschaft.de/p ... ebe+deckel

Viel Erfolg
natte

Re: Radnabengetriebe schwere Magirus Achse

Verfasst: 2017-04-02 16:21:03
von Buclarisa
Schleife Dir einen Flachmeißel stumpf, als groben Dorn. Bau mit dem Abzieher Spannung auf , und dann an der Hafenkannte mit leichten 2 kg Schlägen etwas nachhelfen.

Re: Radnabengetriebe schwere Magirus Achse

Verfasst: 2017-04-02 20:57:17
von CharlieOnTour
Hallo zusammen,
vielen Dank für die bisherigen Tipps.
Sico hat mir noch ausführliche telefonische Unterstützung gegeben.

Vielen Dank!

Ich werde es die Tage wieder probieren und melde mich dann hoffentlich mit der angewandten Lösung :-)

Vielen Dank und beste Grüße
Chris

Re: Radnabengetriebe schwere Magirus Achse

Verfasst: 2017-04-03 6:40:30
von olaf
Moin,

ich hatte das gleiche Problem. Da hat nur Gewalt + Erwärmen mit dem Brenner geholfen. Ursache ist Rost, über den der Dichtring rutschen muss.

Gruß

Olaf

Re: Radnabengetriebe schwere Magirus Achse

Verfasst: 2017-04-04 8:05:57
von CharlieOnTour
Hallo zusammen,
wie es der Zufall so will, habe ich über Vitamin B mitbekommen, dass im Nachbarort ein Nfz-Mechaniker Meister wohnt und dieser bei Magirus gelernt und Jahre lang dort gearbeitet hat.

Er hat sich die Sache gestern Abend angeschaut und mit einer beachtlichen Routine und Know-how innerhalb von 10 Minuten gelöst.
Eigentlich wäre es noch schneller gegangen, wir waren nur etwas länger auf der Suche nach einer längeren M14x1,5 Schraube um die Sperre zu arretieren, damit die Steckachse gefahrlos gezogen werden kann.

Die Schraube müssen wir jetzt noch organisieren, dann kann die Steckachse raus und wir kommen an den Träger mit den beiden Wellendichtringen ran.

Erwärmen wollte er das Teil nicht, um den O-Ring nicht zu zerstören. Er hat mit ordentlich Selbstbewusstsein mit dem Hammer auf den Meißel geklopft und dabei immer wieder die Radnabe weiter gedreht um die Position zu wechseln.

Von der Geschwindigkeit und der Routine war ich wirklich beeindruckt.
Gewusst wie.

Vielen Dank und beste Grüße
Chris

Re: Radnabengetriebe schwere Magirus Achse

Verfasst: 2017-04-04 8:48:21
von franz_appa
Hi
Bessere "Zufallsbekanntschaften" kann man ja kaum machen... :D

Und nächste mal weißte wie's geht.

Greets
natte