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Mercur_Kupplungsnehmerzylinder defekt und Mechanik-Umbau
Verfasst: 2014-10-06 21:56:32
von Rabi4
Hallo,
jetzt hat es auch unseren Kupplungs-Nehmerzylinder erwischt.

Zum Glück noch bevor wir auf die Reise gegangen sind. Ich hatte ja schon immer mal mit Luft im System zu kämpfen und wußte, dass ich da noch ran muß. Jetzt tropfte es aus der Filzdichtung und die große Hydraulik-Pfütze hat das harte Ende eingeleitet (aber merkwürdig, dass sich das nicht schon vorher mit kleineren Öl-Flecken angedeutet hat).
Jetzt überlege ich
a) Selbst-Reparatur des Nehmerzylinders, wenn noch möglich: Reicht da Überschleifen des Kolbens und neuer Dichtungssatz und wie steht es um den Innenraum des Zylinders?

- Zylinder und Kolben getrennt

- Blick in den Zylinder, auf dem Kolben liegend
b) Austausch des Nehmerzylinders bzw. professionelle Überholung (bietet ja der JFW an), wenn zu sehr verrottet: Ist aber wohl die teuerste Lösung
c) Umbau auf Mechanik: Die preiswerteste Lösung
Ich tendiere zu c), zumal die Frage ist, in welchem Zustand wohl der Geberzylinder ist (d.h teure Folgereperatur?). Das, was ich zum Umbau bisher hier gelesen habe klingt ja nicht schlecht: einfach, preiswert und das Hydraulik-Luft-Problem wäre gelöst. Dass man bei Extrem-Verschränkung nicht gleichzeitig kuppeln kann, wird mich (zumindest in absehbarer Zeit) nicht stören.
Aber mir ist noch nicht klar, wie die (zweifach gekröpfte) Gewindestange genau einzubauen wäre.
Also folgende Fragen an Euch:
=> Hätte einer ein Foto für mich, wie der Umbau auf Mechanik im fertigen Zustand aussieht?
=> Hat noch einer Pros oder Contras zum Mechanik-Umbau?
Schon jetzt besten Dank für Eure Hilfe!
Grüße, Thorsten
Re: Mercur_Kupplungsnehmerzylinder defekt und Mechanik-Umbau
Verfasst: 2014-10-06 22:28:25
von micha der kontrabass
Ich könnte morgen mal ein Foto machen, Gewindestange habe ich selber gebogen.
Wichtig ist die Festigkeit der Gewindestange, mind 8.8, habs zuerst mit einfacher Baumarktqualität probiert, hat sich nur verbogen.
Ich habe den Umbau vor 10 Jahren gemacht, seither nie wieder Probleme gehabt.
Gruß
Micha d.k.
Re: Mercur_Kupplungsnehmerzylinder defekt und Mechanik-Umbau
Verfasst: 2014-10-17 13:10:55
von Rabi4
Seit gestern kupple ich mechanisch!
Besten Dank an Micha für die zugeschickten Bilder - hatten mir sehr geholfen! Wie schon von Anderen im Forum beschrieben, war es tatsächlich ein einfacher und sehr(!) preiswerter Umbau.
Übrigens sieht auch der Geberzylinder nicht besser aus, so daß wohl eine grundlegende (= wesentlich teurere) Überholung für beide Zylinder fällig gewesen wäre.
Die Kupplung fühlt sich jetzt viel besser (direkter) an und entgegen meiner Erwartung ist der Kraftaufwand nicht größer, als vorher (hydraulisch).
Wenn also mal einer Fragen zum Umbau hat: jetzt kann ich auch helfen.
Grüße,
Thorsten
Re: Mercur_Kupplungsnehmerzylinder defekt und Mechanik-Umbau
Verfasst: 2014-10-17 14:23:57
von tonnar
Wie wär´s mit ein paar Bildern?

Re: Mercur_Kupplungsnehmerzylinder defekt und Mechanik-Umbau
Verfasst: 2014-10-22 15:12:44
von Hängebrücke
Ich habe das
so verbaut.
2 Kugeköpfe und eine 37 cm lange Gewindestange in M10.
Ein Fahrtest steht noch aus.
Grüße Rene
Re: Mercur_Kupplungsnehmerzylinder defekt und Mechanik-Umbau
Verfasst: 2014-10-22 15:56:11
von berni
Hallo Rene,
Von der Richtung her schaut das gut aus, aber diese Kugelköpfe haben doch nur ein dünnes Drähtchen als Sicherung.
Hast du keine Angst das die Kugel rausspringt?
Gruß berni
Re: Mercur_Kupplungsnehmerzylinder defekt und Mechanik-Umbau
Verfasst: 2014-10-22 17:07:33
von Hängebrücke
Hi Berni, da die Kugelköpfe auch bei der Kupplung ( am Aufbau ) verbaut waren, werden diese schon halten.
Andernfalls wird umgebaut.
Grüße René
Re: Mercur_Kupplungsnehmerzylinder defekt und Mechanik-Umbau
Verfasst: 2014-10-25 23:12:25
von Rabi4
Hallo,
... und hier (endlich) die Beschreibung, wie ich es gemacht habe (mit freundlicher Unterstützung von Micha d. Kontrabass). Wesentlicher Unterschied zur Version von Hängebrücke: Die Gewindestange wird als Schubstange eingesetzt, nicht auf Zug. Ich vertraue dabei auf die langjährige Einsatzerfahrung der Umbauten anderer Forums-Mitglieder.
1. Der Hebel, an dem die Rückholfeder ansetzte (auf der Seite, wo auch die Bremshebel sitzen) wird auf der Vielzahnwelle des Kupplungspedalhebels um 180° nach oben gedreht. Dazu die Verschraubung des Pedalhebels lösen und den Pedalhebel mitsamt der Vielzahnwelle herausziehen.
So wird dieser Hebel zum Betätigungszapfen. D.h. bei Tritt auf das Kupplungspedal erfolgt direkt der Druck auf die Schubstange, übertragen durch den Betätigungszapfen.
Man sieht im Bild die mechanische, leicht gekröpfte Verbindung (grün umrandet) zwischen dem gedrehten Betätigungszapfen auf der Welle des Kupplungspedals (linke Seite im Bild - rot umrandet) und dem Ausrückhebel an der Kupplungsglocke (gelb umrandet).
2. Maße für die Gewindestange aufnehmen und die Gewindestange (min. Festigkeit 8.8) passend ablängen und zweifach biegen. Hier die Maße und Form, wie es bei mir passte:
3. Die Gewindestange mit Gabelköpfen zwischen den Betätigungszapfen (an dem Loch, wo vorher die dicke Rückholfeder dran war) und den Ausrückhebel (wo vorher der Nehmerzylinder ansetzte) montieren und das Spiel (3-5 cm bis zum Druckpunkt) passend einstellen
(kein Bild von meinem Umbau, aber durch den offenen Boden ist der Aufbau sehr schön zu erkennen)
4. Die Rückholfeder des Nehmerzylinders wieder einhängen, damit das Pedal sicher an den oberen Anschlag zurückgezogen wird und so das Ausrücklager nicht ständig mitläuft.
Fertig und fährt sich super. Jetzt hoffe ich, dass das hält.